Kaiser / Köhne Operationelle Risiken in Finanzinstituten
2. Auflage 2007
ISBN: 978-3-8349-9332-8
Verlag: Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Eine praxisorientierte Einführung
E-Book, Deutsch, 167 Seiten, eBook
ISBN: 978-3-8349-9332-8
Verlag: Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Die Autoren verdeutlichen Operationelle Risiken im Kontext der anderen Risikoarten und Schritte für das Management Operationeller Risiken. Die 2. Auflage stellt die aufsichtsrechtlichen Anforderungen an das Risikomanagement in der neuesten Fassung umfassend dar, insbesondere die Kapitaladäquanzrichtlinie der EU-Kommission.
Dr. Thomas Kaiser und Marc Felix Köhne leiten das deutsche bzw. europäische weltweite Operational Risk Competence Team der KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft und verfügen darüber hinaus über langjährige Erfahrung als Mitarbeiter im Risikocontrolling Operationeller Risiken in deutschen Großbanken.
Zielgruppe
Professional/practitioner
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Vorwort;5
2;Inhaltsverzeichnis;6
3;Abbildungsverzeichnis;8
4;Tabellenverzeichnis;10
5;1. Einleitung;11
6;2. Gründe für das Management Operationeller Risiken;12
6.1;2.1 Ökonomische Rahmenbedingungen;13
6.2;2.2 Regulatorische Rahmenbedingungen;17
7;3. Operationelle Risiken im Kontext aller Risikoarten;33
8;4. Schritte des Prozesses zum Management Operationeller Risiken;38
8.1;4.1 Identifikation;39
8.2;4.2 Bewertung;42
8.3;4.3 Reporting;47
8.4;4.4 Management;50
8.5;4.5 Überwachung;59
9;5. Komponenten des Managements Operationeller Risiken;62
9.1;5.1 Framework;62
9.2;5.2 Definitions and Structures;70
9.3;5.3 Loss Data;76
9.4;5.4 Risk Assessment;87
9.5;5.5 Key Risk Indicators;104
9.6;5.6 Management Information System;110
9.7;5.7 Economic and Regulatory Capital;114
9.8;5.8 Risk IT;127
10;6. Umsetzung der Frameworkkomponenten und des Managementprozesses;132
10.1;6.1 Vorgehensweise;132
10.2;6.2 Personeller und zeitlicher Aufwand;141
10.3;6.3 Probleme bei der Umsetzung;143
11;7. Ausblick;147
12;Literaturverzeichnis;150
13;Die Autoren;154
14;Stichwortverzeichnis;155
Gründe für das Management Operationeller Risiken.- Operationelle Risiken im Kontext aller Risikoarten.- Schritte des Prozesses zum Management Operationeller Risiken.- Komponenten des Managements Operationeller Risiken.- Umsetzung der Frameworkkomponenten und des Managementprozesses.- Ausblick.
1. Einleitung (S. 14-15)
Erhebliche realisierte Verluste (Barings, Orange County etc.) haben das Gebiet „Operational Risk" bzw. „Operationelle Risiken" (teilweise nicht immer synonym auch als „Betriebsrisiken", „Operative Risiken" bzw. „Operationale Risiken", oft kurz auch als „OpRisk" bezeichnet) sowohl in Finanzinstituten als auch bei der Bankenaufsicht etwa seit Mitte der 1990er Jahre in den Fokus gerückt (siehe hierzu beispielsweise [Risk 1998] oder [BBA 1999]). Damit wird eine Disziplin institutionalisiert, die in anderen Sektoren, etwa dem produzierenden Gewerbe, dem Militär oder der Luft- und Raumfahrt, schon seit einigen Jahrzehnten etabliert ist. Auch die Finanzbranche hat sich implizit mit Operationellen Risiken seit ihrem Bestehen auseinandergesetzt, allerdings nicht unter einem spezifischen, einheitlichen und umfassenden Organisations- und Methodenrahmen.
