Kuhl / Quirin | Persönlichkeitspsychologie | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 483 Seiten

Kuhl / Quirin Persönlichkeitspsychologie

Motivation, Kognition und Selbststeuerung – Ein integratives Lehrbuch
2., vollständig überarbeitete Auflage 2025
ISBN: 978-3-8444-3258-9
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Motivation, Kognition und Selbststeuerung – Ein integratives Lehrbuch

E-Book, Deutsch, 483 Seiten

ISBN: 978-3-8444-3258-9
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Bei diesem Lehrbuch handelt es sich um die 2., vollständig überarbeitete Auflage des „Lehrbuchs der Persönlichkeitspsychologie“ von Julius Kuhl. Es beschreibt verschiedene traditionelle Sichtweisen und Ansätze aus der Persönlichkeits- und Motivationspsychologie sowie ihre wichtigsten Forschungsbefunde. Dies geschieht in einer Weise, dass ein integratives Verständnis der menschlichen Persönlichkeit und somit vernetztes Denken erleichtert wird. Die Kapitel sind nicht nach vorherrschenden theoretischen Ansätzen (Schulen) oder Forschungsthemen geordnet, sondern systematisch nach sieben psychischen Prozessebenen: Gewohnheiten, Temperament, Affekt, Stressbewältigung, Motive, komplexe Kognition und Selbststeuerung. Persönlichkeit lässt sich demnach als die für das Individuum typische Art und Weise beschreiben, wie das Zusammenwirken der verschiedenen Prozessebenen das Erleben und Handeln steuert.

Nach einem einleitenden Kapitel widmet sich jedes Kapitel des Lehrbuchs einer Prozessebene, behandelt theoretisch-historische Ansätze und stellt aktuelle Befunde vor. Das Lehrbuch schließt mit theoretischen und empirischen Entwicklungen, die das Zusammenwirken verschiedener Prozessebenen beleuchten, und einer Darstellung der Theorie der Persönlichkeits-System-Interaktionen. Zahlreiche Kästen mit Zusammenfassungen, Definitionen und Beispielen gliedern den Text und erleichtern das Lernen. Reflexions- und Übungsaufgaben dienen der Prüfungsvorbereitung.

Kuhl / Quirin Persönlichkeitspsychologie jetzt bestellen!

Zielgruppe


Studierende und Lehrende im Bachelor- und Masterstudiengang Psychologie, insbesondere der Differentiellen Psychologie/Persönlichkeitspsychologie und Allgemeinen Psychologie (Motivation, Emotion, Kognition). Es eignet sich auch als Orientierungshilfe für Nachbardisziplinen wie Pädagogik, Neurobiologie, Theologie und Philosophie, da es Forschungsergebnisse aus verschiedenen Bereichen der Psychologie, u.a. auch aus der Kognitions-, der Neuro- und der Entwicklungspsychologie, integriert.

