Niesen / Elsner / Viebrock | Hochschullehre digital gestalten in der (fremd-)sprachlichen LehrerInnenbildung | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 250 Seiten

Reihe: Giessener Beiträge zur Fremdsprachendidaktik

Niesen / Elsner / Viebrock Hochschullehre digital gestalten in der (fremd-)sprachlichen LehrerInnenbildung

Inhalte, Methoden und Aufgaben
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-8233-0240-7
Verlag: Narr Francke Attempto Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Inhalte, Methoden und Aufgaben

E-Book, Deutsch, 250 Seiten

Reihe: Giessener Beiträge zur Fremdsprachendidaktik

ISBN: 978-3-8233-0240-7
Verlag: Narr Francke Attempto Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Vor dem Hintergrund der Digitalisierung von Bildungsprozessen und den damit einhergehenden Herausforderungen an die LehrerInnenbildung bietet der Band theoretisch fundierte und praktisch anwendbare Einblicke in digitalisierte Formate der Lehrkräfteausbildung. Aus (fremd-)sprachendidaktischer Perspektive werden vielfältige Konzepte, Methoden und Aufgaben von universitären Lehr-Lernformaten vorgestellt, die im Rahmen von Lehrprojekten, internationalen Kooperationsprojekten wie auch im Kontext der vom BMBF geförderten Qualitätsoffensive Lehrerbildung entwickelt, eingesetzt und erprobt wurden

Dr. Daniela Elsner ist Professorin für Didaktik der englischen Sprache und Sprachlehr- / und lernforschung an der Goethe Universität Frankfurt am Main. Dort ist sie auch Direktorin der Akademie- und Bildungsforschung (Zentrum für Lehrerbildung). Ihre Lehr- und Forschungsschwerpunkte umfassen den frühen Fremdsprachenunterricht, Multilingual Computer Assisted Language Learning, den Bilingualen Unterricht sowie Fragen der Hochschullehre. Für ihre besonderes Engagement in der Hochschullehre erhielt sie mehrere nationale Preise und Fellowships. Dr. Heike Niesen (StR') ist wissenschaftliche Mitarbeiterin (PostDoc) im Bereich Didaktik der englischen Sprache und Sprachlehr- / und -lernforschung an der Goethe Universität Frankfurt am Main. Ihre Lehr- und Forschungsschwerpunkte umfassen die Förderung mehrsprachigkeits-sensitiver professioneller Wahrnehmungs- und Handlungskompetenz angehender und praktizierender Fremdsprachenlehrkräfte unter besonderer Berücksichtigung ihrer individuellen Sprach(lern)biographien. Dr. Britta Viebrock, ist Professorin für die Didaktik der englischen Sprache und Literatur an der Goethe-Universität Frankfurt/Main. Ihre Forschungsinteressen umfassen Content and Language Integrated Learning (CLIL), Multiliteracies (einschließlich digital literacies), Film im Englischunterricht, Lehrerbildung und Lehrerprofessionalisierung, qualitative Forschungsmethoden und Forschungsethik.

