Löw | Vielfalt und Zusammenhalt | Buch | 978-3-593-50082-9 | sack.de

Buch, Deutsch, 1165 Seiten, Format (B × H): 156 mm x 233 mm, Gewicht: 2120 g

Löw

Vielfalt und Zusammenhalt

Verhandlungen des 36. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Bochum und Dortmund 2012
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-593-50082-9
Verlag: Campus Verlag GmbH

Verhandlungen des 36. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Bochum und Dortmund 2012

Buch, Deutsch, 1165 Seiten, Format (B × H): 156 mm x 233 mm, Gewicht: 2120 g

ISBN: 978-3-593-50082-9
Verlag: Campus Verlag GmbH


Die Frage nach dem sozialen Zusammenhalt unter Bedingungen der Vielfalt ist in der Soziologie seit Bestehen des Faches zentral. In einer urbanisierten, modernen Gesellschaft erfordert sie immer neue Antworten. Der 36. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) bot Raum für lebhafte Debatten über die wachsende Vielfalt von Orientierungsangeboten, Selbstund Fremdzuschreibungen, soziale Lagen, Arbeitsweisen und Lebensstilen sowie über Bedingungen und Formen des Zusammenhalts. Die Bände dokumentieren die Kongressbeiträge und bieten damit einen umfassenden Überblick über die Aspekte des Themas sowie den gegenwärtigen wissenschaftlichen Kenntnisstand.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Inhalt
Teilband 1
Vorwort 1
Martina Löw
Eröffnungsveranstaltung
Grußworte
Grußwort der Ministerin für Innovation, Wissenschaft und
Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen 7
Svenja Schulze
Grußwort der Oberbürgermeisterin der Stadt Bochum 11
Ottilie Scholz
Grußwort des Rektors der Ruhr-Universität Bochum 15
Elmar Weiler
Grußwort des Sprechers des Organisationskomitees 19
Ludger Pries
Eröffnungsvortrag
Vielfalt und Repräsentation 27
Martina Löw
Preisverleihungen
Preisträgerinnen und Preisträger 41
Laudatio zur Verleihung des Preises für ein herausragendes
wissenschaftliches Lebenswerk an Franz Xaver Kaufmann 43
Martina Löw
Laudatio zur Verleihung des Preises für hervorragende Leistungen
auf dem Gebiet der öffentlichen Wirksamkeit an Wolfgang Streeck 45
Martina Löw
Laudatio zur Verleihung des René-König-Lehrbuch-Preises 47
Georg Vobruba
Laudatio zur Verleihung der Dissertationspreise 48
Stephan Lessenich
Laudatio zur Verleihung der Preise für
herausragende Abschlussarbeiten 50
Sighard Neckel
Laudatio zur Verleihung des Preises der
Fritz Thyssen Stiftung für sozialwissenschaftliche Aufsätze 53
Heiner Meulemann
Mittagsvorlesungen
Hat die Soziologie einen sozialen Bias? 57
Armin Nassehi
National Identity and Diversity: Towards Plural Nationalism 69
Anna Triandafyllidou
Erkennen, was die Welt zusammenhält 95
Renate Mayntz
Abendvorlesungen
Soziologie als Einzelwissenschaft 117
Gerhard Wagner, Kai Müller
Identity, Diversity and Cohesion in Globalizing Nation-state 133
Bask?n Oran, Burak Çopur
Die schöne neue Welt der Fortpflanzung 161
Elisabeth Beck-Gernsheim
Multiculturalism Policies and Popular Multiculturalism
in the Development of Canadian Immigration 173
Jeffrey G. Reitz
Plenen
Stream 1: Ethnokulturelle Vielfalt und Zusammenhalt
Plenum 1: Kommunikative Konstruktion von Ethnizität
Einleitung zum Plenum 195
Dariuš Zifonun
Indigenität als "kommunikative Waffe" 199
Eva Gerharz
Konstruktion und Relevanz von Ethnizität
im deutsch-französischen Vergleich 213
Carsten Keller, Ingrid Tucci
Plenum 2: Religiöse und weltanschauliche Vielfalt
Einleitung zum Plenum 229
Detlef Pollack, Bernt Schnettler
