Kranz | Die Traumarbeiter | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 236 Seiten

Kranz Die Traumarbeiter

Band 4: Der Schatz des Humanistica
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7481-4544-8
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Band 4: Der Schatz des Humanistica

E-Book, Deutsch, 236 Seiten

ISBN: 978-3-7481-4544-8
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Nichts ist mehr wie früher, als die nunmehr siebzehnjährige Jo wieder zurück an ihrer alten Schule ist. Philip ist überraschend für ein halbes Jahr Austauschschüler in einem fernen Land. Felix bekommt vorübergehend einen neuen Zimmergenossen, der mit seinem Charme jeden um den Finger wickeln kann. Fast jeden ... Zu Jos großer Überraschung bittet der Direktor sie, die 250-Jahr-Feier des Humanistica mit zu organisieren. Jo willigt ein, denn sie hofft, dadurch ein altes Versprechen einlösen zu können. Doch die Vorbereitungen für das Jubiläum übersteigen ihre Kräfte. Als ihr blanker Hass entgegenschlägt, muss Jo zu drastischen Maßnahmen greifen ... ... mit verheerenden Folgen, in deren Verlauf Professor Sartorius sie einmal mehr verwirrt und ihr etwas schier Unfassbares offenbart.

Sabine Kranz, geboren 1962 in Mannheim, aufgewachsen in der Pfalz, lebt mit ihrer Familie seit 20 Jahren in Hessen. Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre arbeitete sie im Marketing großer deutscher Firmen, machte schnell Karriere und stieg in die obersten Führungsetagen auf. Anfang 50 krempelte sie ihr Leben komplett um, machte sich selbständig und erfüllte sich einen Traum: In der winterlichen Einsamkeit Mallorcas schrieb sie innerhalb von zwei Monaten den ersten Band ihres Fantasy Romans "Die Traumarbeiter: Das Geheimnis des Humanistica". Dieser schaffte es im Kindle Storyteller Award 2016 auf Anhieb auf Platz 15 der "Besonders gut bewerteten". Seitdem lässt sie das Schreiben nicht mehr los. Neben ihrer Fantasy-Reihe "Die Traumarbeiter" für Kinder ab 11 Jahren schreibt sie inzwischen auch Kinderbücher, wie zum Beispiel "Marie hat Glück", das für Kinder ab 5 Jahren geeignet ist. Der fünfte Band der Traumarbeiter erscheint voraussichtlich im Sommer 2020. Mehr Informationen und Leserbewertungen unter: www.Die-Traumarbeiter.de

