Mentzos | Lehrbuch der Psychodynamik | Buch | 978-3-525-40123-1 | sack.de

Buch, Deutsch, 304 Seiten, Format (B × H): 161 mm x 238 mm, Gewicht: 658 g

Mentzos

Lehrbuch der Psychodynamik

Die Funktion der Dysfunktionalität psychischer Störungen
8., unveränderte Auflage 2017
ISBN: 978-3-525-40123-1
Verlag: Vandenhoeck + Ruprecht

Die Funktion der Dysfunktionalität psychischer Störungen

Buch, Deutsch, 304 Seiten, Format (B × H): 161 mm x 238 mm, Gewicht: 658 g

ISBN: 978-3-525-40123-1
Verlag: Vandenhoeck + Ruprecht


Stavros Mentzos’ konsequent psychodynamische Perspektive kann als Gegenentwurf zur ICD-10-Klassifikation gesehen werden.

Für den Psychiater und Psychoanalytiker Stavros Mentzos genügt eine deskriptive Herangehensweise an die Diagnostik psychischer Störungen nicht – er blickt hinter die Erscheinungsbilder und erforscht die zugrunde liegenden psychodynamischen Prozesse. In seinem Gegenentwurf zum medizinischen Klassifikationssystem ICD-10 spielen intrapsychische Konflikte und ihre Verarbeitungsmodi die zentrale Rolle. Grundlegende Annahme ist, dass psychische Symptome nicht nur defizitäre Ausfallserscheinungen darstellen, sondern gleichzeitig als dynamische Gebilde mit einer eigenen Funktion zu begreifen sind. So bringt beispielsweise selbstverletzendes Verhalten den Betreffenden zunächst emotionale Entlastung. Das Lehrbuch enthält psychodynamische Erklärungen zu den verschiedenen Störungsbildern wie Phobien, Zwängen, Depressionen, Manien, Persönlichkeitsstörungen, Psychosen. Gegliedert nach der gebräuchlichen psychiatrischen Diagnostik, gelingt Mentzos eine ergänzende wie auch psychodynamisch kontrastierende Darstellung.

Das Lehrbuch richtet sich sowohl an angehende wie an erfahrene Psychotherapeuten und Psychiater.

Mentzos Lehrbuch der Psychodynamik jetzt bestellen!

Zielgruppe


Psychotherapeuten, Psychoanalytiker, Psychiater, Psychologen, Ausbildungskandidaten.


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Inhalt
Vorwort

ERSTER TEIL: ALLGEMEINE PSYCHODYNAMIK

Kapitel 1: Psychische Störungen als funktionale Gebilde

1.1 Psychische Störungen deskriptiv und psychodynamisch definiert
1.2 Die psychoanalytische Revolution und die ursprüngliche Krankheitslehre der Psychoanalyse
1.3 Die Krise der alten psychoanalytischen Neurosenlehre
1.4 Das Symptom als Bestandteil eines dynamischen Gebildes
1.5 Bewusst – unbewusst, kognitive und emotionale Wahrnehmung und Motivation
1.6 Emotionen – Affekte – Gefühle
1.7 Meistens sind nicht die Affekte per se gestört

Kapitel 2: Der Konflikt als die zentrale Achse der Psychodynamik

2.1 Warum wird dem Konfliktbegriff eine zentrale Position in der Psychodynamik zugewiesen?
2.2 Die Variationen von Konflikten
2.3 Die Besonderheiten des ödipalen Konflikts
2.4 Der Stellenwert und die Rolle der Angst innerhalb des Konflikts
2.5 Schamgefühle, Neidgefühle, Schuldgefühle
2.6 Konfliktmodell versus Stressmodell
2.7 Konfliktmodell versus Traumatisierung
2.8 Konfliktmodell versus erlerntes Verhaltensmuster – die behaviorale Annahme
2.9 Konflikt versus struktureller Mangel
2.10 Konflikt und Aggression
2.11 Die Entstehung der Aggression – die innere Aggressionsquelle
2.12 Äußere Konflikte als externalisierte innere Konflikte

Kapitel 3: Abwehrmechanismen und Modi der Verarbeitung von Konflikten und Traumata

