Orosz | Stress ganzheitlich verstehen und managen | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 176 Seiten

Orosz Stress ganzheitlich verstehen und managen

Trainingsmanual für Gruppen – mit neurobiologischen Grundlagen und integrativen Ansätze
2019
ISBN: 978-3-456-95908-5
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Trainingsmanual für Gruppen – mit neurobiologischen Grundlagen und integrativen Ansätze

E-Book, Deutsch, 176 Seiten

ISBN: 978-3-456-95908-5
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Dieses Manual wurde speziell für die Leitung von Stressmanagement-Gruppen entwickelt. Es bietet Coaches, Psychotherapeuten und anderen Fachpersonen umfassende Unterstützung bei der Durchführung von Gruppentrainings in ganzheitlicher Stressbewältigung, bei der das Erleben und Interventionen in der körperlichen, emotionalen und kognitiven Dimension einbezogen werden. Neurobiologisches Hintergrundwissen wird nach vollziehbar vermittelt und praktische Anwendungen anschaulich erklärt. Ganzheitliche Methoden wie Körperwahrnehmung, Atmung, Imaginationsübungen etc. und deren neurobiologische Bedeutung im Zusammenhang mit Stressmanagement, Erholung und Resilienzentwicklung spielen eine wesentliche Rolle. Das Programm eignet sich sowohl als präventive Maßnahme, als auch als ambulantes oder stationäres Angebot.

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Zielgruppe


Das Buch richtet sich an Coaches, Psychotherapeuten und andere Fachpersonen, die im Rahmen ihres Gruppenangebots zu Stressbewältigung auch die neurobiologischen Grundlagen verstehen und im Umgang mit ihren Klienten komplexe Sachverhalte verständlich erklären wollen.


