Markwardt | Wahlen und Konjunkturzyklen | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 159 Seiten, eBook

Markwardt Wahlen und Konjunkturzyklen


2009
ISBN: 978-3-8349-9976-4
Verlag: Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

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ISBN: 978-3-8349-9976-4
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Der Autor überprüft verschiedene politische Konjunkturmodelle unter besonderer Berücksichtigung der Wahlunsicherheit für eine Reihe von OECD-Staaten. Im Mittelpunkt steht dabei die systematische Erhebung von vergleichbaren Wahlumfragedaten und deren plausibler Übertragung in Wahlwahrscheinlichkeiten. Dabei wird zwischen der Wahlausgangs- und der Wahlzeitpunkt-Unsicherheit unterschieden und deren Wirkung auf Arbeitslosigkeit, Inflation und Staatsbudget analysiert.

Dr. Gunther Markwardt hat an der Technischen Universität Dresden Volkswirtschaftslehre studiert und bei Prof. Dr. Marcel Thum im Fach Volkswirtschaftslehre insbesondere Finanzwissenschaft promoviert.

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1;Vorwort;6
2;Inhaltsverzeichnis;7
3;Abbildungsverzeichnis;10
4;Tabellenverzeichnis;11
5;Einleitung;14
6;Überblick zur Theorie und Evidenz politischer Konjunkturzyklen;18
6.1;2.1 Der Begri. des politischen Konjunkturzyklus;18
6.2;2.2 Opportunistische Konjunkturzyklen;20
6.3;2.3 Ideologische Konjunkturzyklen;37
6.4;2.4 Gemischte Ansätze;48
7;Die Unsicherheit über den Wahlausgang;50
7.1;3.1 Einleitung;50
7.2;3.2 Die rationale Partisantheorie;55
7.3;3.3 Vorhandene empirische Ergebnisse;61
7.4;3.4 Empirischer Test der rationalen Partisantheorie;65
7.5;3.5 Zusammenfassung und Ausblick;85
8;Die Unsicherheit über den Wahlzeitpunkt;88
8.1;4.1 Einleitung;88
8.2;4.2 Die variable rationale Partisantheorie;92
8.3;4.3 Vorhandene empirische Ergebnisse;100
8.4;4.4 Empirischer Test der variablen rationalen Partisantheorie;102
8.5;4.5 Zusammenfassung und Ausblick;110
9;Opportunistische Budgetzyklen;112
9.1;5.1 Einleitung;112
9.2;5.2 Theoretische Überlegungen;115
9.3;5.3 Vorhandene empirische Ergebnisse;118
9.4;5.4 Empirischer Test opportunistischer Budgetzyklen;121
9.5;5.5 Zusammenfassung und Ausblick;127
10;Schlussbemerkungen;129
11;Literaturverzeichnis;132
12;Stationaritätstests;144
13;Politische Daten;146
14;Wahlsiegwahrscheinlichkeiten;152
15;Wiederwahlwahrscheinlichkeiten;154
16;Robustheitstests;156

Überblick zur Theorie und Evidenz politischer Konjunkturzyklen.- Die Unsicherheit über den Wahlausgang.- Die Unsicherheit über den Wahlzeitpunkt.- Opportunistische Budgetzyklen.


"Überblick zur Theorie und Evidenz politischer Konjunkturzyklen (S. 21)

2.1 Der Begriff des politischen Konjunkturzyklus

Unter dem Begriff Konjunktur verstehen Ökonomen die zyklischen Auf- und Abwärtsbewegungen der Wirtschaftstätigkeit um das langfristige Trendwachstum herum. Der vollständige Bewegungsablauf von Aufschwung über Abschwung und deren oberen und unteren Umkehrpunkte wird als Konjunkturzyklus bezeichnet [vgl. Blanchard und Illing (2006)]. Ein durchschnittlicher Konjunkturzyklus weißt eine Länge von sieben bis zwölf Jahren auf.

Es handelt sich somit um ein mittel- bis langfristiges Phänomen.1 Ein politischer Konjunkturzyklus entsteht, wenn demokratisch legitimierte Regierungen motiviert durch Eigeninteressen wirtschaftspolitische Instrumente einsetzen und dabei kurzfristig systematische Schwankungen in der Wirtschaftstätigkeit auszulösen. Bei einem politischen Konjunkturzyklus handelt es sich um ein kurz- bis mittelfristiges Phänomen.