Religiöse Pluralität als kognitive Revolution 233
Bruno Michon
Einstellungen zu fremdreligiösen Gruppen in Deutschland
und ihre Bedingungsfaktoren 247
Gert Pickel, Alexander Yendell
Zwischen Toleranz und Ignoranz der Vielfalt islamischer Verbände 265
Kerstin Rosenow-Williams
Plenum 3: Vielfalt grenzüberschreitender Arbeitszusammenhänge - Zusammenhalt durch transnationale Erwerbsregulierung?
Einleitung zum Plenum 281
Heiner Minssen, Uwe Wilkesmann
Transnationaler Zusammenhalt? 283
Nicole Mayer-Ahuja
Bridging the Differences 297
Ursula Mense-Petermann
Transnationale Ökonomien und Arbeitsmigration 313
Julia Splitt
Stream 2: Soziale Ungleichheit und Zusammenhalt
Plenum 4: Politische Ungleichheit und Zusammenhalt.
Politik im Spannungsverhältnis von Heterogenisierung und Homogenisierung
Einleitung zum Plenum 333
Maurizio Bach
Der Euro in der Vertrauenskrise 335
Jenny Preunkert
Der Mythos der territorialen Kohäsion der
Europäischen Union 347
Sebastian M. Büttner
Plenum 5: Erzeugung und Legitimierung sozialer Ungleichheiten
durch Bildung, Sozialstaat und Professionen
Einleitung zum Plenum 365
Helmut Bremer, Ursula Dallinger, Andreas Langer
Gleichheit oder Leistung? 367
Janna Teltemann
Transnationales Humankapital, Reprivatisierung der Ausbildung
und neue soziale Ungleichheiten 385
Jürgen Gerhards, Silke Hans, Sören Carlson
Das Anwalt-Richter-Dilemma und der Lehrberuf 401
Ursula Streckeisen
Plenum 6: Ökonomische Dynamiken und Gefährdungen sozialer Ordnung
Einleitung zum Plenum 417
Andrea Maurer, Christiane Schnell
Die Ordnung des Finanzmarktkapitalismus 421
Sighard Neckel
Entmoralisierung und soziale Fehlleistungen in Unternehmen 429
Anja Schröder-Wildhagen
Die Moralökonomie der Marktgesellschaft 443
Sebastian Koos, Patrick Sachweh
Europäische Integration durch Krisendruck 459
Georg Vobruba
Stream 3: Vielfalt der privaten Lebensformen und Zusammenhalt
Plenum 7: Vervielfältigung der Familien- und Geschlechterarrangements? Theoretische und methodische Herausforderungen
Einleitung zum Plenum 477
Stefanie Eifler, Heike Kahlert, Johannes Stauder
Welche Vielfalt? 479
Sylka Scholz, Karl Lenz
Vielfalt von Familienverläufen 493
Michael Feldhaus, Johannes Huinink
Vielfalt der Geschlechter-Arrangements in Europa 513
Birgit Pfau-Effinger
Plenum 8: Altern in Vielfalt - Vielfalt im Alter
Einleitung zum Plenum 531
Andreas Motel-Klingebiel
Neue soziale Zugehörigkeiten durch
gemeinsame Interessenartikulation 533
Michael May
Das Ende des Lebens 549
Katrin Heuer, Kathleen Paul, Andreas Hanses
Plenum 9: Neue Medien - Neue Lebensformen?
Politische Kommunikation, Partizipation und Mobilisierung im Web 2.0
Einleitung zum Plenum 563
Dagmar Hoffmann, Christian Lahusen, Rainer Winter
"Digital Citizens" 565
Martin Emmer, Gerhard Vowe
Transparenz als normative Orientierung 581
Helmut Fehr
E-Partizipation 597
Josef Wehner, Jan-Hendrik Passoth
Teilband 2
Stream 4: Neue Formen des Zusammenhalts
Plenum 10: Vielfalt und Zusammenhalt durch Innovation
Einleitung zum Plenum 615
Jürgen Howaldt, Christian Stegbauer
Vielfalt der Innovation und gesellschaftlicher Zusammenhalt 619
Werner Rammert
Über kognitive und soziale Vielfalt im Innovationsprozess 641
Cordula Kropp
Die soziale Einbettung multinationaler Unternehmen 659
Martin Heidenreich, Jannika Mattes
Innovationen im Energiesektor als strategische Handlungsfelder 675
Gerhard Fuchs
Plenum 11: Grenzüberschreitende Sozialräume: Die Rolle von sozialen und wirtschaftlichen Netzwerken bei der Ausformung einer multipolaren Weltordnung
