E-Book, Deutsch, Band 143, 1084 Seiten, Gewicht: 1 g
Pätzold Leipziger gelehrte Schöffenspruchsammlung
1. Auflage 2009
ISBN: 978-3-428-53129-5
Verlag: Duncker & Humblot
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Ein Beitrag zur Rezeptionsgeschichte in Kursachsen im 16. Jh.
E-Book, Deutsch, Band 143, 1084 Seiten, Gewicht: 1 g
Reihe: Schriften zur Rechtsgeschichte
ISBN: 978-3-428-53129-5
Verlag: Duncker & Humblot
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Gegenstand des Werkes ist die Gutachter- und Urteilstätigkeit von Professoren der Leipziger Juristenfakultät am Beispiel ihrer Arbeit im Leipziger Schöppenstuhl während des 16. Jahrhunderts. Der Schöffenstuhl Leipzig war ein bedeutendes Gremium, an das sich viele untere Gerichte und Private mit der Bitte um Rechtsrat wandten. Leipzig, belehnt mit Magdeburger und Hallischem Recht, war Bestandteil des Oberhofzuges. Kleinere Schöffengerichte wandten sich an den Oberhof, um diesen zu befragen, wie in einer bestimmten Rechtsangelegenheit zu urteilen sei.
Ausgangs- und Mittelpunkt der Forschung ist eine Handschrift des Domstifts St. Petri in Bautzen. Die in ihr enthaltenen Teilstücke wurden ediert sowie inhaltlich und statistisch ausgewertet um nachzuweisen, wie die Rechtsanwendung in diesem bedeutenden juristischen Gremium stattfand. Es handelt sich um eine Sammlung von Präzedenzfällen, die sich ein im Schöppenstuhl tätiger Schöffe für den eigenen Gebrauch angelegt hat. Besonders und in dieser Form einzigartig ist der Umstand, dass in der Sammlung die Rechtsstellen, auf die sich der Spruch stützte, explizit genannt werden. In allen anderen bisher bekannten Sammlungen fehlen diese Angaben. Umso erfreulicher ist die Tatsache, dass nun erstmals nachvollzogen wird, wie die Rezeption des römisch-kanonischen Rechts und seine Abgrenzung von bzw. seine Verschmelzung mit dem einheimischen Recht erfolgte.
Julia Pätzold bettet die Edition in Ausführungen zur Entstehung und Entwicklung des Leipziger Schöffenstuhls sowie die hiesige Stadtgeschichte ein und erarbeitet Kurzbiographien zu den dort tätigen Schöffen. Der Rechtszustand im Kursachsen des 16. Jahrhunderts, in dem die Schöffen tätig wurden, wird erörtert. Zahlreiche Indizes runden die Arbeit ab.
Ausgezeichnet mit dem Förderpreis 2009 der Dr.-Feldbausch-Stiftung für überdurchschnittliche Arbeiten auf den Gebieten Forschung, Kunst und Kultur.
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Weitere Infos & Material
Inhaltsübersicht: 1. Teil: Die Tätigkeit Leipziger Professoren am Schöppenstuhl Leipzig im 16. Jh.: A. Einleitende Bemerkungen zu Sinn und Zweck des Buches - B. Das Umfeld der hier edierten Schöffenspruchsammlung: Entstehung des Leipziger Schöppenstuhls - Das allmähliche Eindringen von Doktoren der Juristenfakultät in den Schöppenstuhl - Schöffenstreit und Neugründung des Leipziger Schöppenstuhls 1574 - Weitere Entwicklung nach 1600 - Weitere Recht sprechende Institutionen im Umfeld des Schöppenstuhls - Ansehen und Bedeutung des Leipziger Schöppenstuhls - C. Die hier edierte Schöffenspruchsammlung. Beschreibung, Biographien der Schöffen, erste Auswertungen der edierten Sprüche: Herkunft und Beschreibung der Handschrift - Inhalt - Vermutungen zur Person des Autors und Zweck der Sammlung - Rechtsquellen der Spruchtätigkeit - 2. Teil: Edition der Handschrift M II 53 des Domstiftkapitels zu Bautzen: Editionsgrundsätze - Repertorium - Edition der in der Handschrift M II 53 enthaltenen Sprüche - Inhaltsverzeichnis der Handschrift M II 53 - Schlusswort - Anhang 1 bis 10 - Quellen- und Literaturverzeichnis, Stichwortverzeichnis