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Digitale Handlungskompetenzen
Digital English Lab
Digitale fachdidaktische Kompetenzen erwerben durch Kooperatives Forschendes Lernen im Lehramtsstudium Englisch Claudia Burger / Daniela Elsner Englischlehrkräfte müssen SchülerInnen sprachlich und kulturell auf das Leben in einer mehrsprachigen, plurikulturellen Gesellschaft vorbereiten und ihnen Strategien und Techniken zum lebenslangen Fremdsprachenlernen an die Hand geben. Der Einsatz digitaler Technologien kann diese Aufgaben unterstützen. Darüber hinaus sind digitale Technologien, der sinnvolle Umgang mit ihnen sowie deren Grenzen und Gefahren selbst längst zu einem wichtigen Unterrichtsgegenstand geworden. Auch Fremdsprachenlehrkräfte haben die Aufgabe, junge Menschen auf ein Leben in einer digitalisierten Welt vorzubereiten und mit ihnen die digital tools zu erproben, die sich für die Aneignung einer fremden Sprache und der Auseinandersetzung mit anderen Kulturen als hilfreich erweisen. Dafür müssen Lehrkräfte imstande sein, Unterricht entsprechend zu gestalten. Die universitäre Lehrkräfteausbildung muss darauf reagieren, dass die Möglichkeiten des Einsatzes digitaler Technologien in der Unterrichtspraxis bisher nicht ausgeschöpft werden (Drossel, Eickelmann & Lorenz 2018). Gründe hierfür sind u.a. unzureichende digitale Infrastrukturbedingungen (Hochschul-Barometer o.D.) sowie mangelnde Kompetenzen der Lehrkräfte (Schwanenberg, Klein & Walpuski 2018), insbesondere hinsichtlich der didaktischen Einbindung digitaler Medien (Gerick, Schaumburg, Kahnert & Eickelmann 2014). An dieser Kompetenzlücke setzt ein Lehr-Lernkonzept an, das im Rahmen eines größeren Projektes mit dem Titel „Digi_Gap – Digitale Lücken in der Lehrkräftebildung schließen“ ab 2020 als Teil der Qualitätsoffensive Lehrerbildung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) an der Goethe-Universität Frankfurt am Main gefördert wird. Ziel des Lehr-Lernkonzepts ist die Entwicklung digitaler fachbezogener Kompetenzen von Studierenden des Englischlehramts und erfahrenen Lehrkräften mithilfe des Ansatzes Kooperativen Forschenden Lernens und unter Nutzung digitaler Werkzeuge. Die grundlegenden Ideen des Projekts zum Lehr-Lernkonzept und dessen Erforschung sollen in diesem Beitrag präsentiert werden. 1 Einführung
SchülerInnen wachsen in einer globalisierten und digitalisierten mehrsprachigen, plurikulturellen Welt auf, auf die sie in den Bildungsinstitutionen, die sie durchlaufen, vorbereitet werden müssen. Das Arbeits- und Privatleben in einem solchen Kontext stellt Anforderungen an die heranwachsende Generation, die sich aufgrund des drastischen digitalen Wandels sehr von den Anforderungen unterscheiden, mit denen einige Lehrkräfte von heute in ihrer Kindheit und Jugend konfrontiert waren. So müssen Lehrkräfte ihren Lernenden eine Kompetenzentwicklung ermöglichen, die sie teils selbst noch durchlaufen müssen. Das bezieht sich in besonderer Weise auf den Umgang mit digitalen Technologien: Generationenübergreifend müssen Menschen lernen, diese im privaten und professionellen Bereich gewinnbringend und verantwortungsvoll nutzen zu können. Für die Ausbildung von Englischlehrkräften hat dies zur Folge, dass sie in der Lage sein müssen, ihren SchülerInnen Strategien und Techniken zum lebenslangen Fremdsprachenlernen im Kontext von Digitalisierung an die Hand zu geben. Der Umgang mit digitalen Werkzeugen1 spielt dabei eine bedeutsame Rolle, da diese neuen Formen die weltweite Kommunikation ermöglichen, wobei Englisch als digital lingua franca eine exponierte Funktion einnimmt.2 Um in einer globalisierten, digitalisierten Welt kommunikations- und somit handlungsfähig zu sein, müssen SchülerInnen sowohl ihre englischsprachigen als auch ihre digitalen Kompetenzen entwickeln. Damit einher geht die Notwendigkeit äquivalenter Kompetenzen seitens der Englischlehrkräfte, die darüber hinaus jedoch auch über die notwendigen didaktischen Kompetenzen in Bezug auf die inhaltliche und methodische Einbindung digitaler Werkzeuge in die Unterrichtspraxis verfügen müssen. Insbesondere in Bezug auf Nutzen, Grenzen, Gefahren und Möglichkeiten müssen digital tools im Fachunterricht unter Anleitung der Lehrperson kritisch reflektiert werden. Die Ausbildung fachbezogener und -übergreifender digitaler Kompetenzen erfordert dazu eine Lernumgebung, in der eine Auswahl verschiedener digitaler Technologien für den Unterricht zugänglich ist. Diese Argumentationslinie ist auch im bildungspolitischen Diskurs abgebildet. So heißt es