Klier | Ostfriesische Rache - Ostfrieslandkrimi. Spannender Roman mit Lokalkolorit für Ostfriesland Fans! | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 240 Seiten

Reihe: Hauke Holjansen ermittelt

Klier Ostfriesische Rache - Ostfrieslandkrimi. Spannender Roman mit Lokalkolorit für Ostfriesland Fans!


1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-95573-250-9
Verlag: Klarant
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 3, 240 Seiten

Reihe: Hauke Holjansen ermittelt

ISBN: 978-3-95573-250-9
Verlag: Klarant
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ein kniffliger Fall für Hauptkommissar Hauke Holjansen und seinen Kollegen Sven Ohlbeck: An verschiedenen Orten werden von einem unbekannten Täter Kinder entführt, die Angst geht um in Ostfriesland! Was niemand ahnt, ist, dass bereits mit dem Verschwinden des ersten Kindes der Countdown für etwas noch viel Schrecklicheres eingeleitet wurde. Die Polizei, die verzweifelt nach einer Verbindung zwischen den Opfern sucht, steht unter dem Druck der Öffentlichkeit und trotz Verdächtiger vor einem schier unüberwindlichen Problem. Sind die Kinder in der Hand eines Psychopathen? Als Hauke Holjansen endlich den entscheidenden gemeinsamen Nenner findet und mit den seelischen Verstrickungen seiner Verdächtigen konfrontiert wird, nimmt der Fall eine brisante Wendung...
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Kapitel 2
2. Tag Norden - Donnerstag, 28. September, 17 Uhr 20 Als der Himmel sich bereits in ein sanftes Rosa verfärbte, fand Laura ihren Freund Onno am Kinderspielplatz seiner Wohnsiedlung. Er hockte auf einer Bank und starrte dumpf vor sich hin. Sein Körper wippte langsam vor und zurück, seine Augen blickten seltsam starr. „Endlich finde ich dich.“ Laura blies sich eine dunkelbraune Locke aus der Stirn und setzte sich neben ihn auf die Bank. Onno sah sie mit seltsam glasigen Augen an und presste seine Tüte an sich. „Ich bin eben erst aus Emden zurück. Bin dort in einer Gruppe. Soll irgendwann bei ihnen wohnen.“ „Toll, aber das hast du mir schon erzählt.“ Onno starrte sie nur an. „Hab gestern Nacht dort geschlafen. Bin noch in Emden spazieren gegangen. Sind schön, die Kanäle, auch bei Nacht.“ „Meine Freundin Deike wohnt auch in Emden“, erklärte Laura ihm. „Die lernst du an meinem elften Geburtstag kennen und noch viele andere.“ Onno nickte. „Kommst du noch mit zu mir? Meine Mutter hat mir Pflaumenkuchen mit Kartoffelsuppe versprochen.“ Laura, die hungrig war, zögerte. Ihre Mutter hatte Spätschicht und würde erst gegen halb zehn am Abend zurück sein. „Meinst du, das geht?“ „Sicher“, zerstreute Onno ihre Bedenken und stopfte die Tüte unter seine Jacke. Laura deutete auf die Beule. „Was hast du da?“ Onno sah sich nach allen Seiten um und hob den Finger an den Mund. Wieder drehte er sich in alle Richtungen. Laura fand das merkwürdig, denn es war niemand auf dem Spielplatz zu sehen. „Pst!“, flüsterte er. „Muss das erst nach Hause bringen.“ „Eine Überraschung?“ Onno spähte in seine Jacke, dann zum Sandkasten. Sein Blick verlor sich. Laura kannte ihn. Ihr Freund war anders als andere Menschen, daher wartete sie geduldig, bis er antwortete. „Es ist ein Geheimnis. Das darf ich dir nicht verraten.