E-Book, Deutsch, Band Band 003, 204 Seiten
Palm / Klettke / Köstler Dialogische Ordnung
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-8470-0221-5
Verlag: V&R unipress
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection
Machtdiskurs und Körperbilder in der höfischen Trauerdichtung Johann von Bessers (1654–1729)
E-Book, Deutsch, Band Band 003, 204 Seiten
Reihe: Schriften des Frühneuzeitzentrums Potsdam
ISBN: 978-3-8470-0221-5
Verlag: V&R unipress
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection
Am Beispiel ausgewählter Trostschriften des brandenburg-preußischen Oberzeremonienmeisters Johann von Besser widmet sich Mathias Palms Studie der paradigmatischen Ausprägung des Dialogischen in der Literatur der Frühen Neuzeit. Das dialogische Paradigma der Arbeit orientiert sich an den höfisch-sozialen Kategorien Zeremoniell und Repräsentation. Auf der medialen Ebene behandelt ein ebenso dialogisch konzipiertes Machtdispositiv diese soziale Verfasstheit als Teil eines Herrschaftsdiskurses sowie als Mittel der Partizipation und der Legitimation. Die Vermittlung erfolgt insbesondere über die Motivik von Körperbildern als soziales bzw. physisches Gebilde. Die Epicedien sind Steuerungsmedien und Indikatoren politischen bzw. höfischen Verhaltens und verweisen über die Vermittlung der Körperbilder auf jeweils intendierte Machtkonstellationen, die so für die Systemstabilisierung und Sozialdisziplinierung in der höfischen Welt sorgen.
Based on examples of selected writings of consolation by Johann von Besser, Supreme Master of Ceremonies of Brandenburg-Prussia, Mathias Palm’s study addresses the paradigmatic form of dialogue in early modern literature. Setting out from a model of the general connection between norms and deviation, the dialogical paradigm of the study is oriented to the courtly social categories of ceremony and representation. At the media level a dialogically conceived dispositive of power treats this social constitutiveness as a part of a discourse of power and a means of participation and legitimation. The message is mediated in particular through body images representing social or physical structures. Besser’s Epicedia, or funeral sermons, have a regulatory effect, functioning as indicators of political, or courtly, behaviour and pointing to intended power constellations through the body images, thus ensuring the stability of the system and social discipline in the courtly world.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Literaturtheorie: Poetik und Literaturästhetik
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Literaturkritik: Hermeneutik und Interpretation
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Deutsche Literatur
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Literarische Gattungen
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Literarische Stoffe, Motive und Themen
Weitere Infos & Material
1;Title Page;3
2;Copyright;4
3;Table of Contents;7
4;Body;9
5;Dank;9
6;Abkürzungsverzeichnis;11
7;Abbildungsnachweis;13
8;1. Einleitung;15
9;2. Grundlagen;19
9.1;2.1 Diskursive Vermittlung – der Dialog als mediales Paradigma im höfischen Kommunikationsraum;19
9.1.1;2.1.1 Text-Ordnung – ein Literatur- und Dichtungsverständnis der Frühen Neuzeit;19
9.1.2;2.1.2 Das dialogische Prinzip in der Gelegenheitsdichtung;29
9.2;2.2. Der Kommunikationsraum ‚Fürstenhof‹ – Die Öffentlichkeit von Zeremoniell, Repräsentation und Macht;42
9.2.1;2.2.1 Zeremoniell und Repräsentation – das fragile Kommunikationsideal und seine kalkulierte Umsetzung;42
9.2.2;Exkurs: Zeichen, Diskurs, Öffentlichkeit – Aporien und Apologien;47
9.2.3;2.2.2 Macht – die höfische Balance der Kräfte als Dispositiv und Potenzial;60
9.3;2.3. Literarische Körperbilder – Leitmotive der höfischen Gelegenheitsdichtung und ihre diskursiven Funktionen;66
10;3. Fragilität und Kalkül „jenseits des körperlichen Restes.” Fallstudien an Epicedien Johann von Bessers;77
10.1;3.1. Zur Textauswahl;77
10.2;3.2. „Daß ich nicht starck genug zu Tode mich zu grämen” – die Polarität der Macht im Epicedium „Die am BegräbnißTage Jhres Grossen Fridrich Wilhelms Wehklagende Durchlauchtigste Dorothee []”;79
10.3;3.3. Brandenburgs GlücksOpffer. Das nivellierte Machtgefüge im Epicedium auf Markgraf Ludwig;105
10.4;3.4. „Ja wenn dem Tode wir recht in die Augen sehn: Jst es Unsterblichkeit was Jhr der Tod erworben.” Die Apotheose der Elisabeth Henriette von Hessen-Kassel und die Potenzierbarkeit von Macht;137
10.5;3.5. „Erschöpfe Pracht und Kunst, den Cörper zu begraben; nur laß mit dem Gepräng dein Leid ein Ende haben.” Die Apotheose der Sophie Charlotte von Braunschweig-Lüneburg und das konsolidierte Machtgefüge;157
11;4. Un-Ordnung. Der „Riß” im höfischen Gefüge und mediale „Heilungsstrategien” – Ein Fazit;183
11.1;4.1. Dialogizität als Ordnungsprinzip – Anknüpfungspunkte und Ausblick;188
12;5. Literaturverzeichnis;193
12.1;5.1. Primärliteratur;193
12.2;5.2. Sekundärliteratur;195