E-Book, Deutsch, Band 6, 660 Seiten, Format (B × H): 140 mm x 210 mm
Leonhardt Ethik
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-374-05487-9
Verlag: Evangelische Verlagsanstalt
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
E-Book, Deutsch, Band 6, 660 Seiten, Format (B × H): 140 mm x 210 mm
Reihe: Lehrwerk Evangelische Theologie (LETh)
ISBN: 978-3-374-05487-9
Verlag: Evangelische Verlagsanstalt
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Ethik ist eine wissenschaftliche Disziplin, in der die Frage nach dem moralisch richtigen Handeln des Menschen erörtert wird. Obwohl sie also keine spezifisch theologische Wissenschaft ist, begegnet sie im Spektrum der theologischen Fächer als eine Teildisziplin der Systematischen Theologie. Dies liegt daran, dass der christliche Glaube auch eine lebens- und damit handlungsorientierende Bedeutung hat.
Das Lehrbuch des Leipziger Theologen Rochus Leonhardt widmet sich in einem ersten Teil der Etablierung der Ethik als einer philosophischen Disziplin und fragt nach der Spezifik der theologischen Ethik. Ein zweiter Teil thematisiert zentrale biblische Bezugstexte und Leitbegriffe der christlichen Ethik und stellt maßgebliche Ethik-Typen vor. Der dritte Teil behandelt wichtige individual- und sozialethische Themen. Leitend ist dabei die Orientierung an den rechtfertigungstheologischen Grundeinsichten Martin Luthers.
[Ethics]
Ethics is a philosophical discipline whose issue is morally right and wrong in human actions. Although it is therefore not a specifically theological academic discipline, it is encountered in the spectrum of theological subjects as a sub-discipline of systematic theology. This is due to the fact the Christian faith also gives an orientation for the life and actions of human beings.
The textbook of the Leipzig theologian Rochus Leonhardt consists of three parts. The first part treats the establishment of ethics as a philosophical discipline and the specifics of theological ethics. A second part deals with central biblical reference texts and guiding concepts of Christian ethics and presents authoritative types of ethics. The third part deals with important issues of individual ethics and social ethics. The guiding principle here is the orientation to Martin Luther's theological insights on justification.
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INHALT
Vorwort zum Band XV
1. Zu Begriff und Entstehung der (christlichen) Ethik
1.1 Begriffserkla¨rungen 2
1.1.1 Ethik und Moral 2
Exkurs: Der Sprachgebrauch bei Ju¨rgen Habermas 5
Exkurs: Metaethik 10
1.1.2 Moral und Recht 11
1.1.3 Das Problem des Naturrechts 18
1.1.4 Vertiefende und weiterfu¨hrende Literatur 22
1.2 Die Etablierung der Ethik als philosophische Disziplin 22
1.2.1 Die »Ethik« der vorphilosophischen Zeit 23
a Das Verhalten des Achilleus 23
b Go¨tter und Menschen bei Homer 26
c Antigone und Kreon 28
1.2.2 Die sophistische Herausforderung und die platonische Philosophie 30
a Hinfu¨hrung 30
b Die sophistische Herausforderung 32