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Stress ganzheitlich verstehen und managen;1
1.1;Inhalt;7
1.2;Geleitwort;11
1.3;1 Einleitung;13
1.3.1;1.1 Überblick, Aufbau und Praktisches;13
1.3.1.1;1.1.1 Standortbestimmung;15
1.3.2;1.2 Das IBP Persönlichkeitsmodell;17
1.3.2.1;1.2.1 Kernselbst;18
1.3.2.2;1.2.2 Herkunftsszenario;18
1.3.2.3;1.2.3 Schutzstil/Charakterstil;18
1.3.2.4;1.2.4 Agency;20
1.3.3;1.3 Wissenschaftliche Grundlagen;20
1.3.3.1;1.3.1 Was ist Stress?;21
1.3.3.2;1.3.2 Grundlagen von Reaktionsweisen und Verhalten;22
1.3.3.3;1.3.3 Hypothese zum Körpergedächtnis;24
1.4;2 Von Reizen und Stressoren;25
1.4.1;2.1 Modulziele;25
1.4.2;2.2 Hintergrund;25
1.4.2.1;2.2.1 Der Organismus als dynamisches Reizverarbeitungssystem: die Homöostase;25
1.4.2.2;2.2.2 Das Erleben der Homöostase: das autonome Nervensystem und die Herzratenvariabilität;26
1.4.2.3;2.2.3 Das Verlassen der Homöostase – die Stressantwort;27
1.4.2.4;2.2.4 Deaktivierung gehört zu einer vollständigen Stressreaktion;29
1.4.2.5;2.2.5 Reiz oder Stressor;30
1.4.2.6;2.2.6 Kognitive Modulation der Reiz-/Stressverarbeitung;31
1.4.2.7;2.2.7 Selbsterfahrung der Stressreaktion und der kognitiven Modulation durch Biofeedback;33
1.4.3;2.3 Praktische Durchführung;33
1.4.3.1;2.3.1 Stressmodell;34
1.4.3.2;2.3.2 Aktivierungs-/Deaktivierungsmodell;35
1.4.3.3;2.3.3 Social Readjustment Rating Scale;37
1.4.3.4;2.3.4 Kognitive Modulation;37
1.4.3.5;2.3.5 Überleitung in die Selbsterfahrung: das autonome Nervensystem und die HRV;39
1.4.3.6;2.3.6 HRV-Biofeedback;42
1.4.4;2.4 Anwendungen im Einzelsetting;43
1.5;3 Ein ganzheitliches Phänomen – die Er- lebensdimensionen der Stressreaktion;45
1.5.1;3.1 Modulziele;45
1.5.2;3.2 Hintergrund;45
1.5.2.1;3.2.1 Erlebnisdimensionen und Symptome der Stressreaktion;45
1.5.2.2;3.2.2 Stresssymptome im Aktivierungs-/Deaktivierungsmodell;47
1.5.2.3;3.2.3 Das Integrationsmodell KEK;50
1.5.2.4;3.2.4 Ein Schritt aus dem Stresskreislauf: der KEK-Symptomcheck;52
1.5.2.5;3.2.5 Self-Release-Techniken (SRT);53
1.5.3;3.3 Praktische Durchführung;53
1.5.3.1;3.3.1 Identifikation der eigenen Stresssymptome innerhalb der KEK-Dimensionen;54
1.5.3.2;3.3.2 Wechselwirkung zwischen den KEK- Dimensionen: Stresskreislauf;55
1.5.3.3;3.3.3 Kreislaufunterbruch: Einstieg über die verschiedenen Erlebensdimensionen;56
1.5.3.4;3.3.4 „Self-Release-Techniken“ (SRT);58
1.5.3.5;3.3.5 Ergänzung oder Alternative zu den SRT: die „Bällchen-Übung“;60
1.5.4;3.4 Anwendung im Einzelsetting;62
1.6;4 Stressverstärkende Glaubenssätze;63
1.6.1;4.1 Modulziele;63
1.6.2;4.2 Hintergrund;63
1.6.2.1;4.2.1 Typische Stressverstärker und deren Funktion;65
1.6.2.2;4.2.2 Herkunft der Stressverstärker nach IBP;66
1.6.2.3;4.2.3 Grundlegende neurobiologische Mechanismen im Zusammenhang mit Stressverstärkern;70
1.6.2.4;4.2.4 Umgang mit stressverstärkenden Glaubenssätzen;71
1.6.2.5;4.2.5 Verankern des Gegen-Satzes;74
1.6.3;4.3 Praktische Durchführung;76
1.6.3.1;4.3.1 Was sind stressverstärkende Glaubenssätze, wann und wo wirken sie?;87
1.6.3.2;4.3.2 Den eigenen Stressverstärkern auf die Spur kommen: Identifizieren;88
1.6.3.3;4.3.3 Schutzfunktion der stressverstärkenden Glaubenssätze herausschälen: Anerkennen;90
1.6.3.4;4.3.4 Hilfreiche Gegen-Sätze ausformulieren: Aktualisieren;91
1.6.3.5;4.3.5 Den Gegen-Satz verankern;92
1.6.4;4.4 Anwendung im Einzelsetting;93
1.7;5 Neurobiologie des Stresses;97
1.7.1;5.1 Modulziele;97
1.7.2;5.2 Hintergrund;97
1.7.3;5.3 Praktische Durchführung;97
1.7.3.1;5.3.1 Was ist Stress?;98
1.7.3.2;5.3.2 Die neuronale Ebene der Stressreaktion;102
1.7.3.3;5.3.3 Die physiologische Stressreaktion: zwei Wege;106
1.7.3.4;5.3.4 Akuter und chronischer Stress;109
1.7.3.5;5.3.5 Neurobiologie der Stressbewältigung;111
1.8;6 Resilienz und Ressourcen;113
1.8.1;6.1 Modulziele;113
1.8.2;6.2 Hintergrund;113
1.8.2.1;6.2.1 Der Begriff der Resilienz;113
1.8.2.2;6.2.2 Resilienzfaktoren;114
1.8.2.3;6.2.3 Resilienz anhand der Grundlagen von IBP;116
1.8.2.4;6.2.4 Neurobiologische Korrelate der Resilienz;118
1.8.2.5;6.2.5 Entwicklung von Resilienz;119
1.8.2.6;6.2.6 Heben von Ressourcen für ein positives Selbstbild;123
1.8.3;6.3 Supplement: Das Finden und Erreichen von stimmigen Zielen;124
1.8.3.1;6.3.1 Stimmige Ziele;124
1.8.3.2;6.3.2 Motivation und Belohnung;125
1.8.3.3;6.3.3 Vom Ziel zum ersten Schritt;126
1.8.4;6.4 Praktische Durchführung;126
1.8.4.1;6.4.1 Definition der Resilienz;126
1.8.4.2;6.4.2 Resilienzfaktoren;127
1.8.4.3;6.4.3 Resilienzförderung geschieht integrativ;129
1.8.4.4;6.4.4 Ressourcen identifizieren;133
1.8.4.5;6.4.5 Ressourcenverankerung in Zweiergruppen;133
1.8.4.6;6.4.6 Die Komplimentedusche (auch Ressourcendusche);134
1.8.4.7;6.4.7 Alternative: Ressourcenort-Imagination;135
1.8.5;6.5 Anwendung im Einzelsetting;136
1.9;7 Erholung ist alltäglich;141
1.9.1;7.1 Modulziele;141
1.9.2;7.2 Hintergrund;141
1.9.2.1;7.2.1 Erholungsvarianten im Aktivierungs-/Deaktivierungsmodell;142
1.9.2.2;7.2.2 Erholung mit Genuss;142
1.9.2.3;7.2.3 Regelmäßigkeit und Präsenz;145
1.9.2.4;7.2.4 Das Social Engagement System;146
1.9.2.5;7.2.5 Exkurs: Einsichten aus Messungen der Herzratenvariabilität;148
1.9.2.6;7.2.6 Oxytozin;148
1.9.2.7;7.2.7 Oxytozin ausschütten und den Vagus aktivieren;149
1.9.3;7.3 Praktische Durchführung;150
1.9.3.1;7.3.1 Warum regelmäßige Erholung wichtig ist;150
1.9.3.2;7.3.2 Wichtig ist das Wie: regelmäßig und präsent;154
1.9.3.3;7.3.3 Anti-Stress: vegetative und hormonale Mechanismen;155
1.9.3.4;7.3.4 Übungen zur Vagusaktivierung und Oxytozinfreisetzung;155
1.9.3.5;7.3.5 Warum wir es trotzdem nicht machen;156
1.9.3.6;7.3.6 Transfer in den Alltag: Rituale;157
1.9.3.7;7.3.7 Sensorische Imaginationsreise;157
1.9.4;7.4 Anwendung im Einzelsetting;159
1.10;Literaturverzeichnis;161
1.11;Abkürzungsverzeichnis;167
1.12;Sachwortverzeichnis;169
1.13;Die Autorin;177


