Lüdtke / Stitzinger | Pädagogik bei Beeinträchtigungen der Sprache | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 240 Seiten

Lüdtke / Stitzinger Pädagogik bei Beeinträchtigungen der Sprache


1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-8463-8599-9
Verlag: UTB
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 240 Seiten

ISBN: 978-3-8463-8599-9
Verlag: UTB
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Das ideale Lehrbuch zum Thema Sprachpädagogik!

Das Buch begleitet Studierende der Sprachtherapie/Sprachheilpädagogik während des ganzen Studiums. Grundwissen und vertiefende, relevante Informationen für Prüfungen sind leicht zugänglich dargestellt und können anhand von Fragen mit Lösungen geübt werden.

Die Kapitel beinhalten Begriffserklärungen und Klassifikation, Diagnostik, Intervention, Didaktik und Förderung sowie Grundlagen der Bezugsdisziplinen und Forschungsmethoden.

Besonders in den Blick genommen werden Themen wie Mehrsprachigkeit, Prävention, frühe Sprachentwicklung (0-3 Jahre) und die Zukunftsperspektive der Sprachtherapie im Kontext der Inklusion.

Studierende erhalten so einen umfassenden Blick auf die Sprachtherapie und eine solide Grundlage für Ausbildung und Prüfung.

Für Dozent:innen gibt es online Powerpoint-Präsentationen zu Themen der Sprachtherapie für den Einsatz in der Lehre.

utb+:

Studierende erhalten zusätzlich zum Buch ausführliche Prüfungsfragen mit Antworten und weiterführenden Literaturempfehlungen als digitales Bonusmaterial, um das erlernte Wissen zu überprüfen und zu vertiefen. Erhältlich über utb.de.

Lüdtke / Stitzinger Pädagogik bei Beeinträchtigungen der Sprache jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


Hinweise zur Benutzung dieses Lehrbuches 11
Einleitung 12
1 Standortbestimmung 15
1.1 Wissenschaftstheoretische Grundlagen 15
1.2 Phänomene und Ebenen des Faches 19
1.3 Fachtermini und Paradigmen 25
1.4 Zentrale Begriffe 31
2 Pädagogik bei Beeinträchtigungen der Sprache und der Kommunikation als Integrationswissenschaft 37
2.1 Pädagogik als Leitwissenschaft 37
2.2 Sprachphilosophische und anthropologische Grundlagen 42
2.3 Pädagogische Grundlagen 50
3 Forschung 60
3.1 Forschungsethik 60
3.2 Merkmale und Methoden empirischer Forschung 63
3.3 Grundlagenforschung 69
3.4 Unterrichtsforschung 71
3.5 Sprachtherapieforschung 72
3.6 International vergleichende Forschung 73
4 Pädagogisches Handeln – Handlungsfelder, Aufgaben, Berufsgruppen, Institutionen 76
4.1 Überblick über Handlungsfelder des Faches 76
4.2 Ethik als Grundlage des sprachpädagogischen Handelns 78
4.3 Krippe – Prävention von Sprachentwicklungsstörungen und sprachliche Frühförderung 78
4.4 Kindertagesstätte – vorschulische Sprachbildung und Sprachförderung 80
4.5 Schule – sprachfördernder und sprachtherapeutischer Unterricht, Erziehung und Beratung 83
4.6 Praxis – Sprachtherapie und Beratung 85
4.7 Klinik – Sprachtherapie und Rehabilitation 88
5 Klassifikation 90
5.1 Übergeordnete Überlegungen zu Klassifikationsmodellen 90
5.2 Primäre sprachlich-kommunikative Beeinträchtigungen 93
5.3 Sprachlich-kommunikative Beeinträchtigungen im Zusammenhang mit anderen (primären) Unterstützungsbedarfen 127
6 Sprachdidaktik 133
6.1 Einführung in die Sprachdidaktik 133
6.2 Sprachdidaktische Konzepte 137
6.3 Sprachdidaktisches Planungs- und Reflexionsmodell 145
7 Förderung im Kontext sprachlich-kultureller Vielfalt 148
7.1 Prävention 148
7.2 Sprachlich-kulturelle Vielfalt im Bildungssystem 152
7.3 Sprachbildung und Sprachförderung im Kontext sprachlich-kultureller Vielfalt 159
8 Inklusion und Unterricht 165
8.1 Inklusion als aktueller und wachsender Aufgabenbereich des Faches 165
8.2 Paradigmen des Faches im historischen Wandel zur Inklusion 168
8.3 Inklusive Umgestaltung des Förderschwerpunktes Sprache 172
8.4 Inklusion im Unterstützungsprofil Sprache und Kommunikation 176
9 Pädagogische Sprachtherapie 181
9.1 Pädagogische Sprachtherapie als Variante der Sprachdidaktik 181
9.2 Sprachtherapeutische und sprach(therapie)didaktische Konzepte 182
9.3 Sprachtherapeutisches Planungs- und Reflexionsmodell 187
9.4 Inklusive Öffnung des Berufsbildes Akademische Sprachtherapie 190
10 Internationalisierung und Globalisierung 194
10.1 Sondersituation in Deutschland 194
10.2 Grundlagen der International Vergleichenden Sprachpädagogik und Sprachtherapie 195
10.3 Blick auf andere Länder 198
10.5 Ausblick: Globales und Nationales als Einheit 207
11 Perspektiven 209
11.1 Eröffnung neuer Arbeitsfelder 209
11.2 Veränderte Ausgangslage sprachlich-kommunikativer Förder- und Unterstützungsbedarfe 211
11.3 Anpassung sprach(therapie)didaktischer Konzepte und Professionskompetenzen 212
11.4 Forschungsdesiderate 213
11.5 Neuausrichtung der Ausbildung und Lehre 213
Serviceseiten 215
Fachzeitschriften 215
Deutschland 215
Österreich 215
Schweiz 215
International 216
Studienorte 216
Deutschland 216
Österreich 217
Schweiz 218
Lehramt für Sonderpädagogik, Schwerpunkt Sprache, Deutschland 218
Fachgesellschaften und Berufsverbände 219
Deutschland 219
Österreich 220
Schweiz 220
International 220
Selbsthilfe- und Elternverbände 220
Literatur 222
Sachregister 233


