Nussbaum | Kopf voll, Hirn leer | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 224 Seiten

Nussbaum Kopf voll, Hirn leer

Konzentriert und leistungsfähig bleiben trotz permanenter Reizüberflutung
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-8338-9111-3
Verlag: GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Konzentriert und leistungsfähig bleiben trotz permanenter Reizüberflutung

E-Book, Deutsch, 224 Seiten

ISBN: 978-3-8338-9111-3
Verlag: GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die Digitalisierung der Arbeitswelt und unseres Alltags führt dazu, dass wir uns häufig wie "zerfasert" fühlen. Multitasking, ständige Unterbrechungen, oberflächliches Abarbeiten von Aufgaben führen zu Stress und überlasten das Gehirn. Mit Blick auf neue Erkenntnisse aus der Hirnforschung zeigt Cordula Nussbaum wie es gelingt, den Fokus wieder auf das zu richten, was wesentlich ist – im einzelnen Moment, aber auch ganz grundsätzlich im eigenen Leben. Ziel ist es, im Umgang mit der eigenen Zeit und den eigenen Ressourcen stärker selbstbestimmt zu agieren. Dank neuer, positiver Gewohnheiten gönnen wir unserem Kopf echte Pausen, gewinnen mehr Zeit für Dinge, die uns wichtig sind und verbessern langfristig auch unser Miteinander.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Hinweis zur Optimierung
Impressum
Wichtiger Hinweis
Dieses Buch ist das Richtige für dich, wenn …
Warm-up
Stopp die Reizflut!
Dopamin-Party: Wie dein Belohnungssystem den Kopf füllt
Wie Stress das Hirn ausknipst
Kannst du deiner Wahrnehmung trauen?
Wo die Konzentration verloren geht
Anmerkungen
Bücher und Links, die weiterhelfen
Cordula Nussbaum


