E-Book, Deutsch, 391 Seiten
Meyer Der Stier von Scapa Flow
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-347-36618-3
Verlag: tredition
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Feindfahrten auf U-47 Bootsmaat Willy Meyer
E-Book, Deutsch, 391 Seiten
ISBN: 978-3-347-36618-3
Verlag: tredition
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die positive Berichterstattung über die zweite erweiterte Auflage des fünften Bandes der Dokumentation '10.357 gelebte Tage, 26.552 ungelebte Tage' motivierte Nachkommen von ehemaligen Besatzungsmitgliedern des durch seinen Angriff auf den britischen Marinehafen Scapa Flow wohl bekanntesten U-Bootes des zweiten Weltkrieges, U-47, unter dem Kommando von Kapitänleutnant Günther Prien, bislang unbekannte Fotos und Dokumente zur Veröffentlichung bereitzustellen. Dadurch konnte erstmals das interessanteste Kapitel der neueren Seekriegsgeschichte auch vor dem Hintergrund der Schicksale der Besatzungsmitglieder beschrieben und mit Fotos untermauert werden. Die sechste und die neunte Unternehmung des Bootes im Jahre 1940 werden in dieser zweiten Auflage mit unveröffentlichten Bildern des II. Wachoffiziers, Amelung von Varendorff fotografisch dokumentiert. Die Schande der Internierung der kaiserlichen Flotte im Jahre 1918 in Scapa Flow war der Grund für den BdU, Befehlshaber der U-Boote, Kommodore Karl Dönitz, den Briten kurz nach Kriegsbeginn einen schmerzhaften Stoß zu versetzen, um damit die U-Bootwaffe aufzuwerten. Das wird in diesem Buch ebenso thematisiert wie die erfolgreiche Rückkehr von U-47 und der Empfang der Besatzung in der Reichskanzlei in Berlin. PoW-Camp Papago Park in Phoenix/Arizona - In diesem Kriegsgefangenenlager saßen zeitweise bis zu 4.000 deutsche U-Bootfahrer. Unter ihnen der ehemalige I.WO von U-47, Hans Werner Kraus. Er gehörte zu den 25 U-Bootmännern, die am Heiligabend 1944 das Lager durch einen Tunnel verließen. Unter dem Synonym 'Faustballtunnel' wurde die Flucht weltbekannt. Das Kapitel 'The Great Desert Escape' beschreibt das trickreiche Vorgehen der internierten U-Bootbesatzungen. Aber auch der 'Fememord' im Papago Park am 12.03.1944 an dem jungen Maschinenobergefreiten Werner Drechsler ist Thema in dieser Dokumentation.
Wolfgang Meyer, 1946 in Kirchweyhe bei Bremen geboren, Ausbildung als Schriftsetzer und Druckereikaufmann, Arbeit als Produktions- und Herstellungsleiter in einem internationalen Buch- und Fachzeitschriftenverlag in München, als Projektleiter für Sonderprojekte bei einem großen Zeitungsverlag in Bayern, sowie als Senior Consultant und Projektleiter in einer europaweit tätigen Unternehmensberatung. Als assoziiertes Mitglied des Vorstandes eines konfessionellen Zeitschriften-Verlages konnte er seine breitgefächerte Expertise im Medienbereich einbringen. Nach langjährigen beratenden Tätigkeiten im Bereich der Print- und der elektronischen Medien in München, Würzburg, Frankfurt, Berlin und Wien lebt er mit seiner Frau Brigitte wieder in Weyhe bei Bremen. Er gewährt auf den 1.728 Seiten der fünf Bände der Dokumentation Einblick in den kurzen Lebensweg seines Patenonkels Willy Meyer. Die einzigartigen privaten Fotos und Dokumente wurden über viele Jahre sorgfältig archiviert und werden jetzt im Kontext mit den Unterlagen anderer, auch internationaler Archive, erstmals veröffentlicht.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
VORKRIEGSUNTERNEHMUNG 05.1939 – 06.1939
aus Wilhelmshaven Operationsgebiet:
Nordatlantik und Biskaya Tauch- und Geleitübungen Ausgelaufen mit
