Kaiser | Andachtsbilder - Der Schmerzensmann | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 11 Seiten

Kaiser Andachtsbilder - Der Schmerzensmann


1. Auflage 2003
ISBN: 978-3-638-22543-4
Verlag: GRIN Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, 11 Seiten

ISBN: 978-3-638-22543-4
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Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Kunst - Malerei, Note: 1,0, Technische Universität Darmstadt (Institut für Kunstgeschichte), Veranstaltung: Die Kunst der Bettelorden, Sprache: Deutsch, Abstract: 1.1. Definition

Der Glaube an Jesus Christus wurde im Mittelalter nicht nur als Lehrstück

behandelt, sondern auch gelebt. Daher hat er sich nicht in ständig

gleichbleibender Form gezeigt. Vielmehr traten zu bestimmten Zeiten einzelne

Gedanken stärker hervor und andere zurück, so dass in der bildenden Kunst,

die dem Glauben Rechnung tragen wollte, nach geeigneten Möglichkeiten

gesucht wurde, diese verschiedenen Akzentuierungen auch in den

Darstellungen Jesu Christi erkennbar werden zu lassen. Ein besonders

signifikantes Beispiel für ein solches Hervortreten einzelner Gedanken und die

Suche nach deren bildkünstlerischer Umsetzung ist das seit dem

Hochmittelalter fassbare Phänomen des Schmerzensmannes.

Unter dem Begriff Schmerzensmann versteht man ein Bild Jesu Christi, das

durch die Wundmale, insbesondere durch die Seitenwunde, auf die Passion

und die Wiederholung dieses Opfers im Rahmen der Eucharistie hinweisen soll.

Es ist zu unterscheiden von den Ecce-homo-Bildern, auf denen Christus – mit

Dornenkrone und Purpurmantel – mit den Merkmalen der vorangegangenen

Geißelung, jedoch ohne die Wundmale zu sehen ist.1

Im deutschen Raum ist für den Schmerzensmann auch die Bezeichnung

Erbärmdechristus oder „Erbärmdebild“ entstanden. Es stellt Christus in keiner

chronologisch registrierbaren Situation seines Leidenswegs (bspw. Johannes

18 bis 19) dar, sondern zeigt ihn als Erlöser und visionäre Symbolfigur, durch

die Wunden als schon gekreuzigt ausgewiesen. Er wird als Mensch tot und als

Gott lebend dargestellt. Das Wesen Christi, zugleich Gott und Mensch, wird

bildlich ausgedrückt, wobei jedoch ein neues, gefühlsbetontes Moment

hinzukommt: Der Gekreuzigte scheint sich bisweilen unmittelbar an den

Betrachter zu wenden und um Erbarmen zu flehen.2 [...]

1 vgl. Seibert, Jutta (Hrsg.). Lexikon christlicher Kunst. 1980, Freiburg, Brsg.: Herder, S. 279

2 Sachs, Hannelore, Badstübner, Ernst, Neumann, Helga. Christliche Ikonographie in

Stichworten. 1973, S. 297

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