3.1 Abwehrmechanismen – Definition, Funktion, Klassifikation
3.2 Weitere Abwehrvorgänge: Psychosoziale Abwehr und Somatisierung
3.3 Abwehrmechanismen und Symptombildung
3.4 Der Unterschied zwischen Modus und Abwehrmechanismus

Kapitel 4: Die innerhalb der Psychoanalyse entwickelten psychodynamischen Modelle

4.1 Das Triebmodell und das Drei-Instanzen-Modell
4.2 Der Ich-psychologische Ansatz und seine Erweiterung durch den Begriff des Selbst
4.3 Das Selbstdefizit-Modell
4.4 Die Objektbeziehungstheorien
4.5 Intersubjektive bzw. relationale psychoanalytische Konzepte
4.6 Funktionen des Objekts
4.7 Die Bindungstheorie
4.8 Der Symbolbegriff in der Psychoanalyse – früher und jetzt
4.9 Mentalisierung
4.10 Internalisierung
4.11 Externalisierung

Kapitel 5: Symbolisierungsprozesse und Vorgänge der Mentalisierung

5.1 Entstehung und Entwicklung des Narzissmuskonzepts
5.2 Die Selbstwertgefühlregulation
5.3 Das Drei-Säulen-Modell
5.4 Das alte Freud’sche Konzept des Ich-Ideals und das Drei-Säulen-Modell

Kapitel 6: Zur Psychodynamik des Traums

6.1 Das ursprüngliche Traum-Modell von Freud
6.2 Die weitere Entwicklung der Traumtheorie
6.3 Neurophysiologische Grundlagen
6.4 Ein Vergleich zwischen Traum und Psychose
6.5 Die Bedeutung von Symbolisierungsprozessen im Traum – früher und heute
6.6 Das Neue in der jungianischen Traumtheorie
6.7 Der Traum als Inszenierung mit wichtigen Funktionen
6.8 Der therapeutische Umgang mit Träumen

ZWEITER TEIL: SPEZIELLE PSYCHODYNAMIK

Kapitel 7: Nosologische versus psychodynamische dreidimensionale Diagnostik

7.1 Die Krise des Neurose-Konzepts
7.2 Eine dreidimensionale Diagnostik
7.3 Warum die Betrachtung des Modus favorisiert wird
7.4 Das »Normale« und die »Störungen« bilden ein psychodynamisches Kontinuum
7.5 Die Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik (OPD) als Alternative zur dreidimensionalen Diagnostik

Kapitel 8: Hysterie und der hysterische Modus

8.1 Eine charakteristische Vignette zur Einführung
8.2 Das deskriptive klinische Bild
8.3 Historische Zwischenbemerkung zum Hysteriebegriff
8.4 Die Psychodynamik hysterischer Phänomene und die Funktion des hysterischen Modus
8.5 Konsequenzen des vorgeschlagenen Konzepts für Theorie und Praxis

Kapitel 9: Zwangsneurose und der zwangsneurotische Modus

9.1 Vorbemerkung zur Benennung und Klassifikation der zwanghaften Störungen
9.2 Das deskriptive klinische Bild
9.3 Psychodynamik des zwangsneurotischen Modus
9.4 Ein Vergleich des Zwangsneurotischen mit dem Hysterischen
9.5 Praktische Konsequenzen
9.6 Zwänge haben viele Funktionen – sogar die der Geborgenheit

Kapitel 10: Der phobische Modus und der angstneurotische Modus

10.1 Das deskriptive klinische Bild der Phobien
10.2 Psychodynamik des phobischen Modus
10.3 Wie entstehen Phobien? Die psychoanalytische und die verhaltenstherapeutische Sichtweise
10.4 Die Angstneurose und der angstneurotische Modus – Geschichtliche Vorbemerkungen
10.5 Das deskriptive klinische Bild
10.6 Psychodynamik des angstneurotischen Modus
10.7 Der Unterschied zwischen Phobien und angstneurotischer Störung
10.8 Das Sicherheit bietende internalisierte Objekt bei der angstneurotischen Störung
10.9 Variationen der angstneurotischen Störung
10.10 Die Rolle der Aggression bei der Angstneurose
10.11 Weitere Variationen und Differenzierungen des Angstneurotischen
10.12 Polar entgegengesetzte Gefahren und damit korrespondierende Ängste
10.13 Der hypochondrische Modus
10.14 Borderline-»Zustand« im Unterschied zur Borderline-Persönlichkeitsstörung

