E-Book, Deutsch, 592 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 225 mm
Reihe: Edition Moderne Postmoderne
Einführung in die Gastrosophie
E-Book, Deutsch, 592 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 225 mm
Reihe: Edition Moderne Postmoderne
ISBN: 978-3-8394-3436-9
Verlag: transcript
Format: PDF
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)
Weit mehr als von Kapitalismuskritik oder der Ausweitung der internationalen Protestbewegungen geht die Ernährungswende von unserem Denken aus - von einem gastrosophischen Umdenken. Harald Lemke macht deutlich: Es ist höchste Zeit, die dafür notwendigen Grundlagen zu schaffen und mit einer radikalen Selbstkritik der westlichen Philosophie des Essens zu beginnen.
Neuausgabe - mit einem ausführlichen Vorwort zur Frage: 'Was isst der Mensch?'
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Weitere Infos & Material
1;Inhalt;5
2;Was isst der Mensch? Vorwort zur Neuauflage (2016);13
2.1;Das Internationale Forum Gastrosophie und der Deutsche Ethikrat;17
2.2;Unser täglich Fleisch;20
2.3;Bio logo!;22
2.4;Auf ein Bier?;25
2.5;Wie revolutionär gedeihen deine Tomaten?;27
2.6;Der eine oder andere Kuchen;31
2.7;Nahrungskriege und die neue unschöne Geopolitik des Essens;35
2.8;Flüchten oder Gärtnern – syrisches Netzwerk für Nahrungssouveränität;39
2.9;Afrikanische Bootsflüchtlinge und deutsche Blauhelmsoldaten;40
2.10;Kochen und genießen – um sein Leben zu ändern?;42
2.11;Gastroethischer Anarcho-Sozialismus;45
2.12;Rezepte für die Garküche der Zukunft;47
2.13;Die Aktualisierung einer alten Missachtung;48
2.14;Gutes Leben auf bolivianisch und die essthetische Idee einer Vokü;50
3;Entrée;55
4;I. Hauptgang: Genealogie der Diätmoral;61
4.1;1. Das wilde Tier in uns oder die klassische Diätmoral;63
4.1.1;Vorbemerkung;63
4.1.2;Platons Verkennung der Kochkunst;64
4.1.3;Völlerei und Überfülle: ein falsch erfülltes Wohlleben;69
4.1.4;Gesundheitliche Schäden durch Fehlernährung und schlechtes Essen;72
4.1.4.1;Extrabeilage: Schlechte Heilkunst;74
4.1.5;Geburt des Krieges aus unersättlichem Welthunger;76
4.1.6;Tugendlehre der kulinarischen Mäßigkeit;78
4.1.7;Aristotelischer Antivegetarismus;80
4.1.7.1;Extrabeilage: Pythagoreische Ernährungslehre;82
4.1.8;Theorie der Essstörungen und Vorarbeiten zur Gastropathologie;85
4.1.9;Der aristotelische Diätratgeber: Nicht zu viel und nicht zu wenig;87
4.1.10;Das platonische Diätprogramm einer spartanischen Küche;89
4.1.11;Politische Regelungen des Symposienwesens und die Beispielhaftigkeit des Symposions;93
4.1.12;Rationalistische Anthropologie als Ursprung der Fastfood-Mentalität;95
4.1.13;Das wilde Tier in uns;97
4.1.14;Nachgeschmack der klassischen philosophischen Diätetik;101
4.1.15;Organloses Denken und leibloser Geist;104
4.2;2. Das harte Brot stoischer Tugenden oder Senecas Attacke gegen die feine Küche;107
4.2.1;Volle Kochvorlesungen und leere Philosophenseminare;107
4.2.1.1;Extrabeilage: Apicius – der römische Stargastronom;109
4.2.2;Die Geburt der feinen Küche;111
4.2.3;Eine Soße für alles;114
