Manger | Der ganze Schiller - Programm ästhetischer Erziehung | Buch | 978-3-8253-5294-3 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 15, 617 Seiten, GB, Format (B × H): 165 mm x 241 mm, Gewicht: 1027 g

Reihe: Ereignis Weimar-Jena. Kultur um 1800. Ästhetische Forschungen

Manger

Der ganze Schiller - Programm ästhetischer Erziehung


1. Auflage 2007
ISBN: 978-3-8253-5294-3
Verlag: Universitätsverlag Winter

Buch, Deutsch, Band 15, 617 Seiten, GB, Format (B × H): 165 mm x 241 mm, Gewicht: 1027 g

Reihe: Ereignis Weimar-Jena. Kultur um 1800. Ästhetische Forschungen

ISBN: 978-3-8253-5294-3
Verlag: Universitätsverlag Winter


Die vorliegende Bilanz steuert auf die Kohäsion all jener Facetten zu, über die Friedrich Schiller (1759-1805) als promovierter Mediziner, Anthropologe, Lyriker, Erzähler, Essayist, Universalhistoriker, Philosoph, Publizist, vorrangig aber als Dramatiker gewirkt hat. Er verfolgt "das Total der menschlichen Natur". Neue Entdeckungen, sagt Schiller in seiner Jenaer Antrittsrede, "entzücken den philosophischen Geist". Sein allumfassender, allbelebender Genius, den ihm die Zeitgenossen zusprechen, verlangt aus Sicht der unterschiedlichen Disziplinen nach einer Klärung, auf welche Weise er der Menschheit am nützlichsten sein könne. Schillers sich durch sein Wirken hindurchziehende unermüdliche ästhetische Erziehung gibt eine Antwort darauf. Seine Würdigung Goethes, wie dessen Geist das reiche Ganze seiner Vorstellungen in einer schönen Einheit zusammenhalte, bleibt mustergültig.
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Weitere Infos & Material


KLAUS MANGER
Schiller - Aporie der Moderne. Statt eines Vorwortes. 7
I. Schiller im Ereignisraum
JULIA A. SCHMIDT-FUNKE
Schiller als Zeitschriftenherausgeber. 13
BIRGIT HIMMELSEHER
Produktive Wechselwirkungen. Schillers Anteil an der Leitung des Weimarer Hoftheaters. 29
JULIA FRINDTE
"Ich wünschte mit Ihnen über das Ganze, den Plan und die Behandlung zu sprechen". Die Zusammenarbeit zwischen Friedrich Schiller und Sophie Mereau. 47
II. Schiller und die Politik
KLAUS RIES
Friedrich Schiller - ein politischer Professor? 67
ALEXANDER SCHMIDT
Athen oder Sparta? Friedrich Schiller und der Republikanismus. 103
UDO EBERT
Schiller und die Menschenwürde. 131
WOLFGANG PROß
Schillers und Mozarts politische Utopie. 155
III. Schillers Ästhetik
BEATE AGNES SCHMIDT
Musik in Schillers späten Dramen und Bühnenbearbeitungen. 199
TERESA R. CADETE
System oder Labyrinth? Schillers Raumvorstellung und Zeitpoetik. 225
JUTTA HEINZ
Freunde, Freundschaft, Beschäftigung - Zur Poetologie der Gefühle in Schillers Lyrik. 233
NIKOLAS IMMER
"alle Tragödie überflüssig und unmöglich machen". Schiller und die Komödie. 251
OLAF BREIDBACH
Ästhetische Erziehung, Natur, Geschichte - Anmerkungen zu Schillers Ästhetik. 281
IV. Schillers Werke
GOTTFRIED WILLEMS
"Ich will - ". Zur Struktur von Schillers Drama. 295
BARBARA DRUCKER
Politische Freiheit, ästhetischer Zwang. Aspekte der Lektüresteuerung an der Figur des Marquis Posa. 313
EDOARDO COSTADURA
Die Leere der Macht als Lehre der Macht. Überlegungen zu Schillers Don Karlos. 335
CHRISTIAN HENN
Geistliche in Friedrich Schillers Drama Don Karlos. 345
BENEDIKT JEßING
Im Wettstreit mit den Alten und den Neueren: Schillers Braut von Messina im Kontext klassizistischer Dramenästhetik. 359
DIETER MARTIN
Aus der Enge der Welt in die Weite gereimter Gedanken. Zu Schillers dramatischer Verskunst. 377
KARL S. GUTHKE
"Wo mehr der tolle Zufall als ein weiser Plan zu regieren scheint". Schiller in "des Lebens Fremde". 393
KLAUS MANGER
Schillers Widmungen. 421
V. Schiller im Vergleich
HORST ALBERT GLASER
Voltaires Pucelle und Schillers Jungfrau von Orleans oder: Vorwärts ins Mittelalter! 445
BRADY BOWMAN
Das Eleusis-Motiv bei Schiller und Hegel. 459
JOHANNES GRAVE
Zweifelhafte Helden - brüchige Ikonographien. Bildkünstlerische Auseinandersetzungen mit Schillers Räubern. 471
TEMILO VAN ZANTWIJK
Begriffsdichtung. Schiller und Friedrich Albert Lange. 487
HORST-JÜRGEN GERIGK
Dostojewskij und Schiller: Vorbereitung eines poetologischen Vergleichs. 497
VI. Schillerrezeption
OLAF MÜLLER
Leidenschaft, Ästhetik und Revolution - Schiller als Leser von Germaine de Stals De l 'influence des passions sur le bonheur des individus et des nations (1796). 507
SASKIA MARIA WOYKE
Vittorio Trentos Quanti casi in un sol giorno ossia Gli assassini. Bemerkungen zum Problem der Schiller-Rezeption in der italienischen Oper um 1800. 515
ACHIM AURNHAMMER
Die Briganti des Mercadante - eine Räuber-Oper vor Verdi. 531
CORD-FRIEDRICH BERGHAHN
Schiller in Berlin: Über die Optionen einer urbanen Kultur. 545
TINO NAZARETH
Schiller und die Schweiz. Ein deutscher Patriot für die Eidgenossenschaft. 561
PETER HORST NEUMANN
Auf Goethes Schreibtisch Schillers Schädel. 571
WULF SEGEBRECHT
"Im Abgrund wohnt die Wahrheit". Über die unpopuläre Popularität der Gedichte und Balladen Schillers. 583
AUTOREN. 601
PERSONENREGISTER. 607


