Buch, Deutsch, Band 13, 178 Seiten, PB, Format (B × H): 150 mm x 215 mm
Reihe: Quellen und Studien
Historische und aktuelle Aspekte
Buch, Deutsch, Band 13, 178 Seiten, PB, Format (B × H): 150 mm x 215 mm
Reihe: Quellen und Studien
ISBN: 978-3-9501986-9-0
Verlag: Alfred Klahr Gesellschaft
Im Oktober 2009 beschäftigte sich ein wissenschaftliches Symposium der Alfred Klahr Gesellschaft und des Bildungsvereins der KPÖ Steiermark mit der Analyse der aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise im Vergleich mit der Weltwirtschaftskrise des Jahres 1929. Der vorliegende Band dokumentiert die Referate dieser Konferenz.
Mehrere Beiträge widmen sich aus wirtschaftshistorischer und politikgeschichtlicher Sicht Österreich-spezifischen Aspekten der Weltwirtschaftskrise der Jahre 1929 bis 1933 (Gerhard Senft, Fritz Weber, Manfred Mugrauer). Die weiteren Texte haben politökonomische und aktuell-politische Fragestellungen zum Inhalt: Untersucht werden neue Erscheinungen und Unterschiede der jetzigen globalen Wirtschaftskrise verglichen mit jener von 1929 (Georg Fülberth, Hans Hautmann), die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Krise auf Österreich (Gerald Oberansmayr, Hannes Hofbauer), sowie mögliche Alternativen zur gegenwärtigen neoliberalen Politik (Franz Stephan Parteder).
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Vorwort
Gerhard Senft: Der Börsenkrach 1929 und seine Folgen in Österreich
Fritz Weber: Sonderfall Österreich. Warum die österreichische Wirtschaftspolitik nach 1931 auf entschiedene Maßnahmen zur Bekämpfung der ökonomischen Krise verzichtete und warum dieser restriktive Kurs in eine Diktatur mündete
Manfred Mugrauer: „Rothschild saniert – das Volk krepiert“. Die sozialökonomische Politik der KPÖ zur Zeit der Weltwirtschaftskrise
Georg Fülberth: 1873 – 1929 – 1975 – 2007: Vier Krisen und ihr Zusammenhang
Hans Hautmann: Die Marx’sche Krisentheorie und ihre Aktualität
Gerald Oberansmayr: Gewinner, Verlierer und Triebkräfte der Krise
Hannes Hofbauer: Westbanken in Osteuropa: Vom Boom zum Crash. Paradebeispiel Österreich
Franz Stephan Parteder: Den Weg für fortschrittliche Alternativen öffnen! Die Politik der KPÖ Steiermark vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise
Anhang: „Für eine solidarische, ökologische und demokratische Wende!“ Aufruf der Werkstatt Frieden & Solidarität
Autorenverzeichnis
Seit vier Jahren veranstaltet die Alfred Klahr Gesellschaft gemeinsam mit dem Bildungsverein der KPÖ Steiermark wissenschaftliche Symposien zu solchen Themen, die sowohl vom historischen wie vom aktuell-politischen Standpunkt gleichermaßen von Interesse sind. Im Herbst 2009 stand die Analyse der aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise im Vergleich mit der Weltwirtschaftskrise der Jahre 1929 bis 1933 im Mittelpunkt einer Konferenz mit dem Titel „Wirtschafts- und Finanzkrise – damals und heute“, die zunächst am 17. Oktober in Graz stattfand und am 31. Oktober in Wien wiederholt wurde.
Der vorliegende Band dokumentiert die in Graz und Wien gehaltenen Referate, die für die Drucklegung überarbeitet und wesentlich erweitert wurden. Drei Beiträge widmen sich aus wirtschaftshistorischer und politikgeschichtlicher Sicht Österreich-spezifischen Aspekten der Weltwirtschaftskrise der Jahre 1929 bis 1933: Gerhard Senft und Fritz Weber behandeln die Auswirkungen des Börsen-krachs von 1929 auf Österreich und die Wirtschaftspolitik der Jahre bis 1933. Mein eigener Beitrag beschäftigt sich mit der sozialökonomischen Politik der KPÖ in den Jahren 1929 bis 1933, vor allem mit den von ihr beeinflussten Streikbewegungen und ihren Aktivitäten in der Arbeitslosenbewegung.
Die weiteren Texte haben politökonomische und aktuell-politische Fragestellungen zum Inhalt: Georg Fülberth stellt einen Zusammenhang her zwischen den großen Krisen der Jahre 1873, 1929, 1975 und 2007 und analysiert die gegenwärtige Wirtschafts- und Finanzkrise als Nachfolgekrise jener von 1975. Der Beitrag von Hans Hautmann stellt die Frage nach der Bedeutung der marxistischen Krisentheorie für die Analyse gegenwärtiger Prozesse. Gerald Oberansmayr behandelt die ökonomischen und sozialen Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise auf Österreich. Hannes Hofbauer wiederum analysiert die Expansion österreichischer Banken in Osteuropa.
Abschließend stellt Franz Stephan Parteder am Beispiel der KPÖ Steiermark die Frage nach Alternativen zur gegenwärtigen neoliberalen Politik. Es geht ihm um eine Neuorientierung der Wirtschaft, in deren Mittelpunkt das Gemeinwohl, soziale Gerechtigkeit, eine demokratische Kontrolle des Finanzsektors und Mitentscheidungsrechte der arbeitenden Menschen stehen. Darauf zielt auch der am Ende des Bandes veröffentlichte Aufruf der Werkstatt Frieden & Solidarität „Für eine solidarische, ökologische und demokratische Wende!“ ab.
Gedankt sei zuletzt jenen Stellen, die mit ihrer finanziellen Unterstützung die Drucklegung des vorliegenden Sammelbandes ermöglichten: Neben unserem Kooperationspartner, dem Bildungsverein der KPÖ Steiermark, sind dies das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung und die Kulturabteilung der Stadt Wien.
Wien, im Sommer 2010
Manfred Mugrauer
wissenschaftlicher Sekretär der Alfred Klahr Gesellschaft