Kast | Die Zähmung eines widerspenstigen Herzens | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 247 Seiten

Kast Die Zähmung eines widerspenstigen Herzens


1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7546-7280-8
Verlag: tolino media
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

E-Book, Deutsch, 247 Seiten

ISBN: 978-3-7546-7280-8
Verlag: tolino media
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



'Ging es dir nie so, dass du nach jeder Beziehung weniger Lust hattest, nochmal eine einzugehen?' Isaac ist dreißig. Sein Freund hat ihn gerade verlassen. Seine Katze hasst ihn. Und jetzt will auch noch sein neuer, überaus dreister Nachbar, dass er ihm beim Einzug hilft. Zeit für ein Bier! Kann sich aus Freundschaft eine Beziehung entwickeln, selbst wenn man das Vertrauen in die Liebe verloren hat? Ein Roman so romantisch wie Schwarzbier und britischer Humor!

Mo Kast, geb. 1987 in Ulm Mo mag es unkonventionell. Sie denkt in Bildern, zeichnet sie und verdient damit ihren Lebensunterhalt. Menschen mit Ecken und Kanten sind die, die sie interessieren. Keine großen Gesten, sondern die Besonderheiten des Alltags geben ihren Geschichten Kraft. Und letztendlich schreibt sie darüber, dass Liebe für jeden ist, egal wie verschroben oder ungewöhnlich sie sich zeigen kann.

