Buch, Deutsch, Band 26 (2. Auflage), 416 Seiten, Format (B × H): 210 mm x 270 mm, Gewicht: 1600 g
Reihe: Deutsche Ostasienstudien
Die Geschichte der chinesischen Weinkultur
Buch, Deutsch, Band 26 (2. Auflage), 416 Seiten, Format (B × H): 210 mm x 270 mm, Gewicht: 1600 g
Reihe: Deutsche Ostasienstudien
ISBN: 978-3-946114-81-9
Verlag: OSTASIEN Verlag
Wein ist nicht nur das älteste, sondern auch das am weitesten verbreitete Kulturgetränk der Menschheit. Das Entstehen sämtlicher eurasischer Hochkulturen ist, wie neuere und neueste Forschungsergebnisse eindrucksvoll belegen, aufs Engste mit der Entwicklung einer zunächst magischen und dann gesellschaftlich-religiös ritualisierten Wein- und Alkoholkultur verknüpft. China ist hierfür ein Beispiel par excellence. Zahlreiche vor allem neuere Entdeckungen im Fernen Osten, in Zentralasien, Nahost und Kaukasien belegen, dass die Kultivierung des Weins die Geschichte der eurasischen Völker und Gesellschaften nicht erst seit der Blüte der Seidenstraße vor zwei Jahrtausenden, sondern bereits seit prähistorischen Epochen, und zwar durch Kontakte und Austausch über gewaltige geographische Entfernungen hinweg, maßgeblich prägte.
In seiner ambitionierten „Geschichte der chinesischen Weinkultur“ geht der Autor den weitreichenden eurasischen Verbindungen seit dem Neolithikum mit der chinesischen Wein- und Alkoholkultur nach. Dabei versucht er erstmals, anders als in bisherigen Abhandlungen, die sich meist nur isoliert Einzelthemen zugewandt haben, eine interdisziplinäre Gesamtschau vorzunehmen, bei der das Phänomen Wein und Alkohol aus archäologischer, anthropologischer, historischer, ethnographischer, soziologischer, politischer, ökonomischer, religiös-philosophischer, diätetisch-medizinischer, literarisch-künstlerischer, linguistisch-graphematischer und kulinaristischer Sicht betrachtet werden. Herausgearbeitet werden in diesem Buch die Parallelen, Gemeinsamkeiten und möglichen Vernetzungen mit den anderen Zivilisationen Eurasiens sowie universale Merkmale der Alkoholkultur. Entscheidende Impulse gingen dabei von den neueren biomolekularen Analysen der frühesten Weinspuren in Georgien (vor ca. 8000 Jahren) und im zentralchinesischen Ausgrabungsort Jiahu (vor ca. 9000 Jahren) aus, wo das bislang älteste alkoholische Getränk der Menschheit nachgewiesen werden kann, zu dessen Herstellung Wildreben (Vitis) verwendet wurden. Besonders bemerkenswert ist auch, dass auf chinesischem Territorium in nahezu allen Regionen die weltweit reichhaltigsten und vielfältigsten Ressourcen an Vitis-Arten seit Jahrmillionen beheimatet sind.
Der Autor zeichnet in diesem spannenden Buch ein facettenreiches Bild von der Geschichte des Traubenweins (putaojiu) und des Gesamtphänomens jiu (alkoholische Getränke im weitesten Sinne) im chinesischen Raum. Er stellt die Entwicklung des Weins in China durch die einzelnen Epochen und Dynastien bis in die Neuzeit und Gegenwart dar, stets unter Berücksichtigung der weitreichenden Zusammenhänge mit den anderen eurasischen Völkern und Kulturen (v. a. der persisch-iranischen Welt). Eingehendere Beachtung finden dabei auch regionalhistorische Entwicklungen, wobei hier bislang teils unbekannte und überraschende Entdeckungen vereinzelter lokaler Traditionen aufgezeigt werden. Den Schluss des Buches bildet ein zusammenfassender Blick auf die Faktoren, die China jüngst zu einem der weltweit führenden Wein produzierenden und konsumierenden Länder gemacht haben.
Zu dieser als Softcover erschienenen 2. Ausgabe können Kunden zusätzlich eine CD-ROM erwerben, auf der eine PDF des Buches abgespeichert ist. Der Preis für die CD-ROM beträgt 5,00 €.
Peter Kupfer, geb. 1946 in München, Studium der Sinologie, Malaiologie und Allgemeinen Sprachwissenschaft an der Universität Bonn, seit 1998 Professor für Chinesische Sprache und Kultur des Fachbereichs Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft (FTSK) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz in Germersheim, hat schon früh ein starkes Interesse für die Weinkultur Chinas und die Kultur der Seidenstraße entwickelt. Seit 2008 hat er immer wieder jeweils mehrmonatige Forschungsreisen an den zentralasiatischen, chinesischen und iranischen Seidenstraßen unternommen.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Preface (Patrick McGovern)
Vorwort
01 Wein- und Alkoholkultur: Integrales Erbe der chinesischen Zivilisation und der universalen menschlichen Evolution
02 Auch in China: Im Anfang war der Wein
03 Überlieferungen, Mythen und Legenden: Trinkkultur im alten China
04 Entfaltung einer einzigartigen Fermentations- und Alkoholritualkultur: Die Xia-, Shang- und Zhou-Zeit (21.–3. Jh. v. Chr.)
