E-Book, Deutsch, 650 Seiten
Klemun / Hühnel Nikolaus Joseph Jacquin (1727–1817) – ein Naturforscher (er)findet sich
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-8470-0710-4
Verlag: V&R unipress
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection
E-Book, Deutsch, 650 Seiten
ISBN: 978-3-8470-0710-4
Verlag: V&R unipress
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Alles, was bisher über den Werdegang des Naturforschers Nikolaus Joseph Jacquin erzählt wurde, basiert weitgehend auf dessen Selbstdarstellungen. Dieses Buch zieht in neuer Weise unterschiedliche Quellen heran. Die beiden Autorinnen differenzieren den Aspekt von Jacquins Selbstformung und diskutieren, wie dieser von seinen Mäzenen Gerard van Swieten sowie Carl von Linné und von dem weltweiten Wissensaustausch mit Naturforschern abhängt. Anhand der Wissensräume (botanische Gärten und chemisches Labor) werden die Wissenskonstituierung und Statusbildung analysiert. Die Studie ist dabei auf die Praxis der Naturgeschichte ausgerichtet. So legt sie etwa offen, dass Jacquin seine Karibikexpedition (1754–1759) in den Tropen mit einer Perücke bewältigte und gemeinsam mit Begleitern mehr als 104 Paar Schuhe verschliss.
Everything that has so far been related about the career of the natural scientist Nikolaus Joseph Jacquin is largely based on his own self-portrayals. The present book makes novel use of a range of different source materials. It distinguishes the aspect of Jacquin’s self-fashioning, and discusses this in relation to his patrons Gerard van Swieten and Carl von Linné and their exchange of knowledge. Using knowledge spaces (botanical gardens and chemical laboratory), the constitution of knowledge and the creation of status are analysed. The facts that Jacquin undertook his Caribbean expedition (1754–1759) in the tropics wearing a wig and that, together with his attendants, he wore out more than 104 pairs of shoes, are details that are revealed by a study focussed on the practice of natural history.
Fachgebiete
- Naturwissenschaften Chemie Chemie Allgemein Geschichte der Chemie
- Naturwissenschaften Biowissenschaften Biowissenschaften Geschichte der Biowissenschaften, Biologie
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtliche Themen Wissenschafts- und Universitätsgeschichte
- Naturwissenschaften Biowissenschaften Botanik
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtswissenschaft Allgemein Biographien & Autobiographien: Historisch, Politisch, Militärisch
Weitere Infos & Material
1;Title Page;4
2;Copyright;5
3;Table of Contents;6
4;Body;10
5;Vorwort (Dankesworte);10
6;I. Perspektiven;14
6.1;I. 1. Quellen – und die bisherige Jacquin-Historiographie;14
6.2;I. 2. Spuren, Narrative, Methoden: „Während Famas Flügel noch bangen”;19
6.3;I. 3. Zur Gliederung: eine querschnittbezogene Struktur;33
6.4;I. 4. Exkurs: Statt einer traditionellen Biographie – Selbstentwürfe im Wandel;36
7;II. Start-up: die Westindien-Expedition (1754–1759);46
7.1;II. 1. Überseereise als Karrierebedingung;46
7.2;II. 2. „Le gout pour les sciences” – die kaiserliche Ermöglichung der Unternehmung;51
7.3;II. 3. Van Swietens Suche nach einer geeigneten Person;54
7.4;II. 4. Vorbereitungen, Aufträge und Instruktionen;59
7.5;II. 5. Der Expeditionsverlauf;67
7.6;II. 6. Hohe Diplomatie;77
7.7;II. 7. Perücke – Nachttopf – Sänfte;83
7.8;II. 8. Sammlungsverfahren und Objektdiskurse;95
7.9;II. 9. Der Durchbruch: vom „Botanophilus” zum „verus Botanicus”;112
8;III. Ouvertüre;132
8.1;III. 1. Geistige Orientierung: Handelsstand, Katholizität und klassische Sprachausbildung;132
8.2;III. 2. Akademische Orientierung: Peregrinatio academica – Studienwege unter den Auspizien des finanziellen Notstands;147
8.3;III. 3. Emotionale Orientierung: das Entstehen einer „unversiegbaren Leidenschaft”;154
8.4;III. 4. Gesellschaftliche Orientierung: der Höfling und sein Mäzen;162
9;IV. Orte des Wissens: Leiden – Wien – Karibik – Schemnitz;174
9.1;IV. 1. Leiden: Zentrum der Kolonialbotanik und des Buchdrucks;174
9.2;IV. 2. Wien: Stadt des Staubs und der „Barbaren” (1752–1754, 1759–1763);181
9.3;IV. 3. Karibik: Kolonialer Bewährungs- und Erfahrungsraum;187
9.4;IV. 4. Schemnitz: „Die reichste Stadt in Ungarn”;195
10;V. Räume des Wissens: Hof / Residenz – Bergschule – Universität;204
10.1;V. 1. Hof / Residenz: Muskatnussbaum und Platin;205
10.2;V. 2. Bergschule: Ein Sprung ins kalte Wasser der Chemie und Metallurgie (1763–1768);223
10.3;V. 3. Universität: Jacquin als „eine unschätzbare Wohlthat für die Universität” Wien;234
11;VI. Handlungsräume und Praxis;260
11.1;Laboratorium – botanischer Garten – Gelände – mineralogische Sammlung;260
11.2;VI. 1. Chemische Laboratorien: Bedingung für die Formierung zum Experten der Chemie;260
11.3;VI. 2. Botanischer Garten der Universität Wien: epistemische und pädagogische Ressource;276
11.4;VI. 3. Gelände: Botanisierbüchse und botanische Exkursionen in die „österreichischen Alpen”;288
11.5;VI. 4. Mineraliensammlung – „the most splendid specimens” in Vienna;304
11.6;VI. 5. Apotheke, Heilpflanzen und „Pharmacopoea”;312
12;VII. Konstellationen und Strategien;326
12.1;VII. 1. Verschränkte familiäre, freundschaftliche und wissenschaftliche Sphären;326
12.2;VII. 2. Produktive Austauschpraktiken von Wissen und Objekten via Briefwechsel;368
12.3;VII. 3. Konkurrenz: „eine Katze auf Samtpfötchen” oder ein beinharter Karrierist?;390
12.4;VII. 4. Lehrer–Schüler–Verhältnis: Jacquins Ruf in Gefahr?;415
12.5;VII. 5. Widmung, Organisation, Visualisierung und Monopolisierung;422
13;VIII. Auffinden – (Er)?finden – Stattfinden: ein Resümee;470
14;Edition;480
14.1;I. Editionsrichtlinien und Beschreibung der Handschriften;480
14.2;II. Biographische Schriften;481
14.3;III. Briefe;510
14.4;IV. Vorworte der wichtigsten Werke Jacquins in Übersetzung;566
15;Anhang;590
15.1;Zeittafel;590
15.2;Stammtafel der Familie;592
16;Abbildungsverzeichnis;596
17;Quellen- und Literaturverzeichnis;602
18;Personenregister;638