2 Von Reizen und Stressoren

2.1 Modulziele

• Den Unterschied zwischen Reizverarbeitung und Stressreaktion kennen
• Die Stressreaktion als Anpassungsprozess und Bewältigungsstrategie anerkennen
• Kennenlernen des Aktivierungs- und Deaktivierungsmodells
• Einführung und Selbsterfahrung des autonomen Nervensystems

2.2 Hintergrund

2.2.1 Der Organismus als dynamisches Reizverarbeitungssystem: die Homöostase

Unser Gehirn verarbeitet in jedem Augenblick eine Fülle an unterschiedlichsten Informationen, allem voran Sinneswahrnehmungen, d. h. visuelle, auditorische, olfaktorische und somatosensorische Reize aus der Umwelt sowie Signale vom eigenen Körper, die alle einem Bewertungsprozess unterzogen werden ([14], [38]). Bei „positiv“ bewerteten Reizen wird Energie aufgewendet, um mehr davon zu bekommen und bei „negativen“ Reizen wird Energie zu deren Vermeidung investiert [39]. Einerseits wird angenommen, dass diese Evaluation von Reizen nicht auf bewusster Wahrnehmung beruht, sondern ausschließlich von evolutiv alten Gehirnstrukturen, d. h. durch das limbische System gewährleistet wird [40]. Andererseits steht dieser Annahme das transaktionale Stressmodell von Lazarus entgegen, gemäß dem eine Situation kognitiv als positiv, neutral oder potenziell gefährlich bewertet wird [41].

