Montillon | Perry Rhodan 2827: Medusa | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 2827, 64 Seiten

Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage

Montillon Perry Rhodan 2827: Medusa

Perry Rhodan-Zyklus "Die Jenzeitigen Lande"
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-8453-2826-3
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Perry Rhodan-Zyklus "Die Jenzeitigen Lande"

E-Book, Deutsch, Band 2827, 64 Seiten

Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage

ISBN: 978-3-8453-2826-3
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Sie finden die verschollene Dunkelwelt - und die verlorenen Kinder der Erde Auf der Erde schreibt man das Jahr 1518 Neuer Galaktischer Zeitrechnung (NGZ). Die Menschen haben mit der Liga Freier Terraner ein großes Sternenreich in der Milchstraße errichtet; sie leben in Frieden mit den meisten bekannten Zivilisationen. Doch wirklich frei ist niemand. Die Milchstraße wird vom Atopischen Tribunal kontrolliert. Seine Angehörigen behaupten, nur seine Herrschaft verhindere den Untergang, den Weltenbrand der Galaxis. Der terranische Abenteurer Viccor Bughassidow ist an Bord seines Raumschiffs KRUSENSTERN unterwegs. Auf der Suche nach einem Heilmittel gegen die 'Posbi-Paranoia' begegnet er den zurückgezogen lebenden Eyleshioni und findet die Fährte eines Planeten, der vor unfassbaren zwanzig Millionen Jahren das Solsystem verlassen hat: MEDUSA ...
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1.
Ein mentaler Schwaden   Die KRUSENSTERN fiel zurück in den Normalraum. »Zielkoordinaten erreicht«, sagte Kommandant Marian Yonder. »Endlich«, flüsterte Viccor Bughassidow. Dabei ging es ihm nicht nur um den siebentägigen Flug von Terra an diesen entlegenen Ort der Galaxis ... sondern darum, dass seine jahrelange Suche in den nächsten Stunden möglicherweise ein Ende fand. Seine Besessenheit davon, das verlorene Stück des Solsystems zu entdecken: Medusa, den Planeten, der einst zum Sonnensystem der Terraner gehört hatte. Bughassidow tastete nach Jatins Hand. Die Bordärztin stand neben ihm in der Zentrale seines Schiffs. Sie ließ die Berührung zu, stieß aber gleichzeitig in einem kaum hörbaren Laut die Luft aus. Man musste sie gut kennen, um darin Verblüffung wahrzunehmen. Wahrscheinlich, dachte Bughassidow, würde es keiner außer mir bemerken. Marian vielleicht. Dass sie über diese zur Schau gestellte Nähe verblüfft war, wunderte ihn allerdings nicht. In der Öffentlichkeit spielten sie üblicherweise eher mit den Erwartungen der Besatzung. Die Wetten, ob Bughassidow und Jatin nun ein Paar waren oder nicht, wogten immer wieder hin und her. Sie beide amüsierten sich darüber. Ihm genügte es zu wissen, dass sie zusammengehörten, auf eine spezielle, erfreuliche Weise. Er schüttelte die Gedanken ab. Es spielte momentan keine Rolle. Nicht wenn die Chance bestand, Medusa mit eigenen Augen zu sehen. Wann baute sich endlich das Umgebungsholo auf? Wieso arbeiteten die Orter der KRUSENSTERN so langsam? Er wollte wissen, wie es dort draußen aussah! In der Bughassidow-Kaverne auf dem Jupitermond Europa hatte er vor einer Woche nach jahrelanger Forschung mithilfe seiner Erkenntnisse bei den Eyleshioni einige Geheimnisse gelüftet und so die ungefähren Koordinaten ermittelt, an denen sich die verschollene Welt Medusa befinden musste. Das größte Rätsel des Solsystems, dachte er. Die Aufgabe meines Lebens. Sie war fast erfüllt. Er fühlte sich, als könne er den Planeten bereits greifen. Aber noch sah er nichts. »Schon als Kind habe ich von diesem Augenblick geträumt, Jatin«, sagte er. »Ich war mir sicher, dass ich die großen Geheimnisse des Kosmos aufklären kann!