Kreiser Atatürk

Eine Biographie
1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-406-61979-3
Verlag: C.H.Beck
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1978, 336 Seiten

Reihe: Beck'sche Reihe

Das Bild Atatürks ist bis heute in der Türkei allgegenwärtig. Schon zu seinen Lebzeiten setzte der Personenkult um den visionären und entscheidungsstarken Mann mit der Lammfellmütze ein, der westliche wie östliche Beobachter beeindruckte. Gegen den Widerstand der Sieger des Ersten Weltkriegs erkämpfte er die Unabhängigkeit und rief 1923 den ersten türkischen Nationalstaat aus. Atatürk verordnete einen beispiellosen Traditionsbruch: Das altehrwürdige Sultanat und das Kalifat wurden abgeschafft, Turbane, Fese und Gesichtsschleier aus der Öffentlichkeit verbannt. Die Hauptstadt wurde von Istanbul nach Ankara verlegt, die arabische Schrift durch die lateinische ersetzt und das islamische Bildungswesen rigoros unterdrückt. Europäische Gesetze sorgten für die Gleichstellung der Frauen. Wie konnte ein aus bescheidenen Verhältnissen stammender Berufssoldat zum Staatschef und Kulturrevolutionär werden? Klaus Kreiser erzählt höchst anschaulich das Leben Mustafa Kemals und zeigt, wie die historischen Umstände und die richtigen Verbindungen, aber auch Machtbewusstsein und Charisma einen einzigartigen Aufstieg ermöglicht haben.

Autoren/Hrsg.

Kreiser, Klaus

Fachgebiete

• Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Weltgeschichte & Geschichte einzelner Länder und Gebietsräume Geschichte einzelner Länder Naher & Mittlerer Osten
• Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtswissenschaft Allgemein Biographien & Autobiographien: Historisch, Politisch, Militärisch
• Sozialwissenschaften Politikwissenschaft Politikwissenschaft Allgemein Politik: Sachbuch, Politikerveröffentlichungen

