Löbig | Persönlichkeit, Gesellschaft und Staat | Buch | 978-3-8260-2738-3 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 3, 160 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 235 mm

Reihe: Contradictio - Studien für Philosophie und ihrer Geschichte

Löbig

Persönlichkeit, Gesellschaft und Staat

Idealistische Voraussetzungen der Theorie Lorenz von Steins
1. Auflage 2003
ISBN: 978-3-8260-2738-3
Verlag: Königshausen & Neumann

Idealistische Voraussetzungen der Theorie Lorenz von Steins

Buch, Deutsch, Band 3, 160 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 235 mm

Reihe: Contradictio - Studien für Philosophie und ihrer Geschichte

ISBN: 978-3-8260-2738-3
Verlag: Königshausen & Neumann


In der Diskussion über die Zukunft des ‚Sozialstaates‘ wird auf die Reflexion der historischen Genesis der Idee des Sozialstaates nicht ohne Grund verzichtet. Für L. v. Stein, ihren Begründer, bestand der Ausgangspunkt seiner Theorie in einer aus dem Rückgriff auf Theoreme der philosophischen Tradition folgenden anthropologischen Bestimmung des Menschen. In ihr gründet seine Kritik an der aus der ökonomischen Verfassung der bürgerlichen Gesellschaft notwendig folgenden sozialen Ungleichheit. Denn die mit ihr entste-hende ‚soziale Frage‘ impliziert, daß es der Mehrzahl der Menschen verwehrt ist gemäß ihrer anthropologischen Bestimmung zu le-ben. Daher wies L. v. Stein dem Staat die Aufgabe zu, die Bedingungen für die Beseitigung der sozialen Ungleichheit in der bürgerli-chen Gesellschaft zu schaffen. Damit aber gelangte er zur sozialen Reform und nicht der sozialen Revolution (Marx). Weil dem Staat die ihm von L. v. Stein zugewiesene Aufgabe der Aufhebung des Widerspruchs in der anthropologischen Bestimmung des Menschen, unter Bedingungen einer kapitalistisch produzierenden und sich reproduzierenden Gesellschaft, nicht gelingen kann, entsteht die von ihm kritisierte soziale Ungleichheit auf jeder Stufe der Entwicklung des Verhältnisses von bürgerlicher Gesellschaft und Staat wieder neu.

Der Verzicht der Reflexion der historischen Genesis der Idee des Sozialstaates impliziert den Erhalt des Status quo – die von alters her bestehende Herrschaft von Menschen über Menschen ebenso wie die Legitimation der sich beständig ausbreitenden sozialen Un-gleichheit.

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