4.2.4;Lukullische Verhältnisse und ihre Folgeerscheinungen;118
4.2.4.1;Extrabeilage: Galens Diätetik;123
4.2.5;Pflicht und Tugend der Unersättlichkeit als Syndrom der gesellschaftlichen Bulimie;125
4.2.6;Anorektische Mentalität der stoischen Selbstentsagung;128
4.2.7;Plutarchs Tischgespräch;132
4.3;3. Zur Heiligkeit des abendlichen Mahls oder Jesus essen;139
4.3.1;Vorbemerkung;139
4.3.2;Das letzte Mahl des Herrn;141
4.3.3;Gastrotheologische Symbolik;145
4.3.3.1;Extrabeilage: Das Therapeutenmahl;149
4.3.4;Brotrhetorik oder Jesus das Brot;150
4.3.5;Christologische Mystifizierung;153
4.3.5.1;Extrabeilage: Anstiftung zum Kannibalismus;156
4.3.6;Der Sinn der Tischrede;157
4.3.7;Mahlethische Kontextualisierung des letzten Mahls;164
4.3.8;Tempelreinigung und Substitution des Tieropfers;166
4.3.9;Hellenistisch-römische Tischgemeinschaften;168
4.3.10;Die folgenreiche Gabe geteilten Essens;171
4.3.11;Sättigende Speisen und Erinnerungen an den paradiesischen Genuss;172
4.3.11.1;Extrabeilage: Der göttliche Genuss verbotener Früchte;173
4.3.12;Neue Tischsitten, vegetarische Speisegebote, Wohlfeiles vom Fleischmarkt;178
4.3.13;Jesus der Epikureer;182
4.3.14;Von der Charis zur Eucharistie, von der Küche zur Kirche;184
4.3.15;Die Korinther Mahlgemeinschaft und die paulinische Auflösung der Tafelrunde;185
4.3.16;Auflösung der Mahlgemeinschaft durch die Eucharistie;188
4.3.17;Historische Entwicklung;191
4.4;4. Zum Geständniszwang süßer Sünden oder die augustinische Doppelmoral einer unreinen Genussgier;195
4.4.1;Unerwartete Einladung zu Fleisch- und Weingenuss;195
4.4.2;Großes Laster und höchstes Übel;200
4.4.3;Fasten und heilige Anorexie;203
4.4.4;Magere Zeiten und klösterliches Schlaraffenland;207
4.4.5;Bernhard von Clairvaux als Gastronomiekritiker;208
4.4.5.1;Extrabeilage: Zum Schlaraffenland;212
4.4.6;Küchenlatein und Carmina Burana;214
4.4.7;Süße Sünden – Erbsünden;216
4.4.8;Das geständige Reden über das ständige Essen;218
4.4.9;Essen schlecht reden;221
4.4.10;Resümee;225
4.5;5. Kritik der rein diätmoralischen Vernunft oder die Antinomie der kantischen Ernährungsphilosophie;227
4.5.1;Vorbemerkung;227
4.5.2;Kantianische Moralität als Diätmentalität;229
4.5.3;Diät-Pflichten;233
4.5.4;Theoretische Grenzen einer rein diätmoralischen Vernunft;237
4.5.5;Kants Diätetik;239
4.5.6;Philosophische Begründung einer diätetisch richtigen Ernährung;243
4.5.7;Hufelands Makrobiotik;247
4.5.8;Phantastische Tugendhaftigkeit und Mikrologie der Fischspeise;248
4.5.9;Medizinisch-diätetische Kritik der raffinierten Kochkunst;253
4.5.10;Streit um die Suppe;256
4.5.11;Diätetische Unvernunft der kantischen Küche;260
4.5.12;Kritik der diätetischen Vernunft;266
4.5.12.1;Extrabeilage: Die moralische Pflicht, sich vernünftig zu berauschen;268
4.5.13;Zur Antinomie des Weingenusses;274
4.5.14;Die Küche als Entstehungsherd der Geschmacksästhetik;278
4.5.15;Abbruch des Geschmacks der Zunge, des Gaumens und des Schlundes;279
4.5.16;Kants Versäumnis;281
4.5.17;Ästhetischer Begriff des kulinarischen Geschmacks;283
