Peters | Bruder Cadfael und der Aufstand auf dem Jahrmarkt | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 4, 330 Seiten

Reihe: Ein Fall für den Mönch

Peters Bruder Cadfael und der Aufstand auf dem Jahrmarkt


1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7325-6929-8
Verlag: beTHRILLED
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 4, 330 Seiten

Reihe: Ein Fall für den Mönch

ISBN: 978-3-7325-6929-8
Verlag: beTHRILLED
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Die Kult-Krimi-Serie endlich als eBook! Shrewsbury, im Sommer des Jahres 1139: Seit Gründung der Benediktiner-Abtei findet alljährlich zu Ehren des Schutzpatrons ein Jahrmarkt statt. Das große Spektakel lockt Händler, Käufer und Vergnügungssüchtige in die Stadt - für die Abtei ein lukratives Geschäft, das den Stadtvätern jedoch ein Dorn im Auge ist. Als es bereits am Abend vor dem Markt zu Ausschreitungen kommt, ahnt Bruder Cadfael, dass die nächsten Tage unter keinem guten Stern stehen. Und tatsächlich: Am nächsten Morgen treibt eine nackte Leiche im Fluss. Auch der darauffolgende Jahrmarktstag beginnt mit einer Leiche. Und der Mörder ist noch nicht fertig ... Ein weiteres Mal obliegt es Bruder Cadfael, den Fall zu lösen! Der Krimi ist in einer früheren Auflage bereits unter dem Titel 'Der Aufstand auf dem Jahrmarkt' erschienen. Über die Reihe: Morde und Mysterien im finstersten Mittelalter des 12. Jahrhunderts liefern den perfekten Hintergrund für die spannenden Abenteuer des Bruders Cadfael, eines ehemaligen Kreuzritters, der sich als Mönch in die Abtei St. Peter & Paul nahe Shrewsbury zurückgezogen hat. Doch ein ruhiges Leben als Kräutergärtner und Heilkundiger ist ihm nicht vergönnt: Immer wieder muss er seine detektivischen Fähigkeiten einsetzen, um Verbrechen in der Gemeinde aufzuklären. eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!

Ellis Peters ist das Pseudonym der 1913 geborenen englischen Autorin Edith Pargeter. Ihre Bruder-Cadfael-Reihe erschien in 15 Sprachen und mehr als 20 Ländern und wurde erfolgreich von der BBC verfilmt. Ihr Wissen als Apothekenhelferin war der Ausgangspunkt für den kräuterkundigen Bruder Cadfael. Ellis Peters starb im Oktober 1995.

Peters Bruder Cadfael und der Aufstand auf dem Jahrmarkt jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