05 Maßvoll und gesellschaftsorientiert: Konfuzius und die Trinkriten
06 Wein an der Seidenstraße: Kontakte und Austausch mit dem Westen in der Han-Zeit (206 v. Chr. bis 220 n. Chr.)
07 Daoistische Unsterblichkeit, Weltflucht und Trinkseligkeit: Die vortangzeitlichen Jahrhunderte (3.–6. Jh.)
08 Jadenektar und Poesie: Das Goldene Zeitalter des Tang-Imperiums (618–907)
09 Verhaltener Genuss für Beamte und Literaten: Der Rebensaft während der Song-Dynastie (960–1279)
10 Purpurrote Herbstquelle und Großes Jademeer: Weinproduktion und Weinhandel im mongolischen Yuan-Reich (1271–1368)
11 Zwischen Askese und Absolutismus: Niedergang der Önophilie in der Ming- und Qing-Zeit (1368 bis Ende 19. Jh.)
12 Süße Quelle edlen Charakters: Pioniere der neuzeitlichen Weinwirtschaft
13 Auf dem Weg zur Weltspitze: Neuere Entwicklungen der Weinproduktion und -konsumption in China
Inhalt
Anmerkungen
Abbildungsnachweis
Literatur
Index
Vorwort
Fermentation ist ein universelles, omnipräsentes Naturphänomen. Ihr häufigstes und seit je mit Mythen umwobenes Endprodukt ist Ethanol, chemisch C2H5OH, das in flüssigem oder gasförmigem Aggregatzustand nicht nur auf unserer kleinen Erde einen bedeutenden Anteil der organischen Existenz bereichert und dauerhaft im menschlichen Blut vorkommt, sondern sich auch in der Weite des Weltalls in gewaltigen interstellaren Wolken ansammelt. So ist es nicht verwunderlich, dass dieser Stoff, auch Alkohol genannt, seit je eine integrale Komponente der menschlichen Evolution und Zivilisationsgeschichte konstituiert. Seit Jahrtausenden machen sich unsere Vorfahren die Alkoholfermentation zunutze, um ihre geistig-schöpferischen Talente zu entfalten, mit den Göttern und Ahnen zu kommunizieren, Identitäten zu schaffen und das gesellschaftlich-kulturelle Leben zu gestalten. So ist der Anfang aller eurasischen Hochkulturen aufs Engste mit der Nutzbarmachung der einfachsten von der Natur gebotenen Fermentation, der Vergärung von zucker- und hefehaltigen wilden Früchten, insbesondere derjenigen der auf nahezu allen Breitengraden des Kontinents seit Jahrmillionen in großer Fülle und Varietät verfügbaren Wildreben und deren stetiger Kultivierung, geprägt. Nicht zufällig labte sich das erste Menschenpaar in der biblischen Schöpfungslegende im Garten Eden – der nahöstlichen Ursprungsregion der prähistorischen Weinkultur – an den bereits vergorenen und daher verbotenen „Früchten des Baumes der Erkenntnis“, die ihnen die Augen für die Unterscheidung zwischen Gut und Böse öffneten. Insofern ist die Geschichte des Weins eine Kulturgeschichte der eurasischen Völker und Zivilisationen, die nicht erst seit der Blüte der Seidenstraße vor zwei Jahrtausenden, sondern bereits seit der frühen Steinzeit über riesige Entfernungen miteinander Kontakte und den Austausch von Gütern und Ideen pflegten.
Wie kaum eine andere ist die chinesische Kultur von den Entstehungsprozessen, den Mysterien und den schöpferischen Potentialen spiritueller Getränke geprägt. Seit alters her gibt es kaum einen Lebensbereich der chinesischen Gesellschaft, der nicht mit der Alkoholkultur und ihrer Ritualisierung untrennbar verwoben ist. Es lohnt sich folglich, nicht nur wie in bisherigen Abhandlungen immer nur Einzelthemen zu fokussieren, sondern einmal aus den diversen Winkeln archäologischer, anthropologischer, historischer, soziologischer, politischer, ökonomischer, religiös-philosophischer, diätetisch-medizinischer, literarisch-künstlerischer, linguistisch-graphematischer und kulinaristischer Aspekte, also aus einer interdisziplinären Gesamtperspektive das Phänomen Wein und Alkohol in der chinesischen Kulturwelt zu untersuchen. Da sich dieses allerdings niemals isoliert entwickelt hat, sondern seit Jahrtausenden in den eurasischen und globalen Kontext eingebettet ist, besteht eines der Hauptanliegen dieses Buches darin, die Parallelitäten, Gemeinsamkeiten und möglichen Verbindungen zu den anderen Zivilisationen Eurasiens sowie überhaupt universale Merkmale der Alkoholkultur herauszuarbeiten.
