Mayer | Zwischen unsicherem Wissen und sicherem Unwissen | Buch | 978-3-8498-1071-9 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 2, 284 Seiten, PB, Format (B × H): 147 mm x 231 mm, Gewicht: 454 g

Reihe: Philologie und Kulturgeschichte

Mayer

Zwischen unsicherem Wissen und sicherem Unwissen

Erzählte Wissensformationen im realistischen Roman: Stifters "Der Nachsommer" und Vischers "Auch Einer"
1. Erstauflage 2014
ISBN: 978-3-8498-1071-9
Verlag: Aisthesis Verlag

Erzählte Wissensformationen im realistischen Roman: Stifters "Der Nachsommer" und Vischers "Auch Einer"

Buch, Deutsch, Band 2, 284 Seiten, PB, Format (B × H): 147 mm x 231 mm, Gewicht: 454 g

Reihe: Philologie und Kulturgeschichte

ISBN: 978-3-8498-1071-9
Verlag: Aisthesis Verlag


In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gelangt das diffizile Verhältnis von Literatur und Naturwissenschaft an einen Scheidepunkt: Ab den 1830er Jahren ist im deutschen Kulturraum eine rasante, weltweit beachtete naturwissenschaftliche Entwicklung zu verzeichnen, die das bürgerliche Bewusstsein prägt. Doch zugleich scheint sich dem deutschsprachigen Roman, dem Erfolgsmodell des Realismus, eine intensive Auseinandersetzung mit der modernen Naturwissenschaft aus poetologischen Gründen zu verbieten. Adalbert Stifter und Friedrich Theodor Vischer setzen sich mit ihren epochemachenden Romanen 'Der Nachsommer' (1857) und 'Auch Einer' (1879) über dieses Verbot hinweg. Wie und mit welchem Erkenntnisgewinn es ihnen gelingt, den Dialog zwischen Naturwissenschaft und Literatur nicht abbrechen zu lassen, zeigt die vorliegende Studie.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1. „Nichts Gewisses weiß man nicht“:

Zum schwierigen Verhältnis von Wissen und Literatur

2. Wissen und Wissenschaft im 19. Jahrhundert:

Der Aufstieg der Naturwissenschaft
2.1 Voraussetzungen: Institutionalisierung und Professionalisierung
2.2 Merkmale und Entwicklungen: Empirisierung und Methodisierung
2.3 Vermittlungen: Von Expertenkommunikation und Popularisierung

3. Das Verhältnis von Literatur und Naturwissenschaft in der Theorie des literarischen Realismus

4. Zwischen Fortschrittseuphorie und Erkenntnisskepsis:

Erzählen an wissenschaftsgeschichtlichen Wendepunkten

5. Vom Klischee zur narrativen Komplexität:

Adolf Ritter von Tschabuschniggs „Die Industriellen“ (1854)
5.1 Schematismen: Drei Fabriken, drei Industrieherren, drei Unternehmertypen
5.2 Der neue Mensch: Die Verwissenschaftlichung der Lebenswelt und das Ende der Humanität
5.3 Industrielle Apokalypsen: Von Eisenbahn, Phosphorfabrik und Totenschädeln

6. Artifizielle Wissensformationen:

Adalbert Stifters „Der Nachsommer“ (1857)
6.1 „Am Anfange des Anfanges“: Der Übergang zur modernen Naturwissenschaft
6.2 Kontinuität und Integration: Risachs wissenschaftsethische Ideale im historischen Kontext
6.3 Suchbewegungen: Heinrich Drendorfs Wege zur Wissenschaft
6.4 Initiationen: Der Risachsche Mikrokosmos als Versuchssystem
6.5 Synthetisierungsstrategien: Heinrich Drendorfs geologische Studien zwischen Kunst, Dichtung und Naturwissenschaft
6.6 Palliativ und Prophylaxe: Wissenschaftliche Verfahren als Lebenssicherung
6.7 Eine „neue Ordnung der Dinge?“ – Bilanzierende Betrachtungen des Projekts ‚Nachsommer‘

7. Grotesk-komische Wissensdeformationen:

Friedrich Theodor Vischers „Auch Einer“ (1878)
7.1 „Der Materialismus und der Idealismus taugen beide nichts“: Wissenschaftliche Krisen und weltanschauliche Bekenntnisse
7.2 Erschütternde Erlebnisse: A.E. und die Kluft zwischen Idealem und Realem
7.3 Detailbeobachtungen: Die ‚Tücke des Objekts‘ und der ungeklärte Status der Materie
7.4 Prekäre Wissensordnungen: Vom oberen und unteren Stockwerk und dem System des harmonischen Weltalls
7.5 Im Kleinen doch ein Ganzes: Die Pfahldorfgeschichte „Der Besuch“
7.6 Narrative Standpunktverluste: Die Atomisierung des Subjekts
7.7 „Alles ungewiß und schwankend“? – Von der Unbequemlichkeit des Selbstdenkens

8. Die Narrativität von (Un-)Wissen:

Zur konstruktiven Irritation von Roman und Naturwissenschaft

9. Verzeichnis der Siglen und Abkürzungen

10. Literaturverzeichnis

11. Dank


Petra Mayer studierte in Stuttgart Germanistik und Anglistik, promovierte in Bremen und ist zurzeit als Verlagsredakteurin und Lehrbeauftrage für Angewandte Literaturwissenschaft tätig.



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