Liedhegener / Werkner | Religion zwischen Zivilgesellschaft und politischem System | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 264 Seiten, eBook

Reihe: Politik und Religion

Liedhegener / Werkner Religion zwischen Zivilgesellschaft und politischem System

Befunde - Positionen - Perspektiven
1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-531-92742-8
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Befunde - Positionen - Perspektiven

E-Book, Deutsch, 264 Seiten, eBook

Reihe: Politik und Religion

ISBN: 978-3-531-92742-8
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Das Verhältnis von Religion und Zivilgesellschaft ist komplex und ambivalent. Einerseits kann es keineswegs als ausgemacht gelten, dass Religion ein Teil der Zivilgesellschaft ist: Nicht jede Religion oder religiöse Gemeinschaft versteht oder verhält sich als zivilgesellschaftlicher Akteur und nicht alle Staaten weisen gleichermaßen jenen Bereich freiwilliger Selbstorganisation auf, den wir Bürger- oder Zivilgesellschaft nennen. Andererseits ist eine intakte Zivilgesellschaft ohne ein geklärtes, konstruktives Verhältnis von Staat, Religion und Gesellschaft kaum zu erreichen. In demokratisch verfassten Gesellschaften - so kann man im Anschluss an Alexis de Tocqueville vermuten - stellen Religion und ihre vielen Formen der Vergemeinschaftung einen wesentlichen Teil der Zivilgesellschaft. Während diese These für die USA als bewiesen gelten kann, herrscht relative Unklarheit für Europa und viele andere Teile der Welt. Der Band setzt an dieser Grenze des Wissens an. Seine Beiträge hinterfragen kritisch die Rolle der Religion in der Zivilgesellschaft. Dabei wird das Wechselverhältnis von Religion und Zivilgesellschaft zunächst aus theoretischer Perspektive untersucht. Drei Beiträge analysieren kontrovers den Zusammenhang von Religion und Sozialkapital vergleichend für die Staaten Europas. Empirische Fallstudien zur Bundesrepublik Deutschland, zu den Niederlanden, Weißrussland und den Philippinen zeigen, dass Religion eine wichtige zivilgesellschaftliche Ressource darstellt, deren politische Wirkung aber je nach Systemtyp sehr unterschiedlich ausfallen kann.

Dr. Antonius Liedhegener ist Professor am Zentrum für Religion, Wirtschaft und Politik an der Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Luzern/Schweiz.

Dr. Ines-Jacqueline Werkner ist Vertretungsprofessorin für Internationale Politik und Gesellschaft am Institut für Sozialwissenschaften der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