“ Er stand auf, die Tüte unter seiner Jacke fest an sich gepresst. Gemeinsam liefen sie durch die Siedlung zu den Wohnblocks außerhalb. Hermine Jessken, Onnos Mutter, wartete schon am Fenster im vierten Stock. Während Onno sofort in seinem Zimmer verschwand und die Tür verrammelte, setzte Laura sich zu seiner Mutter in die Küche und ließ sich den Teller Kartoffelsuppe und den Pflaumenkuchen schmecken. „Sag mal, mien Deern“, fragte Frau Jessken, „hast du nichts zum Mittagessen bekommen?“ Lächelnd schenkte sie sich eine Tasse Tee ein. Für ihre 83 Jahre war sie noch rüstig, nur ihre Vergesslichkeit war sprichwörtlich. Sie musste vieles mehrmals fragen, bis sie es sich merken konnte. Laura störte das nicht. Genauso wenig störte es sie, wie Onno sprach. Für manche klang das komisch, doch Laura verstand ihn. Sie fühlte sich in der freundlichen Atmosphäre bei Jesskens wohl. Ihre eigene Oma sah sie nur selten, ihre Mutter musste viel arbeiten, und Hermine Jessken bemutterte sie immer, wenn sie kam. „Ich hatte schon was zum Warmmachen“, verriet Laura der alten Frau. „Aber ich war den ganzen Tag draußen.“ Frau Jessken schmunzelte. „Onno vergisst auch oft das Essen. Wo steckt er eigentlich?“ „In seinem Zimmer. Er verrät mir nicht, was in der Tüte ist.“ „Denk dir nichts dabei. Er ist ein Geheimniskrämer. Manchmal schiebt er sogar den Tisch vor die Tür. Ich weiß gar nicht, was er dann treibt. Er hämmert und klopft und am Abend schafft er alles in seine Truhe. Er bastelt gern.“ Sie deutete zum Küchenregal. „Das Schiff hat er geschnitzt. Er mag es, wenn er mit seinem Messer etwas bearbeiten kann. Sein Messer ist sein Ein und Alles.“ Laura starrte auf das Holzstück, das grob und klotzig auf dem Küchenregal stand. Wie ein Schiff sah es nicht aus, aber mit etwas Fantasie konnte man sich das schon vorstellen. In diesem Moment betrat ihr Freund mit rot verschmierten Händen die Küche. „Aber Onno, du musst dir die Hände waschen“, tadelte ihn seine Mutter. Er drehte sofort den Wasserhahn auf und wusch sich die Flecken ab. „Zeigst du mir, was in deiner Tüte ist?“ Laura nahm sich noch ein Stück Pflaumenkuchen. „Nee, kann ich nicht. Muss noch was dran tun.“ „Er zeigt seine Basteleien immer erst, wenn sie fertig sind.“ Frau Jessken schöpfte ihrem Sohn Suppe in den Teller und reichte ihm ein Stück Kuchen. Auch Laura schob ihr den Teller hin. „So ist es recht“, freute sie sich und war glücklich, dass es am Tisch munter zuging. Onno hatte sonst kaum Kontakt. Niemand wollte mit ihm zu tun haben. Seine Behinderung konnte ihm jeder gleich ansehen. Oft warfen ihr die Nachbarn feindselige Blicke zu. Dass getuschelt wurde, wusste sie, auch wenn sie nicht mehr allzu gut hörte. Wie wird er nur zurechtkommen, wenn ich einmal nicht mehr bin?, dachte Frau Jessken betrübt, dann verbannte sie ihre Sorgen und wandte sich dem Gespräch am Tisch zu. So verging die Zeit, bis Laura gehen musste, um ihren Bus nach Norddeich nicht zu verpassen. Onno wollte sie noch zur Haltestelle begleiten. Zuvor musste er noch den Mülleimer nach unten tragen und leeren. Laura ging währenddessen auf die Toilette. Dabei bemerkte sie, dass Onnos Zimmertür einen Spalt breit offen stand. Da ihr Freund gerade die Haustreppe nach unten stapfte und Frau Jessken Geschirr spülte, vertrödelte sie keine Zeit. Kurzentschlossen schlüpfte sie durch den Türspalt und sah sich in Onnos Zimmer um. Auf seinem Basteltisch lagen das Messer und etliche rot beschmierte