Niklas | Einmal Zwillinge, bitte | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 176 Seiten

Reihe: Stefan Roggenkämp

Niklas Einmal Zwillinge, bitte


1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-95530-202-3
Verlag: Edel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 3, 176 Seiten

Reihe: Stefan Roggenkämp

ISBN: 978-3-95530-202-3
Verlag: Edel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Stefan und Christina, das sympathische junge Paar, hat Familienzuwachs bekommen. Mit den Zwillingen Stefanie und Katherina beginnt für Stefan Roggenkämp und seine junge Frau der ganz 'normale' Familienalltag. Abgesehen von dem Wirbel um die Kleinen und einer fast gekündigten Wohnung muss Stefan auch noch um seinen Arbeitsplatz bangen. Doch bei allen Stürmen zeigt sich das Leben wieder mal voller Überraschungen! Eine turbulente Familienkomödie - witzig und amüsant. Fast wie im echten Leben... Der dritte Roman nach der heiteren TV-Serie!
Niklas Einmal Zwillinge, bitte jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1
Chaos schon beim Frühstück. Es klingelte ausgerechnet in dem Moment, als ich meinen Schlips in der Kühlschranktür eingeklemmt hatte und in den Händen eine Tasse Kakao und ein offenes Honigglas balancieren mußte. Gleichzeitig pfiff auf dem Herd der Kessel mit dem Teewasser, und der Fläschchenwärmer hatte seine Höchsttemperatur erreicht. Warum war ich nicht Junggeselle geblieben? Irgendwie kam ich vom Kühlschrank los und öffnete mit rotem Gesicht die Haustür. Entsetzt prallte die junge Briefträgerin zurück, als sie mich sah. Vielleicht erschrak sie auch nur, weil im Wohnzimmer Flecki bellte und Christina oben im Kinderzimmer versuchte, unsere brüllenden Zwillinge zu beruhigen. »Sekunde...«, murmelte ich und stellte den Kakao auf die Garderobenablage. »Nur ein Einschreiben«, sagte die Briefträgerin. »Wenn Sie bitte quittieren würden, Herr Roggenkämp.« Natürlich war mein Kugelschreiber an diesem Morgen nicht funktionsfähig. Wahrscheinlich ahnte er, was er da unterschreiben sollte. Die junge Dame lieh mir ihren Stift. »Vielen Dank«, meinte ich, »heute morgen geht hier wohl einiges schief...« »Das sieht man an Ihrer Krawatte«, bemerkte sie grinsend. »Ist das Sahne oder Eierschaum?« Ich blickte an mir herunter. Tatsächlich war die untere Hälfte des Schlipses weiß bekleckert und völlig zerknittert. »Ich fürchte, Sahne«, antwortete ich verschämt. Hoffentlich wußte sie nicht, daß manche Psychologen die Krawatte, den Stolz des Mannes, als ein Phallussymbol betrachteten. Nachdem ich wieder allein mit meinem Chaos war, band ich rasch den Schlips ab, zog mich mit dem Brief in die Küche zurück und öffnete ihn hastig. Er war von unserem Vermieter. Der Brief war voller Komplimente an Christina und mich. Wir seien die reizendsten Mieter, die man sich vorstellen könne, so kultiviert, zuvorkommend und verständnisvoll – alles Attribute, die ich uns, ehrlich gesagt, auch erteilt hätte. Wenn man selbst sich nicht nett findet –wer sonst? Der Brief hatte nur einen Schönheitsfehler. Er endete mit den Worten: » ... müssen wir Ihnen leider die Kündigung wegen Eigenbedarfs aussprechen.« Es war nicht zu fassen – das Ganze ging also schon wieder von vorne los. Gerade erst hatten wir doch dieses wunderschöne Haus gefunden. Wie brachte ich das nur Christina bei? Genau in diesem Augenblick kam sie die Treppe herunter, Stefanie und Katharina im Arm, beide frisch gewickelt und mit strahlendem Karottenteint. »Post?« fragte Christina. Sie stellte den glühenden Fläschchenwärmer ab. Ich zögerte, ihr so früh am Morgen schon die Wahrheit zu sagen, zumal sie heute wieder derart hinreißend aussah, daß es schade gewesen wäre, jetzt ihr ausgeruhtes, schönes Gesicht mit Sorgen zu umwölken. Ich wich ihrer Frage aus. »Nur ein sehr kleiner Brief ... laß uns doch erst frühstücken...« »Apropos Brief«, sagte sie. »Ich habe auch noch einen Brief. Wegen Stefanies Bauchweh gestern abend hatte ich ihn völlig vergessen!« Sie legte die Zwillinge in den Laufstall, der im Wohnzimmer stand, und kam mit einem großen braunen Kuvert zurück. Ich sah, daß es bereits geöffnet war. Nur sehr wenige Menschen sind in der Lage, einen an sie adressierten Brief länger als zehn Minuten ungeöffnet liegenzulassen. Christina gehörte nicht dazu. »Und was steht da drin?« fragte ich. Sie blickte mich mit frech lockendem Blick an. »Erst will ich deinen Brief sehen.« »Schlechte Nachrichten«, brummte ich mißmutig und legte den Brief auf den Tisch. Sie plazierte ihr großes Kuvert direkt daneben und lächelte geheimnisvoll. »Mein Brief ist, Gott sei Dank, sehr erfreulich. Du wirst staunen«, sagte sie. »Wie erfreulich?