Kohlhepp Qualitätssicherung in Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung
2009
ISBN: 978-3-8349-9406-6
Verlag: Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Die Einführung und Weiterentwicklung von Qualitätsmanagement bei Freien Berufen
E-Book, Deutsch, 240 Seiten, eBook
ISBN: 978-3-8349-9406-6
Verlag: Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Durch Qualitätsmanagement können Sie Prozesse und Leistungen in Ihrer Kanzlei erheblich verbessern. Fehlerquellen werden beseitigt und wertvolle Arbeitszeit eingespart, wenn die internen Abläufe optimal organisiert sind. Vorteile zieht daraus nicht nur Ihre Kanzlei, sondern insbesondere auch Ihr Mandant, so dass die Sicherung der Qualität zugleich der Sicherung Ihres Mandantenstammes dient.
Steuerberater und Wirtschaftsprüfer Hubert Kohlhepp ist Rechtsanwalt und war als zertifizierter Qualitätsprüfer der AdvoCert GmbH und der DGQS tätig. Langjährige Beratungspraxis macht ihn zu einem ausgewiesenen Experten auf dem Gebiet der Qualitätssicherung und des Qualitätsmanagements.
Zielgruppe
Professional/practitioner
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Vorwort;6
2;Inhaltsübersicht;8
3;Abkürzungsverzeichnis;13
4;Literaturverzeichnis;16
5;Einleitung ;18
6;Probleme in der Organisation von Unternehmen der freien Berufe;19
6.1;A. Regelungsbedarf;19
6.2;B. Voraussetzungen guter Organisation;20
6.3;C. Der Aufbau dieses Buches;21
7;Probleme bei Beginn eines Unternehmens und beim Aufbau einer Organisation;22
7.1;A. Probleme in bestehenden Kanzleien;22
8;Qualitätsanforderung durch Gesetz, Rechtssprechung, Berufsrecht;31
8.1;A. Steuerberatung;31
8.2;B. Wirtschaftsprüfung;33
8.3;C. Rechtsanwälte;36
8.4;D. Aufbau nach ISO;37
9;Aufbau von Qualitätssystemen, allgemeine Anforderungen;42
9.1;A. Grundmodell als Gesamtsystem;42
9.2;B. Systembeschreibung;50
9.3;C. Ablauforganisation;54
9.4;D. Ziele festlegen; Probleme und Lösungen bei der Zielfindung;55
9.5;E. Aufbau und Dokumentation einer Systembeschreibung;60
9.6;F. Das eigene System finden oder erfinden;91
9.7;G. Messen und bewerten;97
10;Umsetzung der Anforderungen ;105
10.1;A. Die ersten Schritte;105
10.2;B. Handbuch;106
10.3;C. Beteiligte und Anforderungen;108
10.4;D. Individueller Regelkreis;109
10.5;E. Kommunikation im Unternehmen;109
10.6;F. Aufgaben und Verantwortung;110
10.7;G. Eigene Schlussfolgerungen;111
11;Handbücher ;112
11.1;A. Steuerberater;112
11.2;B. Wirtschaftsprüfer;118
11.3;C. Rechtsanwalt;125
12;Formulare/Muster/Beispiele ;134
12.1;A. Führungsprozesse;134
12.2;B. Leistungsprozesse;149
12.3;C. Unterstützungsprozesse;203
13;Anlagen;222
13.1;A. Verlautbarung zur Qualitätssicherung;222
13.2;B. Anforderungsprofil des Steuerberaters;242
13.3;C. Das System der Qualitätskontrolle für Wirtschaftsprüfer;244
14;Stichwortverzeichnis;254
Probleme in der Organisation von Unternehmen der freien Berufe.- Probleme bei Beginn eines Unternehmens und beim Aufbau einer Organisation.- Qualitätsanforderung durch Gesetz, Rechtssprechung, Berufsrecht.- Aufbau von Qualitätssystemen, allgemeine Anforderungen.- Umsetzung der Anforderungen.- Handbücher.- Formulare/Muster/Beispiele.- Anlagen.
§ 5 Aufbau von Qualitätssystemen, allgemeine Anforderungen (S. 41-42)
Aus den bisherigen Ausführungen und den Anforderungen nach den verschiedenen Berufsordnungen sowie den Regeln der Norm ISO 9001:2000 wird deutlich, dass zwar sehr viele und umfangreiche Anforderungen (zur Überprüfung!) bestehen, dass die Umsetzung in ein Gesamtsystem einer Organisation aber berufsrechtlich und fachlich nicht vorgesehen und nicht vorgeschrieben ist und jedem Einzelnen überlassen bleibt.