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3. Gruselgeschichten
„Bitte, Jo“, flehte er inständig, „mir ist langweilig - erzähl‘ nochmal die Geschichte von der Krähe!“ „Au ja“, sein Zwillingsbruder zupfte zur Verstärkung an Jos Arm, „und wie Du zur Direx musstest und warum sie Dich beinahe in der Wüste ausgesetzt haben!“ Erschrocken legte Jo die Finger auf die Lippen und schaute verschämt zu ihrer Mutter rüber, doch die hatte sich an die Schulter ihres Mannes gelehnt und schlief. Ihre Mutter mochte es nicht, wenn Jo ihren jüngeren Brüdern Gruselgeschichten erzählte. Aber sie hatte für ihre Mutter ohnehin eine Lügengeschichte erfinden müssen, warum sie damals zur Direktorin gerufen worden war. Und jetzt konnte sie sich nicht verkneifen, sie für ihre Brüder mit mehr Dramatik zu würzen. Außerdem war die Geschichte mit Krux tatsächlich dramatisch gewesen. Sie musste sie nur ein bisschen umdichten. „Also gut“, begann sie, „es war einmal vor langer, langer Zeit …“ - Ted und Tim kicherten - „… da lebte dieses wunderschöne Mädchen in einem großen Schloss …“ Ted knuffte seiner großen Schwester in die Seite. „Na gut“, korrigierte sie schmunzelnd, „ein Schloss war es eher nicht, genau genommen war es ein Gefängnis - ein Gefängnis für hochbegabte und wunderschöne Mädchen und Jungs.“ Nachdem erstaunlicherweise keine Widersprüche kamen, fuhr sie fort: „Eines dieser Mädchen - nennen wir sie mal Great-Jo …“ - die Zwillinge kicherten wieder - „... war besonders schön und begabt, deshalb durfte sie auch des Königs … äh ... des Gefängnisdirektors Pferd reiten. Dieses war kein gewöhnliches Pferd - nein, es konnte fliegen! Aber das wusste nur Great-Jo, sonst niemand.“ „Und warum ist sie dann nicht aus dem Gefängnis abgehauen?“, wollte Ted wissen. „Weil draußen, vor dem Gefängnis“, erklärte sie schlagfertig, „siedend heiße Temperaturen herrschten, denn sie waren umgeben von einer Wüste … der Todeswüste. Kein Lebewesen hielt es ohne Schutz vor der Sonne länger als eine Stunde aus.“ „Wieso, was passiert dann?“, fragte Tim gespannt. „Dann brodelt das Blut in den Adern, die Haut verbrennt und die Augen fallen aus.“ Ihre Brüder nickten zufrieden, denn ihnen konnte es nicht gruselig genug sein. Aus den Augenwinkeln sah Jo, wie ihr Vater, der gerade von einem Rob Steward einen Drink serviert bekam, schmunzelte. Als ihre Blicke sich trafen, zwinkerte er ihr liebevoll zu. Jos Herz machte vor Freude einen Sprung. Wie hatte sie ihre Familie vermisst! Obwohl sie sonst auch Monate lang voneinander getrennt waren, so war dieses Mal ihr Heimweh an dem fernen Humanistica viel stärker gewesen. Und besser. Und höher. Unwillkürlich musste Jo grinsen. „Weiter!“, drängelte Ted. „Wo war ich? Ach ja. Eines Tages ritt diese wunderschöne und -“, sie hielt einen Finger in die Luft, „hochbegabte Great-Jo mit ihrem Pfluft aus.“ Sie wartete einen Moment, um ihren Brüder Zeit zu geben, das Wortspiel für ein Pferd, dass in der Luft fliegen konnte, zu verstehen. Doch das Gekicher kam prompt. „Der Gefängnisdirektor ging natürlich davon aus, dass sie nur auf dem Gelände ritt, das von einer UV-abweisenden Kuppel umgeben war. Aber Great-Jo fand ein Schlupfloch, wodurch sie aus den Mauern entkommen und kurz über die Wüste fliegen konnte.“ Sie trank einen Schluck Limonade, bevor sie fortfuhr. „Normalerweise sah sie in der Todeswüste nie Tiere, geschweige denn Menschen - und wenn, dann meist sehr vertrocknete …“ Nun musste auch Jo über ihren eigenen Witz kichern. „Deshalb war sie auch so überrascht, als sie eines Morgens eine Krähe am Himmel sah, die direkt auf sie zuflog. Die Krähe krächzte herzzerreißend. Als sie näher kam, erkannte Great-Jo, dass ihre Federn bereits qualmten - das Tier war schon zu lange der heißen Wüstensonne ausgesetzt.“ „Und dann?“, hauchte Tim ergriffen. „Pfum, geplatzt“, witzelte Ted, aber sein Bruder fand das gar nicht lustig. „Die Krähe flog direkt in den Schoss von Great-Jo, die sich sofort schützend über Qualmy beugte …“, die Gesichter ihrer Brüder verrieten Jo, dass der Name gut passte, „… und ihn unter ihre Jacke steckte. Dann flog sie mit ihrem Pfluft so schnell wie möglich zurück.