E-Book, Deutsch, Band 1, 148 Seiten
Reihe: die bunten
Lapp Analoges Digital
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7578-5723-3
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Aspekte der Digitalisierung
E-Book, Deutsch, Band 1, 148 Seiten
Reihe: die bunten
ISBN: 978-3-7578-5723-3
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Digitalisierung, Digitale Daten, Digitaler Wandel und Digitale Transformation verändern alle Felder des Geschäftsmodells. Neben unserer gewohnten Realität entsteht mindestens ein virtuelles "Paralleluniversum", das allen Unternehmen neue Möglichkeiten eröffnet. Das vorliegende Buch zeigt ungewohnte Sichten auf das Digitale. Interessierte entdecken Inspirationen für Ihr Geschäft. Digital ist dabei alles, was nicht analog ist. Die Beiträge reichen von den Säulen und den Dimensionen der Digitalen Transformationen, über 'Regelungsaspekte, bis zu den Auswirkungen auf Geschäftsmodelle und das Management.
Michael Lapp ist Gründer der Unternehmensberatung memecon®. Er lebt heute in Neustadt als Bedeutungsgestalter, Blogger, Bildermacher, Berater, Coach und Trainer.
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AUF DIE GESCHÄFTLICHE LEINWAND16
Die geschäftliche Leinwand (Business Model Canvas) ist ein weiteres Format zur Beschreibung eines digitalen Geschäftsmodells. Weltweite Kundensegmente sind digital erreichbar. Nutzenversprechen lassen sich mit digitalen Angeboten erweitern. Die Kanäle brauchen im Internet vor allem Aufmerksamkeit. Kundenbeziehungen werden digital maximal eng und schnell. Zusätzliche Einnahmequellen ergeben sich durch digitale Leistungen. Kernaktivitäten sind virtualisierbar. Kritische Ressourcen lassen sich zeitnah digital überwachen. Lernpartner werden direkt eingebunden. Kostenblöcke verschieben sich hin zu IuK-Kosten.17 Mit dem Z1 von Konrad Zuse Anfang der Vierzigerjahre des letzten Jahrhunderts hat der erste elektronische Rechner das Licht der Welt erblickt. Der fünfte Kondratieff, der die Informationstechnologie zum disruptiven Veränderer der Wirtschaft und der Gesellschaft erklärte, begann jedoch erst ab den 1970ern. Der Zugang zum weltweiten Netz ist heute mit allen möglichen mobilen Endgeräten zu jeder Zeit von überall möglich. Zusammen mit den gigantischen Rechnerleistungen heutiger Computer stauen sich im Moment große Wellen von dringlichen Einführungsmaßnahmen lange bekannter Ansätze. Das umfasst die Automatisierung der Abläufe, Embedded Systems in allen bewegten und unbewegten Objekten, die Datenverwaltung in der Wolke sowie die Verarbeitung von unvorstellbar großen Datenmengen mit Big Data. Doch was bewirken diese neuen Lösungen für die geschäftliche Leinwand? Abbildung 11: BM-Canvas Jedes Geschäft lässt sich mit dem Business Model Canvas abbilden. In den folgenden Stichpunkten betrachten wir die Auswirkungen der digitalen Transformation in den Feldern des Geschäftsmodells. Kunden Bereits vor über zwanzig Jahren wurden im Zuge von E-Business drei Kundenbereiche beschrieben: Business (B), Consumer (C) und Government (G). Business beschreibt die gewerblichen Unternehmen, die Consumer, die privaten Abnehmer und das Government, die staatlichen/ öffentlichen Institutionen. Am Anfang sollten Unternehmungen die digitale Wirklichkeit der eigenen Klientel ergründen. Wie digitalbereit sind die Kunden? Wie, wo und wann sind die Kunden aktiv? Was wollen die Kunden? Kundenbeziehungen E-Business hat die möglichen Kundenbeziehungen ausgearbeitet: nämlich alle Kombinationen der Achsen Business, Consumer und Government (Beziehungsmatrix, S. ?). Für die meisten Felder existieren Beispiele wie Amazon (B2C), eBay (C2C). Der Blick auf die eigenen Beziehungsstrukturen und deren Grad der Digitalisierung liefern erste Ansatzpunkte für die digitale Transformation. Welche Beziehungen gibt es bzw. wären denkbar? Wie, wann und wo möchte der Kunde mit dem Anbieter in Kontakt treten? Welche Art von Digitalisierung wird benötigt? Abbildung 12: Beziehungsmatrix Kanäle Die Wege, über die die Beteiligten miteinander in Kontakt treten, werden durch die bisherigen Routinen bestimmt. Diese Kanäle reichen von persönlichen Besuchen, Telefonanrufen, Publikationen, Messeauftritten bis hin zum Internet. Es ist von Vorteil, die verfügbaren Kanäle zu nutzen, wenn das die Beziehungen fördert. Welche Medien werden bereits genutzt? Welche Kanäle sollten entwickelt und versorgt werden? Angebote Die Angebote teilen sich in zwei Gruppen. 