Parin / Reichmayr | Die Psychoanalyse geht fremd | Buch | 978-3-85476-854-8 | sack.de

Buch, Deutsch, 520 Seiten, Format (B × H): 150 mm x 240 mm

Reihe: Paul Parin Werkausgabe / Paul Parin

Parin / Reichmayr

Die Psychoanalyse geht fremd

Psychoanalyse und Ethnopsychoanalyse. Schriften 1946–1972
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-85476-854-8
Verlag: Mandelbaum Verlag eG

Psychoanalyse und Ethnopsychoanalyse. Schriften 1946–1972

Buch, Deutsch, 520 Seiten, Format (B × H): 150 mm x 240 mm

Reihe: Paul Parin Werkausgabe / Paul Parin

ISBN: 978-3-85476-854-8
Verlag: Mandelbaum Verlag eG


Die Ethnopsychoanalyse begleitete die sozialen Kämpfe der sechziger Jahre in der westlichen Welt. Dieser Band versammelt erstmals alle zentralen Texte. Er beinhaltet alle Schriften zwischen 1946 und 1972, von denen Paul Parin einige gemeinsam mit Fritz Morgenthaler und Goldy Parin-Matthèy verfasst hat. Mit aufgenommen wurden Buchbesprechungen und mehrere bisher unveröffentlichte frühe Arbeiten.

Der Schlüsseltext ist die Untersuchung über »Die Kriegsneurose der Jugoslawen«, den Parin 1946 unmittelbar nach seiner Rückkehr aus Jugoslawien schrieb. Es ist dies die erste Anwendung der Psychoanalyse als sozialwissenschaftliches Forschungs­instrument, die Schule machte. Die Untersuchung gesellschaftlicher Wirkungen auf psychische Vorgänge am Beispiel der Kriegsneurose setzt sich mit der Anwendung der Psychoanalyse in der Feldforschung in Westafrika fort. Die dabei entstehende Ethnopsychoanalyse kann mit den hier abgedruckten Arbeiten nachvollzogen werden.

Die Ethnopsychoanalyse wird als wichtiger eigenstän­diger Beitrag zur Weiterentwicklung der Psychoanalyse im deutschsprachigen Raum nach dem Zweiten Weltkrieg bekannt, begleitet die sozialen Kämpfe der sechziger Jahre in der westlichen Welt und macht Zürich zum Epizentrum der gesellschaftskritischen, ethnozentrisch aufgeklärten, postkolonialen Psychoanalyse.

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Weitere Infos & Material


Reichmayr, Johannes
Herausgeber: Johannes Reichmayr, Jg. 1947, Univ.-Prof. Dr.phil., Psychologe und Psycho­analytiker, Sigmund Freud Privatuniversität Wien.

Noch in der ehemaligen Habsburgermonarchie geboren, wuchs Paul Parin (1916–2009) auf dem elterlichen Gutsbesitz in der Untersteiermark auf. Er studierte Medizin in Graz, Zagreb und Zürich, wo er 1943 promovierte. Während des Zweiten Weltkrieges war Parin u.a. in der Flüchtlingsarbeit engagiert und von 1944 bis 1945 im Rahmen der Schweizer Ärzte- und Sanitätshilfe bei der jugoslawischen Befreiungsarmee im Einsatz.
1958 war er Mitbegründer des Psycho­analytischen Seminars Zürich. Gemeinsam mit Goldy Matthèy-Guenet (1911–1997) und Fritz Morgenthaler zählt Parin zu den BegründerInnen der Ethnopsychoanalyse. Von 1954 bis in die 1970er Jahre unternahmen sie Forschungsreisen nach Westafrika. Ergebnis waren die Studien »Die Weißen denken zuviel. Psycho­analytische Untersuchungen bei den Dogon in West­afrika« (1963) und »Fürchte deinen Nächsten wie dich selbst. Psychoanalyse und Gesellschaft am Modell der Agni in Westafrika«. Seine Kindheits- und Jugenderinnerun­gen, die Erlebnisse im Partisanenkrieg, die Erfahrungen der Afrikareisen sowie seine Arbeit als Psychoanalytiker und politisch engagierter ­Zeitgenosse flossen in sein literarisches Werk seit 1980 ein.



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