E-Book, Deutsch, Band 116, 358 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 225 mm
Reihe: Edition Kulturwissenschaft
Nitzke Die Produktion der Katastrophe
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-8394-3657-8
Verlag: transcript
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Das Tunguska-Ereignis und die Programme der Moderne
E-Book, Deutsch, Band 116, 358 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 225 mm
Reihe: Edition Kulturwissenschaft
ISBN: 978-3-8394-3657-8
Verlag: transcript
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
. mit Solvejg Nitzke
1. Warum ein Buch zu diesem Thema?
Seit über hundert Jahren wird über das Tunguska-Ereignis spekuliert und doch existiert noch keine kulturwissenschaftliche Untersuchung zu dem Thema. Dabei drängt es sich geradezu auf, wenn man sich für die Frage danach interessiert, wie Wissen überhaupt zustande kommt und welche Rolle das Erzählen dabei spielt. Die Wechselwirkungen und Konkurrenzkämpfe zwischen Wissenschaft, Parawissenschaft und öffentlicher Wahrnehmung und ihre Beziehung zur Literatur lassen sich an kaum einem anderen Thema so gut beobachten.
2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?
Die kulturwissenschaftliche Ausrichtung des Buches erlaubt es, verschiedenste Texte zu vergleichen, ohne sie von Vornherein zu hierarchisieren. Das ist selten möglich – vor allem, wenn man vermeiden will, generelle Skepsis gegenüber den Wissenschaften zu nähren. In 'Die Produktion der Katastrophe' wird das Tunguska-Ereignis doppelt zum Gegenstand: als Ereignis mit (potenziell) katastrophalen Folgen und als Gegenstand der Lust am Mysteriösen.
3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?
Die Fragen, die hier anhand des Tunguska-Ereignisses gestellt werden, lassen sich auf viele andere Bereiche übertragen. Insbesondere dort, wo der ›eigentliche‹ Gegenstand nicht unmittelbar greifbar ist – z.B. im Bezug auf die Klimawandeldebatte – herrschen letztlich ähnliche Bedingungen wie in der Tunguska-Forschung. Das Buch trägt dazu bei, solche komplexen Debatten als kulturelles Phänomen verstehbar zu machen und das Zusammenspiel derart unterschiedlicher Akteure zu untersuchen.
4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?
Mit Vertreter_innen aus Natur- und Geisteswissenschaft, da es in beiden Bereichen an Austausch mit der ›anderen Seite‹ mangelt. Das Buch kann hier eine Diskussion anregen, die weder ›Science‹ durch ›Fiction‹ zu erklären versucht, noch umgekehrt. Ebenso hoffe ich aber auch auf Diskussionen mit Menschen, die sich nicht als Wissenschaftler verstehen. Die Debatte über die Produktion und den Einsatz von Wissen, sowie die Frage danach, wer darüber verfügt, muss heute mehr denn je öffentlich geführt werden.
5. Ihr Buch in einem Satz:
'Die Produktion der Katastrophe' zeigt, wie Wissen entstehen kann, wo es keine greifbaren Fakten gibt.