1) Materielle Güter und Vor-Ort Services sowie 2) digitalisierbare Produkte und Fern-Dienstleistungen. Während die zweite Gruppe die rein digitalen Angebote umfasst, lässt sich die erste Gruppe mit digitalen Bausteinen erweitern, z.B. die Fernwartung einer Maschine, die 24-Stunden-Hotline, Online-Trainings. Die digitalen Potenziale der Angebote sind häufig nicht offensichtlich. Welche digitalen Möglichkeiten gibt es? Welche Teile des Sortiments sind digitalisierbar? Welche neuen digitalen Angebote passen ins Sortiment? Einnahmequellen Zusätzlich zum Kerngeschäft bieten das angehäufte Wissen und die Kontakte ergänzende Einnahmequellen. Der digitale Wandel erschließt diese informationellen Angebote. Welche digitalen Einnahmequellen gibt es im Bereich Ihres Sortiments? Was können Sie mit dem vorhandenen Wissen zusätzlich verdienen? Was können Sie mit den Kontakten datenschutzkonform machen? Aktivitäten Es ist immer wieder überraschend, wie weit bzw. wie wenig die internen Möglichkeiten der IT eingesetzt werden. So finden weiterhin Abläufe mit althergebrachten, papierbasierten Verfahren statt. Spätestens wenn die Kundschaft mit den langsamen, manuellen Abläufen nicht mehr zufrieden ist oder eine engere Beteiligung wünscht, bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als digitale Lösungen zu finden. Die betroffenen Aktivitäten lassen sich aus den digitalisierbaren Angeboten ableiten. Welche Abläufe sind teil- oder vollautomatisierbar? Was fällt dadurch weg? Wie findet die Umsetzung statt? Ressourcen Digitale Firmen verfügen vorwiegend über virtuelle Ressourcen, d.h. IuK. Betrachten wir den Grad der internen Digitalisierung, die längst automatisierten Abläufe, die Datenlandschaft und die Anwendungen zeigen sich schnell die Lücken und der sich daraus ergebenden Handlungsdruck. Welche Abläufe sind bereits IT-basiert? Welche Daten stehen zur Verfügung? Welche Anwendungen haben eine digitale Zukunft? Partner Die Beteiligten der Leistungserbringung sind die internen und externen Mitarbeitenden. Sie brauchen in der digitalen Welt neue Fähigkeiten wie einfühlsame Kundennähe, lebenslanges Lernen, Teamfähigkeit, Bereitschaft zur Anpassung an die Gegebenheiten sowie IT-Kenntnisse bzgl. Computerbedienung, Datensicherheit, Datenauswertung, Internet usw. Wer sind die internen und externen Partner? Welche Fähigkeitsprofile gibt es bzw. sind erforderlich? Welche Fähigkeiten fehlen? Wie werden die Mängel behoben? Kostenstruktur Den digitalen Wandel gibt es nicht umsonst. Die Kürzungen bei den Ausgaben, die Steigerungen des Umsatzes und die zukünftige Viabilität lassen sich nicht über Nacht verwirklichen. Beim Blick auf Amazon stellen wir fest, dass der Umsatz zwar beständig wächst, aber die Erlöse sich nicht entsprechend entwickeln. Bevor man mit dem digitalen Wandel beginnt, braucht man ein ehrliches Commitment bzgl. der kompletten Kosten, die zur Anpassung der Mindsets der (Aus)Führenden benötigt werden. Wo entstehen welche Aufwände? Wie lange darf die digitale Transformation dauern? Was kostet das Unterlassen der Einführung? Fazit: Der komplette Business Model Canvas ist von der digitalen Transformation betroffen. Die bereits erreichte digitale Durchdringung und Anpassungsfähigkeit aller Bausteine entscheiden über die zu erwartenden Aufwände. Der erste Schritt in die digitale Zukunft ist die bewusste Entscheidung aller Beteiligten für die notwendigen Anstrengungen. Die digitale Leinwand bietet den erforderlichen Überblick. Änderungen auf der geschäftlichen Leinwand finden wie bereits bei der Einführung des Internets, in Bereichen statt, die bisher durch die Regeln des Unternehmens nicht abgedeckt sind. Stellen Sie sich auf die anfängliche Wildnis ein und nutzen Sie die Zeit für Experimente. Handlungspotenzial auf der geschäftlichen Leinwand Einsatzbereich Hinweis Kundensegmente Legen Sie Ihre Kundensegmente fest und ordnen Sie Ihre Kunden ein. Denken Sie auch an bisher nicht genutzte Zielgruppen. Nutzenversprechen Beschreiben Sie Ihr Nutzenversprechen auf Basis der Kundenbedarfe – und zwar nicht nur der bestehenden, sondern auch die noch nicht erschlossenen Kunden. Kanäle Managen Sie Ihre wechselseitigen...