Im Folgenden wird unter Operationellen Risiken, soweit nicht ausdrücklich kenntlich gemacht, die „Gefahr von Verlusten, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder infolge externer Ereignisse eintreten" (Übersetzung der Deutschen Bundesbank zu [Basel 2004]) verstanden. Ziel dieses Buches ist die Darstellung der Organisationsstruktur und des Prozesses zum Management und Controlling Operationeller Risiken, wie er von führenden internationalen Banken in unterschiedlichem Entwicklungsstadium konzipiert bzw. eingesetzt wird. Gemeinsamkeiten struktureller Elemente, aber auch Unterschiede in den verwendeten Verfahren, werden detailliert geschildert. Ein Schwerpunkt liegt auf der Vermittlung von pragmatischen Lösungsansätzen für die vielfältigen Probleme, die bei der Erstellung und Umsetzung eines solchen Konzepts auftreten können.
Zu beachten ist hierbei, dass sich – bedingt durch die im Vergleich zu Kredit- und Marktrisiken erst recht kurze Zeitspanne der intensiven Beschäftigung mit dem Themenkomplex – viele Ansätze noch in der Erprobungsphase befinden und sich bisher nicht durchgängig Best Practice-Verfahren herauskristallisiert haben. Neben der betriebswirtschaftlichen Motivation zum Management und Controlling Operationeller Risiken werden auch die relevanten aufsichtsrechtlichen Anforderungen in den jeweils neuesten Fassungen (Veröffentlichung des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht („Basel II") vom Juni 2004 sowie Richtlinien zur Kapitaladäquanz der EU-Kommission „Capital Requirements Directive" (CRD) vom Oktober 2005)) dargestellt. Dieses Buch soll nicht nur die mit dem Thema betrauten Fachleute in der Finanzwirtschaft bei der Umsetzung entsprechender Projekte unterstützen, sondern auch einen Anstoß zur intensiven akademischen Beschäftigung mit den Problemstellungen der Operationellen Risiken geben. Bedingt durch die enge Verzahnung mit zentralen Funktionen eines Finanzdienstleisters sind hier vielfältige Ansatzpunkte für interdisziplinäre Forschung gegeben.
2. Gründe für das Management
Operationeller Risiken Eine Vielzahl an Gründen hat Finanzinstitute, insbesondere Banken, dazu veranlasst, sich intensiv mit dem Thema Operationelle Risiken zu beschäftigen. Einerseits gehören hierzu betriebswirtschaftliche Überlegungen, andererseits regulatorische Rahmenbedingungen. Während die ersten Banken, die vor ca. zehn Jahren erste Versuche unternommen haben, das Thema innerhalb ihres Risikomanagements zu etablieren, ausschließlich von ökonomischen Erwägungen getrieben wurden, hat die große Mehrheit der Banken das Thema erst mit dem ersten Baseler Konsultationspapier 1999 „entdeckt".
Es ist unbestreitbar, dass regulatorische Regelungen erfüllt werden müssen. Das Risiko der Nichterfüllung ist gleichbedeutend mit dem Risiko einer Erhöhung des regulatorischen Kapitals, also letztendlich der Eigenkapitalkosten bis hin zur Einstellung des Geschäftsbetriebs. Dessen ungeachtet sollte jede so umfassende Veränderung im Risikomanagement einer Bank mit Auswirkungen in alle Bereiche auch von ökonomischen Aspekten getrieben werden. Die Umsetzung eines umfassenden Frameworks zum Management und Controlling Operationeller Risiken nur regulatorisch zu begründen, hieße, ihr volles Potenzial nicht zu nutzen. Trotzdem fällt die ökonomische Begründung für die Verbesserung eines Risikomanagements immer schwer, während die regulatorische ohne Alternative ist. Im Folgenden wird versucht, die Rahmenbedingungen und den Nutzen beider Aspekte adäquat darzustellen.