4.5.18;Antinomie des Geschmacks;286
4.5.19;Der unbekannte Gastrosoph Kant;292
4.5.20;Humanität der vollen Tafel als Tugend eines guten Lebens;293
4.5.21;Gesetze der verfeinerten Menschheit: Regeln eines geschmackvollen Gastmahls;297
4.5.22;Allgemeine Bedingungen der Möglichkeit einer gesitteten Glückseligkeit;301
4.5.23;Zu Tisch bei Kant;305
4.5.24;Resümee: Kants ernährungsphilosophische Antinomie als Muster einer gestörten Esskultur;309
5;II. Hauptgang: Gastrosophische Vordenker;313
5.1;1. Der Entstehungsherd des gastrosophischen Denkens oder »Die Meisten leben um zu essen, ich hingegen esse um zu leben.« (Sokrates);315
5.1.1;Vorbemerkung;315
5.1.2;Der Quirl oder die Frage nach der Küchentechnik;317
5.1.3;Sokrates der Begründer der Neuen Küche;319
5.1.4;Götter in der Küche und die Weisheit des Kochs;323
5.1.5;Gastrosophische Vernünftigkeit einer diätmoralischen Unvernunft;327
5.1.6;Gendertrouble im Hause Sokrates’ und Xanthippes;332
5.1.7;Einkaufen in der Marktstraße;337
5.1.8;Herkunft der Esswaren;339
5.1.9;Ethische Ökonomie und Konsumpolitik;343
5.1.10;Muss Gutes teuer sein?;348
5.1.11;Bäuerliche Landwirtschaft: Ansätze zu einer gastrosophischen Umweltethik;350
5.1.12;Stadtkritik und Landidylle;351
5.1.13;Die Kunst des Weinanbaus;355
5.1.13.1;Extrabeilage: Zur Würdigung der bäuerlichen Existenz;356
5.1.14;Kritik der vorsokratischen Naturphilosophie als Ursprung der sokratischen Kultur- oder Humanwissenschaft;358
5.1.15;Notwendigkeit einer sokratischen Naturwissenschaft;360
5.1.16;Gaia-gerechte Naturpraxis;363
5.1.17;Sokratisches Gastmahl als Telos einer gastrosophischen Esskultur;366
5.2;2. Die Ursprünge der Naturheilkost oder »Lasst eure Nahrungsmittel Heilmittel sein« (Hippokrates);375
5.2.1;Vorbemerkung;375
5.2.2;Naturgeschichte der Küche als trophologische Anthropogenese;377
5.2.2.1;Extrabeilage: Darwinistische Gastroanthropologie;381
5.2.3;Vom Rohen zum Gekochten;383
5.2.4;Wahrheit des Ernährtseins: der menschliche Leib als Bioindikator;384
5.2.5;Herkunft der Viersäftelehre;387
5.2.6;Wissenschaftliche Ernährungslehre und Naturheilkost;392
5.2.7;Die individuelle Natur der Menschen;397
5.2.8;Die Dogmatisierung der Säftetheorie durch die Nachfolger des Hippokrates;400
5.2.9;Das Individuum als Subjekt der diätetischen Lebenspraxis;404
5.2.10;Ethik der gesunden Lebensweise und ihre gesellschaftlichen Voraussetzungen;408
5.2.11;Umweltliche Einflüsse als konstitutive Faktoren der menschlichen Physis;410
5.2.11.1;Extrabeilage: Kochkunst des Arztes;414
5.2.12;Sex-res-non-naturales: Diätetik als eine Facette der gastrosophischen Lebenskunst;416
5.2.13;Resümee der antiken Diätetik;418
5.3;3. Wahrer Hedonismus oder Epikurs Gemüsegarten und seine Früchtchen;423
5.3.1;Anfang und Wurzel alles Guten ist die Freude des Magens;423
5.3.2;Gute Lust und großes Übel;425
5.3.3;Wahre Üppigkeit;428
5.3.4;Epikur am Herd?;430
5.3.5;Der epikureische Garten;431
5.3.5.1;Extrabeilage: Römische Landwirtschaftstheoretiker;434
5.3.6;Die Diffamierung der Epikureer;435
5.3.7;Wir Epikureer?;437