Weitere Infos & Material


|11|Vorwort: Inhalt, Aufbau und Lernziele
Die Lektüre des Vorworts erleichtert sowohl das Verständnis des Inhalts, das Arbeiten mit dem Buch und somit nicht zuletzt das Lernen. Daher legen wir den Leser:innen (insbesondere den sich mit diesem Lehrbuch auf eine Prüfung vorbereitenden Studierenden) ans Herz, das Vorwort nicht auszulassen. Am Ende des Vorworts werden zudem Lerntipps für die Prüfungsvorbereitung an die Hand gegeben. Der hier vorgelegte Lehrbuchtext basiert auf einer gekürzten und aktualisierten Version des im Hogrefe Verlag erschienenen „Lehrbuch der Persönlichkeitspsychologie“ von Julius Kuhl (2010). Der Inhalt wurde umfassend überarbeitet, neue Forschungslinien (u.?a. „Personality Dynamics“) wurden beschrieben und entsprechende Studien exemplarisch dargestellt. Das Lehrbuch ist als Grundlage oder Zusatzlektüre für Bachelor- und Masterveranstaltungen im Psychologiestudium gedacht. Aufgrund der ausführlichen Darstellung psychologischer Perspektiven, Forschungsrichtungen und entsprechender Studienbeispiele lässt es sich einerseits sowohl als zentrales Lehrbuch für Vorlesungen der Persönlichkeitspsychologie als auch der Motivationspsychologie einsetzen, aber auch als Lektüre in Vertiefungsveranstaltungen des Bachelor- und Masterstudiengangs – je nach thematischer Schwerpunktsetzung. Die Einsetzbarkeit in mehr als einer Fachdisziplin mag ungewöhnlich erscheinen, stellt aber eine unmittelbare Konsequenz der Auffassung der Autoren dar, dass Persönlichkeitspsychologie nicht ohne Kenntnisse der Motivations-/Emotions-, aber auch der Kognitiven Psychologie gelehrt werden kann, weil Persönlichkeit als individuelles Muster affektiver, motivationaler, kognitiver und volitionaler Prozesse und Eigenschaften verstanden werden kann (u.?a. Allport, 1937; Kuhl, 2000a, 2000b; Quirin et al., 2020; Wilt & Revelle, 2015). Insbesondere hilft diese interdisziplinär-integrative Sichtweise Studierenden, ein Gesamtverständnis von der menschlichen Psyche und Persönlichkeit zu entwickeln, welches ihnen sowohl persönlich als auch im späteren Beruf zugutekommen wird. Inhaltlicher Fokus
Es werden unterschiedliche Sichtweisen und Ansätze aus der Persönlichkeits- und Motivationspsychologie beschrieben. Die Vielfalt der Theorien (einschließlich des Eigenschaftsansatzes) wird in diesem Buch aus einer funktionalen, prozessorientierten, „persönlichkeitsdynamischen“ Perspektive betrachtet. Dieser Sichtweise ist zentral, dass Persönlichkeitsunterschiede in individuellen Differenzen einzelner Prozesse zu sehen sind („Personality Processes“), die von Augenblick zu Augen|12|blick variieren und durch situative Gegebenheiten differentiell aktiviert werden können (Persönlichkeits-Situations-Ansatz). Der persönlichkeitsdynamische Ansatz berücksichtigt somit, dass sich Personen in manchen Situationen anders erleben oder verhalten als in anderen (z.?B. gesellig oder „extravertiert“ statt verschlossen oder „introvertiert“). Dadurch fokussiert sich die entsprechende Forschung auf die Frage, wie diese Prozesse innerhalb von Personen zustande kommen und wie dennoch entsprechende Persönlichkeitsunterschiede zwischen Personen erklärt und beschrieben werden können. Zum anderen analysiert die persönlichkeitsdynamische Sichtweise mit unterschiedlichen empirischen Methoden die Unterschiede zwischen funktional unterschiedlichen Persönlichkeitsvariablen (z.?B. Geselligkeit und Aktivitätsniveau), statt sich darauf zu beschränken, Selbstkonzepte von Persönlichkeit mithilfe der Faktorenanalyse zu einigen wenigen Persönlichkeitsdimensionen zu aggregieren. Die persönlichkeitsdynamische Perspektive sucht stattdessen nach Erklärungen dafür, dass bestimmte Persönlichkeitsvariablen so hoch miteinander korrelieren, dass sie gerne zusammengefasst werden. Persönlichkeitsdynamik berücksichtigt zudem die komplexen Zusammenhänge von Prozessen innerhalb einer Person (Denissen, van Aken, Penke & Wood, 2013; Kuhl, 2001; Quirin et al., 2020; Rauthmann, 2020). Dabei werden unter anderem kognitive, affektiv-motivationale und volitionale („willensbezogene“) Prozesse sowie deren Wechselwirkungen untereinander und mit der Umwelt hinsichtlich ihrer Auswirkung auf Erleben und Verhalten