c Sokrates und die Platonische Philosophie 35
1.2.3 Durchbruch: Die praktische Philosophie des Aristoteles 40
a Die drei Ethiken 40
b Der wissenschaftstheoretische Ort der praktischen Philosophie 41
c Die interne Gliederung der praktischen Philosophie 42
d Die Abgrenzung von Platon 45
e Das »Programm« der aristotelischen Ethik: Glu¨ck durch Tugend 46
1.2.4 Vertiefende und weiterfu¨hrende Literatur 50
1.3 Ethik als theologische Disziplin 50
1.3.1 Was heißt »christliche Ethik«? 51
a Hinfu¨hrung 51
b Hellenistische Ethik und Christentum im Ro¨mischen Reich 55
c Das fru¨he Christentum zwischen Weltindifferenz und Weltgestaltungsinteresse 61
1.3.2 Biblische Begru¨ndbarkeit der evangelischen Ethik? 68
a Hinfu¨hrung 68
b Literaturwissenschaftliche Hermeneutik und juristische Methodenlehre 70
c Luthers Auslegung von Kol 2,16 73
d Eine innerprotestantische Kontroverse zum Schriftgebrauch in der Ethik 75
e Fazit 80
1.3.3 Der wissenschaftssystematische Ort der christlichen Ethik? 81
a Hinfu¨hrung 81
b Die enzyklopa¨dische Verortung der Ethik in der christlichen Theologie 82
c Das Verha¨ltnis zwischen philosophischer und theologischer Ethik 88
1.3.4 Vertiefende und weiterfu¨hrende Literatur 93
2. Zur historischen Entwicklung der Ethik
2.1 Biblische Bezugstexte und Leitbegriffe 95
2.1.1 Der Dekalog 95
a Allgemeine Hinweise 95
b Zur Gliederung des Dekalogs 96
c Luthers Auslegung des Dekalogs 98
2.1.2 Die Bergpredigt 105
a Allgemeine Hinweise 105
b Die Antithesen der Bergpredigt 107
c Zur Auslegung der Bergpredigt 110
2.1.3 Liebe 114
a Allgemeine Hinweise 114
b Das Liebesgebot im Neuen Testament 116
c Zur Deutungsgeschichte des Liebesgebots 119
2.1.4 Freiheit 122
a Allgemeine Hinweise 122
b Freiheit in den biblischen U¨berlieferungen 123
c Freiheit im Protestantismus 128
2.1.5 Gerechtigkeit 131
a Allgemeine Hinweise 131
b Gerechtigkeit bei Platon und Aristoteles 131
c Gerechtigkeit in den biblischen U¨berlieferungen 136
d Gerechtigkeit in der scholastischen Tradition 139
2.1.6 Vertiefende und weiterfu¨hrende Literatur 142
2.2 Vorreformatorische Entwu¨rfe 143
2.2.1 Ambrosius von Mailand (339–397) 143
a Allgemeine Hinweise 144
b Das ewige Leben als ho¨chstes Gut 145
c Die Unterscheidung zwischen mittleren und vollkommenen Pflichten 147
2.2.2 Augustinus von Hippo (354–430) 150
a Allgemeine Hinweise 150
b Die su¨ndentheologische Restriktion der menschlichen Glu¨ckskompetenz 151
c Die Eschatologisierung des wahren Glu¨cks 153
2.2.3 Thomas von Aquin (1224/25–1274) 155
a Allgemeine Hinweise 155
b Systematischer Ort und geistesgeschichtliche Quellen der Glu¨ckslehre 157
c Der Weg zur beatitudo 161
2.2.4 Vertiefende und weiterfu¨hrende Literatur 163
2.3 Reformatorische Traditionen und altprotestantische Orthodoxie 164
2.3.1 Martin Luther (1483–1546) 164
a Voraussetzungen: Spa¨tmittelalterlicher Hinter- grund und reformatorische Erkenntnis 165
b Grundentscheidungen: Das Verha¨ltnis von Glauben und guten Werken 169
c Deutungsmo¨glichkeiten von Luthers Ethik 173
2.3.2 Philipp Melanchthon (1497–1560) 178