“ Jo nahm wieder einen Schluck, während Ted und Tim beim Rob Steward weitere Schoko-Kekse bestellten. „Zurück im Gefängnis musste Great-Jo ein sicheres Versteck für Qualmy finden, denn niemand durfte von ihr erfahren - sonst würde die Krähe sterben!“ Vier aufgerissene Augen starrten sie gebannt an. Mindestens vier, denn in den Reihen vor und hinter ihnen spitzten weitere Fluggäste die Ohren. „Ihr müsst wissen, dass in diesem Gefängnis Krähen-Steaks eine Delikatesse sind - der Gefängniskoch hätte alles drum gegeben, Qualmy in Grilly zu verwandeln.“ „Jo, es langt“, kommentierte ihre Mutter das vergnügte Gelächter ihrer Söhne missbilligend. Erschrocken schauten Jo und die Zwillinge in ihre Richtung. Doch Hans Bäcker nahm seine Frau zärtlich in den Arm, um ihre Schlafposition zu verbessern. Dann drehte er sich zu seinen Kindern und gab Jo nickend zu verstehen, dass sie weitererzählen sollte. „Great-Jo wollte Qualmy nur so lange verstecken“, fuhr Jo leise fort, „bis sie sich wieder erholt hatte und zurück zu ihrer Familie fliegen konnte. Die großen Strohballen im Pferdestall boten ein ideales Versteck, denn sie waren bis unter das Dach gestapelt. Zwei Tage gelang es Great-Jo, dass niemand Qualmy entdeckte, denn sie war nicht nur wunderschön, sondern auch sehr …“ Sie stoppte und hob einen Finger. „… begabt …“, sagten die beiden Brüder wie aus einem Mund. „Hochbegabt, um genau zu sein“, korrigierte ihre Schwester schelmisch. „Es gelang ihr also, Qualmy mit Nüssen und Obst, die sie heimlich bei den Mahlzeiten mitgehen ließ, wieder aufzupäppeln. Doch genau an dem Abend, in der sie die Krähe wieder in die Freiheit entlassen wollte …“ Sie machte eine dramaturgische Pause, während Ted und Tim gebannt an ihren Lippen hingen und nicht einmal bemerkten, dass ihre heißgeliebten Schoko-Kekse vor ihnen lagen. „… setzte der Flieger zur Landung an“, ergänzte ihr Vater zum Erstaunen aller und deutete aus dem Fenster. „Oh nein“, riefen die Zwillinge verzweifelt, „bitte, Jo, erzähl weiter!“ „Jo“, ihre Mutter war wach und hob mahnend einen Zeigefinger, „entweder erzählst Du, was sich wirklich zugetragen hat oder gar nichts mehr.“ Das würdest Du mir erst recht nicht glauben, Mom, dachte Jo wehmütig, während die Zwillinge vergeblich bettelten, die Gruselgeschichte zu Ende hören zu dürfen. Doch Ellen Bäcker blieb hart. „Okay, erzähl‘ die langweilige Geschichte“, brummte Ted missmutig und verschlang seinen Schoko-Keks mit einem Happs. „Die voll langweilige“, ergänzte Tim grimmig und vernichtete ebenfalls seinen Keks. Jo grinste. „Für Euch vielleicht langweilig, für Great-Jo jedoch nicht.“ Um Einwände ihrer Mutter zuvorzukommen, fügte sie schnell hinzu: „So wurde ich wirklich genannt, Mom!“ Ellen Bäcker rollte nur mit den Augen, ihr Mann jedoch zwinkerte Jo vergnügt zu. „Ich brachte tatsächlich von einem Ausritt eine total erschöpfte Krähe ins Humus. Sie wäre sonst von den Geiern gefressen worden, die bereits ihre Schnäbel gewetzt hatten.“ Im Nu hatte sie wieder die volle Aufmerksamkeit ihrer Brüder. Und die der Passagiere vor und hinter ihrer Sitzreihe. „Dave, unser Reitlehrer, hatte mir gestattet, sie in einer leeren Pferdebox im Stroh zu pflegen, bis sie wieder bei Kräften war. Doch als die Direktorin davon hörte, ordnete sie an, die Krähe umgehend aus dem Stall zu entfernen.“ Jo kamen wieder die Bilder in den Kopf, wie Krux von Flades Habicht angegriffen und zu Tode gerupft worden war. „Und was hast Du gemacht?“, riss Ted sie aus ihren traurigen Gedanken. „Ich habe sie aus dem Stall entfernt, wie sie befohlen hatte“, schwindelte Jo, wie sie es schon vor ihrer Mutter getan hatte, „aber ich konnte sie nicht einfach den Geiern überlassen. Deshalb habe ich die Krähe heimlich in mein Zimmer mitgenommen. Und das kam leider raus.“ Aus dem Lautsprecher ertönte die Ansage, dass sie in wenigen Minuten landen würden. Doch Ted und Tim konnten es nicht leiden, auf das Ende einer Geschichte warten zu müssen - sei sie auch noch so langweilig! „Und Du bekamst Ärger“, folgerte Ted. „Du musstest einen Tag lang in der Wüste...



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