Den ausschlaggebenden Impuls und die wertvollsten Anregungen für dieses Buch verdanke ich Professor Dr. Patrick E. McGovern, Penn Museum, Philadelphia, USA, der nicht nur maßgeblich für die biomolekularen Analysen der frühesten Weinspuren in Iran im Jahr 1993 (vor über 7000 Jahren) und Georgien im Jahr 2017 (vor ca. 8000 Jahren), sondern vor allem für den Nachweis des bislang ältesten alkoholischen Getränks der Menschheit im zentralchinesischen Ausgrabungsort Jiahu (vor ca. 9000 Jahren) verantwortlich war. Das Sensationelle dieser Entdeckung besteht erstens darin, dass dieses neolithische Mixgetränk – er pflegt es „Neolithic grog“ zu nennen – auf der Grundlage des Gärpotentials wilder Weintrauben gebraut wurde, und zweitens in der exemplarischen Eindeutigkeit, mit der sich an diesem Ausgrabungsort die Zusammenhänge zwischen magisch-spirituellem Ritual, alkoholischem Getränk und Entstehung zivilisatorischer Errungenschaften manifestieren. Zusätzlich angeregt durch die neueren erstaunlichen Entwicklungen in der modernen chinesischen Weinwelt und diesbezügliche aktuelle Studien organisierte ich im Herbst 2007 am Fachbereich Angewandte Sprach- und Kulturwissenschaft der Universität Mainz in Germersheim ein internationales und interdisziplinäres Symposium zur Weinkultur in China, an dem McGovern mitwirkte. Seither hatte ich nicht nur Gelegenheit, mich intensiv mit seinen diversen Veröffentlichungen, insbesondere den beiden 2003 bzw. 2009 erschienenen Büchern Ancient Wine und Uncorking the Past, inzwischen international anerkannte Klassiker der universalen Wein- und Alkoholgeschichte, zu befassen, sondern mich bei zahlreichen Gelegenheiten, per E-Mail-Korrespondenz, auf gemeinsamen Konferenzen und Exkursionen mit ihm auszutauschen, stets spannende Diskussionen zu führen sowie weiterführende wertvolle Kontakte mit verschiedenen Experten zu gewinnen. Etliche Gedankengänge, Argumente und Schlussfolgerungen im vorliegenden Buch sind daraus hervorgegangen. Insofern möchte ich an dieser Stelle in erster Linie McGovern danken, ohne dessen inspirierendes Lebenswerk die vorliegende Abhandlung niemals in diesem Umfang möglich geworden wäre. Besonders hat mich seine spontane Zusage gefreut, mir in diesem Buch ein englisches Vorwort zu widmen.
Bereits 1994 erreichte mich die Nachricht über die Gründung des College of Enology der Northwest Agriculture and Forestry University (NWAFU) in Yangling, Provinz Shaanxi, der ersten akademischen Forschungs- und Lehrinstitution für Weinbau und Önologie in China und überhaupt in Asien. Mit ihrem Gründer und ehemaligem Leiter, Prof. Dr. Li Hua ??, dem ersten promovierten Önologen Chinas, stehe ich seither in Kontakt und hatte die Gelegenheit, seine Universität mehrmals zu besuchen und an dortigen internationalen Konferenzen zur Weinwirtschaft und -kultur teilzunehmen. Hieraus ergab sich im Laufe der Jahre eine Vielzahl von wertvollen und interessanten Kontakten nicht nur mit den WissenschaftlerInnen am College selbst, das inzwischen zum wichtigsten diesbezüglichen Zentrum in China avanciert ist und weitreichende internationale Beziehungen pflegt, sondern auch mit ExpertInnen von anderen chinesischen Hochschulen, mit zuständigen staatlichen Institutionen und Verbänden und vor allem auch mit größeren und kleineren Weinunternehmen in den verschiedenen Landesteilen, die ich im Lauf der Jahre anlässlich meiner regelmäßigen China-Aufenthalte nacheinander besuchen und kennenlernen konnte. Diese Kontakte verschafften mir direkte Einblicke in ein überaus spannendes Kapitel der Veränderungen in der chinesischen Gesellschaft seit dem Beginn der Öffnung und Modernisierung vor nunmehr vier Jahrzehnten. Seither verfolge ich mit ungebrochenem Interesse die ständig wachsende Bedeutung und Anerkennung, die dem Wein als ältestem Kulturgetränk im modernen chinesischen Alltag zukommt. Meine schon lange gehegte Annahme, dass China einst in der Produktion und Konsumption von Wein – und zwar auch auf anspruchsvollem Qualitätsniveau – die Weltspitze erreicht, hat sich inzwischen größtenteils bestätigt. Meiner Überzeugung nach lässt sich die erstaunlich offene Rezeptionsbereitschaft gegenüber dem Phänomen Wein, wie sie gegenwärtig in Chinas Gesellschaft zu beobachten ist, nicht allein durch die Neugier auf Neues und Exotisches aus anderen Weltkulturen erklären, sondern – übrigens ähnlich wie beim Bierkonsum, bei dem China innerhalb nur eines Jahrhunderts alle anderen Länder überrundet hat – auch durch die Anknüpfung an das latente Gedächtnis der eigenen Jahrtausende alten Tradition einer einzigartigen Fermentations- und Alkoholkultur.
