Buch, Deutsch, Band 1, 400 Seiten, Format (B × H): 200 mm x 240 mm
Reihe: Baukunstarchiv NRW
Band 1: Essays
Buch, Deutsch, Band 1, 400 Seiten, Format (B × H): 200 mm x 240 mm
Reihe: Baukunstarchiv NRW
ISBN: 978-3-98741-189-2
Verlag: Verlag Kettler
Peter Grund (1892–1966) war ein erfolgreicher Architekt und Sta¨dtebauer. Ausgebildet in Darmstadt gegen Ende des Deutschen Kaiserreichs war er wa¨hrend der Weimarer Republik in Dortmund Bu¨ropartner des eingefu¨hrten Architekten Karl Pinno. Unmittelbar zu Beginn des „Dritten Reichs“ wurde Grund zum Direktor der Kunstakademie in Du¨sseldorf berufen. In der Bundesrepublik Deutschland war er als Oberbaudirektor fu¨r den Wiederaufbau von Darmstadt verantwortlich.
Wa¨hrend all dieser Zeitabschnitte schuf Peter Grund bekannte Bauwerke und leitete prominente Projekte: In Dortmund errichtete er mit der Nicolaikirche die erste Kirche aus Sichtbeton in Deutschland. In Du¨sseldorf war ihm die ku¨nstlerische Oberleitung der „Reichsausstellung Schaffendes Volk“ u¨bertragen worden, die gro¨ßte Propagandaschau des Nationalsozialismus mit einer zugeho¨rigen Mustersiedlung. In Darmstadt plante er den Wiederaufbau der zersto¨rten Innenstadt und errichtete mit den Arkaden der Rheinstraße und dem platzbildenden Kennedyhaus markante Stadtra¨ume der neuen Stadt.
Gepra¨gt durch den Heimatschutz zeichnete sich Grunds Architektur durch einfache Formgebung und klassische Kompositionsweisen u¨ber seine gesamte Schaffenszeit hinweg aus. Neben dieser Weiterfu¨hrung traditioneller Entwurfsmethoden bei den jeweils anstehenden modernen Bauaufgaben weist sein Werk aber auch immer wieder die Rezeption avantgardistischer Ideen auf wie etwa bei der Sichtbetonkirche in Dortmund oder dem Entwurf eines Rathauses fu¨r Darmstadt im Stil amerikanischer Bauhausarchitektur.
Band 1 der Werkmonographie fasst die Forschungsergebnisse zu Leben und Werk von Peter Grund in sechs Essays zusammen, erga¨nzt um aktuelle Fotos ausgewa¨hlter Bauten. Die Essays behandeln Biografisches, Netzwerke, Architektur und Sta¨dtebau. Sie bieten eine Verortung und Bewertung seines Werkes an seinen Wirkungsorten Dortmund, Du¨sseldorf und Darmstadt in der Zeitspanne von der Weimarer Republik u¨ber den Nationalsozialismus bis in die Bundesrepublik Deutschland. Exemplarisch werden damit ebenfalls Kontinuita¨tslinien in Architektur und Sta¨dtebau in Deutschland angesprochen, die vom Kaiserreich bis in die Bundesrepublik der 1960er Jahre reichen.