Tücher. Die Plastiktüte hing leer an seinem Stuhl. Laura schlich zur Truhe. Ihre Finger wanderten zum Deckel, den sie vorsichtig aufklappte. Im gleichen Augenblick erschrak sie und ließ ihn wieder fallen. Sie riss sich zusammen und öffnete den Deckel erneut. Die Truhe war mit mindestens sechs Puppen gefüllt, alle rot verschmiert und ohne Arme und Beine. Über den Bäuchen der Puppenkörper waren Kratzer, teilweise Löcher. Onno musste mit seinem Messer darübergeritzt und hineingestochen haben. Die Arme und Beine lagen verdreht daneben, auch dort war überall rote Farbe zu sehen. „Was will Onno daraus nur basteln?“, murmelte sie. „Das sieht aus wie Blut.“ Sie nahm einen Puppenkörper in die Hand. Die Puppe hatte keine Augen mehr, der Kopf war nach hinten verdreht. In diesem Moment hörte sie Schritte. Sie warf den Puppenkörper zurück in die Truhe, klappte den Deckel zu und schlich aus dem Zimmer. Gerade als sie die Küche betrat, brachte Onno den geleerten Mülleimer zurück. Laura verabschiedete sich, und Onno begleitete sie noch bis zur Bushaltestelle.   Emden - 19 Uhr Draußen dämmerte es bereits. Die katholische Pfarrkirche St. Michael im Emder Stadtteil Groß-Faldern hob sich dunkel vom nachtgrauen Himmel ab. Eine in Schwarz gekleidete Frau betrat das Innere durch den Haupteingang. Die Tür quietschte, als sie aufgeschoben wurde und wieder zufiel. Die alte Dame bekreuzigte sich, zog den Schleier ihres Hutes tiefer ins Gesicht und steuerte den Beichtstuhl an. Es befanden sich kaum Menschen in der Kirche und niemand achtete auf sie. Die Tür zum Beichtstuhl knarrte, ebenso die Bank, als sie sich setzte. Die Frau bekreuzigte sich ein weiteres Mal. „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.“ „Gott schenke dir wahre Erkenntnis deiner Sünden und seine Barmherzigkeit“, erwiderte der Priester. „Amen.“ Sie begann mit ihrem Bekenntnis und schloss es mit einem kurzen Reuegebet ab. „Ich bereue, dass ich Böses getan und Gutes unterlassen habe. Erbarme dich meiner, o Herr.“ Es folgte das Beichtgespräch, das den Pfarrer, eine Vertretung aus Leer, urplötzlich aus seiner behaglichen Ruhe riss. Entgegen der üblichen Beichte erging sich die Frau in Klagen, die sich einzig gegen ihren Sohn richteten. Erschrocken hörte er sich ihre Anklagen an. Dabei betrachtete er ihr Gesicht, das ihm durch den Schleier hart und verbittert entgegenblickte. Er kannte die Frau erst seit Kurzem und wusste nur, dass sie nicht in Groß-Faldern wohnte. Seltsam, dachte er. Beim letzten Sonntagskaffee hatte er sie doch ganz anders erlebt. Überaus gütig bei der Überreichung eines Schecks für den Kindergarten. So freundlich, als sie mit einem Mädchen sprach, das ihr Blumen brachte. „Versündigen Sie sich nicht“, unterbrach er sie erschrocken. „Es steht geschrieben, richtet nicht, damit nicht ihr gerichtet werdet.“ „Gott steht auf meiner Seite“, erwiderte sie unbeirrbar. „Gott liebt und bewacht jeden Menschen.“ „Nein, der Herr hat mich geschickt, um zu handeln.“ „Tue Gutes und vergib allen Sündern. Der Herr gibt und der Herr nimmt. Niemand darf sich anmaßen, als Racheengel auf Erden tätig zu sein.“ „Aber als sein Werkzeug. Und als Werkzeug Gottes will und werde ich Gutes tun, auch wenn es schmerzt. Das Böse muss zerstört werden. Im Leid liegt wahre Erlösung.“ Sie blickte...



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