Einleitung zum Plenum 695
Petra Dannecker, Ulrike Schuerkens
Soziale Transformationen und Entwicklung(en) in einer globalisierten Welt 699
Ulrike Schuerkens
Concepts of Global Trends as Analytical Tools 715
Nikolai Genov
Transnationale Verflechtungen und die Herausbildung
hybrider Formen der sozialen Sicherung 727
Tabea Goldboom
Zivilgesellschaftliche Wohltätigkeitsnetze und die transnationale
Ausbreitung von Überfluss und Ausgrenzung 741
Stephan Lorenz
Transnationales Unternehmertum 755
Alexander Ebner, Benjamin Wösten
Dezentrierungen 769
Boris Nieswand
Plenum 12: Körperkulturen und kollektive Erregungen
Einleitung zum Plenum 783
Reiner Keller, Michael Meuser, Stephan Moebius
Individuation und Ekstase 785
Frithjof Nungesser
Das Affektif 797
Robert Seyfert
Choreografien des Protests 805
Gabriele Klein
Das Duisburg-Syndrom 815
Ronald Hitzler
Repräsentationen von Gleichheit, Einheit und Zusammenhalt 829
Yvonne Niekrenz
Stream 5: Theoretische Herausforderungen:
Welche Vielfalt? Warum Zusammenhalt?
Plenum 13: Diversität und Intersektionalität
Einleitung zum Plenum 841
Katharina Liebsch, Elisabeth Tuider, Anja Weiß, Dariuš Zifonun
Wechselwirkende Ungleichheiten 843
Ilse Lenz
Vielfalt Managen - Diversity erforschen 859
Andrea D. Bührmann
Jenseits der doppelten Diskriminierung? 871
Anne Waldschmidt
Diskriminierung 885
Albert Scherr
Plenum 14: Soziale Differenzierungen, mannigfaltige Wirklichkeiten
und kulturelle Orientierungsinstanzen
Einleitung zum Plenum 903
Andreas Reckwitz
Differenzierung - Ungleichheit - Kultur - und Kapitalismus 907
Uwe Schimank
Konfliktkulturen als Medien primärer und
sekundärer Sozialdifferenzierungen 921
Achim Brosziewski
Jenseits des Primat-Paradigmas? 933
Anna Amelina
Kulturelle Homogenisierung durch internationale Rankings 945
Richard Münch
Plenum 15: Leben im Dazwischen.
Das Integrationsparadigma auf dem Prüfstand
Einleitung zum Plenum 955
Silke Steets, Stephan Lessenich
Die integrative Kraft multipler Zugehörigkeiten und Identitäten 957
Michael Nollert
Die Heterogenität der Integrationspfade 971
Olaf Groh-Samberg, Ariane Jossin
Prekäre Menschenrechtszonen 985
Karin Scherschel
Die identifikative Integration von Migranten 997
Jürgen Friedrichs, Sascha Riedel
Ein Begriff am Ende? 1013
Annette Treibel
Author meets Critics
Steffen Mau
Lebenschancen. Wohin driftet die Mittelschicht?
Einleitung: Unruhe in der gesellschaftlichen Mitte 1031
Rolf G. Heinze
Lebenschancen. Wohin driftet die Mittelschicht? 1035
Steffen Mau
Kommentar zu Steffen Mau 1041
Nicole Burzan
Konfliktdrive oder Verlustdrift? 1045
Berthold Vogel
Hans-Georg Soeffner
Symbolische Formung. Eine Soziologie des Symbols und des Rituals
Einleitung: Improvisationen zu einer Partitur 1053
Ronald Hitzler
Alltagswelt und symbolische Sicherung 1055
Monika Wohlrab-Sahr
Erleben und Ausdruck 1061
Helmuth Berking
Mit Soeffner einen Sessel kaufen 1067
Manfred Prisching
Der Autor dankt und antwortet. 1071
Hans-Georg Soeffner
Abschlussveranstaltung
Are We Living in a World of Moral Decay? 1077
Ágnes Heller
Autorinnen und Autoren 1091
Weitere Inhalte der CD-ROM
Sektionsveranstaltungen und Arbeitsgemeinschaften 1121
Ad-hoc-Gruppen 1139
Namensverzeichnis 1153
Hinweis zur Nutzung der CD-ROM
Die CD-ROM enthält alle Beiträge der beiden gedruckten Teilbände, sowie die nur elektronisch publizierten Vorträge der Sektionsveranstaltungen und Ad-hoc-Gruppen. Zudem befindet sich auf der CD-ROM ein integriertes Gesamt-verzeichnis aller Autorinnen und Autoren.