Hinter der faszinierenden Fassade des rapiden Aufstiegs Chinas zu einem der führenden Wein produzierenden und konsumierenden Länder eröffnete sich mir in weiteren Studien schrittweise die Einsicht und Erkenntnis, dass das Phänomen jiu ? (Alkoholikum im weitesten Sinne) seit den Uranfängen aufs Engste mit dem Entstehen und der Entwicklung der chinesischen Zivilisation verquickt ist, ja, dass generell die Uranfänge der menschlichen Evolution und der prähistorischen Kulturen auf dem eurasischen Kontinent von diesem Phänomen zutiefst geprägt sind und darin über große geographische Distanzen hinweg verblüffende Übereinstimmungen aufweisen. Dies lässt sich m. E. nur damit erklären, dass die eurasischen Völker spätestens seit dem Neolithikum bereits über weite Strecken miteinander verkehrten und nicht nur materielle Güter, sondern vor allem auch Ideen austauschten. Zwischen dem „Neolithic grog“ vor neun und mehr Jahrtausenden und der modernen Vielfalt von feinen Destillaten, Bieren, Weinen und sonstigen alkoholischen Getränken hat der jiu eine schier unüberschaubare Fülle von Entwicklungsstadien, Fermentationstechniken, Kreationen, Trink- und Opferritualen in den verschiedenen Regionen und Epochen hervorgebracht, wie sie mit keiner anderen Alkoholkultur vergleichbar sind. Zu dieser wechselvollen und komplexen Geschichte des jiu gehört bei näherer Betrachtung von Anfang an der putaojiu ???, das auf natürlichem Weg durch Gärung gewonnene Produkt aus wilden und domestizierten Weinreben. Schon lange weiß man, und die neueren Forschungen belegen dies, dass China in nahezu allen Regionen über die reichhaltigsten und vielfältigsten Ressourcen an Vitis-Arten weltweit verfügt. Zweifellos wussten bereits die steinzeitlichen Jäger und Sammler diese Möglichkeiten auszuschöpfen und für ihre schamanistischen Rituale zu nutzen. Vor allem neuere archäologische Erkenntnisse liefern vermehrt Indizien, dass die ältesten Spuren von Wein- und Bierherstellung an beiden Peripherien Eurasiens, im Kaukasus und Vorderen Orient wie auch im Fernen Osten, keineswegs zufällig nahezu zeitgleich und in ähnlicher Form in Erscheinung traten und dass die vor rund zwei Jahrtausenden von der Geschichtsschreibung dokumentierten, im 19. Jahrhundert als „Seidenstraßen“ getauften Handelswege prähistorische Vorläufer haben, über die neben Waren- auch Knowhow-Transfer erfolgte. So sind zunehmend komplexer werdende Fermentations- und Brauverfahren, etwa bei der Herstellung von Gerstenbier, in den frühesten Siedlungen sowohl in Mesopotamien wie auch in Zentralchina festzustellen. Die bislang noch nicht ausreichend erforschte Migration indoeuropäischer Völker vor 4000 bis 5000 Jahren in das heutige Westchina (Xinjiang und Gansu), inzwischen umfangreich bezeugt durch die spektakulären Funde am Rand der Taklamakan-Wüste, insbesondere durch die Entdeckung der so genannten Tarim-Mumien, weist eindeutig auf solche frühen Begegnungen und Einflüsse hin. Mit den Anfängen der historischen Epochen finden sich noch deutlichere Spuren kultureller Kontakte, vor allem zwischen der chinesischen und der persischen Welt, wobei die Weinkultur geradezu ein Paradebeispiel ist. Im ersten Jahrtausend traten die Skythen (Saken), danach die ostiranischen Sogder als wichtige Mittler zwischen den Kulturen auf. Vor allem letztere sorgten für die weite Verbreitung der persischen Weinkultur im Reich der Mitte, die dort vor und während der Tang-Dynastie vom dritten bis neunten Jahrhundert ihre Blütezeit erfuhr. Ein kurzes Wiederaufleben in großem Stil erfuhr der Weinbau und Weinhandel unter der Herrschaft der Mongolen, die kurzzeitig einen großen Teil Eurasiens beherrschten und in China die Yuan-Dynastie (1271–1368) gründeten. Auch wenn in den Jahrhunderten danach der Wein in China scheinbar seine Bedeutung verloren hat, eröffnen sich doch bei näherem Hinsehen interessante lokale Traditionen, die bis in die Neuzeit fortwirkten. Eines der Ziele meiner Forschungen war es, die Spuren solcher auf einzelne Regionen beschränkter Weinkulturen zu untersuchen und im geographisch-historischen Gesamtzusammenhang einzuordnen.