1 Standortbestimmung
Das erste Kapitel dieses Lehrbuches widmet sich der aktuellen Standortbestimmung des Faches Pädagogik bei Beeinträchtigungen der Sprache und der Kommunikation. Als erstes werden die wissenschaftstheoretischen Grundlagen geklärt sowie Phänomene, Ebenen und die Entwicklung von Fachtermini vor dem Hintergrund unterschiedlicher Paradigmen dargelegt. Darauf aufbauend werden die zentralen Begriffe des Faches im Überblick erläutert. Lernziele wissenschaftstheoretische Grundlagen des Faches Pädagogik bei Beeinträchtigungen der Sprache und der Kommunikation kennen lernen (Kap. 1.1), Phänomene und Ebenen des Faches überblicken (Kap. 1.2), Fachtermini vor dem Hintergrund unterschiedlicher Paradigmen des Faches einordnen (Kap. 1.3), zentrale Begriffe des Faches kennen und zuordnen (Kap. 1.4). 1.1 Wissenschaftstheoretische Grundlagen
Fachbezeichnungen In diesem Buch beschäftigen wir uns mit dem Fach „Pädagogik bei Beeinträchtigungen der Sprache und der Kommunikation“. Gegenüber Fächerbezeichnungen wie „Medizin“, „Linguistik“ oder „Psychologie“ mag diese Fachbezeichnung manchen umständlich, zu lang, nicht allgemeingültig oder nicht klassisch-traditionell genug erscheinen. Zudem gibt es viele andere Namen, wie „Sprachheilpädagogik“, „Logopädie“, „Sprachtherapiewissenschaft“ oder „Sprache und Sprechen“. Für Studierende und auch für Fachkräfte in der Praxis erscheint manchmal die Vielfalt an existierenden Bezeichnungen für die Fachdisziplin sowie für weitere Phänomene und Strukturen des Faches verwirrend. Damit diese jedoch sicher eingeordnet werden können, gibt dieses Buch eine klare, umfassende und vertiefte Orientierung. Warum hier genau diese Fachbezeichnung gewählt wurde, soll in diesem ersten Kapitel begründet und in allen weiteren Kapiteln inhaltlich ausdifferenziert werden. Dabei werden zunächst folgende Aspekte erörtert: Positionierung des Faches in seinem Bezugsfeld, Wissenschaftstheorie als Theorie über Theorie, Zugangsweisen von der Theorie in die Praxis und von der Praxis in die Theorie. 1.1.1 Fachliche Positionierung im Bezugsfeld
Standortbestimmungen Im Namen eines Faches spiegelt sich sein Standort wider, d.h. seine wissenschaftliche Positionierung im Bezugsfeld zu einer bestimmten Zeit. Gleichzeitig bringt eine Fachbezeichnung auch zum Ausdruck, was gerade in der Gesellschaft, sowohl regional, national als auch global, als Erwartung an das Fach gerichtet wird. Fachtermini können sich demnach im historischen Verlauf wandeln, und zwar in Abhängigkeit von folgenden Einflussgrößen (Abb. 1): innere Konstituenten, wie die Interpretation bzw. das Selbstverständnis des Faches durch bestimmte Fachvertreter, Wissenschaftsschulen oder Berufsgruppen, äußere Konstituenten, wie die Außenperspektive des Faches durch bestimmte Praxisanforderungen, institutionelle Bedarfe sowie gesellschaftliche, ökonomische oder politische Bedingungen und Lösungsaufträge. Abb. 1: Die Standortbestimmung eines Faches im Bezugsfeld Die unterschiedlichen Namen von Lehrstühlen oder Studiengängen (Serviceseiten) weisen also auf aktuelle unterschiedliche Standortbestimmungen unseres Faches hin. Mithilfe einer wissenschaftstheoretischen Betrachtung sollen diese verschiedenen Positionierungen und die damit verbundenen fachlichen Konzeptualisierungen analysiert werden. 1.1.2. Wozu Wissenschaftstheorie?
