Peters | Bruder Cadfael und das Mönchskraut | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 307 Seiten

Reihe: Ein Fall für den Mönch

Peters Bruder Cadfael und das Mönchskraut


1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7325-6928-1
Verlag: beTHRILLED
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 3, 307 Seiten

Reihe: Ein Fall für den Mönch

ISBN: 978-3-7325-6928-1
Verlag: beTHRILLED
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Die Kult-Krimi-Serie endlich als eBook! Der Edelmann Gervase Bonel will sein riesiges Landgut der Abtei zu Shrewsbury vermachen, wenn er im Gegenzug ein lebenslanges Wohnrecht erhält. Doch bevor die Abmachung gültig wird, wird Bonel vergiftet - mit einer Medizin aus Bruder Cadfaels Arzneischrank! Cadfael ist entsetzt. Und fest entschlossen, herauszufinden, wie seine Medizin in dieser tödlichen Dosis in Bonels Essen gelangen konnte. Doch er muss sich beeilen, wenn er einen Unschuldigen vor dem Tode bewahren will ... Über die Reihe: Morde und Mysterien im finstersten Mittelalter des 12. Jahrhunderts liefern den perfekten Hintergrund für die spannenden Abenteuer des Bruders Cadfael, einem ehemaligen Kreuzritter, der sich als Mönch in die Abtei St. Peter & Paul nahe Shrewsbury zurückgezogen hat. Doch ein ruhiges Leben als Kräutergärtner und Heilkundiger ist ihm nicht vergönnt: Immer wieder muss er seine detektivischen Fähigkeiten einsetzen, um Verbrechen in der Gemeinde aufzuklären. eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!

Ellis Peters ist das Pseudonym der 1913 geborenen englischen Autorin Edith Pargeter. Ihre Bruder-Cadfael-Reihe erschien in 15 Sprachen und mehr als 20 Ländern und wurde erfolgreich von der BBC verfilmt. Ihr Wissen als Apothekenhelferin war der Ausgangspunkt für den kräuterkundigen Bruder Cadfael. Ellis Peters starb im Oktober 1995.