Um die eurasischen Dimensionen der Jahrtausende währenden Migrationen und Begegnungen im Allgemeinen und die Ursprünge der Weinkulturen im Speziellen mit eigener Anschauung zu erfassen, unternahm ich mit meiner Frau Zahra in den letzten Jahren mehrere teils ausgiebige Reisen entlang der Seidenstraßen: 2008 über fünf Monate mit eigenem Wohnmobil von Deutschland durch Osteuropa, Türkei, Georgien, Armenien, Iran – die nachgewiesenermaßen ältesten Wein kultivierenden Länder, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, Kirgisistan, Kasachstan bis in die Nähe der chinesischen Westgrenze und von dort zurück über die weite Steppe und Sibirien über Russland, die Ukraine, Moldau, Rumänien und Ungarn wieder in die Heimat; 2012 drei Monate lang über Land von Hongkong aus über die Hauptroute der Chinesischen Seidenstraße von den östlichen historischen Endpunkten Kaifeng, Luoyang und Xi’an durch Shanxi, Shaanxi, Ningxia, Gansu, Qinghai und Xinjiang rund um das Tarim-Becken, mit Exkurs in das Pamir-Gebirge ins Vierländereck (China, Tadschikistan, Afghanistan und Pakistan); 2014 entlang der nach Afghanistan, Pakistan und Indien führenden alten Handelswege in Südost-Iran. An diesen insgesamt über 45.000 Kilometer langen Strecken besuchten wir zahlreiche archäologische Stätten und Forschungsinstitute, etliche Universitäten, nahezu einhundert Museen und nicht zuletzt historische und moderne Weinanbaugebiete und Weingüter. Aus den vielen Puzzleteilen des Erlebten und Erkundeten formte sich in Verbindung mit intensiver Quellenforschung sowie der Auswertung zahlreicher Fachgespräche und internationaler Tagungen zum Thema über die Jahre allmählich ein Gesamtbild, das mich ermutigte, das Wagnis einer möglichst umfassenden Darstellung der Geschichte der chinesischen Wein- und Alkoholkultur von den Anfängen vor neun Jahrtausenden bis in die Gegenwart einzugehen. Dabei bin ich mir durchaus der Tatsache bewusst, dass einerseits die allgemeine Alkoholforschung sowohl im Westen wie in China erst rudimentär entwickelt ist, andererseits die Aufarbeitung der historischen und geographischen Rolle des Weins in der chinesischen Kultur noch zahlreiche Lücken aufweist. Dies möge bei der Lektüre dieses Buches aber nicht als Mangel empfunden werden, sondern sollte vielmehr als Anregung verstanden werden, die Forschungen künftig mit verschiedener disziplinärer Ausrichtung zu vertiefen und fortzuführen. In diesem Sinne erfüllt die vorliegende Arbeit ihren Zweck, wenn sie weitere Diskussionen und Untersuchungen initiiert, die zu aufschlussreichen und vielleicht auch überraschenden Ergebnissen führen. Sicher gilt es dabei auch, einige in diesem Buch erörterte Fragen und vielleicht allzu gewagte Hypothesen auf den Prüfstand zu stellen und gegebenenfalls zurechtzurücken.
Verzeihen möge man mir, dass es schlicht unmöglich ist, alle Personen und Institutionen, denen ich zum Teil wertvolle Hilfe und Anregungen verdanke, im Einzelnen aufzuführen. Neben meinem an erster Stelle genannten Kollegen und Freund Patrick McGovern, ohne dessen wertvolle Forschungsergebnisse und Hinweise dieses Buch wohl niemals Gestalt angenommen hätte, möchte ich meinen besonderen Dank an folgende Personen und Einrichtungen richten:
— dem College of Enology der NWAFU in Yangling, Provinz Shaanxi, insbesondere den Professoren Li Hua, Wang Hua ?? und Shen Zhongxun ??? – ihnen verdanke ich mannigfaltige Einblicke und Kontakte zur chinesischen Weinwelt;
— den VertreterInnen weiterer önologischer Forschungszentren, vor allem den Professoren Cheng Guangsheng ??? vom Institute of Microbiology der Chinese Academy of Sciences, Luo Guoguang ??? und Ma Huiqin ??? vom College of Agriculture and Biotechnology der China Agricultural University (CAU) und Li Demei ???, Önologe und Sommelier an der Beijing University of Agriculture (BUA);
— Prof. Dr. Liu Yingsheng ???, Experte für die Mongolen-Yuan-Epoche, Geschichte der Seidenstraßen, Ost-West-Beziehungen und islamische Kultur an der Universität Nanjing, dem ich vor allem nützliche Hinweise für die Reisen 2008 und 2012 sowie zur Geschichte des Weins in der Yuan-Zeit verdanke;
— den Geschäftsleitungen und MitarbeiterInnen der großen und kleinen Weinfirmen in nahezu allen Anbauregionen Chinas, die mich während der vergangenen rund zwanzig Jahre herzlich empfingen und unvergessliche Eindrücke hinterließen – repräsentativ sei das Weingut Rongzi in Südwest-Shanxi genannt, das an eine dreitausendjährige Weinbautradition anknüpft und das ich deshalb bereits mehrmals besucht habe;