Die Anforderungen, von denen im Gesetz, in den fachlichen Vorgaben, im Berufsrecht, in Satzungsregeln oder sonstigen Quellen (Rechtsprechung) gesprochen wird, sind die Anforderungen an die Ausübung, an das Ergebnis, die geleistete Arbeit. Der Schritt davor, nämlich wie ist die Kanzlei, das Büro, die Einheit oder auch der Ablauf in der Kanzlei oder beim einzelnen Mitarbeiter zu organisieren, damit die zuvor genannten Anforderungen erfüllt werden, diesen Schritt muss jeder selbst machen. Es ist die Fragestellung: Wie geht’s?
Problem: Welches sind die Anforderungen an ein System, das sowohl den fachlichen als auch den individuel len Anforderungen genügt, das sich als geschlossenes Gesamtsystem darstellt und in dem bestehen de Teile integriert und neue Teile eingebaut und weiterentwickelt werden können?
Offensichtlich ist ein allgemeines System, das zu sehr abstrahiert, nicht geeignet, eine Handlungsanleitung darzustellen. So wäre der Aufbau nach dem Motto „Planen, Handeln, Prüfen, Verbessern“ als Kreislauf zwar geeignet, als Gesamtsystem und konkrete Handlungsanleitung jedoch zu abstrakt.
Ein System nach Malik aus Unternehmenspolitik und Corporate Governance, Seite 200, Master- Control-Modell für die Umwelt mit Darstellung des Unternehmens und der Beziehung zu Kunden, Lieferanten, Konkurrenten, Staat, Medien, Arbeitnehmern, Kapitalgebern und Sonstigen sowie der Unterscheidung nach ökologischer, sozialer, technologischer und wirtschaftlicher Sphäre ist für den Grundaufbau und für die Grundentwicklung des Modells zu kompliziert.
A. Grundmodell als Gesamtsystem
Als sehr geeignet und für die Kanzlei ausbaufähig hat sich ein an die ISO-Norm angelehntes Modell erwiesen, das zwischen Führungsprozessen, Leistungsprozessen und unterstützenden Prozessen un terscheidet. Das hat die Bundessteuerberaterkammer bereits im Jahr 1998 erkannt und eine Verlautbarung: Zur Qualitätssicherung in der Steuerberaterpra xis in der Bundeskammerversammlung am 8./9. Juni 1998 beschlossen und über die angeschlossenen Steuerberaterkammern verteilt (Vgl. § 9 A, vollständiger Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Bundessteuerberaterkammer).
Im Vorwort zu dieser Verlautbarung wird ausdrücklich als Zweck dieser Verlautbarung genannt, „den Steuerberatern und Steuerberaterinnen, Steuerbevollmäch tigten, Steuerberatungsgesellschaften und Mitgliedern nach § 74 Abs. 2 StBerG (im Folgenden Steuerberater genannt) Empfehlungen für die Sicherung der Qualität der beruflichen Arbeit zu ge ben. Sie soll motivieren, die Praxisorganisation und Arbeitsabläufe unter den verschiedenen Aspek ten der Qualitätssicherung zu prüfen und zu verbessern. In einem demnächst erscheinenden Handbuch sollen für die praktische Unterstützung konkrete Ratschläge für die Umsetzung von Qualitätssicherungsmaßnahmen geboten werden“. Auf dieses Modell verweist auch Schmidt in WP Handbuch II, Abschnitt Q, Rd- Nr. 141. Die Verlautbarung wendet sich also an den Steuerberater und will ihm Hilfe geben und motivieren, ein System aufzubauen, zu prüfen und zu verbessern. Sämtliche wesentlichen Punkte, die bei der Organisation zu berücksichtigen sind, sind angesprochen. Es wurde detailliert begründet, weshalb es sinnvoll, nützlich oder zwingend notwendig ist, bestimmte Regelungen zu treffen. Auch Checklisten zur Überprüfung der Organisation wurden nicht vergessen. Schließlich wurde nach Führungsaufgaben, Leistungsprozessen und unterstützenden Prozessen unterschieden.