Monstadt / Zimmermann / Robischon | Die diskutierte Region | Buch | 978-3-593-39654-5 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 14, 358 Seiten, Format (B × H): 142 mm x 215 mm, Gewicht: 456 g

Reihe: Interdisziplinäre Stadtforschung

Monstadt / Zimmermann / Robischon

Die diskutierte Region

Probleme und Planungsansätze der Metropolregion Rhein-Main
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-593-39654-5
Verlag: Campus

Probleme und Planungsansätze der Metropolregion Rhein-Main

Buch, Deutsch, Band 14, 358 Seiten, Format (B × H): 142 mm x 215 mm, Gewicht: 456 g

Reihe: Interdisziplinäre Stadtforschung

ISBN: 978-3-593-39654-5
Verlag: Campus


Die internationale Renaissance der Metropolregionen seit den 1990er-Jahren spiegelt sich auch in der Rhein-Main-Region in einer Vielfalt regionaler Kooperationen. Zwar lassen sich Teilerfolge verzeichnen, doch bestimmte Herausforderungen, wie die anhaltende Suburbanisierung, die Finanzkrise oder die alltäglichen Belange der Bürger, werden bislang nicht ausreichend berücksichtigt. Mit Blick auf die Realitäten in zahlreichen Handlungsfeldern diskutieren Experten aus Wissenschaft und Praxis über Probleme und Perspektiven regionaler Zusammenarbeit in der polyzentrischen Metropolregion Rhein-Main.
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Weitere Infos & Material


Inhalt

Vorwort
Tobias Robischon. 9

Metropolregionen – Strategische Handlungsfelder für eine
zukunftsfähige Stadt- und Regionalentwicklung
Jörg Knieling.13

I. Rhein-Main global

Die Finanzkrise und ihre Folgen für
die Metropolregion Rhein-Main
Eike W. Schamp.43

Probleme der Metropolenentwicklung: Rhein-Main
im internationalen Vergleich
Roger Keil.63

Metropolregion Rhein-Main – zur Geographie der Standortnetze
wissensintensiver Dienstleistungsunternehmen
Tim Freytag/Michael Hoyler/Christoph Mager.81

Zwischenfazit: Rhein-Main global
Karsten Zimmermann.103

II. Raumstrukturelle und baulich-räumliche Transformationsprozesse

Auf nach Frankfurt!
Albert Speer.111

Arbeiten in der Zwischenstadt: Raumwirtschaftliche Strukturen
und Pendlerverflechtungen in Rhein-Main
Andrea Soyka.123

An den Rändern der Metropole: Entwicklung, Funktion und
Probleme periurbaner Räume in der Rhein-Main-Region
Ulrich Gehrlein.155

Zwischenfazit: Raumstrukturelle und baulich-räumliche
Transformationsprozesse
Barbara Schönig.175

III. Infrastrukturen und Daseinsvorsorge in der Metropolregion

Regionale Zusammenarbeit in der Ver- und Entsorgung des
Rhein-Main-Gebiets
Jochen Monstadt/Martin Schmidt/Henning Wilts.185

Immobilienmärkte und soziale Polarisierung in der Metropolregion
Frankfurt Rhein-Main
Susanne Heeg/Andrej Holm.211

Weiterentwicklung des Regionalparks RheinMain
Jörg Dettmar.231

Probleme und Perspektiven der Kulturregion Rhein-Main-Neckar
Werner Durth.255

Zwischenfazit: Infrastrukturen und Daseinsvorsorge in der
Metropolregion
Jochen Monstadt.269

IV. Stadtregionale Konflikte: Widerstand und Engagement im Kontext stadtregionaler Entwicklung

Raumkonflikte und Verfahrensfragen am Flughafen Frankfurt
am Main
Ute Knippenberger.277

Zivilgesellschaft und stadtregionale Planung: Erfahrungen aus
den USA – Optionen für Rhein-Main?
Barbara Schönig/Ursula Stein.297

Regionalreformen im Vergleich: München, Rhein-Neckar,
Rhein-Main, Stuttgart und Hannover
Karsten Zimmermann.315

Zwischenfazit: Stadtregionale Konflikte
Tobias Robischon.335

V. Schlussfolgerungen

Regionale Kooperation im Rhein-Main-Gebiet: Eine vorläufige
Bilanz
Karsten Zimmermann/Jochen Monstadt.345

Anhang
Autorinnen und Autoren.353

Die Veranstaltungsreihe Metropolenforum Rhein-Main.355


Vorwort

Tobias Robischon

Die Metropolregion Rhein-Main ist eine diskutierte Region: Denn "Rhein-Main" ist zwar ein häufig benutztes Wort, aber auch nach Jahrzehnten noch kein selbstverständlicher Begriff auf der Landkarte, weder topographisch noch politisch. Allein für die räumliche Abgrenzung der Region gibt es eine Fülle von Definitionen mit einer gewaltigen Spannweite. Rhein-Main, das kann Frankfurt am Main mit seinen umliegenden Kommunen sein (Regionalverband FrankfurtRheinMain, circa 2,2 Millionen Einwohner), oder aber ein Gebiet, das von Worms bis hinter Fulda reicht (Europäische Metropolregion, circa 5,5 Millionen Einwohner).