— den Universitäten und Konfuzius-Instituten entlang der Reiserouten für die Gastfreundschaft und tatkräftige Unterstützung und insbesondere dem Hanban/Zentrale der Konfuzius-Institute in Peking für die organisatorische Hilfe bei den Reisen 2008 und 2012;
— den regionalen Institutionen für Archäologie und Kulturgüter sowie Museen und ihren LeiterInnen und MitarbeiterInnen nicht nur in China, sondern auch in den Ländern Zentralasiens, die uns teils zu den Ausgrabungsstätten begleiteten, zahlreiche Informationen vermittelten und neuere Entdeckungen präsentierten;
— zu ausdrücklichem Dank fühle ich mich verpflichtet gegenüber unserer Organisatorin und Begleiterin in Xinjiang, Frau Dr. Gulnisa Jamal, Universität für Finanzen und Wirtschaft Xinjiang, die 2012 für einen Monat freigestellt wurde, um uns zu historischen und archäologischen Stätten in den verschiedenen Regionen Xinjiangs zu führen;
— Herrn Prof. Dr. Ralph Kauz, Abteilung Sinologie der Universität Bonn, für die Organisation des internationalen Symposiums Wine Culture in Iran and Beyond im September 2010 an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien, wo er damals noch tätig war; daraus gingen etliche wertvolle Erkenntnisse, weltweite Kontakte und der 2014 von ihm mit herausgegebene Band gleichen Titels hervor;
— Herrn Prof. Dr. Alois Wierlacher, dem Begründer und Organisator des Kulinaristik-Forums e. V., der mich vor Jahren maßgeblich zur Weinkulturforschung motivierte und neben einigen Aufsätzen den von mir herausgegebenen Band WineinChineseCulture (2010) in seiner Reihe Wissenschaftsforum Kulinaristik als Band 2 publizierte;
— dem Chefarchäologen des großen Ausgrabungsprojekts in Jiahu, Henan, Prof. Dr. Zhang Juzhong ???, Department for the History of Science and Scientific Archaeology der University of Science and Technology of China (USTC) und Direktor des Universitätsmuseums in Hefei, Anhui, der uns im Sommer 2012 zunächst an seiner Universität empfing, mit dem ich dann im Herbst eine Exkursion zu prähistorischen Stätten in Süddeutschland unternahm und der mich 2013 zu einem internationalen Symposium zu den Jiahu-Forschungen mit Führung zum Ausgrabungsort einlud;
— dem Confucius Institute at UC Davis, USA, insbesondere Herrn Prof. Dr. Andrew L. Waterhouse, Faculty Director Viticulture and Enology, für die Einladung zu dem überaus inspirierenden internationalen Symposium Understanding Jiu – The History and Culture of Alcoholic Beverages in China im März 2015, weltweit dem ersten dieser Thematik;
— Frau Prof. Dr. Li Yujie ???, Forschungszentrum für Huanghe-Zivilisation an der Henan Universität in Kaifeng, die mich 2017 zu einem dortigen vierwöchigen Forschungsaufenthalt mit Vorlesungsreihe zur Seidenstraße und eurasischen Weinkultur einlud, woraus sich ein überaus fruchtbarer Austausch mit ihr und den WissenschaftlerInnen der Universität entwickelte;
— der Gesellschaft für Geschichte des Weines e. V., mit dessen Vorstand ich zunächst die ersten Planungen für ein kleines Büchlein über die Geschichte des chinesischen Weins im Rahmen ihrer Schriftenreihe entwickelte, jedoch ohne damals zu ahnen, welchen Umfang dieses Projekt annehmen würde;
— dem Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof (Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen) in Siebeldingen, Pfalz, wo ich Etliches zur Ampelographie, über Rebkreuzungen und die Bestimmung von Wildrebsorten lernte und künftige mögliche Kooperationen mit chinesischen Instituten anregen konnte;
— und natürlich den Winzern in der Pfalz, die Jahr für Jahr die m. E. weltweit größte Vielfalt herrlicher Weine erzeugen, bei denen ich über die Jahre so viele wertvolle Erfahrungen machen durfte und die mir in der unmittelbaren Praxis veranschaulichten, was lebenslanges Lernen bedeutet.
Mein besonderer Dank gilt Wolfgang Loeffler, Studiendirektor a. D. in Lingenfeld, Dr. Ulf Jäger in Gronau-Epe, Experte für vorislamische Archäologie und Kulturgeschichte Zentralasiens, sowie Prof. Dr. Michael Lackner, Lehrstuhl für Sinologie an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, für die akribische Durchsicht des Manuskripts und die zahlreichen Verbesserungsvorschläge.
