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E-Book, Deutsch, 411 Seiten

Korte Hinter dem Regenbogen

Entwicklungspsychiatrische, sexual- und kulturwissenschaftliche Überlegungen zur Genderdebatte und zum Phänomen der Geschlechtsdysphorie bei Minderjährigen
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-17-045590-0
Verlag: Kohlhammer
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Entwicklungspsychiatrische, sexual- und kulturwissenschaftliche Überlegungen zur Genderdebatte und zum Phänomen der Geschlechtsdysphorie bei Minderjährigen

E-Book, Deutsch, 411 Seiten

ISBN: 978-3-17-045590-0
Verlag: Kohlhammer
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Eine wachsende Zahl von Minderjährigen fühlt sich "im falschen Körper gefangen". Mit "trans" ist eine neue Identifikationsschablone im Angebot, die auf eine Gruppe vulnerabler Jugendlicher trifft, insbesondere Mädchen, die Schwierigkeiten mit den körperlichen Veränderungen der Pubertät haben. Der Autor beschreibt allgemeinverständlich den aktuellen Stand der Wissenschaft und des mit zahlreichen Halbwahrheiten und ideologiegetriebenen Faktenverzerrungen vergifteten Diskurses. Er plädiert für evidenzbasierte Entscheidungen und warnt vor irreversiblen Gesundheitsschäden durch eine übereilte, oft auf falschen Annahmen und Versprechungen fußende "transaffirmative" Behandlung. Unter Missbrauch der Regenbogen-Botschaft setzen Mediziner, Politiker und Medien eine kleine, höchst schutzbedürftige Patientengruppe größten Gefahren aus.

"Dies ist das bislang umfassendste und damit der Komplexität des Themas angemessene Werk zur Erforschung zunehmender Transgender-Identifikation bei Jugendlichen."

(Dr. Roberto D'Angelo, Psychiater und Psychoanalytiker, Präsident der Society for Evidence-based Gender Medicine)

"Ein in jeder Hinsicht fachlich fundiertes Buch, das verständlich und klar einen umfassenden Überblick über den aktuellen Forschungsstand und wertvolle, wegweisende Einsichten über den therapeutischen Umgang mit Geschlechtsdysphorie bei Kindern und Jugendlichen gibt."

(Prof. Dr. Dr. Tobias Banaschewski, Direktor der Abteilung für Psychiatrie des Kindes- und Jugendalters, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim)

"Ich kenne kein anderes Buch, das Wissen aus so vielen Disziplinen zusammenführt und nicht nur dem medizinischen Fachpublikum ein nahezu enzyklopädisches Panorama liefert, sondern auch Eltern und einer breiten Öffentlichkeit, die ein maßgebliches Nachschlagewerk wünschen."

(Dr. David Bell, Psychiater und Psychoanalytiker, Leiter bis 2021 der Fitzjohn's Unit im Tavistock and Portman NHS Trust, ehem. Präsident der British Psychoanalytic Society)

"Hinter dieses Buch kann nicht zurückgefallen werden. Es räumt radikal mit ,Gefühlen' und Ideologien auf und stellt diesen Fakten und Reflexionen entgegen. Lebensrettend für Eltern betroffener Mädchen (80 %). Hilfreich für Experten - und beschämend für PolitikerInnen, die einer grotesk faktenleugnenden, jugendgefährdenden Ideologie hinterher hecheln."

(Alice Schwarzer, Autorin und EMMA-Verlegerin)

