Martens / Lindner / Rump | Dokumentation der Geschichte der EDEKA Zentralorganisationen unter besonderer Berücksichtigung der EDEKABANK AG 1907 bis 2012 | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 312 Seiten

Martens / Lindner / Rump Dokumentation der Geschichte der EDEKA Zentralorganisationen unter besonderer Berücksichtigung der EDEKABANK AG 1907 bis 2012


1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7534-8330-6
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 312 Seiten

ISBN: 978-3-7534-8330-6
Verlag: BoD - Books on Demand
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Die Firmengeschichte der EDEKA-Organisationen begann 1902 mit der Gründung der Zentraleinkaufsgesellschaft deutscher Kolonialwarenhändler, die allerdings schon nach wenigen Jahren liquidiert wurde. Mit der Bildung des Verbands deutscher kaufmännischer Genossenschaften gelang 1907 der Neustart, der die Geburtsstunde der EDEKA-Zentrale und des EDEKA Verbandes darstellte. Sieben Jahre später kam die EDEKABANK dazu, mit der die finanziellen Ressourcen für die Wirtschaftliche Entwicklung bereit gestellt werden sollten. Über Jahrzehnte bildeten Zentrale, Verband und Bank eine Einheit, die in Personalunion geführt wurde. Mit der Umwandlung von einer Genossenschaft in eine AG 1972 erfolgte eine Neuausrichtung, die auch zu mehr Selbstständigkeit der Bank führte. Nach Jahren des Experimentierens kehrte die EDEKABANK zu ihrem ursprünglichen Kerngeschäft zurück. Mit Erfolg: Die Bank ist das zentrale Finanzierungsinstitut des Edeka-Einzelhandels und im Privatkundengeschäft als Direktbank tätig. Sie gehört zu den 100 größten Kreditinstituten im genossenschaftlichen Bankenverbund. Die eindruckvolle Unternehmensgeschichte wurde zum Firmenjubiläum der EDEKABANK AG von der Historiker-Genossenschaft eG (www.historikergenossenschaft.de) geschrieben.

Dr. Holger Martens, geb. 1962, Vorstand und Geschäftsführer der Historiker-Genossenschaft eG., hat Geschichte, Politische Wissenschaft sowie Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Universität Hamburg und der University of East Anglia, England studiert. Der Historiker ist seit 1998 als Lehrbeauftragter, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Unternehmer in verschiedenen Arbeitsbereichen der historischen Forschung tätig. Seine Schwerpunkte liegen auf dem Gebiet der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts: Genossenschaftsgeschichte, Unternehmensgeschichte, NS-Zeit, Biographieforschung und norddeutsche Regionalgeschichte. Die von ihm gegründeten Historiker-Genossenschaft eG (www.historikergenossenschaft.de) bietet historische Dienstleistungen von History Marketing über Jubiläumsschriften bis zu Archivaufbau und Ausstellungskonzeptionen an.