Kapitel 11: Depression und der depressive Modus

11.1 Die Mangelhaftigkeit der deskriptiven Definition der Depression
11.2 Die Funktion des depressiven Affekts
11.3 Drei Circuli vitiosi
11.4 Psychoanalytische Modelle der Depression
11.5 Ergänzung und Integration der Depressionsmodelle mit Hilfe des Drei-Säulen-Modells
11.6 Zwischenbemerkung zum Selbstmord
11.7 Die Unterscheidung zwischen schweren (früher endogenen) und leichten (früher neurotischen oder reaktiven) Depressionen
11.8 Wo bleibt der depressive Konflikt?

Kapitel 12: Der depressive Konflikt und zwei häufige Variationen der Depression

12.1 Ein weiterer im Drei-Säulen-Modell beschreibbarer Aspekt des depressiven Konflikts
12.2 Der depressive Konflikt in Termini des Bipolaritätsmodells
12.3 Die gereizte, aggressivierte Depression
12.4 Die masochistische Variation der Depression
12.5 Der masochistische Modus außerhalb der Depression
12.6 Definitorische und historische Bemerkungen zum sogenannten Masochismus
12.7 Eine übergreifende psychodynamische Definition des sogenannten Masochismus

Kapitel 13: Persönlichkeitsstörungen (allgemein)

13.1 Warum eine neue diagnostische Kategorie?
13.2 Die deskriptive Definition und Klassifikation von DSM-IV
13.3 Psychodynamik der Persönlichkeitsstörungen

Kapitel 14: Die einzelnen Persönlichkeitsstörungen

14.1 Persönlichkeitsstörungen mit selbstbezogenen Abwehr- und Kompensationsmechanismen
14.2 Vorwiegend objektbezogene Persönlichkeitsstörungen
14.3 Persönlichkeitsstörungen, die sowohl selbst- als auch objektbezogen sind

Kapitel 15: Der süchtige und der perverse Modus der Konflikt- und Traumaverarbeitung

15.1 Deskriptive Aspekte der Sucht
15.2 Psychodynamik der Sucht: Triebtheoretische, Ich-psychologische, selbstpsychologische und objektbeziehungstheoretische Konzepte
15.3 Süchtiges Ausweiten der Symptomatik
15.4 Therapeutische Aspekte der Sucht
15.5 Deskriptive Definition des perversen Modus
15.6 Vorbemerkung zur Psychodynamik der Perversionen
15.7 Historischer Überblick und kritische Betrachtung der Konzepte der Perversion
15.8 Sexualisierung der Aggression oder Aggressivierung der Sexualität?
15.9 Psychodynamik der Perversion im Allgemeinen
15.10 Einige spezielle Formen der Perversion
15.11 Masochismus: Eine auch außerhalb der Perversion bedeutsame Abwehrstrategie
15.12 Der Sadomasochismus
15.13 Exkurs über sexuelle Störungen im engeren somatisch-medizinischen Sinn

Kapitel 16: Der psychosomatische Modus der Konflikt- und Traumaverarbeitung

16.1 Einleitung
16.2 Die erste Aporie: Determinismus versus Finalismus
16.3 Die zweite Aporie: Warum ist manchmal eine körperliche Erkrankung »gesünder«?
16.4 Externalisierungs- und Internalisierungsprozesse bei der Entstehung psychosomatischer Störungen
16.5 Die Notwendigkeit der Psychodynamisierung der Psychosomatik
16.6 Differenzialpsychodynamik der körperlichen Störungen und Beschwerden

Kapitel 17: Der psychotische Modus der Konflikt- und Traumaverarbeitung

17.1 Die deskriptive und die psychodynamische Dimension der schizophrenen und der affektiven Psychosen
17.2 Die Psychodynamik der schweren Depression
17.3 Exkurs: Ist die Depression tatsächlich vorwiegend eine Selbstwertregulationsstörung?
17.4 Manie und bipolare Störungen