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Vorwort[1]
„There are few other areas of healthcare where professionals are so afraid to openly discuss their views, where people are vilified on social media, and where name-calling echoes the worst bullying behaviour. This must stop.“ (Dr. Hilary Cass, April 2024)   Glauben heißt nicht wissen. Jungfrauengeburt? Wer’s glaubt, wird selig. „Die Erde ist eine Scheibe“. Das glauben immerhin noch die Flat Earth Society und Xavier Naidoo.[2] „Es gibt mehr als zwei biologische Geschlechter“. Dieses jeden Haustierbesitzer oder Viehzüchter verstörende Glaubensbekenntnis hat gerade Konjunktur in der westlichen Welt der Genderreligionen. In allen drei Fällen kognitiver Dissonanz erscheint es müßig, als Wissenschaftler dagegen zu halten. Jeder möge nach seiner Façon selig werden. Pardon: jede*r. Dem wäre mit Kant einschränkend zu entgegnen, dass die Freiheit des Einzelnen dort endet, wo die Freiheit des Anderen beginnt. Auch und besonders die Freiheit von Forschung und Lehre. Womit wir bei einem Kernthema dieses Buches sind. Es tritt ein für die Freiheit der Wissenschaft angesichts ihrer existenziellen Bedrohung durch aktivistische, politische, antiaufklärerische Bestrebungen mit dem Ziel, Gefühlen (endlich wieder) den Primat über Fakten einzuräumen. Konkret geht es hier u. a. um Transaktivismus, Pubertätsblockade für Minderjährige, beliebige Geschlechtseinträge mit jährlichem Verfallsdatum sowie um die mutwillige Beschädigung und ideologische „Instandbesetzung“ unserer Sprache, auch der Wissenschaftssprache, zum Zwecke einer schönen neuen, also gendergerechten Wohlfühlwelt um den Preis der Wahrheitsfindung. An wen richtet sich dieses Buch? Als Monografie zunächst an ärztliches, psychologisches und (sozial-)pädagogisches Fachpublikum, insbesondere Kinder- und Jugendmediziner, -Psychiater, -Psychologen und -Psychotherapeuten (beiderlei Geschlechts); naturgemäß auch an Weiterbildungskandidatinnen und -kandidaten sowie Studentinnen und Studenten der genannten Fächer, ferner die Fachkräfte der komplementären (Kreativ-)Therapieverfahren und der Krankenpflege. Ich stelle die aktuelle empirische Datenlage zusammenfassend dar und bringe meine langjährige klinisch-therapeutische und wissenschaftliche Expertise auf den Punkt, nicht zuletzt, um möglichst vielen verunsicherten Fachkollegen die immer wieder erbetene Beratung im breiteren Rahmen zugänglich zu machen. Seit April 2024 machen der britische Cass-Report (Cass, 2024) und eine Studie der Mayo-Klinik (Murugesh et al., 2024) Schlagzeilen und in Fachkreisen Furore mit konkreten Hinweisen auf die evidente Gefahr gesundheitlicher Schäden des transaffirmativen Behandlungsmodells, das nicht nur die schnelle Bestätigung der Selbstaussage eines Kindes oder Jugendlichen über seine „Geschlechtsidentität“ festschreibt, sondern auch eine frühe soziale und medizinische Tansition durch Pubertätsblocker und Hormone vorsieht. Der fatale deutsche Sonderweg steht international in der Kritik und damit auch die fast zeitgleich zur Verabschiedung des „Selbstbestimmungsgesetzes“ präsentierte, unter Federführung der kinder- und jugendpsychiatrischen Fachgesellschaft erstellte AWMF-Leitlinie zur Diagnostik und Behandlung genderdysphorischer Kinder und Jugendlicher. Diese lange vorhersehbare und zuletzt auch hierzulande in heftigen Kontroversen unter Fachkollegen eskalierende Entwicklung und die daraus zu ziehenden Konsequenzen werden von mir in mehreren Kapiteln behandelt. Andererseits versteht sich der vorliegende Text eben gerade nicht als ein ausschließlich medizinisches Fachbuch, sondern vielmehr als fächerübergreifender Debattenbeitrag zu aktuellen kulturellen, gesellschafts- und rechtspolitischen Fragen rund um das Thema Geschlecht. Damit erweitert sich der Adressatenkreis ganz erheblich, und zwar nicht nur um den medizinisch-psychologisch interessierten Laien, sondern auch um Angehörige weiterer Professionen, die im Kontext ihrer beruflichen Tätigkeit direkt oder mittelbar mit der Thematik beschäftigt sind, bspw. Juristen, Soziologen, Sozialarbeiter, Lehrer, Medienschaffende, Politiker u. v. m. Vorausgesetzt deren Interesse geht hinaus über eine nur oberflächliche Befassung mit Fragen der geschlechtlichen Zugehörigkeit und den verschiedenen damit zusammenhängenden Aspekten resp. konkreten alltagsrelevanten Problemstellungen. Eine nicht nur Experten dienliche, wissenschaftlich fundierte Monografie als Handreichung für Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit vorzulegen, erscheint mir angesichts der chaotisch und mitunter gezielt desinformierend verlaufenden Debatte überfällig. Im Zuge zahlloser Fachgespräche und öffentlicher Anhörungen als Sachverständiger – bei