Khorchide Gottes Offenbarung in Menschenwort

Der Koran im Licht der Barmherzigkeit
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-451-81200-2
Verlag: Verlag Herder
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1, 352 Seiten

Reihe: Herders Theologischer Koran-Kommentar

Traditionell und doch modern: Aus der Verbindung der traditionellen islamischen Koranwissenschaft mit Methoden europäischer Geschichtswissenschaften entwirft Mouhanad Khorchide einen neuen Zugang zum Koran. Obwohl der Koran als geoffenbartes Gotteswort gilt, wird er zugleich als historisch gewordener Text verstanden. Dieses Aufeinandertreffen scheinbar sich widersprechender Methoden ist Thema des Eröffnungsbandes des HthKK, in dem Mouhanad Khorchide neben dem aktuellen Forschungsstand den eigenen hermeneutischen Ansatz erarbeitet und sein eigenes methodisches Vorgehen beschreibt.

Kann die historisch-kritische Methode der Bibelexegese ohne Verstehensverluste auch auf den Koran angewendet werden? Im Spannungsfeld von historischer, literarischer und theologischer Auslegung erwächst ein bahnbrechendes Werk, das für Diskussion und Debatten sorgen wird.

Autoren/Hrsg.

Khorchide, Mouhanad

Weitere Mitwirkende

Omari, Dina El

Hartwig, Dirk

Zorn, Stefan

Inhaltsverzeichnis

1;Inhalt;6
2;1 Den Koran anders lesen;12
3;2 Die westliche Koranforschung – Ein Überblick;17
3.1;2.1 Frühe christliche Polemiken gegen den Koran;22
3.2;2.2 Das Koranbild im europäischen Mittelalter und zur Zeit der Reformation;26
3.3;2.3 Ästhetische Wahrnehmungen: Frühe Koranübersetzungen ins Deutsche;30
3.4;2.4 Der gedruckte Koran und die Versuche einer kritischen Textedition;35
3.4.1;2.4.1 Vom ersten Korandruck bis zur Kairiner Ausgabe;35
3.4.2;2.4.2 Historisch-kritische Manuskriptforschung;43
3.5;2.5 Zugänge zum Koran im 19. und 20. Jahrhundert;47
3.5.1;2.5.1 Die Wissenschaft des Judentums als Grundlage einer kritischen Koranforschung;54
3.5.1.1;2.5.1.1 Abraham Geiger;57
3.5.1.2;2.5.1.2 Die kritische Koranforschung auf dem Fundament der „Wissenschaft des Judentums“;62
3.5.2;2.5.2 Verflechtung jüdischer und christlicher Forschung zum Koran;66
3.5.3;2.5.3 Koranforschung der Nachkriegszeit: die Leben-Mu?ammad-Forschung;70
3.5.4;2.5.4 Die revisionistische Koranforschung;72
3.5.5;2.5.5 Angelika Neuwirth und die historisch-kritische Koranforschung;74
4;3. Ein theologisch-hermeneutischer Zugang zum Koran;79
4.1;3.1. Der Koran als kommunikatives Geschehen der Selbstoffenbarung Gottes;79
4.1.1;3.1.1 Paradigmenwechsel: Für ein anthropologisches Verständnis der Offenbarung Gottes im Islam;82
4.1.2;3.1.2 Ein transzendental-logischer Zugang zur Erkenntnis der Bedingungen der Möglichkeit, Gottes Offenbarung als Selbstmitteilung zu denken;93
4.1.3;3.1.3 Die Offenbarung Gottes ist die Offenbarung der liebenden Barmherzigkeit;105
4.1.3.1;3.1.3.1 Auf den Spuren der Barmherzigkeit im Koran;111
4.1.3.2;3.1.3.2. Im Koran ereignet sich die Gegenwart Gottes liebender Barmherzigkeit;124
4.2;3.2. Der empathische Gott des Korans;130
4.3;3.3. Barmherzigkeit als hermeneutischer Schlüssel koranischer Offenbarung;148
5;4. Liebende Barmherzigkeit kann sich nur in liebender Barmherzigkeit offenbaren – Ästhetische Zugänge zum Koran;153
5.1;4.1 Das Wesenswort Gottes entspricht dem Koran, beide sind aber nicht identisch;154
5.2;4.2 Eine literaturwissenschaftliche Perspektive auf den Koran;159
5.2.1;4.2.1 Dogma der „Unnachahmlichkeit des Korans“ (i???z al-Qur??n);161
5.2.2;4.2.2 Faktoren der Etablierung des i???z al-Qur??n-Dogmas;165