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2.
Es war schon Mitte Dezember, als der ernste, verschlossene Diener Aelfric zum zweiten Mal in den Gartenschuppen kam, um Küchenkräuter für seine Herrin zu holen. Mittlerweile war er zu einer vertrauten Gestalt geworden, die sich in das tägliche Kommen und Gehen im großen Klosterhof einfügte. Inmitten des lärmenden, lebhaften Verkehrs blieb der einsame, wortkarge junge Mann meist unbeachtet. Manchmal hatte Cadfael ihn morgens zur Bäckerei gehen sehen, wo er Brotlaibe holte, oder zu den Vorratskammern, wo man ihm das tägliche Quantum Bier aushändigte. Stets blieb er stumm und in sich gekehrt und durchquerte mit schnellen Schritten den Hof, als würde eine Verspätung, mochte sie auch noch so geringfügig sein, eine harte Strafe nach sich ziehen. Bruder Mark fühlte sich zu dieser Menschenseele hingezogen, die ihm ebenso einsam und verängstigt erschien, wie er es selbst einmal gewesen war. Er hatte versucht, Aelfric in ein Gespräch zu verwickeln, ohne nennenswerten Erfolg. »Ein bisschen was hat er mir erzählt«, berichtete er nachdenklich, während er in Cadfaels Schuppen eine Salbe anrührte. »Ich glaube, er schleppt irgendeinen geheimen Kummer mit sich herum, sonst wäre er viel freundlicher. Manchmal lächelt er sogar, wenn ich ihn grüße, aber er bleibt nie stehen, um mit mir zu reden.« »Er hat seine Arbeit – und vielleicht sehr strenge Herrschaften«, meinte Cadfael mit milder Stimme. »Ich habe gehört, dass sich Master Bonel nicht wohlfühlt, seit er hier eingezogen ist. Er ist nicht krank, aber ständig missgelaunt – und er hat keinen Appetit.« »So würde es mir auch ergehen, wenn ich nichts anderes zu tun hätte, als herumzusitzen und Trübsal zu blasen – und wenn ich mich ständig fragen müsste, ob es richtig war, dass ich mich angesichts meines Alters von Haus und Hof getrennt habe. Viele sehnen sich nach einem ruhigen, beschaulichen Leben, und wenn sie dann ihr Ziel erreicht haben, sind sie unzufrieden.« »Das Mädchen ist hübsch«, sagte Mark mit Kennermiene. »Hast du sie schon gesehen?« »Nein. Und du solltest keine Frauen anstarren, mein Junge. Sie ist also hübsch?« »Sehr hübsch. Nicht besonders groß und gut gebaut – mit langem blonden Haar und schwarzen Augen ... Das ist ein reizvoller Gegensatz, dieses helle Haar und die dunklen Augen ... Gestern sah ich sie zum Stall laufen. Dort richtete sie Aelfric etwas aus, und als sie wieder wegging, schaute er ihr nach. Dabei machte er ein ganz komisches Gesicht. Vielleicht ist sie die Quelle seines Kummers.« Das mag sein, dachte Cadfael, falls er ein Leibeigener ist und sie eine freie Frau, die sich nicht für einen Mann von so niederem Stand interessiert – und wenn sie in dem kleinen Haus am Mühlenteich Tag für Tag beisammen sind auf viel engerem Raum als im Haus Mallilie ... »Dich könnte sie auch in Schwierigkeiten bringen, mein Junge, wenn Prior Robert oder Bruder Jerome merken, dass sie dir gefällt. Wann immer du ein schönes Mädchen bewundern willst – dann nur aus den Augenwinkeln! Vergiss nicht, dass wir uns hier seit Neuestem an die Reformgesetze halten müssen.« »Oh, ich werde schon aufpassen!« Mark hatte offensichtlich bereits Bruder Cadfaels eher unorthodoxe Ansichten übernommen. Wenn die Zeiten nicht so unsicher wären, würde er vielleicht nach Oxford gehen und studieren, überlegte Cadfael, aber da diese Möglichkeit ausfällt, wird er Priester werden – ein guter Priester, der die Existenz von Frauen auf dieser Welt nicht leugnet und ihren Wert zu schätzen weiß. Mark war unfreiwillig ins Kloster gekommen, hatte inzwischen jedoch erkannt, dass er hier am rechten Platz war. Nicht jeder war so glücklich, dass er das von sich behaupten konnte. An einem bewölkten Nachmittag kam Aelfric in den Schuppen und bat um getrocknete Minze. »Meine Herrin möchte für meinen Herrn ein Stärkungsmittel zubereiten.« »Ich habe gehört, dass er sich nicht gut fühlt«, sagte Cadfael und wühlte in seinen duftenden Leinenbeuteln. Die Nasenflügel des jungen Mannes bebten vor Entzücken, als sie das süße Aroma wahrnahmen. Und im sanften Licht, das den Raum erfüllte, schienen sich seine verkrampften Gesichtszüge ein wenig zu lockern. »Es fehlt ihm nicht viel, und er leidet mehr seelisch als körperlich«, erwiderte Aelfric erstaunlich offenherzig. »Wenn er endlich wieder Mut fassen würde, ginge es ihm viel besser. Vor allem bedrückt es ihn, dass er sich mit seinem Sohn überworfen hat.« »Das muss für euch alle schwierig sein, auch für die Mistress.« »Sie tut alles für ihn, und er darf ihr wahrlich keine Vorwürfe machen. Aber seit seinem Umzug steht er mit allen Leuten auf Kriegsfuß, sogar mit sich selbst. Er hat erwartet, dass sein Sohn vor der Übersiedlung zu ihm laufen und klein beigeben würde, um sein Erbe zurückzugewinnen. Aber da wurde Master Bonel bitter enttäuscht, und das ärgert ihn.