verschiedenen Ausschüssen oder Fachstellen diverser Landesministerien sowie des Deutschen Bundestags – ist mir überdeutlich geworden, dass bei vielen politischen Entscheidungsträgern Grundlagenwissen in dieser speziellen Thematik keineswegs vorausgesetzt werden kann. Vorhandene Wissenslücken schließen zu helfen und gerade Politiker für die potentiellen Negativfolgen von Fehlentscheidungen im Zuge bereits beschlossener (und geplanter) Gesetzesänderungen zu sensibilisieren, gehört zu den vorrangigen Anliegen des Buches. Dabei geht es mir insbesondere darum, die Möglichkeit einer Überwindung gegengeschlechtlicher Identifizierung speziell bei Minderjährigen aufzuzeigen und daraus Schlussfolgerungen zu ziehen hinsichtlich des geeigneten Zeitpunktes einer medizinischen, sozialen und juristischen Transition. Bei aller fachlich begründeten Kritik an dem „transaffirmativen Modell“ in der Behandlung von Minderjährigen mit geschlechtsbezogenem Identitäts-bzw. Altersrollenkonflikt möchte ich klarstellen: Dieses Buch ist keineswegs ein Plädoyer dafür, einsichts- und einwilligungsfähigen volljährigen Personen mit irreversibler transsexueller Entwicklung (i. e. Geschlechtsdysphorie vom transsexuellen Typus) den Weg einer körpermodifizierenden Behandlung und einer juristischen Transition (Vornamens-/Personenstandsänderung) zu verstellen und zu verwehren. Jedoch bin ich der festen Überzeugung, dass nicht alles, was bei Erwachsenen mit abgeschlossener psychosexueller Entwicklung und anhaltendem genderdysphorischen Empfinden medizinisch, ethisch und rechtlich vertretbar erscheint, umstandslos auf Kinder und Jugendliche übertragen werden kann. Mit dieser Position stehe ich keineswegs allein. Ich darf nicht nur den Anspruch erheben, stellvertretend für meine sexualwissenschaftliche Fachgesellschaft sowie eine wachsende Zahl besorgter Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten zu sprechen; meine differenzierte Sicht wird auch geteilt von feministischen Wortführerinnen (Schwarzer und Louis, 2022; Stock, 2021), die dem Kinderschutz offensichtlich eine größere Bedeutung bemessen als so mancher Fachmediziner. Es gibt noch eine weitere Zielgruppe für mich, wenngleich diese aufgrund des Fachbuchcharakters dieser Monografie nicht primärer Adressat sein kann. In den vergangenen Jahren bin ich im Rahmen meiner ärztlichen Tätigkeit von Hunderten von Eltern betroffener Kinder mit Auffälligkeiten der psychosexuellen Entwicklung und geschlechtsbezogenem Identitätskonflikt wiederholt um konkrete Literaturempfehlungen gebeten worden, zum Nachlesen als Orientierungshilfe und zur vertiefenden Auseinandersetzung mit dem Thema „Geschlechtsidentität“. Als Arzt und Psychotherapeut mit klinischem Schwerpunkt noch in einem ganz anderen Bereich, nämlich der Diagnostik und Behandlung von anorektischen Essstörungen, arbeite ich seit über zwei Jahrzehnten intensiv mit Eltern, deren Bildungsniveau und Interesse an einem theoretischen Wissenszuwachs bezüglich der Erkrankung ihres Kindes gemeinhin als überdurchschnittlich gilt. Die vielfach noch größere Bereitschaft eines Großteils der Eltern von Minderjährigen mit Geschlechtsdysphorie, Expertise zu erwerben in Fragen der Entwicklungsabweichung ihres Kindes, um Ärzten unter Zeit- und Entscheidungszwängen, wenn schon nicht mit besseren Antworten, so zumindest mit besseren (Rück-)Fragen entgegnen zu können, hat selbst mich überrascht und nachhaltig beeindruckt. Dabei fühlen sich (längst nicht nur) Eltern allein durch die neue Unübersichtlichkeit der Definitionen, Begriffe und Abkürzungen erschlagen: gender identity, gender dysphoria, gender incongruence, transgender/cis-gender, non binary, LGBT, LGBTQ, LGBTQ+, LSBT, ...


Dr. med. Alexander Korte ist seit 2010 Leitender Oberarzt an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Ludwig-Maximilians-Universität München. Nach seinem Medizinstudium und der Facharztausbildung an der Charité Berlin erwarb er einen Master of Arts in Psychoanalytischer Kulturwissenschaft an der International Psychoanalytic University Berlin. Er ist Autor zahlreicher Fachpublikationen und politischer Debattenbeiträge und diente als medizinischer Sachverständiger für den Deutschen Bundestag und den Deutschen Ethikrat. Seine Monografie über die Auswirkungen von Internet-Pornografie auf die psychosexuelle Entwicklung (2018) machte ihn auch als Buchautor bekannt. Dr. Korte kombiniert erfolgreich empirisch-sexualwissenschaftliche, entwicklungspsychologische, psychoanalytische und kulturwissenschaftliche Perspektiven. Er ist Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Sexualmedizin und Sexualpsychologie sowie Mitherausgeber der Zeitschrift Sexuologie.



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