5.3.8;Platina oder zum Ursprung des modernen Epikureismus;439
5.3.9;Frühaufklärerische Kuchenmaisterey;441
5.3.10;Moderne Kochakademie;443
5.3.11;Gracians ethischer Begriff des bon gusto;444
5.3.12;Thomasius und der moralische Geschmacksbegriff der frühen Aufklärung;446
5.3.13;Rousseaus kreative Landküche;448
5.3.14;Der natürliche Geschmack?;450
5.3.15;Umwelt- und sozialverträglicher Einkaufskorb;453
5.3.16;Verbraucherschutz und der Makel der Gewächshauskultur;454
5.3.17;Neue Gesellschaftsordnung als neue Tischordnung;457
5.3.17.1;Extrabeilage: Die Bewegung der neuen Kulinarier und ihr kulinaristisches Manifest;459
5.3.18;Rumohr: Der Geist der Kochkunst;463
5.3.19;Kulinarische Kreativität oder das Kochkünstlersubjekt;465
5.3.20;Antonin Carême und die klassische Grande Cuisine;467
5.3.21;Kulinarische Sachkenntnis;469
5.3.22;Grundsätze einer Politischen Gastrosophie;471
5.3.23;Kurzer Rückblick;473
5.4;4. Der Mensch ist was er isst oder zum Ursprung der gastrosophischen Feuerbach-These;475
5.4.1;Grundsätze einer Philosophie der Zukunft: a ventre principium;475
5.4.2;Zur Freiheit der menschlichen Essistenz und die wahre Universalität des Geschmackssinns;480
5.4.3;Gemeine Hausmannskost, alltäglicher Familientisch, öffentlicher Festschmaus;481
5.4.4;Erst das Essen, dann die Moral – des Essens;484
5.4.5;Die revolutionären Kräfte der Leguminosen;487
5.4.6;Menschwerdung der Natur;490
5.4.7;Metaphysik des porösen Ichs, Vorgang des Objekts;492
5.4.8;Gastrosophische Religionskritik und Ursprung der Götter Speise;494
5.4.9;Das Geheimnis des Speiseopfers;498
5.4.9.1;Extrabeilage: Technokratische Götzendämmerung;501
5.4.10;Humane Religiosität des Abendmahls;503
5.5;5. Delikater Geschmack oder Nietzsches Lehre von der moralischen Wirkung der Nahrungsmittel;507
5.5.1;Die moralische Wirkung der Nahrungsmittel;507
5.5.2;Nietzsches Eingeweide;510
5.5.3;Alltägliche Vernunft;513
5.5.4;Die ganz persönliche Küche;515
5.5.5;Zarathustras Abendmahl;519
5.5.6;Selbstkochen als königliche Lebenskunst und der Philosoph als Homo sapiens;522
5.5.7;Gastrosophische Vegetarier;524
5.5.7.1;Extrabeilage: Die Anfänge des modernen Vegetariertums;526
5.5.8;Nietzsches Pro und Contra zum Vegetarismus;529
5.5.9;Naumburger Zuckerbrötchen, Braunschweiger Würstchen und reichlich Lachsschinken;535
5.5.10;Nietzscheanischer Wahnsinn;538
5.6;6. Zusätze: Ingredienzen einer kritischen Theorie des guten Essens;543
5.6.1;Kritik des globalen Unrechts der Ungleichheit von Übersättigung und Hungerleiden;544
5.6.2;Kritik der Umweltzerstörung durch die global vorherrschenden Ernährungsverhältnisse;545
5.6.3;Kritik der Esskulturindustrie als Betrug an den Massen und freiwilliger Entmündigung;547
5.6.4;Beschädigtes Leben als Sozialpathologie eines fehlernährten Lebens;550
5.6.5;Kritik des praxisphilosophischen Defizits der Kritischen Theorie;553
5.6.6;Unbegründete Enthaltsamkeit der Gegenwartsphilosophie gegenüber dem guten Essen;555
5.6.7;Primat der Ethik von der Politik (und der Ökonomie);557
5.6.8;Sonderstellung des Essens als Praxis der Freiheit;558
6;Literatur;561