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0. Einleitung
Zur Geschichte der Edeka-Organisationen ist bisher eine ganze Reihe von Publikationen erschienen.1 Auf eine wissenschaftlich fundierte Darstellung mit Anmerkungsapparat, der die Herkunft der Informationen belegt und über die benutzten Quellen Auskunft gibt, wurde bisher verzichtet. Grundlage der bisherigen Veröffentlichungen dürften im Wesentlichen die Zeitschriften, Mitteilungen2, Verbandstagsberichte, Geschäftsberichte und Jahresberichte gewesen sein, die an sich schon einen Materialbestand mit vielfältigen und umfassenden Informationen darstellen. Allerdings handelt es sich hierbei ausschließlich um offizielle Verlautbarungen, die kaum einen Blick hinter die Kulissen erlauben. Über die internen Vorgänge liegen bei den Edeka-Organisationen aus der Zeit vor 1945 nur wenige Dokumente vor. Das umfangreiche Edeka-Archiv mit der Bücherei genoss einen besonderen Stellenwert und wurde in jedem Jahresbericht mit einem eigenen Beitrag erwähnt. Durch Kriegseinwirkung wurde das Edeka-Haus mit dem Archiv 1943 total zerstört. Es ist ein besonderer Verdienst, dass nach 1945 der Versuch unternommen wurde, das Archiv wiederherzustellen. Nahezu vollständig stehen daher auch heute noch die Zeitschriften, Mitteilungen, Verbandstagsberichte, Geschäftsberichte und Jahresberichte zur Verfügung. Zu den wenigen Quellen, die bis in die Zeit vor 1945 reichen, gehört die erhalten gebliebene, handschriftlich geführte Chronik der Edekabank Zweigstelle Chemnitz3, die stellvertretend für viele andere Zweigstellen Einblicke in die tägliche Arbeit zwischen 1926 und 1960 gibt. Die erste Jubiläumsschrift erschien 1932 anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Edeka Verbands. Hierbei handelt es sich um eine informative und detaillierte Darstellung der Edeka-Geschichte, die auf den Edeka-Publikationen, den internen Dokumenten des Edeka-Archivs und den Auskünften der Gründungsmitglieder beruht haben dürfte. Da heute außer den offiziellen Veröffentlichungen keine weiteren Quellen herangezogen werden können und daher kaum über den Stand von 1932 hinausgegangen werden könnte, wurde auf eine Überblicksdarstellung des Edeka Verbands und der Edekazentrale für die Zeit von 1907 bis 1932 weitgehend verzichtet. Ausführlich wurde hingegen die Handels-Rundschau hinsichtlich der Gründung und Entwicklung der Edekabank ausgewertet. Ab Anfang der 1930er Jahre treten im Zusammenhang mit der Wirtschaftskrise Unterlagen aus dem Bundesarchiv hinzu, die für die Geschichte der Edeka-Organisationen herangezogen werden konnten. Die wirtschaftspolitischen Maßnahmen des NS-Regimes betrafen die Edeka-Organisationen auf unterschiedlichen Ebenen, so dass verschiedene Bestände wichtige Informationen lieferten. Als besonders wichtige Quelle erwiesen sich die Entnazifizierungsakten von führenden Mitarbeitern, die einen bisher nicht bekannten Einblick in die internen Vorgänge während der Zeit des Nationalsozialismus erlauben. Allein die Akte von Dr. Paul König mit einem Umfang von ca. 300 Seiten ist eine wahre Fundgrube. Die bisher nur als Erwerbung von „drei jüdische[n] Großkellereien in Bingen und Landau (Pfalz)"4 bekannte Beteiligung an der „Arisierung" konnte durch die Ermittlung von NS-Unterlagen sowie von Restitutions- und Wiedergutmachungsakten umfassend aufgeklärt werden. Für die im Allgemeinen schwierige Quellenlage zur Nachkriegszeit konnten u.a. auch aus den Entnazifizierungsakten wichtige Teilinformationen gewonnen werden. Darüber hinaus lieferten insbesondere für die Edekabank die Prüfungsberichte für die Bankzentrale und die Zweigstellen wichtige Informationen. Verbandstagsberichte liegen wieder seit dem ersten Nachkriegsverbandstag nach 1949 vor, nachdem im Jahr zuvor schon eine Genossenschaftstagung stattgefunden hatte. Für die Dokumentation der Geschichte der Edekabank eGmbH ab 1950 sowie nach der Umfirmierung zur EDEKABANK AG ab 1972 standen genügend Quellen zur Verfügung, wobei es ein klares Gefälle zwischen der Quellenlage zur eingetragenen Genossenschaft Edekabank und zur Veröffentlichungspflicht der EDEKABANK Aktiengesellschaft gab. Nach 1972 konnten wesentlich mehr Unterlagen gesichtet werden als von 1950 bis 1972. Die Dokumente wurden entweder im EDEKABANK-Archiv (EB-Archiv) oder aber in der EDEKA Verbands Fachbücherei (EVB-Bib.). Des Weiteren konnten Protokolle von den gemeinsamen Sitzungen des Vorstandes und des Aufsichtsrates der EDEKABANK AG (V+AR EB) ab 1972 im EDEKA Verband, bei Frau Ursula Czekalla, Geschäftsbereich Rechtsverhältnisse eingesehen werden. Für die Zeit vor 1972 existieren keine Protokolle. Ebenfalls