im Strategiepapier „Bildung in der digitalen Welt“ (Kultusministerkonferenz [KMK] 2017), die zunehmende Digitalisierung aller Lebensbereiche führe zu einem stetigen Wandel des beruflichen und privaten Alltags. Ziel sei es daher, dass möglichst bis 2021 jede Schülerin und jeder Schüler jederzeit, wenn es aus pädagogischer Sicht im Unterrichtsverlauf sinnvoll ist, eine digitale Lernumgebung und einen Zugang zum Internet nutzen können sollte. Voraussetzungen dafür sind eine funktionierende Infrastruktur […], die Klärung verschiedener rechtlicher Fragen […], die Weiterentwicklung des Unterrichts und vor allem auch eine entsprechende Qualifikation der Lehrkräfte (KMK 2017: 11). Mit dem Digitalpakt Schule stehen den Schulen nun Ressourcen zur Verfügung, um den o.g. Forderungen nachzukommen und v.a. die entsprechenden digitalen infrastrukturellen Bedingungen zu schaffen. Auch an Hochschulen steht die Frage der Digitalisierung im Zentrum von Organisationsentwicklungsprozessen. Erst kürzlich forderte die Kultusministerkonferenz (KMK 2019) die Hochschulen dazu auf, organisatorische, personelle und finanzielle Voraussetzungen zur Durchführung der Lehre in der digitalen Welt zu schaffen. Es sollen neue digitale Lern- und Lehrformate sowie Konzepte zur curricularen Integration digitaler Elemente in die Lehre entwickelt werden. Kooperativen Lehrformen wird dabei eine Schlüsselrolle zugeschrieben. Dezidiert bezugnehmend auf die universitäre Lehrkräfteausbildung heißt es, die angehenden Lehrkräfte seien optimal dafür auszubilden, digitale Kompetenz in die Schulbildung zu integrieren. Dabei verweist die KMK auf die zweite Phase der Qualitätsoffensive Lehrerbildung. Die notwendige Transformationsleistung solle dabei idealerweise aus den Fachdisziplinen heraus erfolgen (KMK 2019). 2 Forschungserkenntnisse zu fachübergreifenden und fachbezogenen digitalen Kompetenzen von SchülerInnen und (angehenden) (Englisch-)Lehrkräften
Gestützt werden die nachgezeichneten politischen Forderungen durch die empirische Befundlage. Bspw. kommt die Vergleichsstudie International Computer and Information Literacy Study (ICILS, Bos et al. 2014) zu dem Ergebnis, dass die Kompetenzen der deutschen SchülerInnen im internationalen Vergleich nur im Mittelfeld liegen. Zudem deckt eine Reihe von Studien eine breite Unzufriedenheit mit der gegebenen schulischen IT-Infrastruktur auf (Bos et al. 2014; Schwanenberg et al. 2018). Darüber hinaus haben verschiedene Untersuchungen (meist gemäß Selbsteinschätzung) das Nutzungsverhalten, die Einstellungen und die Kompetenzen unterschiedlicher Zielgruppen (SchülerInnen, Lehrkräfte, Schulleitungsvertretungen) hinsichtlich digitaler Technologien bzw. Medien erhoben. So zeigt die ICILS-Studie auf, dass deutsche Lehrkräfte digitale Geräte im internationalen Vergleich am seltensten einsetzen – obwohl bisherige Ergebnisse belegten, „dass die schulische Nutzung digitaler Medien den kompetenten Umgang mit neuen Technologien unterstützen kann“ (Eickelmann, Schaumburg, Drossel & Lorenz 2014: 202). Weiter heißt es dezidiert in Bezug auf den Fremdsprachenunterricht, die Nutzung digitaler Geräte sei im internationalen Vergleich gering (ebd.). In Bezug auf Einstellungen und Kompetenzeinschätzungen stellt sich die wissenschaftliche Ergebnislage als widersprüchlich dar, obwohl nationale sowie internationale Studien die Relevanz von positiven Einstellungen für den Einsatz digitaler Medien im Unterricht verdeutlichen (Gerick et al. 2014). Während manche Studien zu dem Ergebnis kommen, dass sich SchülerInnen sowie Lehrkräfte hinsichtlich des Einsatzes digitaler Medien im Unterricht aufgeschlossen zeigen (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und Neue Medien [BITKOM] 2015, Eickelmann, Gerick & Bos 2014), kommen andere zu dem Schluss, dass Digitalisierung seitens der Lehrkräfte vor allem als eine zusätzliche Herausforderung wahrgenommen werde und nur wenige das volle didaktisch-pädagogische Potenzial digitaler Technologien ausschöpften (Schmid, Goertz & Behrens 2017; Schwanenberg et al. 2018). Dies sei auf die mangelnden didaktischen Kompetenzen von Lehrkräften zum Einsatz digitaler Medien im Unterricht zurückzuführen (Gerick et al. 2014). Die Vermittlung von Wissen und Fertigkeiten bezüglich des didaktischen Einsatzes digitaler Medien müsse in der Lehrkräftebildung daher mehr Berücksichtigung erfahren, um das Vertrauen in die eigenen (fach-)didaktischen Kompetenzen zu stärken (ebd.). Auch in Bezug auf Fortbildungsmaßnahmen...



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