E-Book, Deutsch, 176 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 210 mm
Manunzio Herzgesund
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-8426-3066-6
Verlag: Schlütersche
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Richtig ernähren und trainieren für ein gesundes Herz. In vier Wochen zu einem herzgesunden Lebensstil
E-Book, Deutsch, 176 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 210 mm
ISBN: 978-3-8426-3066-6
Verlag: Schlütersche
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Herzerkrankungen sind die Todesursache Nr. 1 in Deutschland. –Kein Wunder, dass viele Menschen vorbeugen oder nach der Diagnose einer Herzkrankheit ihr Leben gesünder gestalten wollen.
In ihrem Ratgeber zeigt die Sport- und Ernährungsmedizinerin
Dr. med. Ursula Manunzio, wie man in vier Wochen zu einem herzgesunden Lebensstil findet. Sie erklärt, wie das Herz aufgebaut ist, welche Erkrankungen seine Funktion einschränken und was man tun kann, damit es im Takt bleibt. Neben medizinischen Infos gibt sie ihren Leserinnen und Lesern ein 4-Wochen-Programm mit Übungen, Rezepten und Impulsen an die Hand – mit vielen Stellschrauben in Ernährung und Bewegung, die sich leicht umsetzen und in den Alltag integrieren lassen.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Medizin | Veterinärmedizin Medizin | Public Health | Pharmazie | Zahnmedizin Medizin, Gesundheitswesen Medizin, Gesundheit: Sachbuch, Ratgeber
- Medizin | Veterinärmedizin Medizin | Public Health | Pharmazie | Zahnmedizin Medizin, Gesundheitswesen Ernährungsmedizin, Diätetik
- Sozialwissenschaften Sport | Tourismus | Freizeit Kochen, Essen, Trinken
Weitere Infos & Material
IHR HERZ – DAS SOLLTEN SIE WISSEN
Sie haben unterschiedliche Gründe, warum Sie dieses Buch kaufen. Vermutlich sind Sie von einer Herzkrankheit betroffen oder machen sich um Ihre Gesundheit Sorgen, haben Angst vor einem neuen Infarkt oder sind etwas ratlos, wie Sie einen gesünderen Lebensstil gestalten sollen. Dieses Kapitel gibt Ihnen Antworten auf Ihre wichtigsten Fragen und eine Art Fahrplan für einen fortan herzgesunden Lebensstil an die Hand. Für ein gutes Verständnis – denn das ist der erste Schritt für Verbesserungen – erhalten Sie hier zunächst einige medizinische Infos, damit Sie dann gut informiert in den zweiten Teil starten können. Der Aufbau des Herzens
Wussten Sie, dass unser Herz, dieses wundersame, fantastische, komplexe Organ, das uns unser ganzes Leben lang den Takt vorgibt, und das während unserer Embryonalentwicklung aus einem einzigen Schlauch heraus entsteht? Es dreht und windet sich so lange, bis am Ende dieses hochfunktionelle, lebensspendende Vierkammersystem entstanden ist. So komplex seine Entstehung und Funktionsweise: Das Herz kann in erster Linie als ein Muskel verstanden werden, der wie ein Motor arbeitet und dessen Aufgabe es ist, das Blut in unserem Körper zu verteilen. Bei einer Pulsfrequenz von 70 Schlägen in der Minute befördert unser Herz über 7000 Liter Blut am Tag, mit etwa 100.000 Schlägen. Gleichzeitig reguliert das Herz unseren Blutdruck und reagiert sensibel auf die Impulse unseres Nervensystems. Das Herz ist in zwei kleinere und zwei größere Kammern eingeteilt. Um die Arbeitsweise des Herzes zu verstehen, stellen Sie sich zunächst ein Oval vor, das in zwei kleinere Kammern oben (die Vorhöfe) und zwei größere Kammern unten, die linke und rechte Herzkammer, unterteilt ist. Das vom Körper „verbrauchte“ Blut kommt im rechten Vorhof an und wird von dort über die rechte Herzkammer in die Lunge gepumpt (Lungenkreislauf), um dann mit frischem, also mit Sauerstoff angereichertem, Blut in das linke Herz zu gelangen. Auch hier geht der Weg über den Vorhof in die Kammer und von dort in den Körperkreislauf. Die Herzgröße entspricht in etwa der einer geschlossenen Faust der jeweiligen Person. Herzmuskel und Herzklappen