Dieser Band über die "diskutierte Region" Rhein-Main ist selbst ein Diskussionsergebnis: Er fasst die Vorträge, Kommentare und Diskussionen der Veranstaltungsreihe "Metropolenforum Rhein-Main" zusammen, die vom Herbst 2010 bis zum Frühjahr 2012 monatlich im Darmstädter Schader-Forum stattfand. Die Reihe widmete sich den aktuellen Problemen und Handlungsfeldern der Metropolregion und schuf ein Forum für den konstruktiven Austausch zwischen Wissenschaft, (Planungs-)Praxis und Bürgern. In dem Dialogforum wurden Beiträge ausgewiesener Wissenschaftler durch Experten aus der regionalen Praxis kommentiert und gemeinsam mit einem Fachpublikum und interessierten Bürgern diskutiert. Bewusst wurde der Veranstaltungsreihe keine räumliche Abgrenzung der Metropolregion Rhein-Main zugrundegelegt. Der Blick sollte auf die realen Verflechtungen und Kooperationsmöglichkeiten gelenkt werden, sowohl innerhalb wie außerhalb bestehender Grenzziehungen.

Die Renaissance der Metropolregionen ab den 1990er Jahren hat in Deutschland zu einer Vielzahl regionaler Initiativen geführt, mit ganz unterschiedlichen Zielen und Inhalten (etwa in Stuttgart, Hannover, Rhein-Neckar und München). Auch in Rhein-Main gab es Versuche, die Kooperation in der Region zu stärken. Ziel dieser Initiativen ist es, mögliche Synergie- und Negativeffekte kommunaler oder privatwirtschaftlicher Einzelentscheidungen für die Gesamtregion sichtbar zu machen, Entscheidungen aus regionaler Perspektive neu zu bewerten, und das Handeln der regionalen Akteure an Leitbildern und übergreifenden Zielen der Metropolregion auszurichten. So zeigen Regionalreformen in anderen deutschen und internationalen Metropolregionen mögliche Vorteile regionaler Kooperation, zum Beispiel den Aufbau einer kosteneffizienteren und hochwertigeren Infrastruktur.

Allerdings entsteht der Eindruck, dass in der Diskussion die Realitäten der Metropolentwicklung, etwa die Suburbanisierung, noch immer in der Tendenz verdrängt und vorschnell als schädlich bewertet werden, was den Weg zu einer konstruktiven Auseinandersetzung versperrt. Alltägliche Belange der Bürger, die ihr Leben durch berufsbedingtes Pendeln und in der Freizeitgestaltung längst den regionalen Realitäten angepasst haben, werden eher selten angesprochen. Auch eine stadtregionale Öffentlichkeit für diese Themen gibt es bislang kaum. Hier setzte das Metropolenforum Rhein-Main an.

Als temporäres regionales Dialogforum wurde das Metropolenforum von Fachleuten und Bürgern aus der ganzen Rhein-Main-Region genutzt, sich zu Themen der Region zu informieren und darüber zu debattieren. Die Teilnehmer schätzten besonders die Möglichkeit der Diskussion an einem "neutralen Ort", was durch die Zusammenarbeit der Veranstalter Schader-Stiftung, der Technischen Universität Darmstadt, Fachgebiet Raum- und Infrastrukturplanung, Institut IWAR sowie des LOEWE-Schwerpunkts "Eigenlogik der Städte" möglich wurde. Die Vielfalt regionaler Themen bot Stoff für 14 Abende, und doch konnte nur ein Ausschnitt der möglichen Diskussionsthemen behandelt werden. Inhaltliche Schwerpunkte waren die Region im globalen Kontext, ihre räumlichen Transformationsprozesse, die Infrastrukturen der Region und stadtregionale Konflikte. Eine Übersicht der Veranstaltungen findet sich im Anhang.

Allen Beteiligten an der Veranstaltungsreihe, vor allem den Vortragenden und Kommentatoren aus der Praxis, sei an dieser Stelle für ihr Engagement herzlich gedankt. Der Moderatorin Dr. Ruth Fühner vom Hessischen Rundfunk, die durch die gesamte Veranstaltungsreihe geführt hat, gilt ein besonderer Dank. Die freundlich-konstruktive Diskussionsatmosphäre der Veranstaltungsreihe war vor allem ihr Verdienst.

Dank möchten wir auch der Abteilung Landesentwicklung, Städtebau und Wohnungswesen des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung aussprechen, welche die wissenschaftliche Begleitung des Forums finanziell unterstützt hat. Zugleich sei allen Autoren und Autorinnen herzlich für die produktive Zusammenarbeit im Publikationsprozess und ihre fristgerechte Erstellung der schriftlichen Fachbeiträge gedankt. Schließlich gilt unser herzlicher Dank den Personen, die an der Fertigstellung des Buchs mitgewirkt haben. Insbesondere Tobias Schmidt hat als studentischer Mitarbeiter am Fachgebiet Raum- und Infrastrukturplanung die Forumsdiskussionen kompetent protokolliert und ausgewertet und durch seine inhaltlichen Beiträge, editorischen Arbeiten und organisatorische Unterstützung wesentlich zur vorliegenden Buchpublikation beigetragen.


Jochen Monstadt, Prof. Dr.-Ing., lehrt am Fachgebiet Raum- und Infrastrukturplanung am Institut IWAR der TU Darmstadt. Tobias Robischon, Dr. rer. pol., ist wissenschaftlicher Referent bei der Schader Stiftung, Darmstadt. Barbara Schönig, Dr.-Ing., ist Professorin für Stadtplanung am Institut für Europäische Urbanistik, Fakultät Architektur, an der Bauhaus-Universität Weimar. Karsten Zimmermann, PD. Dr. phil., ist Gastprofessor am Institut für Politikwissenschaft der TU Darmstadt.



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