« Cadfael hob überrascht die Brauen. »Du meinst – er hat seinen Sohn enterbt und seine Ländereien der Abtei geschenkt? Um dem jungen Mann eins auszuwischen? Nach dem Gesetz darf er das gar nicht. Kein Kloster würde ohne die Zustimmung des Erben auf solch einen Handel eingehen.« »Es ist nicht sein richtiger Sohn.« Aelfric schüttelte seufzend den Kopf. »Da er aus Mistress Bonels erster Ehe stammt, kann er keine Ansprüche an den Master stellen. Sicher, der Herr hat ein Testament gemacht und den Jungen darin als Erben eingesetzt – aber dieses Dokument wird durch die Vereinbarung mit der Abtei ungültig. Zumindest wird es ungültig sein, wenn alles besiegelt und bezeugt ist. Der Sohn kann keine rechtlichen Schritte unternehmen. Er hat das Landgut verloren, das ihm zugesichert wurde, und dabei bleibt’s.« »Was hat er verbrochen, um eine solche Behandlung zu verdienen?«, fragte Cadfael verwundert. Aelfric zuckte verächtlich mit den Schultern, die zwar schmal, aber – wie Cadfael feststellte – kräftig und wohlgeformt waren. »Er ist jung und eigensinnig, und mein Herr ist alt und reizbar – und er ist es nicht gewöhnt, dass man ihm in die Quere kommt. Daran ist der Junge auch nicht gewöhnt, und er hat verbissen gekämpft, als man seine Freiheit einschränken wollte.« »Was ist nun aus ihm geworden? Soviel ich mich erinnere, hast du mir erzählt, dass ihr nur zu viert in dem Häuschen am Mühlenteich wohnt.« »Er ist genauso unnachgiebig wie mein Herr, und so ist er zu seiner verheirateten Schwester gezogen und erlernt ein Handwerk. Mein Herr hat fest damit gerechnet, dass der Junge mit eingezogenem Schwanz zurückkommen würde. Bis jetzt hat er vergeblich darauf gewartet, und ich bezweifle auch, dass es jemals geschehen wird.« Sicher ist die Mutter des enterbten Jungen todunglücklich, dachte Cadfael mitleidig. Vermutlich fühlt sie sich in diesem unseligen Streit zwischen den beiden Parteien hin- und hergerissen. Und vielleicht bereut es der alte Mann schon, dass er sich in seinem Zorn zu einer so folgenschweren Maßnahme hinreißen ließ und seinen Sohn um das Erbe brachte ... Er reichte Aelfric einen Bund Minze. Die ovalen Blätter waren immer noch unversehrt, denn die Sommerhitze hatte sie rasch getrocknet, und manche hatten sogar noch einen frischen grünen Schimmer. »Deine Herrin wird sie selbst zerreiben müssen. Wenn man sie im Ganzen aufbewahrt, behalten sie ihr Aroma am längsten. Wenn sie noch mehr Kräuter braucht, lass es mich wissen, dann werde ich sie für sie zerreiben. Aber diesmal wollen wir sie nicht so lange warten lassen. Hoffentlich wird das Stärkungsmittel deinem Herrn helfen und seine Laune bessern – um seinet- und ihretwillen. Das wäre auch für dich segensreich«, fügte Cadfael hinzu und klopfte dem jungen Mann leicht auf die Schulter. Aelfrics ernste Züge verzogen sich zu einem halbherzigen, bitteren, resignierten Lächeln. »Die Leibeigenen sind dazu da, um als Sündenböcke zu dienen!«, stieß er in einer plötzlichen Gefühlsaufwallung hervor, dann bedankte er sich hastig und verließ den Schuppen. Vor dem Weihnachtsfest pflegten sich viele Kaufleute von Shrewsbury und die Herren einiger kleiner Gehöfte ringsum schuldbewusst an ihr Seelenheil zu erinnern. Sie wollten sich als gute Christen erweisen, aber möglichst geringe Opfer bringen. Und so wurde der Speiseplan der Abtei, der meist nur aus Hülsenfrüchten, Fisch sowie hin und wieder aus magerem Fleisch bestand, plötzlich durch Geschenke bereichert. Es gab Rind- und Schweinefleisch, Geflügel, Honigkuchen, Trockenfrüchte und sogar Wildbret – willkommene Spenden, die schlichte Gerichte in festliche Mahlzeiten verwandelten. Manche Leute überbrachten auch einfallsreichere Geschenke und vergewisserten sich, dass ihre Almosen den Abt oder Prior erreichten, in der Annahme, dass dessen Fürsprache vor Gottes Altar ihnen eher nützen könnte als die Gebete der gewöhnlichen Mönche. Ein Ritter aus dem...


Peters, Ellis
Ellis Peters ist das Pseudonym der 1913 geborenen englischen Autorin Edith Pargeter. Ihre Bruder-Cadfael-Reihe erschien in 15 Sprachen und mehr als 20 Ländern und wurde erfolgreich von der BBC verfilmt. Ihr Wissen als Apothekenhelferin war der Ausgangspunkt für den kräuterkundigen Bruder Cadfael. Ellis Peters starb im Oktober 1995.

Ellis Peters ist das Pseudonym der 1913 geborenen englischen Autorin Edith Pargeter. Ihre Bruder-Cadfael-Reihe erschien in 15 Sprachen und mehr als 20 Ländern und wurde erfolgreich von der BBC verfilmt. Ihr Wissen als Apothekenhelferin war der Ausgangspunkt für den kräuterkundigen Bruder Cadfael. Ellis Peters starb im Oktober 1995.



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