Schiller - Aporie der Moderne
Statt eines es
Der Sonderforschungsbereich 482: "Ereignis Weimar-Jena. Kultur um 1800" wollte mit seinem Kooperationspartner, der Klassik Stiftung Weimar, in dem Wissenschaftlichen Colloquium "Der ganze Schiller - Programm ästhetischer Erziehung" vom 21. bis 24. September in Jena auf die Kohäsion all jener Facetten zusteuern, über die Friedrich Schiller (1759-1805) gewirkt hat. Es war keine Pflichtveranstaltung, zu der sich anläßlich des Jubiläumsjahres die Friedrich Schiller Universität hätte gedrängt sehen können, sondern eine Bilanz. Wie vollmundig man Titel auch wählen mag, nie wird alles gesagt sein. Um so stärker gilt das für einen Autor, dem mit seiner Jenaer Antrittsrede vom 26. Mai 1789 programmatisch "die ganze moralische Welt" (NA 17, 359) vor Augen liegt, deren disziplinäre Vielfalt der philosophische Geist vereinigt. Jede Generation ist von neuem gefordert, im Kreise ihrer Tätigkeit ihre Gegenstände sich zu erobern. Und neue Entdeckungen, auch und gerade über die disziplinäre Unübersichtlichkeit oder Separierung hinaus, "entzücken den philosophischen Geist" (NA 17, 362).

"Ich wage es nicht zu bestimmen", schreibt der Mainzer Statthalter in Erfurt, Carl von Dalberg, am 12. September 1790 an Schiller - zu dieser Zeit ist noch nicht einmal der Wallenstein in Sicht -, "was Schillers allumfassender allbelebender Genius unternehmen soll? nur seye mir erlaubt der stille wunsch! daß Geister mit Riesenkräften ausgerüstet sich selbst fragen mögten: wie kann ich der Menschheit am nützlichsten seyn!" (NA 34/I, 28f.) Das empfiehlt sich als Motto für ein Colloquium ebensogut wie für die Wissenschaft und ihre Disziplinen. Der schon von Schiller beklagte "Mangel an theoretischer Kultur" läßt sich nur aus vertiefter Bildung beheben, die Schule und Hochschule gleichermaßen herausfordert. Aus Dalbergs Hochschätzung für den Freund - ihre Freundschaft ist zu diesem Zeitpunkt noch kein Jahr alt - spricht nicht nur der "ganze" Schiller. Es zeichnet sich darin auch schon die auf die ganze Menschheit bezogene "ästhetische Erziehung" ab. Der Jenaer Universalhistoriker, promovierte Mediziner, Anthropologe, Lyriker, Erzähler, Essayist, Philosoph, Publizist - vor allem aber Dramatiker, der "das Total der menschlichen Natur" (NA 20, 219) verfolgt, ist heute nicht anders als über einzelne Fachdisziplinen erreichbar. Was aber hindert diese, aus ihrer je unterschiedlichen Perspektive immer wieder auch auf den ganzen Schiller zu blicken, insbesondere gemeinsam zu blicken? Die universitäre Entwicklung hat die Gegenstände vielfach im Interesse von Fachdisziplinen zerstückelt. Wie sollen wir Schiller da gerecht werden? Wie sollen wir aufgrund dieser Voraussetzungen unseren großen Gegenständen gewachsen sein? Was kommt beispielsweise in einem Drama an Transitorischem, an Ausstattung, an Musik etc. alles nicht vor, wenn allein der Literaturwissenschaftler auf den vor sich liegenden Text blickt? "Schillers allumfassender allbelebender Genius", sagt Dalberg. Für so komplexe Gegenstände wie für Schillers Universalität und Perspektivismus ist das Arbeitsinstrument eines transdisziplinär angelegten Sonderforschungsbereichs wie geschaffen.

Jena, die Universität Jena, als beruflicher Wirkungsort Schillers, und Weimar, die Residenz mit dem Schiller so mächtig anziehenden Theater, das ihn nach zehn Jahren Jena für die verbleibenden fünf Jahre seines Lebens nach Weimar zog - diese enge Zusammengehörigkeit gilt es immer wieder zu entdecken. Dieses Ereignis Weimar-Jena um 1800, des Freistaates Thüringen weltweit anerkannte Ressource (das zeigte eine gleichzeitige Schillertagung in Peking), ist auch über Schillers Wirken zu entdecken. Schillers Synonym für den ästhetischen Staat ist der "schöne Umgang" (NA 20, 410). Dieser war dem Colloquium nicht nur Wunsch.

"Athem nach Freyheit" (NA 3, 32) und Leidenschaftlichkeit: Schillers innerer Zusammenhalt der Vielfalt stellt eine große Herausforderung dar. Der Tod riß Schiller 45jäh



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