« fragte ich. »Du wirst dich vor Überraschung platt auf den Boden legen und mit den Füßen strampeln«, antwortete sie voller Vorfreude. »Du auch«, erwiderte ich wahrheitsgemäß. Und dann griff jeder nach dem Kuvert des anderen... Christinas Umschlag enthielt einen farbigen Prospekt und ein Anschreiben. Absender war ein Hersteller von Kindernahrung, dessen püriertes Gemüse in Gläschen auch bei uns stand. Er gratulierte uns zu einem wundervollen Preisausschreiben-Gewinn: Sechs kostenlose wundervolle Urlaubstage in einer wundervollen Pension in Mittenwald/Oberbayern – natürlich waren auch unsere Kleinen mit eingeladen! »Das gibt’s doch nicht! Ein Preisausschreiben? Hast du etwa mitgemacht?« fragte ich ungläubig. Doch Christina hatte im selben Moment den Brief unseres Vermieters gelesen und nickte nur abwesend. Ich ließ sie in Ruhe zu Ende lesen. Wie befürchtet, war ihre überschwengliche Freude im Nu verflogen. »Was machen wir jetzt?« fragte sie sorgenvoll. Ich hatte das Gefühl, mich in dieser Situation entscheidungsstark geben zu müssen. Außerdem hatte ich mich ja schon ein paar Minuten länger mit dem Gedanken an eine erneute Wohnungssuche vertraut machen können. Ich nahm ihr den Brief aus der Hand und legte ihn aufs Regal. »Wir fahren erstmal sechs Tage in Urlaub. Wenn wir ihn schon umsonst kriegen.« Christina protestierte sofort. »Glaubst du, dazu habe ich jetzt noch Lust? Dabei hatte ich mich so gefreut, dich zu überraschen!« »Wieso hast du bei diesem Preisausschreiben überhaupt mitgemacht?« fragte ich. »Ich denke, du findest so was albern. Sagst du jedenfalls immer.« Christina verzog den Mund. »Wenn du mit zwei Babys zwei Stunden in einem überfüllten Wartezimmer beim Kinderarzt sitzen müßtest, wüßtest du, warum.« Sie wußte, daß ich damit schachmatt war. Nie hatte sie mich hilfloser gesehen als während unseres ersten gemeinsamen Besuchs beim Kinderarzt. Ich wurde nicht gern daran erinnert. Erst hatte der Arzt unseren Zwillingen ein paar notwendige Impfungen verpaßt und anschließend mir ein Kreislaufmittel, weil ich bleich auf einen Kinderstuhl gesunken war. »Andererseits...« begann Christina, »würde uns ein bißchen Urlaub jetzt wirklich guttun...« Wir setzten uns nach draußen auf die Terrasse, um noch einmal in Ruhe den Prospekt und den Begleitbrief zu studieren. Der frühe Junimorgen war mild und sonnig, und ich verspürte heute eigentlich gar keine Lust, bis zum späten Abend in meiner Redaktion Dienst zu tun. Während der schönen Jahreszeit könnten Zeitungen ebensogut im Park des Verlagshauses entstehen... Schon eine Stunde später hatte ich nach zwei Telefonaten – das eine mit der Pressestelle des Babynahrungsherstellers, das andere mit Pension TANNENBLICK in Mittenwald – die Termine für unsere Gewinnreise klargemacht. Alle scheinen nur auf uns zu warten. Pension TANNENBLICK wollte uns seine größte Familiensuite reservieren. Anreise: Montag nächster Woche. Zufrieden blickte ich Christina an, nachdem ich den Telefonhörer aufgelegt hatte. »Na? Was sagst du dazu? Klappt doch wie am Schnürchen. So ein erster Preis ist gar keine schlechte Sache. Vielleicht solltest du das mal im großen Stil betreiben... Woanders gibt’s sogar Häuser zu gewinnen. Dann wüßten wir wenigstens, wo wir demnächst wohnen.« »Erinnere mich bloß nicht daran!« sagte Christina. »Ich darf gar nicht daran denken.« »Erst mal denken wir nur an Urlaub«, sagte ich. »Pack die notwendigsten Sachen ein, und der Countdown beginnt.« Urlaubsvorbereitungen waren für mich immer eine einfache Sache gewesen. Man packte Rasierapparat und Zahnbürste sowie zwei Hemden, eine Ersatzjeans und zwei frische Unterhosen zusammen, verstaute sie in einer kleinen Tasche und war, wenn es sein mußte, wochenlang ein freier Urlaubsmensch. Nachdem ich mit Christina zusammengezogen war, hatte ich mir das kleine Gepäck schnell abgewöhnen müssen. Was aber waren ihre zusätzlichen zwei Koffer gegen die Berge von Reisegepäck, die wir jetzt verstauen mußten! Warum, so fragte ich mich, während ich schwitzend die prallen Reisetaschen und Windelkartons zum Auto schleppte, brauchten die drei Monate alten Zwillinge eigentlich mehr Gepäck als wir selbst? Wahrscheinlich weil sie angehende junge Damen waren. Es war die erste größere Reise, die wir nach der Geburt von Stefanie und Katharina zusammen unternahmen. Eine Abenteuerreise konnte nicht aufregender sein. Während Christina die Zwillinge ein letztes Mal vor der Abreise fütterte, verstaute ich das Oberteil des Zwillingswagens auf dem Rücksitz. Das Untergestell mit den Rädern kam aufs Dach. Dabei klemmte ich mir den Finger ein, ließ aus Versehen das dicke Befestigungsband aus Gummi...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.