Wissenschaftstheorie Wie entsteht ein Fach? Wie verändert es sich? Wie, wann und wodurch entstehen unterschiedliche fachliche Konzeptualisierungen? Wie gewinnt ein Fach seine Erkenntnisse? Mit welchen Methoden? Wie generieren sich seine Theorien? Wie werden sie überprüft? Diese und ähnliche Fragen zu beantworten, ist Aufgabe der Wissenschaftstheorie (Abb. 2). Wissenschaftstheorie ist die Disziplin, die sich mit den Bedingungen, Kontexten und Zielen von Wissenschaft sowie den Methoden ihrer Erkenntnisgewinnung beschäftigt. Sie ist eine Metatheorie (Theorie zweiter Ordnung) zur Analyse anderer Theorien (Theorien erster Ordnung). Abb. 2: Wissenschaftstheorie als Theorie über Theorie Eine allgemeine Definition des vorrangigen Ziels einer Wissenschaft könnte beispielsweise sein, überprüfbare Aussagen über einen bestimmten Ausschnitt der Wirklichkeit zu machen, um ihre Phänomene zu erklären. Für eine metatheoretische Betrachtung der Pädagogik bei Beeinträchtigungen der Sprache und der Kommunikation als Wissenschaft (Kap. 2) ist deshalb interessant, mit welchen Forschungsmethoden (Kap. 3) sie welche Aussagen generiert und überprüft, welche Konzepte und Theorien sie hieraus ableitet und ob und wie die zuvor genannten inneren oder äußeren Einflussgrößen hierauf einwirken. 1.1.3 Verbindung von Theorie und Praxis
Erkenntnistheorie und Methodologie Mit der Frage, wie man in einem Fach zu Aussagen über die Wirklichkeit kommt, beschäftigen sich die eng mit der Wissenschaftstheorie zusammenhängenden Disziplinen der Erkenntnistheorie und der Methodologie (Kap. 3). Erkenntnistheorie ist die Wissenschaft, die sich mit Möglichkeiten und Grenzen von Erkenntnisprozessen und der Generierung von Wissen auseinandersetzt.
Methodologie beschäftigt sich als Metawissenschaft mit der Analyse wissenschaftlicher Methoden der Erkenntnisgewinnung. Sie ist zu unterscheiden von der Methodik als Wissen über konkrete Methoden. Wie für andere Disziplinen auch, ist es das Ziel unseres Faches, Aussagen über seinen spezifischen Bereich der Wirklichkeit zu machen. Erkenntnistheoretisch und methodologisch türmt sich hier jedoch ein Berg an Fragen und Zweifeln auf, mit dem sich die Wissenschaft und Philosophie in allen Kulturen seit jeher beschäftigt haben: Gibt es überhaupt eine Wirklichkeit? Gibt es überhaupt eine Wirklichkeit? Kann ich die Wirklichkeit überhaupt erkennen? Oder ist meine Erkenntnis immer verzerrt? Gibt es überhaupt wahre Aussagen über die Wirklichkeit? Was ist mein Erkenntnisinteresse? Verändert sich das zu Erkennende je nach Interesse? Welchen Teilbereich der Wirklichkeit versuche ich zu erkennen? Kann ich einen Teil aus dem Ganzen isolieren? Verändere ich den Erkenntnisgegenstand dadurch? Welche Methodik verwende ich zum