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Prolog: Surprise!
Der scharfe Geruch nach Reinigungsmittel stieg Isaac in die Nase. Irritiert blickte er von seinem Bildschirm auf und entdeckte die Reinigungskraft, die gerade begonnen hatte, den Boden zu wischen. Sein Blick wanderte zur Uhr, die gut sichtbar über dem Fenster hing. Zehn nach sieben. Verdammt, er hatte Thomas versprochen, heute pünktlich zuhause zu sein. Sein Freund hatte nämlich eine große Überraschung angekündigt. Außerdem regte er sich immer darüber auf, wenn Isaac nicht rechtzeitig aus der Arbeit kam. Er war mal wieder der letzte Kollege im Büro. Alle anderen Plätze waren bereits verwaist. Wann war Martin gegangen? Schon vor über einer Stunde, oder? Mit wenigen Klicks fuhr er den Computer herunter und schnappte sich die Jacke von seinem Stuhl. »Angelika, schönen Abend dir!«, rief er der Putzkraft noch zu, die nur knapp nickte und weiter schrubbte. Sie war nicht die Gesprächigste. Er spurtete aus dem Bürogebäude und die Straße entlang zur S-Bahn-Station. Begleitet wurde er dabei vom unfreundlichen Frühlingswind, der an seiner Funktionsjacke zerrte, und kühlem Nieselregen. Die stickige Untergrundstation wurde zu einem willkommenen Unterschlupf vor dem Wetter. Keine Minute zu früh erreichte er sie. Laut quietschend fuhr gerade die S-Bahn ein und brachte einen Schwall warmer Luft und Menschen mit sich. Isaac drängte sich an ihnen vorbei, um noch rechtzeitig in die Bahn zu steigen. Er bekam dabei einen Ellenbogen in die Seite. In solchen Momenten dachte Isaac darüber nach, ob ein Auto nicht doch eine attraktivere Alternative wäre. Schwer atmend klammerte er sich an einer der Stangen fest. Es gab zwar freie Plätze, aber heute war er nicht lange im Hangar gewesen und fand, dass er schon genug gesessen hatte. Die Arbeit im Büro mochte Isaac an seinem Job als Ingenieur am wenigsten. Er war einfach kein Schreibtischhengst. Schrauben, testen, tüfteln lag ihm dafür umso mehr. Er atmete tief durch und gönnte sich einen Moment Ruhe. Schließlich zog Isaac sein Smartphone aus der Jacke und schickte seinem Freund eine Entschuldigung für die Verspätung. Zwei Haken erklärten ihm, dass die Nachricht gelesen wurde. Dass Thomas nichts erwiderte, war kein gutes Zeichen. Er war auf jeden Fall angepisst. Isaac seufzte und steckte das Handy wieder ein. Sein Blick schweifte durch den Wagon und blieb schließlich an seiner schemenhaften Spiegelung hängen. Die dunklen Locken klebten ihm vom Regen in der Stirn, dafür beschönigte das schwarze Glas einiges. Die Augenringe waren kaum zu erkennen, ebenso die Falten, die mit dreißig so langsam kamen. Trotzdem fand er, er sah abgekämpft und müde aus. Nicht von der Arbeit, sondern von der ewigen Diskussion, die ihn zuhause erwarten würde. Thomas fand, er mache zu viele Überstunden und wahrscheinlich hatte er recht. Es war nur keine Absicht. Isaac vergaß über die Arbeit oft die Zeit und er ließ nicht gern etwas unfertig liegen. Dass ihm das ausgerechnet heute wieder passieren musste, wenn eine Überraschung auf ihn wartete. Was es wohl war? Kurz schoss ihm der Gedanke durch den Kopf, dass Thomas sich trennen wollte. Aber das war Unfug. Heute Morgen hatte er ihm noch über den Frühstückstisch zugelächelt und ihm einen sanften Abschiedskuss gegeben. Zwischen ihnen war alles in Ordnung! Trotzdem merkte Isaac, wie er sich unnötig viel Zeit beim Aufschließen der Wohnung ließ. Ihn begrüßte der Duft nach gebratenem Steak und Rotweinsoße. Thomas hatte wohl für sie gekocht. Das hätte er nicht gemacht, wenn er sich trennen wollte, oder? Anstatt einfach aus seinen Schuhen hinauszuschlüpfen, löste Isaac sogar die Schnürsenkel, um das Paar feinsäuberlich in das Schuhregal zu räumen, bevor er sich traute ein »Hey, bin da!« in die Wohnung zu rufen. Keine Antwort. Mist! Isaac schluckte. Es wäre ja alles weniger dramatisch, wenn Thomas nicht recht mit seiner Wut hätte. Isaac hatte ihm heute Morgen noch versprochen, mal nicht so lange zu machen – diesmal wirklich! Dann hatte es diese Fehlfunktion in der Armatur gegeben, die auf ein Softwareproblem zurückging. Niemand außer ihm wusste, was zu tun war. Abschließend musste er noch einen Vermerk in der Dokumentation notieren und plötzlich war es nach sieben gewesen. Vielleicht sollte er sich einmal einen Wecker stellen, damit er rechtzeitig aus der Firma kam. Thomas würde sich freuen. Aus dem Wohnzimmer konnte Isaac die Flimmerkiste hören. Es würde also kein gemeinsames Abendessen geben, sonst hätte Thomas in der Küche auf ihn gewartet. Aber was hatte Isaac auch erwartet? Er war immerhin zwei Stunden zu spät. Er straffte seine Schultern und versuchte, das ungute Gefühl in seiner Magengegend zu ignorieren. Als er schließlich den Raum betrat, saß Thomas wie vermutet auf der Couch und warf ihm einen kühlen Blick zu, während er den Fernseher auf lautlos stellte. Lautlos, nicht aus. Natürlich wusste er, wie sehr das Isaac nervte … Das war kein guter Anfang für den Abend. »Sorry, ich hab es nicht eher geschafft. Du weißt ja, wie das ist.