Für die großartige Idee, eine Zusammenfassung der wesentlichen Inhalte meines Buches in englischer Sprache abzufassen und damit einem breiteren internationalen Leserpublikum zugänglich zu machen, danke ich Prof. Dr. Victor H. Mair, Sinologie an der University of Pennsylvania. Seine Publikationen zur eurasischen Geschichte und zu den Tarim-Mumien sowie unsere Begegnungen haben mich in hohem Maße inspiriert. Die etwa 50-seitige Zusammenfassung wurde unter dem Titel „Amber Shine and Black Dragon Pearls: The History of Chinese Wine Culture“ in die von Mair herausgegebene Online-Reihe Sino-Platonic Papers (sino-platonic.org/complete/spp278_chinese_wine_culture_history.pdf) aufgenommen und ist frei zugänglich. Für die redaktionelle Bearbeitung und den „letzten Schliff“ danke ich Frau Paula Roberts, Mitherausgeberin der SPP.
Weitere individuelle Danksagungen habe ich im Text an betreffender Stelle platziert.
Ohne die spontane Bereitschaft, das Buch in ihr Programm aufzunehmen, und die nunmehr schon jahrelange fachkompetente Betreuung in freundschaftlicher Geduld seitens der Geschäftsführung des OSTASIEN Verlags hätte das Buch niemals in der vorliegenden Form erscheinen können. Dafür sei Frau PD Dr. Dorothee Schaab-Hanke und Herrn Dr. Martin Hanke herzlichst gedankt.
Für die Anerkennung dieser Arbeit als „originäre wissenschaftliche Leistung“ und die Bewilligung einer großzügigen Publikationsbeihilfe bedanke ich mich aufrichtig bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).
Nicht zuletzt empfinde ich tiefe Dankbarkeit und Anerkennung für meine Frau Zahra, die mich in all diesen Jahren selbst auf den abenteuerlichsten Strecken der Reisen begleitet und bei meinen Forschungsarbeiten stets geduldig unterstützt hat.
Selbstverständlich gehen alle trotz mehrmaliger penibler Durchsicht verbleibenden Fehler und Unzulänglichkeiten ganz auf mein persönliches Konto.
Peter Kupfer
Lingenfeld, Pfalz, August 2019
Preface
Herewith, Prof. Dr. Peter Kupfer of the University of Mainz presents his magisterial account of grape wine in China, reaching back into the mists of the Palaeolithic period and following its course through the millennia as its cachet rose and fell. The reader is not apt to associate China with wine, but now that Central Asia is once again carpeted with vineyards like it was some 700–800 years ago in Mongol times, people are beginning to sit up and take notice.
French wine, real or bogus, may still be the darling of the wealthy, but as Prof. Kupfer points out in his last chapter, China is on the move with its technology ever improving and as it begins to focus on native grape species and their unique terroirs. At a 20-30% annual growth rate in wine production in the past several decades, it is poised to surpass other countries not just in production and perhaps consumption, which might be expected for a country with the largest population in the world (about 1.4 billion at this writing), but also in fine wine for the export market.
I know Prof. Kupfer as “Peter” from time spent together at wine and archaeological conferences in China and Europe, including his own town of Germersheim in the Pfalz (Palatinate), an ancient and famous wine region of Germany. Most recently, we were boon companions on visits to medieval Bavarian and Franconian breweries, traveling together in his “Silk Road Cruiser”, a specially outfitted Peugeot camper. He and his wife, Zahra, had put the vehicle to the test by boldly motoring across Central Asia and back again on a five-month adventure (Marco Polo would have been proud!). Not many Westerners could accomplish such a feat. Zahra, a native Iranian, was a great asset in communicating with the locals on western side of Asia and where remnants of this once common language persist in the central part of the continent, while Peter stepped in to help in East Asia.
As a professor of Chinese language and culture, Peter has a facile command of the Chinese language, so that he can read and critically assess the relevance of ancient texts to understand ancient Chinese grape wine. But beyond assessing ancient Chinese grape wine history from a literary and linguistic perspective, seen through the eyes of others, Peter’s trip through Central Asia gave him a first-hand purview on the dramatic physical setting where the domesticated Eurasian grape (Vitis vinifera sp vinifera) came into cultivation and on the “wine cultures” who made it happen and then passed their bounty on to the Chinese.
Peter and Zahra were not on a sightseeing tour. Of course, they took in the sights of famous oases, like Samarkand and Bukhara. At the same time, they were constantly on the lookout for any evidence of ancient wine, whether it be in the lush Fergana Valley of Tajikistan with its renowned ancient wine, whose vines were brought back to the Chinese emperor in the 2nd century B.C. to plant next to his palace in Xi’an, or one of the lesser known oases that border the huge, ominous Taklamakan Desert of which it is said “if you go in, you won't come out.” They stopped frequently along the way at archaeological sites and museums where Peter met the directors and others who had been involved in excavations and projects, and discussed with them how their findings might shed new light on ancient wine. He examined archaeological finds up-close, often unpublished. For example, he focused on the exuberant Sogdian culture, seemingly drenched in grape wine, which was so important in Central Asian trade of the 3rd–7th century A.D. and which brought wine to China during the Tang Dynasty. He met Zoroastrian priests, who still carry on traditions of the ancient Sogdians. In short, this adventurous Central Asian trip had a specific purpose: finding out as much as possible about how Eurasian grape wine came to China and its subsequent impact there. Peter went away with new-found knowledge, while recognizing that much more lies buried in the sands, beckoning future archaeologists, historians, and scientists.
