Lübbe | Zivilisationsdynamik | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 607 Seiten

Reihe: Schwabe interdisziplinär

Lübbe Zivilisationsdynamik

Ernüchterter Fortschritt politisch und kulturell
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-7965-3261-0
Verlag: Schwabe Basel
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

Ernüchterter Fortschritt politisch und kulturell

E-Book, Deutsch, Band 3, 607 Seiten

Reihe: Schwabe interdisziplinär

ISBN: 978-3-7965-3261-0
Verlag: Schwabe Basel
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Religion als rationale Antwort auf die moderne Zivilisation?

Die traditionsreiche literarische Gattung der Utopie tritt heute nahezu exklusiv als Schreckensutopie auf. Das ist ein gutes Zeichen. Statt Gewissheiten kommenden politischen Heils, das einst in den untergegangenen totalitären Systemen schrankenlos Aufopferungsbereitschaften einfordern liess, bewegen uns heute weltweit überwiegend Besorgnisse um triviale, nämlich elementare Voraussetzungen guten Lebens – Wohlfahrt und soziale Sicherheit, verlässliches Recht und Frieden. Die Zugkraft dieser gemeinen Zwecke dynamisiert die zivilisatorische Evolution, die uns zugleich mit Erfahrungen ihrer Risiken und Folgelasten bedrückt. Der Grenznutzen des Fortschritts nimmt ab, Zukunftserwartungen werden darüber realistischer. Irreversibel sind mit moderner Zivilisationsdynamik zugleich Säkularisierungsprozesse verbunden – unaufhaltsam sogar in den Konflikten zwischen Emanzipation und fundamentalistischer Reaktion in islamisch geprägten Ländern und residual auch noch in der christlichen Welt. In diesem Buch wird die Prognose riskiert, dass im Gegensatz zu prominenten Annahmen europäischer Aufklärung die moderne Zivilisation die Religion keineswegs zum Verschwinden bringt. Im Gegenteil gewinnen die modernisierungsindifferenten Herausforderungen menschlichen Lebens an Prägnanz und Aufdringlichkeit, auf die sich rational einzig religiös antworten lässt.

Aus dem Inhalt

I. Selbstbestimmung. Über die Pluralisierung politischer Lebenswelten

II. Ungleichheitsfolgen egalitärer Rechte

III. Werte und Interessen

IV. Zählende und erzählende Wissenschaften. Prognosen und Vergangenheitsvergegenwärtigungen

V. Religionskulturelle Voraussetzungen und Folgen der Säkularisierung

VI. Modernisierungstheoretiker im Überblick

VII. Philosophie – kulturell omnipräsent und anschaulich auf den Begriff gebracht

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Inhalt;7
2;Vorwort;13
3;Einleitung;15
4;I. Selbstbestimmung;25
4.1;1. Politische Raumordnung;27
4.2;2. Subsidiarität;49
4.3;3. Gemeinwohl und Bürgerinteresse;65
4.4;4. Politischer Moralismus totalitär;85
4.5;5. Politisierte Emanzipationsschicksale;103
4.6;6. Moderne Heimat;113
4.7;7. Nationalstaatsphilosophien;121
5;II. Ungleichheitsfolgen egalitärer Rechte;155
5.1;1. Ungleichheit in egalitären Gesellschaften;157
5.2;2. Sport – egalitär und elitär;175
5.3;3. Alterszeit;189
6;III. Werte und Interessen;205
6.1;1. Die Werte, die Kultur und das Geld;207
6.2;2. Kapitalismus modern;223
6.3;3. Correctness;229
6.4;4. Freundschaft und Brüderlichkeit;243
6.5;5. Der Mensch als Würdenträger;249
7;IV. Zählende und erzählende Wissenschaften;255
7.1;1. Demographie kulturell und politisch;257
7.2;2. Das Vergessen und die Historisierung der Erinnerung;283
7.3;3. Archivarische Gewaltenteilung;301
7.4;4. Wissenschaftsfreiheit und Wahrheitsinteressen;319
8;V. Religionskulturelle Voraussetzungen und Säkularisierung;337
8.1;1. Aufklärungsresistente Religion;339
8.2;2. Zivilreligion;367
8.3;3. Freiheit und Pluralisierung der Religion;387
9;VI. Modernisierungstheoretiker im Rückblick;411
9.1;1. Rudolf Eucken;413
9.2;2. Georg Simmel;441
9.3;3. Karl Jasper;463
9.4;4. Helmuth Plessner;485
9.5;5. Arnold Gehlen;509
9.6;6. Helmut Schelsky;517
9.7;7. Erwin Scheuch;545
9.8;8. Elisabeth Noelle-Neumann;557
10;VII. Philosophie – kulturell omnipräsent ;561
11;Nachweise;589
12;Personenregister;593
13;Begriffsregister;602


Prof. Dr. phil. Dr. theol. h.c. Hermann Lübbe, am 31.12.1926 in Aurich/Ostfriesland geboren, lehrte von 1971 bis 1991 als Professor für Philosophie und Politische Theorie an der Universität Zürich. Von 1966 bis 1970 war er Staatssekretär in Nordrhein- Westfalen, zunächst im Kultusministerium, dann beim Ministerpräsidenten; von 1975 bis 1978 präsidierte er die Allgemeine Gesellschaft für Philosophie Deutschland. Sein umfangreiches Werk ist vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Ernst Robert Curtius-Preis für Essayistik (1990), dem Friedenspreis der Max Schmidheiny-Stiftung der Universität St. Gallen (1993), dem Preis der Hanns Martin Schleyer-Stiftung (1995) und dem Alfred Krupp-Wissenschaftspreis (2004).



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