Kugelmeier / Riemer | Von der Erzählung zum dramatischen Spiel | Buch | 978-3-946851-41-7 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 2, 112 Seiten, Format (B × H): 145 mm x 210 mm, Gewicht: 200 g

Reihe: Dramatische Antike

Kugelmeier / Riemer

Von der Erzählung zum dramatischen Spiel

Wandlungen von Sprache und Gattung von Vergil bis in die Moderne
Erscheinungsjahr 2020
ISBN: 978-3-946851-41-7
Verlag: Alma Mater

Wandlungen von Sprache und Gattung von Vergil bis in die Moderne

Buch, Deutsch, Band 2, 112 Seiten, Format (B × H): 145 mm x 210 mm, Gewicht: 200 g

Reihe: Dramatische Antike

ISBN: 978-3-946851-41-7
Verlag: Alma Mater


Angespornt durch den großen Erfolg der deutschen Erstaufführung von

Senecas Phaedra auf der Schauspielbühne des Saarländischen Staatstheaters

am 28. Mai 2013 entschloß sich die aus studentischer Initiative entstandene

Theatergruppe, die für dieses Projekt verantwortlich zeichnete,

schon sehr bald, ein neues Theaterprojekt anzugehen. Es sollte auf ein

Gebiet führen, dem man auf den ersten Blick vielleicht keine Theatertauglichkeit

bescheinigen möchte: das Epos. Zweifelsohne hat Vergil mit

seiner Aeneis ein Werk geschaffen, das Jahrhunderte überdauert hat und

noch ist, was es zur Zeit der Römer war: eine Schullektüre – sogar mehr

als das. Vergil verleiht seinem großen Gedicht eine geschichtsphilosophische

Zielrichtung, seinen handelnden Personen eine dramatische Konstellation

und eine innere Tragik, wie wir sie aus den maßstäbesetzenden

Bühnenwerken der antiken Tragödie kennen.

Vor allem die tragische Liebesgeschichte um Dido, die Königin von Karthago,

und Aeneas, den Flüchtling aus dem zerstörten Troja und künftigen

Stammvater Roms, hat durch alle Epochen der abendländischen Geistesgeschichte

hindurch die Herzen bewegt. Die zeitlosen Konflikte, die in dieser

„epischen Tragödie“ ihren Ausdruck finden, bewogen die Saarbrücker

Arbeitsgruppe nochmals zur Bühnendramatisierung eines antiken Stoffs in

einer neuen bzw. einer neuen alten Form: Ebenso wie bei Senecas Phaedra

fiel rasch der Entschluß, eine moderne Bühnenfassung zu erarbeiten, die

am Ende jedoch eine Tragödie nach, nicht von Vergil sein würde.

Wiederum wurden die Aufführungen am Staatstheater von einer wissenschaftlichen

Tagung an der Universität des Saarlandes begleitet. Nicht allein

dem Umstand, daß es sich zugleich um eine Lehrerfortbildung handelte,

war es geschuldet, daß der Kreis der Referenten noch weiter gezogen

werden konnte als in der Vorgängerveranstaltung zur Tragödie Senecas

zwei Jahre zuvor. Es konnten nicht allein Vergilfachleute aus der universitären

Forschung, sondern auch Kollegen aus der Praxis des Literatur- und

Musikunterrichts der Schule sowie der lateinischen Fachdidaktik gewonnen

werden. Damit wurde es möglich, eine Vielzahl von Themen zu Vergil

und zu seiner Vermittlung an die heutigen Generationen, unter den

Bedingungen des gegenwärtigen Schulunterrichts, zu behandeln und so

mannigfaltige Facetten der Geschichte um Dido und Aeneas interpretatorisch

zu beleuchten und kreative Lösungen der Vermittlung und Rezeptionssteuerung

im gemeinsamen Gespräch zu erörtern.

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