Krull / Nagel / Koch | Schock, Trauma, Glorifizierung | Buch | 978-3-89674-588-0 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 82, 137 Seiten, KART, Format (B × H): 128 mm x 205 mm, Gewicht: 229 g

Reihe: Herrenalber Forum

Krull / Nagel / Koch

Schock, Trauma, Glorifizierung

Literarische Positionen zwischen den Weltkriegen
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-89674-588-0
Verlag: Evangelische Akademie

Literarische Positionen zwischen den Weltkriegen

Buch, Deutsch, Band 82, 137 Seiten, KART, Format (B × H): 128 mm x 205 mm, Gewicht: 229 g

Reihe: Herrenalber Forum

ISBN: 978-3-89674-588-0
Verlag: Evangelische Akademie


Wann beginnt ein Krieg und wann beginnt der Frieden? Beginnt ein neuer Krieg bereits mit der Glorifizierung des letzten oder noch früher? In der Publikation „Schock, Trauma, Glorifizierung“ beziehen sich diese Fragen auf literarische Positionen vor, während und nach dem 1. Weltkrieg. Die Publikation dokumentiert die Beiträge der Tagung „Schock, Trauma, Glorifizierung. Literarische Positionen zwischen den Weltkriegen“, die von der Evangelischen Akademie Baden im März 2015 in Kooperation mit der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe veranstaltet wurde. Um die Nachkriegsliteratur zu verstehen, musste die Zeit vor und während des 1. Weltkrieges zumindest in den Blick genommen werden. Und so spiegelt die Publikation eine große Auswahl literarischer Positionen zum Krieg im ersten Drittel des vorigen Jahrhunderts in Deutschland
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Weitere Infos & Material


Vorwort

Wilhelm Krull:
Erwartungen, Erfahrungen, Verstörungen. Der Erste Weltkrieg in der deutschen Literatur von 1912 bis 1922

Anne C. Nagel:
An Warnungen vor dem großen Krieg hat es nicht gefehlt. „Die Waffen nieder!“ von Berta von Suttner

Lars Koch:
Der Erste Weltkrieg als kulturelle Katharsis und literarisches Ereignis

Thomas F. Schneider:
„Der Krieg hat uns für alles verdorben“ Erich Maria Remarques „Im Westen nichts Neues“ und die Diskussion um den Ersten Weltkrieg in der Weimarer Republik

Marita Rödszus-Hecker:
„Der Kompass ist kaputt“ Über das Leben, die Liebe und den Tod in Nachkriegsromanen von Erich Kästner, Hans Fallada und Joseph Roth

Verfasser und Herausgeber


Wann beginnt ein Krieg und wann beginnt der Frieden? Beginnt ein neuer Krieg bereits mit der Glorifizierung des letzten oder noch früher? Beginnt der Frieden mit dem Schweigen der Waffen oder mit der Hoffnung, dass nie wieder Krieg sein darf – weil das Grauen unbeschreiblich war? Und: Ist Frieden nicht viel umfassender? Beginnt der Frieden, weil sich das Lebensgefühl und die Formen des Zusammenlebens verändern?

In der Publikation „Schock, Trauma, Glorifizierung“ beziehen sich diese Fragen auf literarische Positionen vor, während und nach dem 1. Weltkrieg. Die Historikerin Professor Dr. Anne C. Nagel stellt Bertha von Suttners Die Waffen nieder!“ vor. In dem Roman warnte die Autorin schon lange vor 1914 vor den schrecklichen Folgen eines Krieges. Ihre darin eingenommene pazifistische Position fand zwar Gehör, konnte aber letztendlich nicht verhindern, dass Europa zum „Menschenschlachthaus“ (Wilhelm Lamszus) wurde.