Natürlicher Schutz: Wie das Gehirn uns vor Überlastung bewahrt
Dabei versucht Mutter Natur schon so gut wie möglich, uns vor unwichtigen Reizen abzuschotten und uns vor einem Informations-Overload zu schützen. Dazu hat sie zunächst bei unseren Sinnesorganen Reizschwellen eingerichtet, die überschritten werden müssen, damit Signale es aus dem Außen und dem Innen überhaupt in unser Gehirn schaffen. Wir können uns das vorstellen wie das gut bewachte Gelände eines Unternehmens, nennen wir es unsere »Brain AG«. Rund um die Brain AG ist eine Mauer gebaut, und jeder, der das Firmengelände betreten will, muss zunächst am Wachpersonal eines Eingangstores, an den Rezeptoren, vorbei. In Bruchteilen von Sekunden entscheiden sie, ob sie Besucher überhaupt aufs Firmengelände lassen oder nicht. Bei jedem neuen Reiz, der an die Eingangstore von Augen, Ohren, Nase, Mund (Zunge und Gaumen), Haut oder von den körperinneren Rezeptoren klopft, prüfen sie zwei Fragen13: Braucht mein Mensch, meine Brain AG, das zum Überleben? Nein? Verbessert es dann zumindest unsere derzeitige Situation? Nur, wenn die Gatekeeper mindestens ein Ja auf die obigen Fragen bekommen haben, dann lassen sie die Besucher zumindest aufs Firmengelände in den Bereich des Ultrakurzzeitgedächtnisses, auch sensorischer Speicher genannt. Dort bleiben sie für einen Wimpernschlag und werden dann entweder nach zwei Sekunden wieder rausgeworfen (dein Ultrakurzzeitgedächtnis löscht die Infos gleich wieder) oder sie dürfen tiefer in die heiligen Hallen der Brain AG vordringen und lösen dort weitere neuronale Aktivitäten aus. Sei es, dass du beim Waldspaziergang die Füße hebst, um nicht über eine Wurzel zu stolpern. Sei es, dass du nach dem Wasser greifst und trinkst, weil das Signal »Ich habe Durst!« angekommen ist. Manche Reize machen es sich auch irgendwo auf dem Firmengelände der Brain AG gemütlich und verhalten sich dort in deinem Unterbewusstsein erstmal still. Dieses Sortieren ist äußerst schlau von unserem Gehirn. Denn so kannst du mit einem Freund im Wald spazieren gehen, dich intensiv mit ihm unterhalten und gleichzeitig die Füße heben, um über Hindernisse auf dem Waldboden zu steigen. Über die Eingangstore deiner Augen kam die Info in deinen visuellen Speicher »Achtung Wurzel!«, du reagierst. Aber nach dem Spaziergang wirst du nicht aufzählen können, über wie viele Wurzeln du gestiegen bist oder wie vielen Pfützen ausgewichen. Nachdem du instinktiv richtig reagiert hast, »vergisst« du es gleich wieder. Zuhören, ohne zuzuhören. Wir können übrigens Informationen, die für Sekunden im auditiven Speicher des Ultrakurzzeitgedächtnisses waren, wiederholen – auch wenn wir sie gar nicht bewusst wahrgenommen haben. (»Hey, du hörst mir überhaupt nicht zu! Was habe ich gerade gesagt?« – »Du hast gesagt, dass wir Dinge wiederholen können, auch wenn wir sie nicht wahrgenommen haben!«). Erst gar nicht ins Ultrakurzzeitgedächtnis gelangen natürlich jene Reize, die nicht in die Nähe deiner Sinnesrezeptoren gekommen sind. Wenn du beim Waldspaziergang nie deine Augen auf die dahinziehenden Wolken am Himmel gerichtet hast, dann klopfen diese Infos auch nicht bei den Gatekeepern an. Oder wenn du eine verstopfte Nase hast, wird die harzige Waldluft nicht auf die Geruchsrezeptoren treffen können. Nur die markantesten Reize schaffen es ins Ultrakurzzeitgedächtnis
Doch selbst wenn die Rezeptoren rein objektiv fähig wären, die Reize aufzunehmen, so lassen die Gatekeeper an den Toren von Außen- und Innenwelt nicht alles rein. Um unser Gehirn vor Überlastung zu schützen, sind sie sehr streng, welche Reize die Schwelle zum Gehirn überhaupt überschreiten dürfen. Deshalb gilt: Je markanter ein Reiz ist, desto eher machen die Wachleute die Tore auf. Bei Tönen haben beispielsweise Reize eine bessere Chance, im auditiven Speicher zu landen, je lauter, schriller oder durchdringender sie sind. Farben schaffen es eher in den visuellen Speicher, je knalliger und auffälliger sie sind. Markant suggeriert unserem Gehirn: Das ist überlebenswichtig für dich! Ist der Schwellenwert nicht erreicht, kommen nach dem »Ganz-oder-gar-nicht«-Prinzip gar keine Informationen im jeweils zuständigen sensorischen Speicher an. Dann hilft es auch nicht, die Signale fünfmal zu schicken. Nach dem Motto »Jetzt spiele ich Schallplatte mit Sprung und sage fünfmal zu meinem Kollegen ›Räumst du jetzt bitte endlich die Spülmaschine in der Kaffeeküche aus‹«. Nur wenn der Satz zumindest einmal die Reizschwelle überspringt, landet die Bitte zumindest im auditiven Speicher deines Gegenübers. Die erste Hürde ist genommen, aber deine Bitte hat noch keine Garantie auf Erfolg! Denn angekommen heißt noch nicht »wahrgenommen«. Dazu später mehr. Deine Neuronen als Energiesparfüchse Warum unser Gehirn diese Reizschwellen eingebaut hat, hat einen einfachen Grund: Es will uns vor Überlastung schützen und Energie sparen! Unser Gehirn ist zwar von Natur aus neugierig und offen für neue Impulse. Aber es sortiert von Anfang an rigoros vor, welche Botschaften es überhaupt reinlassen, wahrnehmen und verarbeiten will. Das Gehirn als Schaltzentrale aller Vorgänge in unserem Körper will so energieeffizient wie möglich sein, und schon seit Millionen Jahren achten unsere Denkzellen darauf, keine Energie zu verschwenden. Denn wer konnte schon wissen, wann es wieder ausreichend Nahrung und damit »Denkbenzin« in Form von Glukose oder auch lebensnotwendiges Wasser gab, um die mehr als 100 Milliarden Denkzellen (=Neuronen) am Laufen zu halten, die rund 20 Prozent der gesamten zur Verfügung stehenden Energie für sich beanspruchen. Da hieß es schon im Neandertal: »Haushalten mit den eingehenden Kalorien!