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1;Inhalt;5
2;Vorwort;7
3;Religion, Zivilgesellschaft und politisches System – ein offenes Forschungsfeld;8
3.1;1 Einleitung;8
3.2;1 „Nun sag, wie hast du’s mit der Religion“? Religion im Begriff und Konzept der Zivilgesellschaft;9
3.3;2 Religion und der Sozialkapitalansatz in Theorie und empirischer Forschung;16
3.4;3 Religion als Akteur und Ressource in Zivilgesellschaft und Politik;23
3.5;4 Perspektiven der Erforschung von Religion im Kontext von Zivilgesellschaft und politischem System;27
3.6;Literaturverzeichnis;31
4;I. Religion in den Konzepten von Zivilgesellschaft;36
4.1;Glaube und politisches Engagement – die zivilgesellschaftliche Funktion der Religion bei Alexis de Tocqueville;37
4.1.1;1 Einleitung;37
4.1.2;2 Die Rekonstruktion von Tocquevilles Ansatz;38
4.1.2.1;2.1 Individualismus und Zentralismus;38
4.1.2.2;2.2 Religion und Zivilgesellschaft;41
4.1.3;3 Aktuelle Herausforderungen;46
4.1.4;Literatur;52
4.2;Auf der Suche nach einer postsäkularen, ‚Lingua Franca‘? Die postsäkulare Gesellschaft von Jürgen Habermas am Beispiel der parla;54
4.2.1;1 Die postsäkulare Wende;55
4.2.2;2 Eine Lingua Franca in den Straßen der Stadt?;57
4.2.3;3 Postsäkulare parlamentarische Debatte?;59
4.2.3.1;3.1 Die Frage der politischen Sphären;61
4.2.3.2;3.2 Spätabtreibung und autonome Moral;64
4.2.3.3;3.3 Autonomie übersetzen;69
4.2.4;4 Offene Suche nach der postsäkularen Lingua Franca;72
4.2.5;Literatur;74
5;II. Religion und Sozialkapital;76
5.1;Säkularisierung, religiöses Sozialkapital und Politik – Religiöses Sozialkapital als Faktor der Zivilgesellschaft und als kommun;77
5.1.1;1 Einleitung – Sozialkapital und Religion;77
5.1.2;2 Beziehungsmuster zwischen Religion und Sozialkapital;80
5.1.3;3 Die Entwicklung religiösen Sozialkapitals in Europa;88
5.1.4;4 Religiöses Sozialkapital und die Zivilgesellschaft;93
5.1.5;5 Religion, religiöse Netzwerke, Zivilgesellschaft und Modernisierung – gesellschaftliche Beziehungen und religiöses Sozialkapit;97
5.1.6;6 Säkularisierung als Gefahr für gesellschaftliches Sozialkapital?;100
5.1.7;Literatur;102
5.2;Religion, Organisationsstrukturen und Aktivbürger – oder: Ist der Protestantismus demokratischer als der Katholizismus?;106
5.2.1;1 Demokratischer Vorteil des Protestantismus?;106
5.2.2;2 Demokratische Organisationsstrukturen oder „Small is beautiful“;107
5.2.2.1;2.1 „Gute“ protestantische und „schlechte“ katholische Organisationsstrukturen;109
5.2.2.2;2.2 Innerprotestantische Variationen: „Sekte“ oder Kirche?;111
5.2.2.3;2.3 Organisationsstruktur, Konfession und Demokratie;113
5.2.3;3 Datenbasis und empirische Ergebnisse;114
5.2.3.1;3.1 Gibt es den organisatorischen Unterschied?;116
5.2.3.2;3.2 Organisationsstrukturen und aktive Zivilgesellschaften;121
5.2.4;4 Schlussbetrachtung: Organisation ist (fast) alles!;128
5.2.5;Literatur;130
5.3;Segen oder Fluch? Zum Einfluss von Staat-KircheBeziehungen auf die Vitalität religiöser Zivilgesellschaften im europäischen Verg;134
5.3.1;1 Einleitung;134
5.3.2;2 Religion als Teil der Zivilgesellschaft im europäischen Vergleich;137
5.3.3;3 Staatliche Unterstützung von Religion und die Vitalität religiöser Zivilgesellschaften;139
5.3.4;4 Daten und Methoden;143
5.3.5;5 Empirische Befunde;147
5.3.6;6 Diskussion;151
5.3.7;Literatur;153
6;III. Religion als zivilgesellschaftliche Ressource;158
6.1;Katholisch-charismatische Armutsbekämpfung in den Philippinen. „Gawad Kalinga“ als zivilgesellschaftlicher Akteur;159