U-39, U-45, U-46 und U-51 U-39, Typ IX A, Kapitänleutnant Gerhard Glattes.30 U-45 auf Meilenfahrt, Typ VII B, Kapitänleutnant Alexander Gelhaar.31 U-46, Typ VII-B, Kapitänleutnant Herbert Sohler, links mit weißer Mütze.32 U-51, Typ VII-B, Kapitänleutnant Ernst-Günther Heinicke.33 Links der Versorger „ALTMARK“ mit den U-Booten U-51, U-47 und U-45, im Hintergrund liegt das Schlachtschiff „ADMIRAL GRAF SPEE“. Dieses Foto wurde im Mai 1939 im Hafen von Ceuta in Spanien aufgenommen.34 DER ALTMARKZWISCHENFALL AUS NORWEGISCHER SICHT35 Merkwürdiger Weise ist über den Altmarkzwischenfall in der deutschen Literatur nur schwer etwas zu finden. Diesen Artikel habe ich auf einer norwegischen Website gelesen: Die Briten haben am 16.02.1940 im Jøssingfjord die „ALTMARK“ geentert. Es war die erste Verletzung der Neutralität in Norwegen vor Hitlers Überfall. Die „ALTMARK“ war ein Versorgungsschiff (Tender) der deutschen Kriegsmarine. Sie war im Südatlantik unterwegs und versorgte den Schweren Kreuzer „ADMIRAL GRAF SPEE“ mit Treibstoff und war auf dem Weg zurück nach Deutschland. An Bord hatte die „ALTMARK“ 299 Gefangene. Es waren britische Seeleute, die die „ADMIRAL GRAF SPEE“ von einem britischen Handelsschiff aufgenommen hatte, welches versenkt wurde. Die Royal Navy war auf der Jagd nach der „ALTMARK“. Sie wurde zuerst am 14.02.1940 entdeckt, als sie nördlich vom Fahrwasser des Trondheimfjords war. Sie fuhr unter eigenem Namen und deutscher Flagge. Sie war also noch nicht einmal getarnt. Die „ALTMARK“ fuhr mit einer norwegischen Marineeskorte südwärts die norwegische Küste entlang. Nach Völkerrecht hatte die „ALTMARK“ das Recht, das neutrale Fahrwasser für eine friedliche Durchfahrt auch mit Gefangenen an Bord zu nutzen. Da Kapitän Heinrich Dau eine norwegische Inspektion seines Schiffes verweigerte, wurde ihm zuerst die Durchfahrt des Hellefjords am Kriegshafen Bergen vorbei, verweigert. Der Befehl wurde jedoch von Admiral Henry Diese aufgehoben, weil er befürchtete, dass die Briten das Schiff direkt vor Bergen aufbringen würden, wenn es außen herum gefahren wäre. Nun fuhr die „ALTMARK“ mit ihrer Eskorte direkt durch den Kriegshafen Bergen, was einem Bruch der norwegischen Neutralität gleich kam. Am Tag danach, am 15.02.1940 wurde die „ALTMARK“ von drei britischen Flugzeugen entdeckt. Eine Stunde später tauchte eine Gruppe von sechs britischen Schnellbooten auf. Um diesen zu entgehen, flüchtete sich die Altmark in den eisbedeckten Jøssingfjord. Sie wurde eskortiert von den norwegischen Torpedobooten „SKORY“ und „KJELL“ und dem Schnellboot „FIRERN“. Es fiel kein Schuss, als der englische Zerstörer HMS „COSSAK“ um 22.20 Uhr mit aufgeblendeten Scheinwerfern in den Fjord einlief. Die „ALTMARK“ lief rückwärts um ihren Feind auf Land zu drücken, bekam aber selbst Grundberührung und wurde dann von den Engländern geentert. Die Gefangenen wurden befreit. Obwohl die Norweger als Zeugen dabei waren, haben die Briten das Feuer auf die Deutschen eröffnet. Die Deutschen haben nicht zurück geschossen. Als alles vorbei war, zählte man sechs tote Deutsche. Einer starb später noch im Krankenhaus. Die Briten hatten keine Verluste zu beklagen. Berlin protestierte aufs schärfste in Oslo wegen des Überfalls. Ebenfalls protestierten die Norweger in London. Der norwegische Staatspräsident Carl Joachim Hambro (1885 – 1964) verkündete in seinem Protest, dass das gesamte Parlament und alle Volksvertreter hinter dieser Protestnote stehen. Norwegen, Schweden und die amerikanischen Volksvertreter waren der Meinung, dass die Briten die norwegische Neutralität auf das Gröbste verletzt haben. Die Briten waren der Meinung, dass dies eher eine technische Verletzung der Neutralität war. Sie wären moralisch zu dieser Militäraktion gezwungen gewesen. Für Norwegen bedeutete es, dass Hitler nun die Invasion des Landes forcierte. Am 21.02.1940 benannte Hitler Nikolaus von Falkenhorst zum Befehlshaber für den Einmarsch in Norwegen.36 Diese Luftaufnahme eines britischen Aufklärers zeigt den deutschen Versorger „ALTMARK“ vor Anker im Jøssingfjord.37 DER ALTMARK-ZWISCHENFALL AUS DEUTSCHER SICHT Beim Altmark-Zwischenfall handelt es sich um die Enterung des deutschen Versorgungsschiffes „ALTMARK“ durch den britischen Zerstörer HMS „COSSACK“ in norwegischen Hoheitsgewässern am 16. Februar 1940. An Bord befanden sich 303 alliierte Matrosen, die vom Panzerschiff „ADMIRAL GRAF SPEE“ bei ihrer Kaperfahrt im Südatlantik gefangen genommen worden waren. Die britischen Seeleute wurden befreit, wobei sieben deutsche Seeleute durch eine Schießerei ums Leben