Vorwort

Martina Löw

Mit dem Thema Vielfalt und Zusammenhalt stand ein stets aktuelles und zugleich die Moderne kennzeichnendes Thema im Mittelpunkt des 36. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der an der Ruhr-Universität Bochum und der Technischen Universität Dortmund durchgeführt wurde. Die beiden vorliegenden Kongressbände und die beiliegende CD-Rom dokumentieren die soziologischen Analysen der Chancen und Herausforderungen, die strukturelle Vielfalt für sozialen Zusammenhalt darstellt. Der Begriff der Vielfalt bezieht sich hierbei auf die wachsende Zahl an Orientierungsangeboten, Selbst- und Fremdzuschreibungen sowie an sozialen Lagen und Lebensstilen. Wie auch ein Gefüge erst dann "Stadt" genannt wird, wenn es auch als vielfältig wahrgenom-men wird, so ist eine arbeitsteilig organisierte, moderne Gesellschaft geradezu zur Vielfalt in Bezug auf Berufe, Wissens- und Lebensformen gezwungen. Gleichzeitig neigen moderne Gesellschaften in hohem Maße zur Homogenisie-rung von Formen und Verfahren. Damit entsteht eine soziale Situation, in der sich die Frage nach dem sozialen Zusammenhalt unter Bedingungen von Viel-falt mit gleichbleibender Dringlichkeit über die Jahrzehnte hinweg stellt und zugleich doch immer neue Antworten in Bezug auf den Zuwachs und die Ni-vellierung von Vielfalt verlangt werden.

Viele Differenzierungen überkreuzen und überlagern sich im Alltag. Das Nachdenken darüber, wann Vielfalt sozialen Zusammenhalt fördert und an welchen Umschlagpunkten sie als Bedrohung wahrgenommen wird, stellt Soziologen und Soziologinnen vor immer neue Herausforderungen. Räumlich und zeitlich variabel ist, was als anders wahrgenommen wird und damit über-haupt den Eindruck von Vielfältigkeit erweckt und wann Unterschiedliches doch sehr ähnlich erscheint und damit in Kategorien von Gleichheit be-schrieben wird. Öffentliche Diskussionen werden über Einwanderung, Reli-gionsfreiheit, Bildungswege, Altersdifferenzierung, soziale Lagen, sexuelle Orientierungen etc. geführt. Unter welchen Bedingungen diese Vielfalt der Lebensbedingungen und -wege geradezu zur Voraussetzung für sozialen Zu-sammenhalt wird, dazu liegen neue Forschungsergebnisse vor, die in diesen Bänden dokumentiert werden. In den Blick genommen werden von den Auto-ren und Autorinnen selbstverständlich auch die anderen Bewegungen, die Ero-sionen und Bedrohungen des gemeinsamen Lebens, die Vielfalt als Qualität des Sozialen immer wieder beeinträchtigen: Fremdenfeindlichkeit, Entsolidari-sierung, weiter zunehmende Anonymisierung etc. Auch über theoretische Fas-sungen denken viele Autorinnen und Autoren auf neue Weise nach: Welche Figuren des Ganzen, des Dritten, des Anderen, des Fremden, der Dichte können soziologische Beobachtungen optimal anleiten?

Wissenschaftler/-innen aus dem Gastland Türkei bringen neue, inspirie-rende Deutungsangebote und Gesellschaftsdiagnosen ein. Türkische Wissen-schaftler/-innen können besonders erkenntnisfördernde Vergleichsperspektiven eröffnen, weil viele der auf dem Kongress diskutierten Herausforderungen in der Türkei anders als hierzulande kontextualisiert werden und Dimensionen wie Ethnizität, Geschlecht, Alter oder Schicht - zuweilen leicht, manchmal auch deutlich - anders strukturell eingebunden sind. Gleichzeitig ist das Aufzeigen von Parallelen in der Gesellschaftsentwicklung hilfreich, um supranationale Strukturbildungen auch und gerade in Bezug auf Heterogenisierung zu diskutieren.