5.2.3;4.2.3 Entwicklungen in den klassischen Diskussionen um die „Unnachahmlichkeit des Korans“;170
5.2.4;4.2.4 Beispiele in der klassischen Tradition für eine literaturwissenschaftliche Beschäftigung mit dem Text;172
5.2.5;4.2.5 Moderne literaturwissenschaftliche Ansätze;183
5.3;4.3 Friedrich Schiller und der Koran;201
6;5. Die bleibende Offenheit des Korans;214
6.1;5.1 Kritik an der juristischen Rekonstruktion der koranischen Geltungsansprüche;223
6.2;5.2 Gegen die Beliebigkeit;228
7;6. Die historisch-kritische Methode der Bibelwissenschaften und ihre Anwendung auf den Koran;232
7.1;6.1. Die Bezeichnung der Methode als historisch und kritisch;232
7.2;6.2. Die Prämissen der historisch-kritischen Methode;235
7.2.1;6.2.1. Die Distanz zwischen Ausleger und Text;235
7.2.2;6.2.2. Methodischer Atheismus;236
7.2.3;6.2.3. Ergebnisoffenheit;238
7.2.4;6.2.4. Wahrscheinlichkeitsurteile;239
7.2.5;6.2.5. Die Bibel als Textsammlung;240
7.3;6.3. Die Ziele der historisch-kritischen Methode;241
7.3.1;6.3.1. Die Rekonstruktion der Textgenese;241
7.3.2;6.3.2. Die Rekonstruktion der historischen Textaussage;242
7.3.3;6.3.3 Die Rekonstruktion der historischen Ereignisse;243
7.3.4;6.3.4 Theologische Reflexion – Forderung nach Bedeutung im Hier und Jetzt;243
7.4;6.4. Die Arbeitsschritte der historisch-kritischen Methode;246
7.4.1;6.4.1 Textkritik;246
7.4.2;6.4.2 Übersetzung;248
7.4.3;6.4.3 Textanalyse;249
7.4.4;6.4.4 Literarkritik;253
7.4.5;6.4.5 Überlieferungsgeschichte;255
7.4.6;6.4.6 Redaktionskritik;255
7.4.7;6.4.7 Formkritik;258
7.4.8;6.4.8 Traditionsgeschichte;260
7.5;6.5. Bündelung der Ergebnisse;262
7.6;6.6. Kritik an der historisch-kritischen Methode;266
7.6.1;6.6.1 Karl Barth – Die propädeutische Funktion der historischen Kritik und ihre Ergänzungsbedürftigkeit durch eine theologische Exegese;266
7.6.2;6.6.2 Joseph Ratzinger – Was die historische Kritik nicht leisten kann: Gegenwartsbezug, Autorität als Gotteswort, Einheit der Schrift;271
7.6.3;6.6.3 Peter Stuhlmacher – Versöhnung von kirchlicher und wissenschaftlicher Exegese durch Einbeziehung der Wirkungsgeschichte;276
7.6.4;6.6.4 Gerhard Maier – Biblische Spezialhermeneutik statt historisch-kritischer Exegese;278
7.6.5;6.6.5 Armin Sierszyn – Biblisch-historische Exegese als offenbarungsoffene Schriftauslegung und Hermeneutik des Vertrauens;281
7.6.6;6.6.6 Klaus Berger – Die Ergänzungsnotwendigkeit der historisch-kritische Exegese durch eine biblische Spiritualität;284
7.6.7;6.6.7 Ulrich Körtner – Die konstitutive Bedeutung des Lesers für das Verständnis biblischer Texte;286
7.7;6.7. Die bleibende Notwendigkeit der historisch-kritischen Methode;289
7.8;6.8. Impulse und Anfragen der historisch-kritischen Bibelexegese für und an die gegenwärtige Koranexegese;292
7.8.1;6.8.1. Anwendung der Ergebnisse der historisch-kritischen Methode auf den Koran;296
7.8.1.1;Textkritik;297
7.8.1.2;Übersetzung;300
7.8.1.3;Textanalyse;301
7.8.1.4;Literarkritik;302
7.8.1.5;Überlieferungsgeschichte;304
7.8.1.6;Redaktionskritik;304
7.8.1.7;Formkritik;305
7.8.1.8;Traditionsgeschichte;306
7.8.2;6.8.2. Der Beitrag der historisch-kritischen Methode zur Öffnung des Korans;308
8;7. Ausblick: Die Fortschreibung der Barmherzigkeit Gottes in der Begegnung mit dem Koran;318
9;Literatur;327
9.1;Internetquellen;351

Über Autor(innen)

Mouhanad Khorchide, Prof. Dr., geb. 1971 in Beirut, aufgewachsen in Saudi-Arabien, studierte Islamische Theologie und Soziologie in Beirut und Wien. Seit 2010 Professor für Islamische Religionspädagogik an der Universität Münster und dort inzwischen auch Leiter des Zentrums für Islamische Theologie.