a Allgemeine Hinweise 178
b Die Rezeption der antiken praktischen Philosophie 180
c Die Legitimierung des landesherrlichen Kirchenregiments 182
2.3.3 Ulrich Zwingli (1484–1531) 182
a Allgemeine Hinweise 184
b Go¨ttliche und menschliche Gerechtigkeit 185
c Der Politiker unter den Reformatoren 187
2.3.4 Johannes Calvin (1509–1564) 189
a Allgemeine Hinweise 190
b Der biblisch bezeugte Wille Gottes als Maßstab christlichen Handelns 191
c Erziehung der Christen durch Kirchenzucht 193
2.3.5 Ta¨ufertum, Spiritualismus und Dogmenkritik 195
a Ta¨ufertum 196
b Spiritualismus 197
c Dogmenkritik 198
d Resu¨mee 200
2.3.6 Lambertus Danaeus (ca.1532–1595), Georg Calixt (1586–1656) u. a. 201
a Allgemeine Hinweise 202
b Danaeus 202
c Calixt 204
d Zur Altprotestantischen Orthodoxie 206
2.3.7 Vertiefende und weiterfu¨hrende Literatur 207
2.4 Klassische Positionen aus Aufkla¨rung und Fru¨hmoderne 208
2.4.1 Immanuel Kant (1724–1804) 208
a Allgemeine Hinweise 208
b Der kategorische Imperativ als Grundsatz der reinen praktischen Vernunft 210
c Der Weg zur Postulatenlehre 215
2.4.2 Friedrich Schleiermacher (1768–1834) 218
a Allgemeine Hinweise 218
b Die Konzeption der Ethik als Gu¨terlehre 220
c Die Formen der Vernunftta¨tigkeit und das Schema der Quadruplizita¨t 223
d Traditionen der philosophischen Ethik und ihr Verha¨ltnis zur christlichen Sittenlehre 225
2.4.3 John Stuart Mill (1806–1873) 226
a Allgemeine Hinweise 227
b Mills Begriff des Utilitarismus 228
c Die Unterscheidung von Motiv [motive]| und Absicht [intention] 232
2.4.4 Vertiefende und weiterfu¨hrende Literatur 235
2.5 Zusammenfassende U¨bersicht zu den Abschnitten 2.2 bis 2.4 236
2.6 Deutschsprachige evangelische Ethik seit 1850 237
2.6.1 Richard Rothe (1799–1867) 237
2.6.2 Franz Hermann Reinhold von Frank (1827–1894) 240
2.6.3 Wilhelm Herrmann (1846–1922) 242
2.6.4 Karl Barth (1886–1968) 246
2.6.5 Dietrich Bonhoeffer (1906–1945) 249
2.6.6 Helmut Thielicke (1908–1986) 252
2.6.7 Trutz Rendtorff (1931–2016) 255
2.6.8 Eilert Herms (geb. 1940) 260
2.6.9 Johannes Fischer (geb. 1947) 264
2.6.10 Vertiefende und weiterfu¨hrende Literatur 269
2.7 Hinweise zur ro¨misch-katholischen Ethik 270
2.7.1 Zur katholischen Moraltheologie 270
2.7.2 Zur katholischen Soziallehre 273
2.7.3 Vertiefende und weiterfu¨hrende Literatur 279
3. Themenfelder der (evangelisch-theologischen) Ethik
3.0 Vorbemerkungen 280
3.1 Die Rechtfertigungslehre als Grundlage der evangelischen Ethik 291
3.1.1 Nicht-Perfektibilita¨t und Endlichkeitsmanagement 292
a Allgemeine Hinweise 292
b Nicht-Perfektibilita¨t 293
c Endlichkeitsmanagement 295
3.1.2 Ru¨ckbezug auf Luthers Rechtfertigungslehre 300
a Allgemeine Hinweise 300
b Nicht-Perfektibilita¨t und Endlichkeitsmanagement bei Luther 300
Exkurs: »Schluss mit Su¨nde«? 304
3.1.3 Provisorische Moral 305
3.1.4 Vertiefende und weiterfu¨hrende Literatur 308
3.2 Materiale Themenfelder der Ethik I 308
3.2.1 Die Moralita¨tsfa¨higkeit des Menschen: das Problem der Freiheit 308
a Allgemeine Hinweise 308