« Hirn leer – auch eine Frage unseres Lebensstils Heute haben wir weniger ein Versorgungsproblem dank ständig verfügbarer Kalorien: An fast jedem Bahnsteig findest du einen Automaten mit Limo und Schokoriegeln, viele Tankstellen und Fast-Food-Lokale haben 24/7 offen. Das Problem heute besteht eher darin, dass wir durch zu viel fettiges Essen, zu viel Zucker, zu wenige Vitamine und fehlende wertvolle Nährstoffe sowie durch Zusatzstoffe wie Glutamat (Geschmacksverstärker) die Biochemie im Gehirn durcheinanderbringen. Wir lassen vor lauter Stress komplette Mahlzeiten ausfallen, setzen damit die fleißigen Neuronen auf Diät, nur um sie dann mit Schokoriegeln und Energydrinks im Nachmittagstief von Null auf Hundert zu schicken. Wir trinken zu wenig reine Flüssigkeit (ohne Zucker oder Alkohol). Wir schlafen zu wenig, um dem Gehirn die nötige Ruhe zu verschaffen, damit sich Hirnstrukturen festigen können und wir Gelerntes vernünftig konsolidieren. Außerdem bewegen wir uns zu wenig und tanken zu wenig frische Luft, was die Neuronen zusätzlich müde und träge macht. Allein im Ruhezustand, wenn wir faul auf der Couch liegen, verbraucht unser Gehirn etwa ein Fünftel des gesamten vom Organismus aufgenommenen Sauerstoffs. Da würde ein Spaziergang an der frischen Luft nach dem Mittagessen mehr helfen als der dritte Espresso, um unsere Denkleistungen am Nachmittag auf Topniveau zu halten. Warum es uns erschöpft, ständig auf Empfang zu sein
Es ist also eine sinnvolle und effiziente Haltung unseres Gehirns, uns vor unwichtigen Reizen komplett abzuschotten, um Energie zu sparen und um uns vor Überlastung zu schützen. Aber dennoch sind unsere Rezeptoren ständig auf Empfang, damit das, was innerlich andocken sollte, zu uns durchdringen kann. Das kennst du vielleicht, wenn du mit deinen Kindern auf dem Spielplatz warst. Die Kleinen toben, du unterhältst dich gut mit einem anderen Elternteil. Dann hörst du – und nur du! – dein eigenes Kind weinen, und du drehst dich alarmiert dem Geschrei zu. Unser Radar ist immer an, um aus dem ständigen Summ-Summ für uns wichtige Informationen frühzeitig aufzuschnappen, damit wir richtig reagieren können. Kein Wunder, dass wir so häufig das Gefühl haben, den »Kopf voll« zu haben und uns mental erschöpft zu fühlen: Das »Immer auf Empfang sein« ist einer der ersten und wichtigsten Gründe dafür. Unsere Gatekeeper schauen sich ununterbrochen die neuen Besucher an, halten mit anderen Gehirnregionen Rücksprache, ob die reindrängelnden Gäste nicht doch aufs Firmengelände der Brain AG dürfen und weisen unerwünschte Ankömmlinge ab. Reizüberflutung frisst Nährstoffe im Hirn. Ergebnis: Erschöpfung! Da heute mehr Reize denn je auf uns einstürmen, muss dein Gehirn schon an den ersten Eingangstoren permanent eine Menge Energie aufbringen, um diese Reize aufzunehmen, mit anderen Hirnregionen zu interagieren, zu bewerten, zu verarbeiten und zu entscheiden, ob der Reiz zumindest schon mal für ein oder zwei Sekunden in einen unserer sensorischen Speicher des Ultrakurzzeitgedächtnisses darf oder ob er stattdessen komplett »ausgeblendet« werden soll. Gehirn oder Gedächtnis? Als »Gehirn« bezeichnen wir die biologische Masse aus Nervenzellen, also die rosafarbene und manchmal auch graue Substanz, die sich in Hirnteilen wie Cortex (Hirnrinde), Amygdala (Mandelkern), Hippocampus oder Thalamus gruppieren. Das »Gedächtnis« ist die Fähigkeit unseres Nervensystems, sich...


Nussbaum, Cordula
Cordula Nussbaum, 21-fache Buchautorin und Coach, inspiriert weltweit Millionen Menschen mit Impulsen zum persönlichen Erfolg. Der SPIEGEL Wissen bezeichnet sie als „Deutschlands führende Expertin im Thema Zeitmanagement“. Ihr Podcast „Kreatives Zeitmanagement“ zählt zu den TOP-Erfolgs-Podcasts in der Rubrik „Wirtschaft & Karriere“ bei iTunes. Ihre Bücher erschienen bislang in acht Sprachen und wurden ins Lufthansa-Bordprogramm aufgenommen.

Cordula Nussbaum, 21-fache Buchautorin und Coach, inspiriert weltweit Millionen Menschen mit Impulsen zum persönlichen Erfolg. Der SPIEGEL Wissen bezeichnet sie als "Deutschlands führende Expertin im Thema Zeitmanagement". Ihr Podcast "Kreatives Zeitmanagement" zählt zu den TOP-Erfolgs-Podcasts in der Rubrik "Wirtschaft & Karriere" bei iTunes. Ihre Bücher erschienen bislang in acht Sprachen und wurden ins Lufthansa-Bordprogramm aufgenommen.



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