« Sie lachte, aber es klang geschauspielert. Wahrscheinlich war sie von der Situation genauso ergriffen wie er. »Als Kind«, meinte sie, »dachtest du bestimmt, du wirst das allergrößte Rätsel überhaupt lösen.« »Für mich«, stellte Bughassidow klar, »ist Medusa das größte Rätsel. Die Geschichte des Heimatsystems der Terraner muss neu geschrieben oder besser ergänzt werden. Weil ich den verschollenen Planeten gefunden habe, der vor Jahrmillionen noch zum Solsystem gehört hat. Diese Mission wird mein Leben verändern. Es erfüllen.« Mein Kindheitstraum wird wahr. Ihre Hand löste sich von seiner. »Du bist zu jung, um schon jetzt deinen Höhepunkt zu feiern. Stell dein Licht nicht unter den Scheffel. Vor dir liegt noch Großes.« Er überlegte, was er antworten sollte, doch ein Holo baute sich funkensprühend auf und nahm ihm die Not, etwas zu erwidern. Das dreidimensionale Abbild zeigte ein Stück Weltraum – einen winzigen Teil des ewigen Vakuums, der allgegenwärtigen schwarzen Leere. Nur ferne Sterne funkelten darin. Kein Objekt in Reichweite der Nahortung ... und schon gar kein Planet. »Die Massetastung liefert bislang kein Ergebnis«, stellte Marian Yonder überflüssigerweise fest. Nach einer kurzen Weile gestattete er sich einen in der Zentrale ungewohnt privaten Tonfall: »Wir finden Medusa, Viccor! Bald! Die Koordinaten haben uns nur annähernd ans Ziel gebracht. Es wäre ein Wunder gewesen, sofort fündig zu werden!« Bughassidow nickte nur. Ein Wunder. Sie waren an diesen Ort gekommen, um es wahr zu machen. Nichts konnte ihn davon abbringen. Es mochten Horden von Tiuphoren auftauchen oder tausend kosmische Rätsel und Gefahren – er würde dafür sorgen, dass die KRUSENSTERN keinen Millimeter zurückwich! »Es war doch klar, dass uns der Planet nicht einfach so in den Schoß fällt«, fuhr Kommandant Yonder fort. »Die Ziquama kannten nur den ungefähren Ort, an dem Medusa wieder materialisieren würde.« Oder Sheheena, wie der Planet in der zwanzig Millionen Jahre zurückliegenden Vergangenheit genannt worden war. »Und jetzt?«, fragte Jatin. Bughassidow rieb sich die Hände. »Wir suchen weiter. Drehen jeden Stein um und graben tiefer!« Am liebsten hätte er genau das getan: Werkzeug in die Hand genommen und sich höchstpersönlich durch alle Schichten aus Erde und Zeit gewühlt, die das Geheimnis noch verbargen. In einer realen Ausgrabungsstätte wäre es so gelaufen. Aber im Weltall gab es andere Regeln. Er musste sich auf die Technologie der KRUSENSTERN verlassen, die den Raum im Umkreis von einigen Lichtjahren absuchte. Damit sollte sich ein Objekt mit der Masse eines ganzen Planeten finden lassen. Falls es sich tatsächlich in der Nähe befand. Medusa war in grauer Vergangenheit mithilfe der phantastischen Möglichkeiten einer sogenannten Purpur-Teufe versetzt worden und hatte eine Reise durch Raum und Zeit angetreten. Nun musste der Planet eine Dunkelwelt sein, ohne das Licht der heimatlichen Sonne, etwa 38.000 Lichtjahre von Sol und damit dem Ursprungsort entfernt, 36.500 Lichtjahre oberhalb der Milchstraßenhauptebene im Halo. Die Frage war, wann Medusa wieder materialisiert war und wie lange sich der Planet deshalb inzwischen vom Ort seines Auftauchens fortbewegt hatte. Es konnten Jahrhunderttausende sein ... Jahrmillionen ... oder nahezu jede andere denkbare Zeitspanne. Mit einem Mal kam ihm ein Gedanke, so erschreckend, dass er ihn bislang wohl verdrängt hatte, obwohl er nahelag. Was, wenn Medusa bisher nicht materialisiert war? Wenn die Purpur-Teufe den Planeten noch weiter in die Zukunft geschickt hatte? Er wollte nicht darüber nachdenken. Alles war Spekulation. »Wir schicken Sonden aus!