Zwei Autoren schicken sich Anfang Juni 2021 gegenseitig Gedichte zu, das ist nicht ungewöhnlich. Aber sie bestehen darauf, dass der jeweils andere damit machen kann, was immer er will. Die ersten Bearbeitungen entstehen schnell und entzünden sich an einer überraschenden Freiheit: Lass uns das Andere lieben, das Nicht-Ich, den Gegenton, der ergänzt, was im Eigenen steckt. Der jeweils andere überschreibt, stellt um, ergänzt, ersetzt, komplettiert. Unerwartete Dinge geschehen, Zeilen entfallen, Verse brechen aus, Sound wird gedimmt oder übertönt. Die Eingriffe sind mutig und scheinbar ohne Respekt. Doch nur so geht’s. Das Eigene mit dem Anderen zusammenbringen, vertrauen darauf, dass Poesie funktioniert wie Chemie. So kommt es in sehr kurzer Zeit zu einem Schwung an Gedichten, gleichermaßen rätselhaft wie eigenwillig, schillernd und geheimnisvoll – Texte, von denen auch die Autoren selbst völlig überrascht sind. Eine verblüffende Kooperation in 31 intensiven Gedichten von und mit Frank Milautzcki und Armin Steigenberger: »sprich: malhorndekor und barbotine«.
Milautzcki / Steigenberger
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Weitere Infos & Material
Milautzcki, Frank
Geboren 1961, lebt in Klingenberg am Main.
Mehrere Einzeltitel, zuletzt »schwarz drosseln«, gutleut verlag 2017.
Zahlreiche Veröffentlichungen seiner Lyrik, Essays und Grafik in Anthologien und Zeitschriften.
Arbeitet in Bild und Ton an Collagen.
Steigenberger, Armin
Geboren 1965 in Nürnberg, schreibt vorwiegend Lyrik, veröffent-lichte einen Roman und verfasst Theaterstücke.
Mitherausgeber der Literaturzeitschrift außer.dem und Mitglied der Autorengruppe Reimfrei. 2009 Irseer Pegasus, 1. Preis.
Zahlreiche Publikationen in Literaturzeitschriften und Anthologien. Drei Einzelpublikationen, zuletzt: »das ist der abgesägte lauf der welt«, Gedichte und Geisterspiele, edition offenes feld 2020.