Müller | Das Alienkind | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 143 Seiten

Müller Das Alienkind


1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-7598-2801-9
Verlag: epubli
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, 143 Seiten

ISBN: 978-3-7598-2801-9
Verlag: epubli
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Ein Raumschiff, das in Not gerät... Eine Frau, die um das Überleben der ganzen Crew kämpft ... Ein Kind, das die Ermordung der eigenen Eltern ansehen muss ... Eine Jugendliche, die verzweifelt ihre Identität sucht, nachdem sie das Interesse der Stasi geweckt hat ... Aber wie hängt alles zusammen? Der Debütroman von Juliane Müller-Kranepohl wird auch dich in seinen Bann ziehen und in ferne und nicht so ferne Galaxien entführen.

Juliane Müller wurde 1984 in Potsdam geboren und wuchs zwischen den Gärten und Seen der Stadt auf. Seit sie in ihrer frühen Kindheit lesen lernte, nahm sie ihre Bücher in den Garten ihrer Eltern oder in die inspirierende Landschaft vor ihrer Haustür zum Lesen mit. Sie liebt die Kombination von Fantasie und glasklarer Logik und lernte gleich zwei passende Berufe, denn sie ist sowohl gestaltungstechnische Assistentin als auch Steuerexpertin. Sie liebt beide Berufe genauso wie das Schreiben, wo sie ihrer Fantasie ganz freien Lauf lässt. Ihre bisherigen Werke umfassen Gedichte von enttäuschenden oder Hoffnung gebenden Menschen, von Flirtereien oder auch Schilderungen von technischen Wunderwerken, die es bis jetzt nur in ihrer Fantasie gibt.