konnten in Auszügen die Protokolle der gemeinsamen Sitzung des Verbandsvorstandes und des Verbandsausschusses des EDEKA Verbandes (V+VA EV) bis 2001 sowie in Auszügen die Protokolle der gemeinsamen Sitzungen vom Vorstand und Aufsichtsrat der EDEKA ZENTRALE AG (V+AR EZ) bis 2001 eingesehen werden. Da die Jahresberichte des EDEKA Verbandes ab 1987 nicht mehr publiziert wurden, musste für die Zeit von 1987 bis 2001 exemplarisch auf die Prüfberichte über den EDEKA Verband zurückgegriffen werden.5 Eigenständige Geschäftsberichte der Edekabank wurden wahrscheinlich erst nach dem Zweiten Weltkrieg gedruckt. Zunächst publizierte die Bank zusammen mit der Zentrale und dem Verband im Jahresbericht Edeka, so noch im Edeka Jahresbericht 1948-1949, Zwischenbericht Vorstand Edekabank 1950. Nicht gefunden werden konnten die Geschäftsberichte der Edekabank von 1951 und 1952, erst ab 1953 wurde ein eigener Geschäftsbericht Edekabank e.G.m.b.H., Bericht über die DM-Eröffnungsbilanz zum 1. Januar 1953 und die Geschäftsjahre 1953 bis 1955 herausgegeben. Die Geschäftsberichte für 1956 und 1957 wurden ebenfalls nicht gefunden, diese konnten mittels der Vorstandsreden auf dem jeweiligen Verbandstag in Teilen rekurriert werden. Ab 1958 existieren die Geschäftsberichte der Edekabank eGmbH Berlin/Hamburg und die Geschäftsberichte der EDEKABANK AG Berlin/Hamburg und ab 1989 EDEKABANK AG Hamburg vollständig im EDEKABANK-Archiv. Parallel wurde die Edeka Handels-Rundschau zu bankspezifischen Themen, zum Beispiel das Verhältnis der Bank zum Verband und zur Zentrale sowie zur Spara/Juniorengruppe, begleitend gesichtet und ausgewertet. Der Name der Handels-Rundschau änderte sich nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst, um dann in den 1960ern wieder unter Edeka Handels-Rundschau publiziert zu werden. Zum besseren Überblick wurde daher eine einheitliche Zitierweise der Handels-Rundschau (HR) vorgenommen.6 Aber auch externe Zeitungsartikel wurden, so sie diese Themen beleuchteten, zusammengetragen. Besonders hervorzuheben ist das Biografische Archiv (Bi V) sowie die Edeka-interne Dokumentensammlung (DO V) in der EDEKA Verbands Fachbücherei. Beide wurden nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut, wobei vereinzelt auch noch ältere Unterlagen, die den Krieg unversehrt überstanden, nachfolgend dem neu gegründeten Edeka-Archiv zur Verfügung gestellt wurden. Für die Zeit zwischen 1950 und 1972 konnten keine Protokolle oder Mitschriften der wahrscheinlich vierteljährlich stattfindenden gemeinsamen Sitzungen vom Vorstand und Aufsichtsrat der Edekabank eGmbH gefunden werden. Möglicherweise wurden viele Unterlagen in Vorbereitung auf den Umzug in das neue EDEKA-Haus 1974 in die City Nord entsorgt, sicherlich wurden weitere Unterlagen nach Ablauf der gesetzlichen Verjährungsfrist kassiert. Daher basiert die Dokumentation für diese Zeit hauptsächlich auf den öffentlich gemachten Aussagen der Bankvorstände in der Handels-Rundschau und in den gedruckten Verbandsberichten, neben den Geschäftsberichten der Bank und darüber hinaus wurde die Dokumentensammlung der Fachbücherei genutzt. Ebenfalls konnten über Querverweise vor allem in den noch vorhandenen Revisionsberichten zur Edekabank und deren Zweigniederlassungen zwischen 1949 bis 1953 wertvolle Hinweise zum Bankalltag und zu den generellen sozialen und wirtschaftlichen Verhältnissen in Westdeutschland der Nachkriegszeit gewonnen werden. Eine weitere herausragende Quelle für die frühen Jahre der Verbindung zwischen der Edekabank und der Spara-Organisation, der späteren EDEKA-Juniorengruppe, boten direkt und indirekt für die Konstruktion des Bankalltages in den 1950ern bis in die 1980er Jahre die zehn Spara-Ordner im EDEKABANK-Archiv. Diese vermittelten einen guten Querschnitt zum gelebten Förderauftrag der Bank bzw. zum sensiblen Bewusstsein für den kaufmännischen Nachwuchs. Für die Zeit ab 1973 bis 2012 konnte im EDEKABANK-Archiv zu ausgewählten Themen eine gute Quellengrundlage gesichtet werden. Verwiesen werden soll hier explizit auf den internen Vorgang der Abgabe der Niederlassungen der EDEKABANK AG zwischen 1987 und 1988 und den dazugehörigen Vor- und Nacharbeiten. Mit Hilfe dieser Dokumente konnte ein Überblick über die Gründe, den Ablauf der Niederlassungsabgaben sowie die entsprechenden konträren Positionen innerhalb des Vorstandes und des Aufsichtsrates der Bank, hier vor allem die Arbeitnehmervertretungen, und parallel dazu die Stellungnahme des Betriebsrates der Bank nachgezeichnet werden. Aber auch die lückenlos vorhandenen Protokolle...



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