Zu Beginn des 1. Weltkrieges änderte sich die Sicht der meisten Deutschen schlagartig, sie bejubelten den Kriegsbeginn. Zu ihnen gehörten auch viele Autoren, wie der Germanist Dr. Wilhelm Krull in seinem Beitrag deutlich macht: „Allein im August 1914 erschienen täglich mehr als 50.000 Gedichte, in denen die Autoren den Kriegsausbruch freudig begrüßten“. Schriftsteller wie z. B. Gerhard Hauptmann und Thomas Mann glorifizierten den Krieg aus deutscher Sicht als heilig und gerecht. Autoren wie Walter Flex, Manfred Freiherr von Richthofen und Ernst Jünger stilisierten gar das Sterben der Soldaten „zum männlich-moralischen Härtetest ihrer Generation“, so Dr. Wilhelm Krull. Literatur, die pazifistische Posi­tionen bezog, fiel während des Krieges der Zensur zum Opfer. Erst Erich Maria Remarques Roman Im Westen nichts Neues (1929) wurde trotz der geschilderten Kriegsgräuel berühmt. Die Folgen des Krieges waren für ehemalige Kriegsteilnehmer genauso wie für die Zivilbevölkerung verheerend. Die Germanistin und Theologin Dr. Marita Rödszus-Hecker zeigt an ausgewählten Werken von Erich Kästner, Hans Fallada und Joseph Roth, wie sich das Lebensgefühl der Menschen nach dem Krieg verändert hatte und der Krieg einen langen Schatten warf.

Die Publikation umfasst alle Beiträge der Tagung „Schock, Trauma, Glorifizierung. Literarische Positionen zwischen den Weltkriegen“, die die Evangelische Akademie Baden im März 2015 in Kooperation mit der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe veranstaltete. Bei der Tagungsplanung wurde schnell klar, dass man den zeitlichen Rahmen erweitern muss. Um die Nachkriegsliteratur zu verstehen, musste die Zeit vor und während des 1. Weltkrieges zumindest in den Blick genommen werden. Und so spiegelt die Publikation eine große Auswahl literarischer Positionen zum Krieg im ersten Drittel des vorigen Jahrhunderts in Deutschland.

Besonderer Dank gilt Christine Jacob, die maßgeblich an der Vorbereitung und Durchführung der Tagung beteiligt war.

Dr. Gernot Meier
Studienleiter, Evangelische Akademie Baden

Prof. Dr. Hansgeorg Schmidt-Bergmann
Geschäftsführender Vorstandsvorsitzender der Literarischen Gesellschaft und Leiter des Museums für Literatur am Oberrhein

Karlsruhe, im September 2016


Prof. Dr. Lars Koch studierte Allgemeine Literaturwissenschaft, Geschichte und Philosophie und ist seit 2014 Professor für Medienwissenschaft und Neuere deutsche Literatur an der TU Dresden.
Dr. Wilhelm Krull studierte Germanistik, Philosophie, Pädagogik und Politikwissenschaft, seit 1996 Generalsekretär der VolkswagenStiftung.
Dr. Gernot Meier studierte Religionspädagogik, Ev. Theologie und vergleichende Religionswissenschaft. Seit 2011 Studienleiter der Evangelischen Akademie Baden (Wissenschaft, Kultur und Medien) sowie seit 2012 Leiter der Fachstelle für Weltanschauungsfragen der Evangelischen Landeskirche in Baden.
Prof. Dr. Anne C. Nagel studierte Geschichte, Russisch, Alte Geschichte. Seit 2011 Wissenschaftliche Angestellte am zeitgeschichtlichen Lehrstuhl des Historischen Instituts der Uni Gießen im DFG-Projekt: „Johannes Popitz (1884-1945). Preußischer Finanzminister und Repräsentant des konservativen Widerstands gegen Hitler.“
Dr. Marita Rödszus-Hecker studierte Germanistik, Geschichte, Ev. Theologie. Seelsorgerin im Universitätsklinikum in Heidelberg.
Prof. Dr. Hansgeorg Schmidt-Bergmann studierte Germanistik, Politik und Philosophie. Seit 1991 ist er Dozent für Literaturwissenschaft an der Universität Karlsruhe und seit 1993 Leiter der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe und des Museums für Literatur am Oberrhein.
Dr. habil. Thomas F. Schneider studierte Kommunikation/Ästhetik mit den Schwerpunkten Literatur-, Kunstwissenschaft und Philosophie Seit 2001 ist er Leiter des Erich Maria Remarque-Friedenszentrums der Universität Osnabrück.



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