« Warum hatte Isaac das gerade gesagt? Thomas machte nie Überstunden. Er arbeitete in der Verwaltung der Uni. Niemand erwartete von ihm, dass er sich außerhalb der Arbeitszeit noch mit seinem Job befasste. Theoretisch verlangte man das auch nicht von Isaac. Er liebte es jedoch, schwierige Probleme zu lösen, dafür blieb er eben gerne mal länger. Eventuell machte ihn das zu einem Workaholic, aber war das denn so schlecht? Laut seinem Lebenspartner schon. »Schau unters Sofa!«, kam es plötzlich mit harter Stimme von Thomas. Seine sonst so vollen Lippen waren zu einem schmalen Strich zusammengepresst. Die Arme hatte er verschränkt. Auf die Entschuldigung ging er gar nicht erst ein. Isaac runzelte die Stirn. »Was?« »Schau einfach drunter. Ich hatte dir doch eine Überraschung versprochen.« Sein Partner klang noch immer abweisend und er verdrehte die blauen Augen. Was wahrscheinlich der Grund war, warum Isaac dieser komischen Aufforderung nachkam. Er wollte einfach keinen Streit. Als er sich hinab beugte, bemerkte er zunächst nichts. Gerade als er sich wieder aufrichten wollte, hörte er jedoch ein Geräusch. Ein Fauchen, um genau zu sein. Schließlich entdeckte er etwas in der Dunkelheit. »Ist das eine … Katze?«, fragte Isaac, kniff dabei die Augen zusammen. Er konnte nur einen vagen Schemen erkennen. Das Fauchen war allerdings ziemlich eindeutig. »Ja«, war die knappe Antwort. »Warum ist eine Katze unter dem Sofa? Passen wir auf den Perser von Frau Kohnle auf?«, hakte Isaac nach. »Es ist unsere Katze.« Thomas fixierte ihn nun. Er schien auf eine bestimmte Reaktion zu warten. Isaac hob seinen Kopf wieder, um seinen Freund anzusehen. »Ist das die Überraschung?«, fragte er schließlich. Was anderes fiel ihm nicht dazu ein. Hatte Thomas tatsächlich eine Katze angeschleppt, ohne ihn vorher zu fragen? »Surprise!« Sein Freund hatte einen sarkastischen Unterton, wedelte mit seinen Händen. »Ich hatte ihr eigentlich eine Schleife umgemacht. Aber nachdem du ewig nicht heimgekommen bist, hatte sie keine Lust mehr zu warten und hat sie abgestreift.« Da war er wieder, der übliche Vorwurf. Diesmal ersparte sich Isaac das Seufzen. Das wäre in der Situation nicht hilfreich. »Warum überrascht du mich mit einer Katze?« Das musste er trotzdem fragen. Thomas atmete aus, schloss einen Moment die Augen. Als er sie wieder öffnete, war da endlich dieses Lächeln auf seinen Lippen, in welches sich Isaac damals verliebt hatte. Auch wenn sie manchmal wegen Kleinigkeiten stritten, war Thomas zum Glück nicht nachtragend. »Du meintest doch mal, du magst Katzen. Ich wollte dir eine Freude machen.« Thomas' Stimme klang plötzlich überraschend sanft und seine Züge wurden deutlich weicher. Auch seine Körperhaltung war nicht mehr auf Abwehr, stattdessen beugte er sich zu Isaac, der noch immer auf den Boden kniete, und strich ihm eine seiner wilden Locken aus dem Gesicht. Unbewusst erwiderte Isaac das Lächeln und brachte es nicht über sich, ihm zu sagen, wie schlecht er die Idee fand. Immerhin war ein gemeinsames Haustier eine große Sache. Der nächste Schritt in ihrer Beziehung, nachdem Thomas vor einem halben Jahr zu ihm gezogen war. Es war ein Liebesbeweis, der sich für Isaac nur irgendwie unverdient anfühlte. Er war nämlich schon wieder zu spät und die Katze saß unter der Couch. Außerdem hatte Thomas ihm zugehört und sich gemerkt, was er sagte. Es war bereits einige Monate her, als er mal erwähnt hatte, dass er Katzen cool fand. Nur dumm, dass Thomas das so falsch verstanden hatte … Isaac hatte nichts gegen die Tiere per se. Sie waren weich, warm, konnten schnurren, sahen ganz süß aus. Aber er mochte sie lieber … bei anderen Leuten. Seine Eltern hatten mal welche gehabt, als er jung war. Er hatte daher noch gut in Erinnerung, wie viel Arbeit sie machten. Katzenklo reinigen. Katzenkotze vom Teppich wischen. Katzenhaare von den Klamotten zupfen und vom Sofa saugen. Mehrmals täglich füttern. So richtig heiß war er nicht darauf und so wirklich Zeit hatte er dafür auch nicht. »Ist sie noch jung?« Dann wäre sie leichter weiterzuvermitteln. »Sie ist eine Heilige Birma! Zehn Wochen alt! Und sie hat die schönsten blauen Augen der Welt!« Thomas war sichtlich begeistert von dem fauchenden Fellbündel unter dem Möbelstück. Er strahlte über das ganze Gesicht. »Die war doch sicher teuer.« Nicht, dass der Preis bei einem Lebewesen eine Rolle spielen sollte, aber Isaac fühlte sich nicht wohl mit teuren Geschenken. Außerdem hatten sie sich darauf geeinigt, finanziell keine großen Sprünge mehr zu machen. Die Wohnung hatte Isaac erst vor einigen Monaten gekauft...



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