Morgenroth / Frühbeis / Vogt | Berge. Ganz oben in der Tiefe meiner Seele | Buch | 978-3-88095-223-2 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 78, 36 Seiten, GEH, Format (B × H): 220 mm x 310 mm, Gewicht: 157 g

Reihe: Publik-Forum Extra

Morgenroth / Frühbeis / Vogt

Berge. Ganz oben in der Tiefe meiner Seele


Erscheinungsjahr 2012
ISBN: 978-3-88095-223-2
Verlag: Publik-Forum

Buch, Deutsch, Band 78, 36 Seiten, GEH, Format (B × H): 220 mm x 310 mm, Gewicht: 157 g

Reihe: Publik-Forum Extra

ISBN: 978-3-88095-223-2
Verlag: Publik-Forum


Die Berge sind seit alters der Sitz der Götter. Bis heute kennen alle Kulturen der Welt heilige Berge. Dass Berge bestiegen, besucht, genossen, bewun?dert, vermarktet und bezwungen werden, das ist bei uns erst seit rund 200 Jahren der Fall. Gleichzeitig aber ist das Bewusstsein dafür, dass man dem Himmel dort näher ist und der Blick auf das Leben oben am Gipfel neu werden kann, so alt wie die menschliche Kultur. Denn die Berge sind eine Welt des 'ganz Anderen' – und der Mensch wird ganz anders, wenn er in den Bergen unter?wegs ist. Wer in die Berge aufbricht, braucht einen langen Atem und gute Schuhe – und wer losgegangen ist, spürt, wie sich das Lebensgefühl verändert.
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Weitere Infos & Material


Die Autoren und ihre Beiträge

Stefan Frühbeis: Bergauf. Ich-Erfahrung, Natur-Erfahrung, Gottes-Erfahrung - nirgendwo fügen sie sich großartiger als auf einem Berg

Ernst Vogt im Gespräch mit Reinhold Messner: Die Rückkehr ist wie eine Wiedergeburt. 'Der Berg, auf den ich hinaufsteige, hat einen großen Abgrund, in den ich hinunterschauen kann: Es ist der Abgrund in mir.'

Andreas Estner: I konn da ned weg. Keine Familie, die zwischen den Bergen lebt, würde jemals ihre Heimat aufgeben. Das tut man nicht, heißt eine unausgesprochene Regel, um keinen Preis

Rainer Schildberger: Gebete im Nebel. Croagh Patrick, Irlands heiliger Berg. Sieben Runden sind zu absolvieren und dabei sieben Vaterunser, sieben Ave Maria und ein Glaubensbekenntnis aufzusagen

Andreas Estner im Gespräch mit Rudi Wuttig: Retter in der Höhe. 'Man meint immer, wir sind so harte Helden. Das ist natürlich gar nicht so.' Rudi Wuttig ist Bereitschaftsleiter der Bergwacht Fischbachau-Bayrischzell

Michael Albus: Wo die Götter wohne. Im Kern aller Erfahrungen aber liegt das Schweigen, das innere Schweigen, die Stille, die tiefe innere Stille

Roger Gerhardy: Jeder trägt sein Kreuz. Auch der Lingwa im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo. Weil ein paar Tapfere sich nicht um die bösen Geister scherten.

Hermann Magerer: Einer wie kein anderer. Darf ich bitte persönlich werden: Ich war bisher - und es ist noch kein Ende abzusehen - mindestens 300 Mal auf dem Hirschberg. Zu allen Jahreszeiten, bei jedem Wetter, allein und mit anderen

Matthias Morgenroth im Gespräch mit Andy Holzer: Der Blinde am Seil. Andy Holzer ist Extrembergsteiger. Er gebraucht dazu nicht das Augenlicht, sondern alle anderen Sinne

Klaus Hofmeister: Deine Lebenslandschaft. Der eine geht leichtfüßig auf Wegen ohne Stolperstein, andere hängen in der Steilwand bei Sturm und Regen und werden nass bis auf die Herzhaut

Gerhard Marcel Martin: Bergab. Sisyphos, Buddha, Jesus: Alle drei Geschichten erzählen von Menschen, die den ganzen Weg gegangen sind - hinauf und hinab


Kreuzungspunkte von Himmel und Erde

Der Himmel ist anders, oben in den Bergen. Und ameisenklein der Alltag irgendwo dort unten. Dass Berge bestiegen, besucht, genossen, bewundert, vermarktet und bezwungen werden, das ist bei uns erst seit rund zweihundert Jahren der Fall. Seit der romantische Blick das Besondere an ihnen sichtbar gemacht hat, seit der Mensch sich dadurch im Spiegel der Bergwelt neu zu entdecken gelernt hat.

Gleichzeitig aber ist das Bewusstsein dafür, dass man dem Himmel dort näher ist und der Blick auf das Leben oben am Gipfel neu werden kann, so alt wie die menschliche Kultur. Die Berge sind seit alters der Sitz der Götter. Alle Kulturen der Welt kennen heilige Berge. Manche von ihnen dürfen bis heute nicht betreten und nicht überflogen werden, der Ehre der Götter wegen.

Die Berge sind eine Welt des 'ganz Anderen' – und der Mensch wird ganz anders, wenn er in den Bergen unterwegs ist. Davon erzählen die Geschichten und Gespräche in diesem EXTRA. Wer in die Berge aufbricht, braucht einen langen Atem und gute Schuhe – und wer losgegangen ist, spürt, wie sich das Lebensgefühl verändert. Die Berge prägen das Leben auch im Tal – und viele Familien in Bayern können sich nicht vorstellen, jemals den Bannkreis der Berge zu verlassen und hinaus ins Flachland zu ziehen.

Der weltberühmten Extrembergsteiger Reinhold Messner wird in diesem EXTRA unter anderem nach seinen Erfahrungen in der Todeszone befragt. Reinhold Messner antwortet: 'Die Rückkehr ist wie eine Wiedergeburt. Auch weil ich weiß: Ich lebe noch. Das Entscheidende ist die Erkenntnis, dass das nackte Leben das Wichtigste ist, was wir haben – alles andere ist nur Beiwerk.'

Auch der blinde Bergsportler Andy Holzer erzählt in diesem EXTRA von seinen spirituellen Erfahrungen auf den Gipfeln dieser Welt. Wie ist das möglich, die höchsten Berge zu besteigen – ohne Augenlicht? Andy Holzer sagt, der Wind, der Geruch, sein Tastsinn, die Ohren verraten ihm, wo es langgeht. Kurz vor unserem EXTRA-Gespräch war Andy Holzer gerade noch eine 1500 Meter lange Firnflanke 'runtergeflitzt'.

Und dann gibt es noch die explizit heiligen Berge, in Irland genauso wie im Himalaya. Was lässt sich dort oben erleben? Welche Pilger sind unterwegs? Und welche Hoffnungen haben sie im Gepäck? Übrigens: Auch die großen Gestalten der Weltreligionen waren Bergsteiger, Jesus genauso wie Buddha. Und auch sie haben ihre besonderen Erfahrungen mit ins Tal gebracht.

Berge sind Kreuzungspunkte von Himmel und Erde. Das Gipfelkreuz ist das beste Symbol dafür. Dieses EXTRA ist eine Wanderung durch Berg- und Gipfelerfahrungen und es spürt den intensiven Erlebnissen dieser gewaltigen Grenzregion nach.

Matthias Morgenroth



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