Viele Texte in den Bänden zeichnen sich durch das Bestreben aus, einen methodologischen Nationalismus in der Konzeption des Forschungsgegenstan-des zu überwinden und stärker in weltgesellschaftlichen Verflechtungen zu denken. Dieser Fokus ist gerade für Fragen des Zusammenhalts unter Bedin-gungen vielfältiger Differenzierungen fruchtbar. Der Modus der Abhängigkeit oder - positiv gesprochen - der Verbundenheit prägt grundsätzlich die Verflechtungen zwischen Menschen, zwischen Menschen und Dingen sowie unter Dingen. Kein Ding steht für sich, kein Mensch lebt allein. Diese struktu-relle und affektive Verbundenheit bietet den Ausgangspunkt, um über Quali-täten von Vielfalt und den Zusammenhalt stärkende Möglichkeiten der - stets Differentes verbindenden - Verflechtung nachzudenken.

Diese Reflektion ist umso wichtiger als sich nun aufgrund von Globalisie-rung und medialen Umwälzungen vielfältige Verflechtungen noch intensi-vieren. Gegen die Intuition, dass schnelle Transportmittel und neue Medien den Raum unbedeutend werden lassen, können wir einen Prozess der Generierung, Entfaltung und Ausweitung von Räumen feststellen und damit ein Leben in vielfältigen Bezogenheiten. Das heißt, Handeln in Vielfalt ereignet sich nicht nur vor Ort, sondern in unterschiedlichen Reichweiten mit stets vari-ierenden Anforderungen an Akzeptanz von Differenz. Sozial-Sein erklärt sich ganz wesentlich aus Handlungs- und Organisationsformen in unterschiedlichen Scales, die zumeist gleichzeitig aktualisiert werden. Die Welt ist auch deshalb vielfältig erfahrbar, weil neben dem Körperlich-Sichtbaren auch das Medial-Sichtbare immer stärker in Alltagshandlungen einbezogen wird. Viele Autoren und Autorinnen der vorliegenden Bände stellen daher Vielfalt und Zusammenhalt in den Zusammenhang zu Fragen nach global-lokalen Verflechtungen in häuslichen Arrangements, in der Politik, in der Ökonomie, in der Wissenschaft etc. und erkunden die Rolle neuer Medien in diesen Prozessen.

Das Gelingen eines solchen Kongresses hängt von der Zusammenarbeit vieler Beteiligter ab. Für die gute Kooperation mit dem Sprecher des lokalen Organisationskomitees Ludger Pries und seinem ganzen Team bedanke ich mich im Namen des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Soziologie herzlich. Das Organisationskomitee setzte sich aus engagierten Kolleg/-innen aus Bochum und Dortmund zusammen, die Mitarbeiter/-innen Stefanie Schmidt und Sven Boden, Nora Jehles und Xymena Wieczorek kümmerten sich mit großem Einsatz um alles Organisatorische. Die reibungslose Koordination zwischen Vorstand und lokalen Organisator/innen ist Sonja Schnitzler als Leiterin der DGS-Geschäftsstelle, hierin tatkräftig unterstützt von Svenja Deutschbein und Havaal Kamo, zu verdanken. Nicht zuletzt ermöglichte die zuverlässige redaktionelle Betreuung von Karin Lange und ihrem Lektor/ -innen-Team das Erscheinen des vorliegenden Verhandlungsbandes. Auch ihnen möchte ich meinen herzlichen Dank aussprechen.

Die vorliegenden Bände dokumentieren auf eindrückliche Weise die leb-haften Präsentationen und Diskussionen auf dem Kongress in Bochum und Dortmund. Auch im Namen des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Soziologie wünsche ich den Lesern und Leserinnen viel Freude und zahlreiche Erkenntnisse beim Studium der hier dokumentierten soziologischen Arbeiten zu neuen Herausforderungen und Chancen durch Vielfalt, Zunahme und Nivellierung von Vielfalt, Erosion und Qualitätssteigerung der Vielfalt sowie deren Folgen für sozialen Zusammenhalt.

Für den Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Soziologie

Martina Löw

Berlin, Juli 2014


Martina Löw ist Professorin für Soziologie an der TU Berlin. Von 2011 bis März 2013 war sie Vorsitzende der DGS.



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