6.1.1;1 Zivilgesellschaft – Begriffsklärung;160
6.1.2;2 Philippinen – demokratische Tradition und politische Wirklichkeit;161
6.1.3;3 Gawad Kalinga: der nationale Kampf gegen die Armut;165
6.1.4;4 Katholische charismatische Erneuerungsbewegung – Wurzeln zivilgesellschaftlichen Engagements;167
6.1.5;5 Katholisch-charismatische Armutsbekämpfung: zivilgesellschaftliches Engagement als zweischneidiges Schwert;175
6.1.5.1;katholisch-;176
6.1.5.2;politi-sche;177
6.1.6;Literatur;178
6.2;Repressive Religionspolitik und zivilgesellschaftliches Engagement. Das Verhältnis zwischen Kirchen und staatlichen Autoritäten ;181
6.2.1;1 Einleitung;181
6.2.2;2 Die Beziehung zwischen Staat und Belarussischer Orthodoxer Kirche;182
6.2.2.1;2.1 Mitgliederstruktur und gesellschaftliche Stellung der BPC;182
6.2.2.2;2.2 Zusammenarbeit zwischen Staat und BPC;183
6.2.2.3;2.3 Zivilgesellschaftliche Aktivitäten der BPC;185
6.2.3;3 Protestantische Kirchen;188
6.2.3.1;3.1 Mitgliederstruktur und Position protestantischer Kirchen in der belarussischen Gesellschaft;188
6.2.3.2;3.2 Verhältnis zwischen Staat und protestantischen Kirchen;189
6.2.3.3;3.3 Zivilgesellschaftliche Aktivitäten;191
6.2.4;4 Belarussische Katholische Kirche;193
6.2.4.1;4.1 Mitgliederstruktur und Position der katholischen Kirche in der belarussischen Gesellschaft;193
6.2.4.2;4.2 Konflikte mit dem Staat;194
6.2.4.3;4.3 Zusammenarbeit mit dem Staat;195
6.2.4.4;4.4 Zivilgesellschaftliche Aktivitäten;197
6.2.5;5 Ergebnisse;197
6.2.6;Literatur;200
6.2.7;Internetquellen:;201
6.3;Religiöse Mobilisierung? Religiöse Traditionen in der deutschen und niederländischen Arbeiterbewegung1;205
6.3.1;1 Einleitung;205
6.3.2;2 Theoretische Vorbemerkungen;206
6.3.3;3 Religiöse Traditionen in der deutschen und niederländischen Arbeiterbewegung;207
6.3.3.1;3.1 1850-1914: Expansion, Extrovertierung, schwere Gemeinschaften;208
6.3.3.2;3.2 1914-1945: Sonnenund Schattenseiten der Zivilgesellschaft;211
6.3.3.3;3.3 1945-1960: Streben nach Einheit;213
6.3.3.4;3.4 1960-1980: Von schweren zu leichten Gemeinschaften;216
6.3.4;4 Schlussfolgerung;220
6.3.5;Literatur;222
6.4;„Linkage“ im Wandel. Parteien, Religion und Zivilgesellschaft in der Bundesrepublik Deutschland;226
6.4.1;1 Parteien und Religion in der Bundesrepublik Deutschland heute – ein Zusammenhang?;226
6.4.2;2 „Party-Change“ und Religion. Parteien und ihre zivilgesellschaftliche Verankerung als Forschungsproblem;227
6.4.3;3 Parteien, Religion und Zivilgesellschaft. Theoretische Überlegungen;230
6.4.4;4 Datengrundlage: der Freiwilligensurvey 2004;234
6.4.5;5 Empirische Befunde;236
6.4.5.1;5.1 Verflechtungen: Parteien und zivilgesellschaftliches Engagement;236
6.4.5.2;5.2 Religion und (partei-)politisches Engagement heute;241
6.4.6;6 Fazit;244
6.4.7;Literatur;246
7;Verzeichnis der Autorinnen und Autoren;251
7.1;Mariano Barbato;251
7.2;Anja Gladkich;251
7.3;Oliver Hidalgo;252
7.4;Christl Kessler;252
7.5;Antonius Liedhegener;253
7.6;Gert Pickel;253
7.7;Sigrid Roßteutscher;254
7.8;Martin Schön;255
7.9;Richard Traunmüller;255
7.10;Peter van Dam;255
7.11;Ines-Jacqueline Werkner;256


Dr. Antonius Liedhegener ist Professor am Zentrum für Religion, Wirtschaft und Politik an der Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Luzern/Schweiz.

Dr. Ines-Jacqueline Werkner ist Vertretungsprofessorin für Internationale Politik und Gesellschaft am Institut für Sozialwissenschaften der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.



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