«, befahl er. »Tut das«, sagte Jatin. »Ich ziehe mich ins Labor zurück.« »Aber du ...« »Ich werde die Balpirol-Proteindirigenten weiter untersuchen. Wir haben das Problem der Posbi-Paranoia noch nicht gelöst, Viccor! Und das müssen wir, wenn wir die KRUSENSTERN ganz unter Kontrolle bekommen wollen.« Sie wandte sich ab. »Deine Suche in allen Ehren, aber ich gehe einer handfesten Aufgabe nach. Die Posbis an Bord zu heilen muss Priorität genießen, sonst wartet eine böse Überraschung auf uns. Und wir dürfen nicht vergessen, dass es prominente Gefangene an Bord gibt.« »Du redest von Voyc Lutreccer und Meechyl? Sie können ...« »Sie könnten uns mehr über das Posbi-Virus verraten«, fiel Jatin ihm ins Wort. »Sie haben daran mitgewirkt!« »Schweigen sie weiterhin?«, fragte Bughassidow. Jatin nickte. »Und sie werden nach allem, was passiert ist, garantiert nicht kooperieren.« Sie wandte sich ab, ging einige Schritte Richtung Ausgang. »Es sei denn, wir zwingen sie dazu. Denk mal darüber nach«, empfahl sie, ehe sie aus der Zentrale eilte. Kurz sah Bughassidow ihr hinterher. Natürlich musste Jatin ihre Forschungen fortführen, aber sie konnte ihm nichts vormachen. Sie verschanzte sich nicht nur darum in ihrem Labor. Sie floh auch. Vor der Erinnerung an das Implantat der Eyleshioni, das sie kontrolliert hatte und das vor allem Voyc Lutreccer mitverantwortet hatte. Bughassidow konnte ihr deshalb nicht einmal einen Vorwurf machen. Im Prinzip handelte er genauso, indem er Zuflucht in seiner Arbeit suchte. Er musste sich damit auseinandersetzen. Musste mit Jatin sprechen. Und mit den Gefangenen. Später.   *   Die Sonden fanden nichts. Weder in den ersten Stunden noch in den beiden Tagen danach. Viccor Bughassidow blieb in der Zentrale, bis er vor Müdigkeit fast zusammenbrach, gönnte sich viel zu wenig Schlaf, schlang ein kleines Frühstück und eine viel zu große Portion Aufputschmittel hinunter und eilte zurück zu seinem Beobachtungsplatz. Nur um zu erfahren, dass sich nichts geändert hatte, und um eine neue Schicht zu beginnen. Irgendwann tauchten Madox Freeman und Madox Parzinger in der Zentrale auf ... oder das Duo Madox und Madox, wie viele sie seit Kurzem nannten. Die Bezeichnung konkurrierte noch mit dem doppelten Madox, den Teile der Besatzung auch in Erwägung zogen. Dass sie denselben Vornamen trugen, forderte zu derlei mehr oder weniger intelligenten Wortspielen geradezu heraus. Die beiden Soldaten konnte Bughassidow momentan gar nicht gebrauchen und hätte sie am liebsten des Raums verwiesen. Aber er riss sich zusammen. Ihm war klar, dass er seinen Druck und seine Frustration nicht unkontrolliert weitergeben durfte. Freeman und Parzinger waren an Bord gekommen, als Bughassidow mit Cai Cheung, der Solaren Premier, verhandelt hatte. Sie hatte ihnen den Auftrag erteilt, mit der KRUSENSTERN offiziell nach Medusa zu suchen. Die beiden galten als Wachhunde und Helfer zugleich. Es fiel Bughassidow nicht leicht, ihre Rolle korrekt einzuschätzen, zumal sie nicht allein an Bord der KRUSENSTERN gekommen waren. Sie kommandierten eine Raumlandeeinheit der LFT, die aus einer Hundertschaft Raumlandesoldaten und Kampfrobotern bestand. »Was wollt ihr?«, fragte Bughassidow bemüht höflich. »Dir einen Lagebericht geben, was die Gefangenen angeht.« »Ich höre, auch wenn ich anderes zu tun habe.« Hoffentlich war die Botschaft dahinter deutlich genug: Fasst euch...



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