Beim Herzmuskel unterscheiden wir drei Schichten: Endokard, Myokard und Epikard. • Das Endokard kleidet das Herz von innen aus, es führt viele Nerven, Blutgefäße fehlen hier. • Die Arbeitsmuskulatur des Herzens bildet das Myokard. Hier finden sich auch viele kleine und kleinste Blutgefäße (Kapillare). Im rechten Herzen sind die Zellen bessergestellt, was die Anfl utung von Sauerstoff angeht. Das hat zur Folge, dass Infarkte hier zwar weniger vorkommen als im linken Herzen, dafür ist die rechte Herzhälfte jedoch anfälliger für Schäden durch Gifte (Medikamente oder andere Zellgifte). • Das Epikard kann man sich als Umhüllung der Herzgefäße und „Ausgleichsfüllmittel“ für die Furchen auf dem Herzen vorstellen. Anatomie und Blutfluss des Herzens Zwischen den einzelnen Kammern des Herzens befinden sich jeweils die Herzklappen. Um im Kreislauf zu bleiben, fangen wir mit der Klappe zwischen rechtem Vorhof und rechter Kammer an. Hier befindet sich die Trikuspidalklappe. Sie gehört wie ihre Schwester, die Mitralklappe (zwischen linkem Vorhof und linker Kammer) zu den Segelklappen. Die Klappen zwischen der rechten Herzkammer und der Lunge (Pulmonalklappe) und der linken Herzkammer und dem Körperkreislauf (Aortenklappe) werden hingegen als Taschenklappen bezeichnet. Erst durch diese Klappen wird das Herz funktionstüchtig, was im Umkehrschluss auch heißt, dass eine Fehlfunktion der Herzklappen zu einer deutlichen Leistungseinschränkung führt. Bei einer Insuffizienz schließen die Herzklappen nicht vollständig, bei einer Stenose hingegen ist die Öffnungsfähigkeit eingeschränkt (mehr dazu lesen Sie auf Seite 18). Das Erregungsleitungssystem
Der Sinusknoten ist der Taktgeber des Herzens. Um zuverlässig zu funktionieren, ist das Herz sozusagen mit Netz und doppeltem Boden gesichert. Die Kontraktionen der Arbeitsmuskulatur des Herzens werden durch das Erregungsleitungssystem ermöglicht. Es arbeitet vollkommen selbstständig (autonom). Die Erregung beginnt im „Taktgeber“ des Herzens, dem Sinusknoten, mit etwa 60–80 Erregungen pro Minute. Der Sinusknoten befindet sich im rechten Vorhof. Von dort werden elektrische Impulse über die Muskulatur in Richtung Herztrennwand weitergeleitet, zu einem Knoten zwischen den Vorhöfen und den Herzkammern (Atrioventrikular- oder AV-Knoten). Von hier breiten sich die Impulse über die Kammerschenkel bis in die Herzspitze aus, um dann wieder zurück zum Anfang zu gelangen. Sollte der Sinusknoten ausfallen, ist der AV-Knoten in der Lage, den Part des Schrittmachers zu übernehmen, das Herz schlägt dann jedoch langsamer. Der AV-Knoten kann etwa 40–50 Impulse pro Minute erzeugen. Die Herznerven haben die Aufgabe, die Herzaktion den äußeren Anforderungen anzupassen. Vereinfacht gesagt, sind sie diejenigen, die auf unseren Stress reagieren und unser Herz rasen lassen. Diese Steuerung erfolgt über das vegetative Nervensystem, dem Sympathikus und dem Parasympathikus. Während der Sympathikus für den Stress zuständig ist, also unsere Herzfrequenz steigert, ist der Parasympathikus dafür da, sie zu verlangsamen. Herzaktion und Blutversorgung
