Buch, Deutsch, 128 Seiten, PB, Format (B × H): 200 mm x 260 mm, Gewicht: 360 g
Buch, Deutsch, 128 Seiten, PB, Format (B × H): 200 mm x 260 mm, Gewicht: 360 g
ISBN: 978-3-942154-01-7
Verlag: Kunsthochschule für Medien Köln
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Räumen und Verorten: über die Melancholie der Ortsspezifität und die Kunstproduktion im Unterwegssein-Laura Popplow.
Analoge Programme: CONNECT-Andreas Muxel.
Pure: Aufgeräumtes Programmieren-Albert Gräf.
Erziehung zur Schönheit-Johanna Steindorf.
Automat W04J-asper Diekamp.
Der Schrei nach Ordnung: Musik als lebendige Konstruktion-Manuel Schwiertz.
Projektion1-David Hahlbrock.
Flache Blicke-Gloria Meynen.
Jahrestage-Bernt Hahn.
Die Kinder vom Friedrichshof-Juliane Großheim.
Ausdruck-Claudia Konold.
Das Internet der Zukunft wird rekursiv – müssen wir aufräumen?-Christian Bauckhage.
satellite sailors-Büro für Unabwägbarkeiten.
Human Computation-Ludwig Zeller.
Notiz zum Quatrain-Oswald Egger.
Beelzebubs Tagtraum-David Jansen.
Real-life collective story (2009)-Jessica Slote, Anonym, Henry Freeman, André Boeck, Frauke Wilken.
LIKE, LIKE-Aleesa Cohene.
How to understand. Photosynth-Urs Fries, Lasse Scherffig, Stefanie Stallschus.
How to make. a sniffer for low frequency electromagnetic fields-Martin Howse.
Die aufgeräumte Stadt-Stefan Göllner.
Vogelsang Intervention-Julia Scher, Susanna Schoenberg.
to be able to return (data)-Susanna Schoenberg.
Kunst des Forschens-Gabriele Gramelsberger.
Dexter-Elmar Fasshauer.
Klänge aufräumen-Karin Harrasser.
Rollendurchmesserzeitsammler-Martin Rumori.
Frequenzfeinwahl für den Fernempfang Frequency-Tuning for a missing voice (how to record a very long distance transmission)-Dirk Specht.
Ordnung ist das halbe Leben. Aufräumen schafft Ordnung – zu Hause, in Medien, Kunst, Gesellschaft und in der eigenen Geschichte. Der Romanautor Uwe Johnson begegnet der „Katze Erinnerung“ mit Misstrauen: „Unabhängig, unbestechlich, ungehorsam“ mischt sie sich in den Versuch, Vergangenheit zu rekonstruieren. Er macht damit deutlich, dass jegliche Ordnung, die das Aufräumen zurückbringen soll, erst dessen Ergebnis ist. Aufräumen versucht nicht nur, jedes Ding an seinen Platz zu setzen, mitunter schafft es die Dinge und Plätze erst - und das durchaus im Wortsinne. Denn auch die Produktion von Raum ist ein Aufräumprozess.Informatik und Medientechnologien sehen das Problem des Aufräumens dagegen als eines von Signal und Rauschen: Wenn uns die Flut der Informationen im Netz zu überfordern droht, sollen technische Lösungen die relevanten Inhalte aus dem irrelevanten Hintergrund herausfiltern. Solche Lösungen finden ihre Entsprechung in der „garbage collection“ der Informatik: Dieses automatische Auffinden nicht mehr referenzierter Inhalte spart Arbeit, erschwert aber die Kontrolle darüber, welche Speicherbereiche wann freigegeben werden. Einmal automatisiert, wird der Vorgang des Aufräumens unbeherrschbar. Im Internet, wo Referenzierungen immer Spuren von Nutzerverhalten sind, entstehen so Anwendungen, bei denen zunehmend unklar wird, wer hier aufräumt: Nutzerinnen und Nutzer oder Algorithmen. Da Algorithmen immer mehr Teil der Medien werden, die sie verarbeiten, beginnen die vernetzten digitalen Medien, sich selbst aufzuräumen.Auf den folgenden Seiten kommen theoretische Positionen zum Aufräumen zu Wort: von Medien- und Musikwissenschaft bis zur angewandten Informatik. Künstlerinnen und Künstler stellen Arbeiten vor, die sich mit Aufräumprozessen auseinandersetzen und Ordnungen befragen. Nicht zuletzt sind die Beiträge in diesem Heft selbst einer willkürlichen Ordnung unterworfen. Die Leserinnen und Leser sind aufgefordert, mit ihr aufzuräumen.