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Kapitel 1       1972 im Raumschiff der Aliens. „Oh, nein, nein, nein, nein!“, schreit Sonia auf und springt die letzten Stufen der Leiter herunter. Beim Aufprall ertönt ein hoher metallischer Knall der Metallgitter unter ihren Füßen. Durch die Höhe wird sie dabei in die Knie gezwungen. Mit dem Rest Energie, den sie durch Angst noch zusammenfindet, springt sie wieder auf. Mit einem Schraubenzieher bewaffnet rennt sie weiter und immer weiter durch die Maschinenräume des Raumschiffs. Bei jedem weiteren Schritt ertönt der kurze helle metallische Knall weiter. Die Gänge sind sehr eng. Langsam wird es etwas stickig. Sie japst nach Luft und ihre Beine werden bei jedem Schritt mehr langsam zur Qual. Sie fühlen sich an wie Blei und die Knie zittern. Das Alarmsignal wird unerträglich genauso wie die Hitze, je näher sie den Maschinen kommt, die Wurmlöcher öffnen und schließen sich. Sie rast nach rechts in einen weiteren Gang hinein. An den Wänden in den Gängen sind durchsichtige beleuchtete zylinderförmige Chemiebehälter eingebaut. Sie rast auf einem Computer zu, der weit hinten im Gang in einer Ecke steht. Die Chemiebehälter ragen zur Hälfte in die Wände hinein und zur Hälfte in den Gang. Hier unten ist es momentan das einzige Licht. Die oberen und unteren Enden der Behälter sind mit schwarzem Metall umschlossen und an diesem Metall sind schwarze Metallschläuche. Die Metallschläuche sind außen mit stoffartigem Gewebe mit Messinstrumenten angeschraubt. Fuck, denkt Sonia, während sie an den Chemiebehältern vorbeiläuft. Denn sie sieht, dass zum Teil die Behälter zerbrochen sind und andere wiederum gesplittertes Glas haben. Einzelne dazwischen sind in Ordnung, aber leider sehr wenige. In sehr wenigen blubbern die Flüssigkeiten noch für die Energieherstellung. Viel zu wenige sind intakt. Viel zu wenige, die funktionieren, denkt sie sich. Sonia hofft, dass es trotzdem gut geht. Sie japst wieder nach Luft und ihre bleiernen Beine, tragen sie nur noch aus Angst weiter an den Behältern vorbei. Ihr Herz rast und ihre Angst ist kaum auszuhalten. Dementsprechend melden sich auch ihre medizinischen Angstwerte und ihre gefallenen Fitnesswerte an ihrer Kleidung mit einem blinkenden roten Signal an ihren Ärmeln. Denn in ihren Gelenkschonern sind zusätzlich Computer für medizinische Gesundheit eingearbeitet. Obwohl die Kleidung sehr eng ist, ist sie trotzdem sehr dehnbar. In diesem dreckigen ölverschmierten weißen Shirt schauen am Ärmelende nur die Finger heraus. Ihre schwarzen Haare, zu einem praktischen Zopf gebunden, sehen etwas wirr und ungekämmt aus. Kein Wunder nach zwei Tagen hartem grenzwertigem Retten des Schiffes. Ihr Gesicht ist schmal mit braunen Augen und sie hat sehr ästhetische volle Lippen. Die schwarze Hose ist sehr eng anliegend, ihrem Körper genauso angepasst wie ihre Oberkleidung. In der Hose ist noch ein Urinschlauch integriert für den Fall, dass sie sehr schnell in einen Raumanzug schlüpfen muss. Denn im Weltall ist genauso der Überlebenswille angesagt wie zu Hause. Jedes Leben ist nur begrenzt, auch wenn durch die Medizin die Altersgrenze sehr erhöht ist. Man will doch nicht mutwillig das eigene Leben zerstören oder das der anderen verwirken. Deshalb ist das ganze Schiff und sind die Personen, die hier arbeiten, auf Sicherheit und Überleben getrimmt. Sie hat die letzten Jahre eine Angst vor dem Tod entwickelt, sodass sie öfter als sonst sich mit dem Computer durchchecken hatte lassen. Auch wenn das ganze Schiff wie ein Kriegsschiff aussieht, sind sie ein friedliebendes diplomatisches Forscherschiff. Trotzdem sind alle auf ihr Glück bedacht. Nach etlichen Metern und fünf Quergängen vorbei, wo auch beleuchtete Glasbehälter an den Wänden vorhanden sind, läuft sie rechts in den kurzen Gang hinein. Direkt in diesem Gang hinter den drei Behältern ist ein Computer versehen, auf den sie zuläuft. Die Behälter hinter ihr haben schon Risse im Glas und bei dem direkt neben dem Gang tropft die Chemie etwas heraus. Der Geruch der Flüssigkeit steigt ihr in die Nase. Es riecht scharf und reizt etwas die Nase. Sie greift sich an den Kragen und stülpt den für Wasseratemgeräte versehenen Kragen über den Mund. Optisch ist das nach außen hin nicht zu erkennen. Sie und andere an Bord haben genetische Lungen, mit denen Wasseratmung und Luftatmung möglich ist. Sie zieht hektisch die Touchscreen-Tastatur hervor. Schaut in das Computersystem, um zu sehen, was noch auf dem Raumschiff kaputt ist. Vom anderen Computer aus kann sie das noch nicht einsehen, obwohl sie das Siriussystem repariert hatte. Nur der Computer lädt das System etwas sehr lange hoch. Als sie gerade paar Handgriffe im System macht, meldet sich plötzlich die Stimme des Computers: „Die Maschinen überheizen sich, Sonia.