analysierbar. Alles in allem wird durch diese Betrachtungsweise auch die Individualität einer Person berücksichtigt und – durch das Denken in komplexen, dynamischen Systemen – eine hohe interdisziplinäre Anbindungsfähigkeit ermöglicht. Der persönlichkeitsdynamische Ansatz basiert u.?a. auf dem handlungspsychologischen Grundgedanken, dass innerpsychologische Vorgänge letztlich den Zweck haben, Handlungen und deren Ergebnisse zu optimieren. Auch Nichthandeln zum Zwecke genauen Nachdenkens, Abwartens oder Einsortierens neuer Erlebnisse in bestehende Schemata dient letztlich der Verbesserung künftiger Handlungen. Das ist auch evolutionsbiologisch sinnvoll, da Selbst- und Arterhaltung letztlich über erfolgreiches Handeln ermöglicht wird. Nach diesem handlungspsychologischen Grundgedanken lässt sich Persönlichkeit als die Vielzahl individueller Besonderheiten in den innerpsychischen Prozessen auffassen, die das Individuum im Rahmen seiner (beschränkten) Möglichkeiten optimal an seine Umwelt anpassen sollen. Die durch den persönlichkeitsdynamischen Ansatz forcierte Hinwendung zu den Mechanismen, die der Persönlichkeit zugrunde liegen, ist im Einklang mit dem eigentlichen Selbstverständnis der Psychologie als Naturwissenschaft: Naturwissenschaften möchten Phänomene erklären, statt sie lediglich zu beschreiben (Windelband, 1904). Im Fokus der Persönlichkeitspsychologie steht dabei auch die Frage, wie die hohe Verhaltensvariabilität über Situationen und/oder Zeit hinweg |13|mit der Idee relativ stabiler Persönlichkeitseigenschaften in Einklang gebracht werden kann und welche messtheoretischen Implikationen dies hat. So ist z.?B. der durch die klassische Testtheorie postulierte Messfehler, die angeblich zufällige Streuung der Messwerte um den wahren Wert für die zu messende stabile Eigenschaft, vielleicht doch systematisch, also erklärbarer Natur? Wenn man so möchte, kann man den persönlichkeitsdynamischen Ansatz auch Allgemeine Persönlichkeitspsychologie nennen (Kuhl, 2010), weil er persönlichkeitsrelevante Erkenntnisse aus Forschungsbereichen verbindet, die z.?T. noch auf verschiedene Fächer der Psychologie verteilt sind, besonders aber, weil er ein altes Missverständnis zu überwinden sucht, das einen Gegensatz zwischen Persönlichkeitspsychologie und Allgemeiner Psychologie konstruiert. Auf den ersten Blick ist dieser Gegensatz nachvollziehbar: Wenn der Zusammenhang zwischen bestimmten Umweltbedingungen und dem Verhalten für verschiedene Personen unterschiedlich ist, scheint es keine allgemeine Gesetzmäßigkeit zu geben. Bei näherer Betrachtung wird jedoch deutlich: Die Berücksichtigung individueller Besonderheiten schmälert die Allgemeingültigkeit psychologischer Gesetzmäßigkeiten ebenso wenig wie die Allgemeingültigkeit der Relativitätstheorie durch die Berücksichtigung der Masse der Körper verloren geht, auf die sie angewendet werden soll (Lewin, 1935; Kuhl, 2018). Indem wir die Erforschung von individuellen Unterschieden als Gegenstand der Differentiellen Psychologie auf die Untersuchung aller Ebenen der Persönlichkeit anwenden, die das Erleben und Verhalten beeinflussen, lassen sich die Ergebnisse der Persönlichkeitsforschung und ihrer Nachbardisziplinen (Emotions-, Motivations-, Kognitions- und Neuropsychologie) zu einer einheitlichen bzw. allgemeinen Persönlichkeitspsychologie integrieren. Hierin unterscheidet sich der persönlichkeitsdynamische Ansatz von den Inhalten der Nachbardisziplinen: Er betrachtet das komplexe Wirkungsgefüge kognitiver, affektiv-motivationaler und volitionaler Prozesse (und entsprechender individueller Unterschiede), statt ihre Wirkung auf Verhalten und Erleben isoliert zu untersuchen. Gliederung und Aufbau des Buches
Durch die persönlichkeitsdynamische Perspektive weicht dieses Lehrbuch hinsichtlich der Gliederung von den meisten Lehrbüchern der Persönlichkeitspsychologie, aber auch benachbarter Fachdisziplinen ab: Die Kapitel 2 bis 8 sind nicht nach vorherrschenden theoretischen Ansätzen (Schulen) oder Forschungsthemen geordnet, sondern systematisch nach Merkmals- bzw. Prozessebenen, denen sich die aktuellen Forschungsthemen zuordnen lassen. Diese Ebenen...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.