kamen, anschließend wurde die „ALTMARK“ wieder freigegeben. Da die „ALTMARK“ als Versorgungsschiff der Kriegsmarine nicht unter der Reichskriegsflagge, sondern unter Reichsflagge fuhr, galt das Schiff aus deutscher Sicht nicht als Kriegsschiff; was die britische Seite erheblich anders beurteilte. Durch den Angriff gelangte die deutsche Führung zu dem Schluss, Großbritannien würde die norwegische Neutralität nicht respektieren, und begann mit Planungen zur Besetzung Norwegens. Diese Annahme führte schließlich dazu, dass die deutschen Pläne zur Besetzung Norwegens unter der Tarnbezeichnung „Unternehmen Weserübung“ in die Tat umgesetzt wurden. Auch in London mehrten sich die Befürworter eines Eingreifens in Norwegen. Auf dem Rückweg vom Südatlantik nach Deutschland war die „ALTMARK“ mit ihren britischen Kriegsgefangenen unter Führung von Kapitän Dau am 14. Februar 1940 nördlich von Trondheim in norwegische Hoheitsgewässer eingedrungen. Damit hatte sie völkerrechtswidrig gehandelt. Am 14. Februar wurde das Schiff zweimal von zwei verschiedenen norwegischen Torpedobooten, der „TRYGG“ und der „SNOEGG“, angehalten und kontrolliert, ohne das die Kontrolleure die Kriegsgefangenen entdeckten. Hiermit gab sich der Chef des Zweiten Norwegischen Seeverteidigungsabschnittes, Konteradmiral Carsten Tank-Nielsen, nicht zufrieden, da er über britische Internierte an Bord informiert worden war. Er begab sich am 15. Februar mit dem Torpedoboot „GARM“ selbst zur „ALTMARK“ und verlangte eine neuerliche Untersuchung. Kapitän Dau lehnte ab; sein Versuch, per Funk die deutsche Botschaft in Oslo zu erreichen, wurde von den Norwegern verhindert. Immerhin gestattete Tank-Nielsen die Weiterfahrt unter Begleitung der norwegischen Torpedoboote „SKARV“ und „KJELL“ und des Wachbootes „FIREN“. Inzwischen hatten die Briten, vermutlich aufgrund des lebhaften Funkverkehrs, die „ALTMARK“ geortet, und gegen 14:50 Uhr wurde das Schiff von britischen Flugzeugen innerhalb der norwegischen Hoheitsgewässer gesichtet. Als gegen 16:00 Uhr auf der Höhe von Egersund drei britische Zerstörer in Sicht kamen, zog sich Kapitän Dau, um der Kaperung zu entgehen, in den Jøssingfjord zurück. Inzwischen hatten die norwegischen Torpedoboote Anweisung, sich längsseits der „ALTMARK“ zu legen, um ein Entern durch die Briten zu verhindern. Eine halbe Stunde vor Mitternacht lief der von Philip S. Vian kommandierte britische Zerstörer HMS „COSSAK“ in den Fjord ein, legte sich längsseits der „ALTMARK“ und ließ sie von einem Stoßtrupp entern. Der Befehl an die norwegischen Torpedoboote, dies zu verhindern, war inzwischen widerrufen worden, und die Norweger beschränken sich den Briten gegenüber auf einen Protest. Bei der folgenden Schießerei kamen sieben deutsche Seeleute ums Leben. Die HMS „COSSACK“ übernahm die 303 britischen Kriegsgefangenen und brachten sie nach Großbritannien zurück. Die sieben gefallenen Seeleute der „ALTMARK“ werden an Land gebracht.38 Die Norweger waren darüber verärgert, dass ihre Neutralität verletzt worden war, und wollten nicht in einen europäischen Krieg gezogen werden. Tatsächlich säte der Altmark-Zwischenfall Zweifel über die norwegische Neutralität unter den Alliierten und Deutschland. Beide Seiten hatten Eventualpläne für militärische Aktionen gegen Norwegen, vor allem in Bezug auf die Verkehrswege des schwedischen Eisenerzes, von dem die deutsche Rüstungsindustrie im frühen Stadium des Krieges abhing. Der Altmark-Zwischenfall überzeugte Hitler davon, dass die Alliierten die norwegische Neutralität nicht respektieren würden, und er entschied sich am 19. Februar zur Intensivierung der Planung des Unternehmens „Weserübung“, der Besetzung von Dänemark und Norwegen, die am 09. April 1940 durchgeführt wurde. Der Altmark-Zwischenfall gab den Briten zwar einen kurzfristigen, aber dringend benötigten moralischen Auftrieb während des sogenannten Sitzkrieges. (Die weitgehend ereignislose Phase zwischen Deutschland und Frankreich von September 1939 bis Mai 1940 wurde „Drôle de guerre“, seltsamer Krieg oder Sitzkrieg...