Peter’s book begins with a provocative, even philosophical, overview of how ancient humans might have been drawn to fermented beverage-drinking (the hypotheses go by such provocative names as Quantum Leap, Drunken Monkey, and Palaeolithic). He segues into the biomolecular archaeological discovery of the earliest alcoholic beverage in the world to date. The chemical and archaeobotanical evidence comes from the revolutionary early Neolithic site of Jiahu in the Yellow River valley, dating to ca. 7000–5500 B.C. The Jiahu beverage shows how the early peoples of China were already experimenting with fermentation technology by incorporating a wild native grape into a truly “extreme fermented beverage”, which also included honey and some of the earliest domesticated rice. On the opposite side of the continent at about the same time (ca. 6000 B.C.), similar developments that were centered around its native Eurasian grape were taking place in the southern Caucasus and neighboring mountainous regions.
This is just one example of Peter’s wider-ranging perspective on Chinese grape wine, which carries us along through his millennial-long narrative. He goes on to show how a barley beer is scientifically attested around 3000 B.C. for a site (Mijiaya) close to modern Xi’an (also home to the terracotta warriors of the first emperor of a unified China, Shi Huangdi). Barley is a western Asiatic cereal, which was first cultivated and domesticated there. Even at this early date, it made its way along a prehistoric “Silk Road” or “Wine Road” (as Peter has referred to it) from Iran, through Turkmenistan, Uzbekistan, Tajikistan and Kyrgyzstan, past the Tarim Basin dominated by the Taklamakan Desert, and through the strategic Gansu corridor to the fertile loess plateau and alluvial plains of central China in Shanxi province. It was via this conduit, an approximately 5000–6000 kilometer distance as the crow flies, that “ideas” of domestication and fermented beverage technology might have flowed in both directions. It was along this route that important sites such as Dunhuang, Xi'an, and Anyang were eventually established. As trade intensified, the actual domesticated plant, physical artifact or other evidence of technological innovation itself was left behind for the archaeologist to discover and interpret.
Peter does not restrict himself to grape wine, but branches out into the making of cereal-based fermented beverages, which were carried out with the uniquely Chinese invention of qu saccharification in which communities of microorganisms from the varied ecological niches of China, especially fungi, were nourished by secret formulations of herbs, to convert starches of rice, millet, and sorghum into fermentable sugars. Yeasts, resident in the breweries, fell from their roof rafters and were incorporated into the qu cakes, and did the rest by converting the sugars to alcohol and carbon dioxide. This method might have been used as early as the Shang and Western Zhou dynasties, dated to the early-mid 2nd – early 1st millennia B.C.
Peter also touches on another innovation – distillation – which he attributes to an Iranian physician of the 9th–10th centuries A.D. and was later passed on to the Mongols, a warring group on the northern steppes who conquered and ruled China for nearly 200 years (A.D. 1206–1368). Like so much else Chinese with its very long traditions, I have my doubts about this hypothesis. I rather suspect that the Mongol distillation still was a modification of another uniquely Chinese invention from the beginning of the millennium, and is less likely to have been brought to China on the prehistoric “wine road” from Iran. More research is needed.
Alcoholic beverages of every kind, including grape wine, were an occasion for celebration in music, dance, and poetry. Peter recounts exuberant tales and the flowing verses of such notables as the “Seven Sages of the Bamboo Grove”, who took wine-drinking to new heights during the 3rd c. A.D. in their reinvigorated Daoism, in marked contrast to Confucianist ceremonial restraints. The Tang emperors (A. D. 618–907) were to follow up, infusing new life and creativity into Chinese society, in the company of poetic circles like the “Eight Immortals of the Wine Cup”. Grape wine was theirs and the rulers’ drink of choice.
I have touched on only some of the riches to be gleaned from Peter’s book, which is brimming over with his passion for and knowledge of Chinese alcohol and grape wine culture. His is the first book, to my knowledge, to place grape wine in its rightful context in Chinese and broader Asiatic history – East, West, and Central – from prehistory up to the present. His signal accomplishment deserves to be honored, much like my research on ancient wine was recognized by planting a Riesling vine on the old city citadel of Mainz, Germany’s wine capital, alongside those of European political and vinicultural dignitaries.
Peter’s personal vine might be a native Chinese grapevine – a Black Dragon Pearl or Amber Shine –planted in the “Homeland of Grapes and Wine”, south of Taiyuan in Shanxi province. I will never forget the thrill of tasting Black Chicken Heart wine there with Peter and marveling in its deliciousness and Peter’s grasp of ancient Chinese grape wine culture. His personal vine, laden with fruit, would stand as a fitting memorial to his scholarship, as does this book.
Ganbei!
May, 2019<
Patrick E. McGovern, University of Pennsylvania Museum of Archaeology and Anthropology, Philadelphia, PA 19104, U.S.A.