Inhaltsverzeichnis

1;Cover;1
2;Zum Buch;2
3;Über den Autor;2
4;Titel;3
5;Impressum;4
6;INHALT;5
7;VORBEMERKUNG ZU UMSCHRIFT UND NAMEN;8
8;VORWORT;9
9;DER MANN MIT DEN VIELEN NAMEN;11
10;1. EINE KINDHEIT UND JUGEND IN MAKEDONIEN (1881–1896);21
10.1;Saloniki, der Hafen Makedoniens;21
10.2;Schulwege;25
10.3;Endlich: Die Uniform;29
11;2. KARRIERE UND KONSPIRATION (1896–1905);31
11.1;Garnison und Kadettenanstalt;31
11.2;Beinahe ein Poet;35
11.3;Die osmanische Hauptstadt unter Abdülhamid II.;38
11.4;Ein preußisches Curriculum;41
11.5;Die Generation von 1908 auf der Schulbank;45
12;3. KÄMPFE UND KAMPAGNEN (1905–1910);48
12.1;Damaskus und die Drusen;48
12.2;Brennendes Makedonien;51
12.3;Die jungtürkische Revolution: Eine Miltärrevolte?;54
12.4;«Konterrevolutionäre» in den Istanbuler Kasernen;58
12.5;Herbstmanöver in der Picardie;61
12.6;Ein Flaneur im Luna-Park;63
13;4. AN ALLEN FRONTEN (1908–1915);65
13.1;Als jungtürkischer Propagandist nach Tripolis;65
13.2;Italienische Kriegsschiffe an der Küste Afrikas;66
13.3;Patrioten in der Wüste;69
13.4;Die griechische Armee in Saloniki;71
13.5;Als Militärattaché in Sofia: Nicht nur Maskenbälle;72
13.6;An Madame Corinne Lütfü: Große Ambitionen;80
13.7;Gallipoli: Die Verteidigung der Halbinsel (1915);84
13.8;Die Schwächen der deutschen Armeeführer und die Versprechungen des Paradieses;88
13.9;Ariburnu und Anafartalar;91
13.10;Genugtuung in Edirne;95
14;5. ZWISCHEN KURDISTAN UND KARLSBAD (1915–1918);97
14.1;Der neue alte Feind Russland;97
14.2;Mustafa Kemal in Diyarbekir;100
14.3;Religionsphilosophische Lektüren im Hauptquartier von Silvan;103
14.4;Zwei verehrte osmanische Dichter;106
14.5;Kurdische Hilfswillige;108
14.6;Die Heeresgruppe F und Ärger mit Falkenhayn;110
14.7;«Tribal management» eines bayerischen Offiziers;113
14.8;Mit dem Thronfolger in Deutschland;115
14.9;Eine unpassende Frage des Reichsstatthalters;118
14.10;Der General überblickt die Lage an der Vogesenfront;120
14.11;Das Sanatorium des Dr. Zuckerkandl in Wien;122
14.12;Ein gewissenhafter Kurgast in Karlsbad;123
14.13;«Ich möchte nicht wie die einfachen Leute werden, sondern sie sollen werden wie ich»;125
14.14;Zurück in Istanbul: Audienzen;126
14.15;Waffenstillstand oder Kapitulation?;127
15;6. VOM STRATEGEN ZUM POLITIKER (1919);131
15.1;Istanbul: Die Verantwortlichen ergreifen die Flucht;131
15.2;Die Griechen landen in Izmir;132
15.3;Der Versuch einer Entwaffnung anatolischer Truppen;134
15.4;Samsun: Die historische Landung vom 19. Mai 1919;136
15.5;Havza: Warmbäder und Politik;137
15.6;Amasya und der Telegraph;139
15.7;Das Amasya-Zirkular;140
15.8;Erzurum: Zivilkleidung für den Pascha;142
15.9;Ein nächtliches Gespräch über die Zukunft des Landes;145
15.10;Sivas: Zielstrebig in Richtung Republik;146
16;7. DIE ZEIT DER GROSSEN NATIONALVERSAMMLUNG (1920–1923);150
16.1;Abgeordnete auf Schulbänken: Die Meclis tritt zusammen;150
16.2;Türkiya und Türkiye;151
16.3;Das Fetwa-Duell der Müftüs;153
16.4;«Aufflammende Feuer der Unruhen erfassten das ganze Land»;155
16.5;Die griechische Armee auf dem Vormarsch;156
16.6;Knappe Ressourcen der Nationalisten;157
16.7;Sèvres: Der Vertrag ohne die Unterschrift Ankaras;158
16.8;Mit Ochsenkarren in den Krieg;159
16.9;Inönü: Vorläufiger Stopp des griechischen Vormarsches;163
16.10;Sakarya: Die Abwehrschlacht;164
16.11;Großoffensive im Westen;167
16.12;Trikoupis übergibt sein Schwert;169
16.13;Izmir brennt;170
17;8. VATER EINER JUNGEN NATION (1922–1930);173
17.1;Mudanya;173
17.2;Die große Orientkonferenz von Lausanne;175
17.3;Keine armenische «Heimstatt»;179
17.4;Mustafa Kemal und Anatolien;182
17.5;Die neue Hauptstadt Ankara;184
17.6;Çankaya, die Wohnung des Präsidenten;189
17.7;Offizielle Besucher und die Tafelrunde;194
17.8;Das System Atatürk;197
17.9;Nationale Musik;200
17.10;Kunst und Kunstpolitik;204
17.11;Die Republikanische Volkspartei und ihre Prinzipien;208
17.12;Das jähe Ende der Fortschrittlichen Republikanischen Partei;210
17.13;Auf der Suche nach Hintermännern;212
17.14;Die Prozesse von Izmir und Ankara;213
17.15;Die Große Ansprache;214
17.16;Konkurrenz belebt das politische Geschäft;217
18;9. EIN TÜRKISCHER KULTURREVOLUTIONÄR (1922–1925);219
18.1;Der Kalif wird abgesetzt;219
18.2;Die Debatte in der Meclis;225
18.3;Die Bruderschaften;228
18.4;Der erste große Kurdenaufstand;231
18.5;Menemen und ein republikanischer Märtyrer;234
18.6;Mustafa Kemal beantwortet die Gretchenfrage;235
18.7;Staatsbürgerkunde aus erster Hand;237
18.8;«Ist unsere Kleidung zivilisiert und international?»;239
19;10. DAS NEUE RECHT UND DIE LAGE DER FRAUEN (1923–1935);244
19.1;Die Reform des Rechts und des Gerichtswesens;244
19.2;«Im Leben ist die Wissenschaft der wahrste Führer»;245
19.3;Eine Kaderschmiede für republikanische Juristen;246
19.4;«Profesör» statt «Müderris»;249
19.5;Schweizer Zivilrecht und italienisches Strafrecht;251
19.6;Eine Blitzheirat;254
19.7;Der Prozess der Zivilisation;259
19.8;Töchter einer zivilisierten Nation;261
20;11. DER OBERLEHRER (1928–1935);264
20.1;Von der arabischen zur «türkischen» Schrift;264
20.2;Die Gülhane-Nacht der neuen Buchstaben;268
20.3;Schulen der Nation;274
20.4;Die Institutionalisierung der Sprachreform;276
20.5;Anatolische Anthropologie und Archäologie;278
20.6;Sonnensprachtheorie und Sumerologie;281
21;12. KRANKHEIT UND TOD (1936–1938);285
21.1;Ein Patient erster Klasse;285
21.2;Flaggezeigen an der Grenze zu Syrien;288
21.3;Geldgeschichten;291
21.4;Die letzten Tage in Dolmabahçe;293
21.5;Das Große Zeremoniell;294
22;EPILOG;296
23;ANHANG;303
23.1;KARTEN;304
23.2;ZEITTAFEL;307
23.3;LITERATUR;313
23.4;BILDNACHWEIS;322
23.5;PERSONENREGISTER;323
23.6;GEOGRAPHISCHES REGISTER;332

Über Autor(innen)

Klaus Kreiser, geb. 1945, ist Professor em. für Turkologie an der Universität Bamberg.