b Handlungsfreiheit und Willensfreiheit 311
c Angeeignete Freiheit 315
3.2.2 Wu¨rde und Rechte des Menschen 319
a Zwei Traditionen 319
b Menschenwu¨rde und Menschenrechte im Christentum 326
c Neuere und aktuelle Entwicklungen und Debatten 334
3.2.3 Der Mensch und sein Gewissen 343
a Allgemeine Hinweise 343
b Klassische Gewissenstheorien 346
c Die Ambivalenz menschlicher Gewissensurteile 351
3.2.4 Das Leben des Menschen (I): Anfang und Ende 357
a Allgemeine Hinweise 357
b Lebensanfang 360
c Lebensende 375
3.2.5 Das Leben des Menschen (II): Liebe, Sexualita¨t, Ehe und Familie 384
a Allgemeine Hinweise 384
b Augustinus und Luther u¨ber die Ehe 387
c Homosexualita¨t und Ehe 392
3.2.6 Das Leben des Menschen (III): Alter und Sterben 400
a Allgemeine Hinweise 400
b Das Alter 403
c Sterben und Sterbenshilfe 416
3.2.7 Die Sprache des Menschen: Das Problem der Lu¨ge 424
a Allgemeine Hinweise 424
b Die ethische Beurteilung der Lu¨ge – historischer Ru¨ckblick 425
c Das Thema Lu¨ge in der neueren protestantischen Theologie 434
d Was ist Lu¨ge? 437
3.2.8 Der Mensch und seine Umwelten 442
a Allgemeine Hinweise 442
b Die ku¨nstliche Umwelt: Die Technik 443
c Die natu¨rliche Umwelt 450
3.2.9 Vertiefende und weiterfu¨hrende Literatur 460
3.3 Materiale Themenfelder der Ethik II/1: Wirtschaft 462
3.3.0 Vorbemerkungen 462
3.3.1 Wirtschaftsethik in der praktischen Philosophie des Aristoteles 465
3.3.2 Zum biblischen Erbe und zur alteuropa¨ischen Tradition 468
a Zum Alten Testament 468
b Zum Neuen Testament 471
c Das mittelalterliche Zinsverbot 474
3.3.3 Die moralische Aufwertung des o¨konomischen Gewinnstrebens 477
a Vorlauf: Die Reformation 477
b Durchbruch I: Der kapitalistische Geist als Folge des asketischen Protestantismus 481
c Durchbruch II: Die Ideologie des freien Marktes als »neustoisch-liberale Erlo¨sungslehre« 486
3.3.4 Die soziale Marktwirtschaft 492
a Entstehung und Profil 492
b Zwischenbemerkung 496
c Wachsende Ungleichheit von Einkommen und Vermo¨gen in Deutschland 496
d Globalisierung und Umweltproblematik 498
3.3.5 Wirtschaftsethische Ansa¨tze der Gegenwart und der Beitrag der evangelischen Ethik 500
a »Wirtschaftsethik – als Ethik?« 500
b Wirtschaftsethische Ansa¨tze sa¨kularer Provenienz 502
c Wirtschaftsethische Ansa¨tze evangelisch-theologischer Provenienz 506
3.3.6 Vertiefende und weiterfu¨hrende Literatur 510
3.4 Materiale Themenfelder der Ethik II/2: Politik 511
3.4.0 Vorbemerkungen 511
3.4.1 Staat und Bu¨rger 516
a Hinweise zum Staatsbegriff 516
b Partizipationsstrukturen im Wandel 519
c Zwischenbemerkung 528
d Protestantismus und Demokratie 529
3.4.2 Staat und Religion 538
a Vorreformatorische Konstellationen 538
b Reformatorische Impulse und nachreformatorische Entwicklungen 542
c Der Pluralismus und seine Probleme 553
3.4.3 Krieg und Frieden 562
a Allgemeine Hinweise 562
b Theorien des gerechten Krieges 564
c Gerechter Friede statt gerechter Krieg? 571
3.4.4 Vertiefende und weiterfu¨hrende Literatur 577
Anhang
Literatur 579
Register 629
Namen 629
Sachen 633
Bibelstellen 639