“ In dem Moment springt auch das Alarmsignal unerträglich laut an. Vor Erleichterung wirft sie ihren Kopf in den Nacken und verfällt in einen innerlichen Jubelschrei und sagt: „Gott sei Dank, funktionierst du wenigstens wieder!“ Sie ist erleichtert, dass der Siriuscomputer endlich zu Ende geladen hat. Sie hatte die durchgebrannten Kabel mit dem kombinierten Schraubenzieher und Schweißgerät reparieren müssen. In der Zeit glitt die Crew vom Raumschiff ohne Antrieb durchs All und das medizinische Versorgungssystem läuft gerade nur mit Notstromsystem. Da antwortet die künstliche Intelligenz: „Sie müssen die Maschinen im Abschnitt fünf-eins-eins-null-sechs reparieren.“ „Sirius! Stell das Kühlungssystem auf weitere minus 20 Grad runter!“, schreit sie zum Raumschiff, während sie auf Fehlersuche im Computer geht. „Geht nicht, Sonia“, antwortet das Weltraumschiff Sirius. Als sie keine Fehler im Kühlsystem findet, fragt sie das Schiff Sirius: „Warum nicht?“ Darauf antwortet das Schiff: „Weil die Antriebssysteme des Wurmlochsystems brennen und ausgefallen sind. Außerdem ist das Kühlungssystem am Limit.“ „Ich glaube, das war ein Wurmlochsprung zu viel“, schreit Sonia mit lauter Stimme hinterher, um das Alarmsignal zu übertönen: „Sirius, kannst du mir eine Analyse durchs System jagen und mir auflisten, was alles kaputt ist und repariert werden muss und das in das Protokoll des Schiffes setzen. Ich kann nicht mehr. Wie du erkennen kannst, macht mein Körper das nicht mehr lange mit und die Energie, meinen mit Metall modifizierten Körper und meine Nanopartikel können auch mich nicht mehr lange aufrechterhalten.“ Den zwanzigsten Sprung durch ein riesiges starkes Wurmloch, eine seltene Größe im All, hat die Sirius leider nicht überstanden. Der Sprung durchs Wurmloch wurde unterbrochen und wirbelte das Schiff irgendwo hin. Was sie nicht weiß, es ist an einem Ort, der nicht auf ihrer Sternkarte verzeichnet ist. Leider wurde vor drei Tagen nur sie als Einzige aus dem Kälteschlaf gerissen. Sie musste schnell handeln. Sonst wären alle tot im All gekreist wie mit einem Geisterschiff. Sonia sieht sich die Ergebnisse an, die der Reihe nach aufgelistet werden. Während sie sich die Liste anschaut, werden vom Schiff nach und nach weiter die Ergebnisse gelistet. Es hilft auch keine Notreparatur mehr. Sie braucht unverzüglich und unbedingt die Hilfe der anderen. Sie hofft, dass die anderen vom medizinischen Computer fertig versorgt sind. Bisher dachte sie, sie könnte inzwischen wenigstens das Flugsystem notdürftig fertig reparieren. Sie hofft, dass sie wenigstens bedingt weiterfliegen und unterwegs die weiteren Reparaturen fertigmachen könnten. Sonia durchforstet weiter die Daten. Nebenbei versucht sie, das Problem mit den überheizten Maschinen mit der Kamera zu erfassen. Irgendwie kommt sie auch nicht an diese Dateien ran. Sie liest weiter. Langsam kommt Verzweiflung in ihr hoch. Nein, sie muss einen kühlen Kopf bewahren. Aber je mehr sie liest, desto verzweifelter wird sie. Sie ist schon zu fix und fertig, als dass sie noch etwas leisten kann. Ich werde mich wohl noch um das brennende Wurmlochsystem kümmern müssen, um der Explosionsgefahr entgegenzuwirken, geht es ihr durch den Kopf. Schließlich bemerkt sie, dass sie das Problem mit den überheizten Maschinen nicht von diesem Computer aus lösen kann. Die Reparaturen werden wohl noch lange dauern. Sie berechnet die Daten schnell im Computer weiter für die Energie der Schlafkapseln und des Lebenserhaltungssystems. Vor allem, wie lange die Energie noch reichen würde. Außerdem muss sie die Tür schließen, damit das Feuerlöschsystem eingreift. Sie kann nicht auf das Computersystem der Maschinen von hier aus zugreifen. Aber erst mal schauen, was da los ist. Ohne dieses zweite Flugsystem kommen sie nicht durch die Wurmlöcher. Sie würden von den Wurmlöchern im All zerrissen werden oder unkontrolliert da durch geschleudert werden, wenn sie überhaupt das Ganze überleben würden. Das Schiff muss erst mal auf Sparflamme fliegen. Später müssen die anderen sich die Sternkarte ansehen, um zu sehen, wo genau sie sind. Aber vorher müssen die Schlafkapseln genug Energie haben. Sie dreht sich um, nimmt sich dabei den Computer von der Wand, klemmt sich den auf den Arm und geht den Gang zwischen den Behältern weiter hinunter. Immer weiter geradeaus bis zu den Hauptmaschinen, um sich das genauer anzusehen. Sie merkt, dass sie sich nur noch paar Minuten bewegen kann, sonst stirbt sie trotz ihres modifizierten Körpers. „Sirius, wecke die Schlafkammer fünf-sechs-null-null bis fünf-sieben-null-null und die Kapsel des Käpt’n Schlafkapsel Nummer 1“, befiehlt Sonia der künstlichen Intelligenz. „Hiermit erwecke ich die Kapseln 5-6-0-0 bis 5-7-0-0 und Schlafkapsel.“ Nummer 1 antwortet die...



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