Kapitel 18: Die Psychodynamik der Schizophrenie

18.1 Klinische Begründung des Bipolaritäts- bzw. Dilemmakonzepts bei der Schizophrenie
18.2 Psychodynamik des Wahns im Allgemeinen
18.3 Noch einmal zum Verfolgungswahn
18.4 Andere Variationen von psychotischen Dysfunktionalitäten und ihre Funktionen
18.5 Zusammenfassung der Variationen des schizophren-psychotischen Modus
18.6 Zwei Circuli vitiosi und die Konsequenzen für die Therapie der Schizophrenie
18.7 Die therapeutische Relevanz der Unterscheidung zwischen selbst- und objektbezogener Symptomatik

Kapitel 19: Die Neurobiologie der Psychosen – Die Psychosomatosen des Gehirns

19.1 Zur Problematik der Beurteilung und Einordnung neurobiologischer Befunde
19.2 Somatopsychische Zusammenhänge
19.3 Anterior cingulate cortex (ACC) – eine Schlüsselstruktur?
19.4 ACC – auch bei Depressionen von Bedeutung?
19.5 Psychosomatische Zusammenhänge und die Gewichtigkeit des psychosozialen Faktors
19.6 Die Psychosomatosen des Gehirns

DRITTER TEIL: BEGRÜNDUNG DER NEU EINGEFÜHRTEN ODER MODIFIZIERTEN KONZEPTE

Vorbemerkung

Kapitel 20: Vergleichende Psychodynamik

20.1 Die Variationen der Dissoziation und die Verwandtschaft zwischen Zwang und Wahn
20.2 Ein bemerkenswertes Phobien-Paar: Klaustrophobie und Agoraphobie
20.3 Relativierung der kategorialen Diagnostik

Kapitel 21: Das Bipolaritätsmodell

21.1 Entstehung und Anwendung des Bipolaritätsmodells – zunächst bei den Psychosen und Persönlichkeitsstörungen
21.2 Zwei Aspekte im Modell der Bipolarität
21.3 Bipolaritätskonzepte bei Sigmund Freud
21.4 Noch einmal: Agoraphobie und Klaustrophobie
21.5 Racamiers Antinarzissmus, Lichtenbergs Grundmotivationen und Balints Oknophilie versus Philobatie
21.6 Das Lacan’sche Spiegelstadium
21.7 Sandler und das Sicherheits- bzw. Wohlbefindensbedürfnis
21.8 Die Kaskade der Wir-Bildungen
21.9 Noch einmal: Trauma oder Konflikt?
21.10 Die Bipolarität bei Melanie Klein
21.11 Verliert das Bipolaritätsmodell seine Relevanz durch die Hervorhebung des »Mangels«?
21.12 Die Bedeutung des Bipolaritätsmodells für das Verständnis der Geschlechterspannung

Kapitel 22: Die Funktion der Dysfunktionalitäten – ein durchgehendes Prinzip

22.1 Das Symptom als diagnostisches Indiz und als Element einer Funktion
22.2 Finalität im Körperlichen und im Psychischen
22.3 Die symptomatische Therapie als Notbehelf

Kapitel 23: Einige metaphorische Konzeptualisierungen

23.1 Das Drei-Säulen-Modell
23.2 Die Circuli vitiosi
23.3 Die Über-Ich-Konto-Metapher
23.4 Schlussbemerkung zur Vermeidung eines Missverständnisses

Kapitel 24: Anstelle eines Nachworts: Das Wesentliche in elf Punkten

Literatur


Mentzos, Stavros
Prof. Dr. med. Stavros Mentzos, Psychiater und Psychoanalytiker, war bis zu seiner Emeritierung Leiter der Abteilung für Psychotherapie und Psychosomatik des Klinikums der Universität Frankfurt/Main.

Prof. Dr. med. Stavros Mentzos, Psychiater und Psychoanalytiker, war bis zu seiner Emeritierung Leiter der Abteilung für Psychotherapie und Psychosomatik des Klinikums der Universität Frankfurt/Main.



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