Bei neutralen und positiven Reizen bleibt der Organismus in einem physiologischen Fließgleichgewicht, in dem Energiegewinn und Energieaufwand sich die Waage halten. Dieser Zustand wurde von Walter Cannon Homöostase benannt [18]. Ursprünglich beschreibt Homöostase ein dynamisches, durch interne regelnde Prozesse sich selbst regulierendes Gleichgewicht. Homöostatische Systeme sind in der Biologie überall zu finden, Beispiele dafür sind der Säure- Base-Haushalt (PH-Wert) oder der Zuckergehalt des Blutes, der Salzhaushalt, das Immunsystem, hormonelle Regelkreise oder die Stressantwortsysteme, d. h. das autonome Nervensystem und die hormonelle Stressachse (Hypothalamus-Hypophysen- Nebennieren-Achse) sowie auch unser Organismus als Ganzes. In der Homöostase ist ein System optimal anpassungsfähig und kann Störungen regulieren. Das bedeutet, dass, falls externe oder interne Reize die Homöostase vorübergehend destabilisieren, diese sich über Anpassungsvorgänge selbst wiederherstellen kann. Diese „organismische Selbstregulation“ ist ein grundlegender biologischer Mechanismus und wurde durch Kurt Goldstein beschrieben [42]. Goldstein hielt auch fest, dass der Endpunkt der Selbstregulation ein mittlerer Erregungszustand des Organismus ist und somit die Homöostase nicht mit Entspannung gleichzusetzen ist. Obwohl die Homöostase ursprünglich als ein physiologisches Prinzip beschrieben wurde, findet es ganzheitlich Anwendung. Gemäß dem Integrationsmodell nach IBP (s. Kap. 3 „Ein ganzheitliches Phänomen – die Erlebensdimensionen der Stressreaktion“; [1]) sind körperliche, emotionale und kognitive Prozesse miteinander vernetzt. Das impliziert, dass die Homöostase auch Repräsentationen in der emotionalen und kognitiven Erlebensdimensionen hat. Emotionale Homöostase ist beispielsweise durch Gelassenheit gekennzeichnet, während kognitive Homöostase als geistige Präsenz, Offenheit und Klarheit im Denken erlebt werden kann.

2.2.2 Das Erleben der Homöostase: das autonome Nervensystem und die Herzratenvariabilität

Das Prinzip der Homöostase ist keineswegs ein abstraktes, theoretisches Konstrukt, sondern lässt sich gut an den Strukturen und Funktionen des autonomen Nervensystems (ANS) veranschaulichen und am eigenen Leib erfahren.

Das ANS, auch vegetatives Nervensystem genannt, reguliert autonom ablaufende, lebenswichtige Körperfunktionen, wie z. B. die Herzrate, den Blutdruck oder die Verdauung, die nicht durch unser Bewusstsein kontrolliert werden können – und müssen. Das ANS besteht aus zwei antagonistisch wirkenden Anteilen, dem Sympathikus und dem Parasympathikus, die gemeinsam die Organfunktionen an die aktuellen Bedingungen anpassen. Der Sympathikus bewirkt, dass Energie im Körper mobilisiert wird und die Organtätigkeiten auf Aktivität eingestellt werden: In der Leber wird Glykogen abgebaut und Glukose ins Blut freigesetzt, die Herzrate und der Blutdruck werden erhöht, die Bronchien zwecks gesteigerter Sauerstoffaufnahme erweitert usw. Im Gegensatz dazu steuert der Parasympathikus regenerierende und aufbauende Vorgänge, wie die Speicherung von Glukose in Form



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