Ein Kernelement bei der modelltheoretischen Erklärung politischer Zyklen ist die Abkehr von der Annahme rein benevolenter Politiker, welche ökonomische Fluktuationen durch geeignete Stabilisierungspolitik ausgleichen und dabei die gesellschaftliche Wohlfahrt verfolgen. Die Vertreter der politischen Konjunkturtheorie gehen stattdessen davon aus, dass Politiker eigennutzorientiert handeln und bewusst Wiederwahl- und/oder Ideologieinteressen verfolgen.

Anthony Downs bemerkt dazu: ""Die Politiker verwenden politische Konzepte und Aktionen einzig und allein als Mittel zur Verfolgung ihrer privaten Ziele (...)"" [Downs (1968), S. 27].

Alle dieser Arbeit zugrunde liegenden politischen Konjunkturerklärungen unterstellen den handelnden Akteuren die bewusste Erzeugung von ökonomischen Schwankungen oder die bewusste Ausnutzung günstiger ökonomischer Bedingungen. Unbewusst erzeugte politische Konjunkturzyklen, wie sie z. B. im Rahmen monetaristischer Konjunkturmodellen beschrieben werden, sind ausdrücklich nicht Gegenstand dieser Arbeit.

Die verschiedenen Erklärungsansätze bewusst erzeugter politischer Konjunkturzyklen können in Abhängigkeit des zugrunde liegenden Handlungsmotivs der Politiker und der Art der Erwartungsbildung grundsätzlich in vier Kategorien unterteilt werden. Modelle in denen das Wiederwahlinteresse im Vordergrund steht werden als opportunistisch bezeichnet.

Verfolgen die handelnden Politiker unabhängig von Wahlen Parteiinteressen, so spricht man von ideologischen oder Partisan-Modellen. Sowohl die Modelle der opportunistischen als auch die der ideologischen Konjunkturzyklen werden nach der Art der Erwartungsbildung in adaptive oder rationale Theorien unterschieden [vgl. dazu z. B. Drazen (2000)].

Zwischen den ""puren"" Kategorien stehen ""gemischte"" Modelle, welche das Wiederwahl- mit dem Ideologieinteresse kombinieren. Scheuerle (1999, S. 3) bezeichnet diese Art von Modellen als ideologisch-opportunistische Konjunkturtheorien. Die Abbildung 2.1 veranschaulicht die verschiedenen Kategorien bewusst erzeugter politischer Konjunkturzyklen und benennt deren wichtigste Vertreter in der Literatur.

In den sich anschließenden Abschnitten werden kurz die Grundmodelle opportunistischer und ideologischer Konjunkturzyklen mit adaptiver und rationaler Erwartungsbildung vorgestellt. Dabei ist die Vorgehensweise wie folgt: Im ersten Schritt werden die dem jeweiligen Modell zugrunde liegenden Annahmen eingeführt und kurz erläutert. Es wird gezeigt, dass der ökonomische Grundgedanke der hier ausführlicher vorgestellten Modelle identisch ist.

Alle Ansätze nehmen einen negativen Zusammenhang zwischen dem Erwartungsfehler der In.ationsrate (tatsächliche In.ationsrate minus erwartete In.ationsrate) und der Arbeitslosigkeit an. Die zentralen Unterschiede zwischen den einzelnen Erklärungsansätzen entstehen entweder aus der Form der Erwartungsbildung (adaptiv vs. rational) bzw. aus den Annahmen über die Zielfunktion der politischen Akteure (opportunistisch vs. ideologisch).

Im zweiten Schritt wird die Funktionsweise der Modelle in einer graphischen oder formalen Analyse erklärt. Daran anschließend werden die aus den Modellen abgeleiteten Implikationen für das Verlaufsmuster makroökonomischer Variablen beschrieben. Im Anschluss an die modelltheoretische Betrachtung erfolgt eine kritische Würdigung des jeweiligen Erklärungsansatzes."


Dr. Gunther Markwardt hat an der Technischen Universität Dresden Volkswirtschaftslehre studiert und bei Prof. Dr. Marcel Thum im Fach Volkswirtschaftslehre insbesondere Finanzwissenschaft promoviert.



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