Erkennen? Verändert jede Methodik den Untersuchungsgegenstand und wenn ja, wie? Induktion und Deduktion Neben diesen Fragen, mit denen wir uns im Kapitel zur Forschung intensiver auseinandersetzen werden (Kap.3), bleibt zu klären, wie sich das Verhältnis zwischen speziellen aus der Wirklichkeit gewonnenen Erkenntnissen und allgemeineren Theorien hierüber darstellt. Neben vielen anderen Möglichkeiten haben sich in der abendländischen Philosophie, speziell der Logik, hierzu zwei große Traditionen herauskristallisiert, die für unser Fach derzeit besonders relevant sind: die Induktion und die Deduktion (Abb.3). Induktion bezeichnet den abstrahierenden Schluss von erkannten speziellen Phänomenen (z.B. gewonnene Daten) auf allgemeine Aussagen, Gesetzmäßigkeiten, Theorien.
Deduktion bezeichnet den ableitenden Schluss von allgemeinen Prämissen (z.B. Aussagen, Gesetzmäßigkeiten, Theorien) auf ein spezielles Phänomen oder einen Einzelfall. Abb. 3: Der Zusammenhang von Erkenntnisprozessen und Theoriebildung Die fachliche Entwicklung der Pädagogik bei Beeinträchtigungen der Sprache und der Kommunikation kann beiden Wegen folgen. Zum einen erforscht sie im Sinne eines induktiven Vorgehens, z.?B. mittels empirischer Studien über den Einfluss der sozialen Lebenslage auf die frühe Sprachentwicklung, die Wirklichkeit des Alltags und stellt auf dieser Datenbasis allgemeine Theorien auf: Von der Praxis zur Theorie. Zum anderen leitet sie gemäß einem deduktiven Verfahren von einer aufgestellten Theorie konkrete Handlungskonzepte ab, um sie in der Praxis anzuwenden, z.B. Sprachförderkonzepte von einer Spracherwerbstheorie: Von der Theorie in die Praxis. Zusammenhang der Zugangsweisen Beide Zugangsweisen sind jedoch zirkulär miteinander verbunden. Beispielsweise kann die Überprüfung eines Handlungsmodells mittels einer Wirksamkeitsstudie wieder induktiv genutzt werden, indem ihre Ergebnisse den theoretischen Überbau stützen oder ihn verändern. Zugleich basiert die Konzeption weiterer Untersuchungen wieder auf aktualisierten theoretischen Prämissen (Abb. 3). In der empirischen Studie „Kinder mit spezifischen Spracherwerbsstörungen (Ki.SSES)" (Glück 2011-2014), in der Lehrkräfte mit dem Förderschwerpunkt Sprache bundesweit u.a. zu den Aspekten eines effektiven Unterrichts für Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen befragt wurden, konnten wichtige Kriterien für eine notwendige sprachlich-kommunikative Unterstützung in schulischen Lernprozessen ermittelt werden. Diese Erkenntnisse dienten der weiteren Theoriebildung über sprachlich-kommunikative Rezeptions- und Produktionsvorgänge im Zusammenhang mit fachlichen Unterrichtsgegenständen (Theisel /...


Lüdtke, Ulrike
Dr. Ulrike Lüdtke lehrt am Institut für Sonderpädagogik der Universität Hannover.

Stitzinger, Ulrich
Ulrich Stitzinger ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrkraft für besondere Aufgaben in der Abteilung Sprach-Pädagogik und -Therapie an der Leibniz Universität Hannover.



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