Das Zusammenspiel von Muskelkontraktion, Klappenfunktion und Sogwirkung ermöglicht die Füllung und Entleerung der Herzkammern. Die wichtigen Begriffe sind hier die Systole, die Anspannungsphase, und die Diastole, die Entspannungsphase. Durch die Impulse des Erregungsleitungssystems kommt es nacheinander zu einer Kontraktion der Vorhöfe und dann der Herzkammern. Linke und rechte Hälfte arbeiten dabei synchron. Der Muskel verwringt sich in der Systole, um das Blut in Richtung Ausstrombahn zu befördern. Dabei entleeren sich die Herzhöhlen jedoch nie vollständig. Das Zusammenspiel von Muskelkontraktion, Klappenfunktion und Sogwirkung ermöglicht die Füllung und Entleerung der Herzkammern. Das Herz wird über zwei Herzkranzgefäße mit Blut versorgt. Nur etwa 55 Prozent des Blutes (bei Sportlern auch mehr) werden pro Schlag aus der Herzkammer ausgeworfen. Man spricht hier von der Ejektionsfraktion, kurz EF. Diese Angabe finden Sie wahrscheinlich in Ihrem Arztbrief. In der Diastole füllen sich die Herzhöhlen. Eine weitere wichtige Funktion haben neben der Arbeitsmuskulatur die Herzklappen. Sie ermöglichen den Vorwärtstransport des Blutes durch Abschließen der einzelnen Kammerabschnitte. Das Herz selber wird über zwei Herzkranzgefäße, die rechte (RCA) und die linke (LCA) Koronararterie, die sich wiederum in verschiedene Äste aufzweigen, mit Blut versorgt. Sie entspringen aus der Hauptschlagader (Aorta), kurz nachdem diese das Herz verlässt. Das Blut ist also noch ganz frisch mit Sauerstoff angereichert. Beide Gefäße bilden trotz Verbindungen zu der jeweils anderen Koronararterie funktionell eine Endarterie. Der Verschluss einer Koronararterie bedeutet einen Herzinfarkt. Herzkrankheiten und ihre Behandlung
Man unterscheidet angeborene von erworbenen Herzerkrankungen. Man unterscheidet in der Medizin die sogenannten erworbenen von den angeborenen Herzerkrankungen. Während man die angeborenen in aller Regel nicht verhindern kann, außer dass sich die Schwangere möglichst gesund verhält, sind viele der erworbenen Herzerkrankungen Folge eines zu ungesunden Lebensstils. Dies gilt es zu verstehen, um die Erkrankungen im besten Fall zu vermeiden oder ihnen zumindest aktiv entgegenwirken zu können, sollten sie bereits vorhanden sein. Angeborene Herzerkrankungen Angeborene Herzerkrankungen entstehen besonders dann, wenn die werdende Mutter Drogen, Alkohol oder bestimmte Medikamente konsumiert. Leider können sie aber auch auftreten, wenn die Schwangerschaft unter den besten Voraussetzungen gelaufen ist. Macht man sich die Komplexität dieses wunderbaren Organs einmal bewusst, das sich durch komplizierte Drehungen und Wendungen nur aus ursprünglich einem Schlauch entwickelt, lässt sich besser verstehen, dass es zu Fehlern kommen kann. Aber auch genetische Faktoren können ursächlich sein. Manche dieser Fehler lassen sich nicht mit dem Leben vereinen, manche führen zu starken Beeinträchtigungen und wieder andere machen so gut wie keine Beschwerden. Die moderne Medizin hat sehr stark dazu beigetragen, dass die Überlebenschancen von Kindern mit angeborenen Herzfehlern deutlich angestiegen sind und ihre Lebensqualität sich stark verbessert hat. Das ist allerdings zum Teil nur mit sehr aufwendigen Operationen möglich. Diese sorgen aber dafür, dass die Kinder häufig ein aktives und herzgesundes Leben führen können – trotz angeborenem Herzfehler. In diesem Buch geht es um die erworbenen Herzerkrankungen, die die Folge eines zu ungesunden Lebensstils sind. Die gute Nachricht: Sie...