1.
Es begann beim täglichen Kapitel im Benediktinerkloster St. Peter und Paul zu Shrewsbury, am dreißigsten Tag des Monats Juli im Jahr unseres Herrn 1139. Das Fest St. Peter ad Vincula stand vor der Tür, ein Fest von weihevoller und einträglicher Bedeutung für das Haus, das seinen Namen trug. So hatte man die allmorgendliche Zusammenkunft zum Zwecke der Arbeitseinteilung ganz den für die bevorstehenden Feierlichkeiten notwendigen Vorkehrungen gewidmet, und weniger wichtige Dinge mussten warten. Das Kloster war zwei Heiligen geweiht, doch wurde der heilige Paulus vernachlässigt und blieb sogar in Dokumenten unerwähnt. Oder sein Name wurde dergestalt abgekürzt, dass er beinahe verschwand. Vielleicht hatte es an der Trägheit der Klosterschreiber gelegen, denen es zu mühsam geworden war, den vollständigen Titel bis zu zwanzigmal in eine Urkunde zu schreiben. Seit Abt Radulfus das Ruder dieses klösterlichen Schiffleins übernommen hatte, sahen sie sich jedoch zur Besserung solchen Betragens angehalten, denn er war ein Mann, der keine Nachlässigkeiten duldete und von seinen Mönchen die gleiche peinliche Genauigkeit erwartete, die er sich selbst abverlangte. Vor der ersten Gebetsstunde war Bruder Cadfael in seinem eingefriedeten Kräutergarten gewesen, hatte sich der blühenden orientalischen Mohnblumen erfreut und die Zeit abgeschätzt, wann die Samenkapseln reif sein würden. Der Sommer war auf seinem Höhepunkt und versprach reiche Ernte, denn auf reichliche und frühe Schneefälle war ein milder und feuchter Frühling gefolgt, Juni und Juli waren heiß und sonnig gewesen, mit ausgleichenden Regentagen und Schauern, als hätte der Himmel selbst über die Natur gewacht und wäre bestrebt gewesen, Laub und Gräser frisch zu halten und das Wachstum der Früchte allenthalben zu fördern. Die zweite Heuernte, reichlich wie die erste, war eingefahren, das Getreide wartete bereits auf die Sichel. Gleich nach dem Jahrmarkt sollte die Ernte beginnen. Cadfaels duftendes Reich, noch frisch und taubenetzt, doch von der aufsteigenden Sonne schon zu trunkener Süßigkeit erwärmt, erfüllte seine Sinne mit einem Vergnügen, wie es von einer asketischen Kirche, welche diesseitige Freuden mit Unbehagen als sündhaft beargwöhnte, bisweilen nicht gern gesehen wurde. Es gab Gelegenheiten, da der junge Bruder Mark, der mit ihm in diesem ergötzlichen Kräutergarten arbeitete, diese Freude mit seinen Sünden glaubte beichten und in Demut eine angemessene Strafe annehmen zu müssen. Er war noch sehr jung, es ließen sich Entschuldigungen für ihn finden. Bruder Cadfael hatte mehr gesunden Menschenverstand und keine derartigen Skrupel. Die vielfältigen Gaben Gottes waren dazu da, dass man sie genoss; die Verweigerung freudiger Empfindungen wäre undankbar. Nachdem er vor der Prime bereits zwei Stunden im Kräutergarten tätig gewesen war und im Zusammenhang mit dem Klosterjahrmarkt, der alle Aufmerksamkeit fesselte, kein Amt innehatte, hielt Cadfael gewohnheitsmäßig ein Nickerchen hinter seiner schützenden Säule im dunkelsten Winkel des Kapitelsaales — jederzeit bereit, wachsam aufzufahren, sollte eine unerwartete Frage an ihn gerichtet werden, und durchaus imstande, verständlich zu beantworten, was er nur teilweise gehört hatte. Er war seit sechzehn Jahren Mönch, durch eigene, wohlüberlegte Wahl, die er nie bereut hatte, nach einem sehr abenteuerlichen Leben, das er ebenso wenig bereut hatte, und es gab kaum etwas, das ihn überraschen konnte. Er war neunundfünfzig Jahre alt, reich an Erfahrungen und noch immer zäh und kräftig wie ein Dachs – und nach Bruder Marks Behauptung beinahe genauso krummbeinig, aber Bruder Mark war ein bevorrechtigtes Geschöpf Gottes. Cadfael döste so still wie eine geschlossene Blüte bei Nacht vor sich hin und schnarchte kaum einmal. Innerhalb der Benediktinischen Ordensregel und in anregendem Umgang mit ihr hatte er eine eigene tägliche Disziplin vervollkommnet, die seinen Bedürfnissen bewundernswert gut angepasst war. Wahrscheinlich schlief er fest, als der Verwalter des Meierhofes mit den angemessenen Entschuldigungen in den Kapitelsaal trat und auf die Sprecherlaubnis des Abtes wartete. Doch Cadfael war hellwach, als der Verwalter meldete: »Ehrwürdiger Vater, im großen Hof sind der Bürgermeister der Stadt und eine Abordnung von Zunftvorstehern, die darum bitten, Euch sprechen zu dürfen. Sie sagen, ihr Anliegen sei wichtig.« Abt Radulfus zog die stahlgrauen, geraden Brauen ein wenig in die Höhe und deutete mit einer gnädigen Handbewegung an, dass die Stadtväter sogleich vorgelassen werden sollten. Die Beziehungen zwischen der Stadt Shrewsbury auf der einen Seite des Flusses und dem Kloster auf der anderen waren, wenn schon nicht herzlich — das wäre zu viel verlangt gewesen, da sie so oft gegensätzliche Interessen vertraten —, so doch stets korrekt, und ihre Auseinandersetzungen wurden mit wachsamer Höflichkeit geführt. Falls der Abt einen Kampf witterte, ließ er sich nichts davon anmerken. Cadfael aber, der das schlaue, scharf geschnittene Gesicht beobachtete, sagte sich, dass der Abt eine recht klare Vorstellung vom Zweck dieses Besuches haben müsste. Die verdienstvollen Zunftmeister betraten den Kapitelsaal in geschlossener Phalanx, nicht weniger als zehn Mann, die etwa die Hälfte der in der Stadt vertretenen Gewerbe repräsentierten, angeführt vom Bürgermeister. Meister Geoffrey Corviser war ein großer, fülliger und energischer Mann, der das fünfzigste Jahr noch nicht erreicht hatte, glatt rasiert, lebhaft und trotzdem würdevoll. Die Schuhe und Reitstiefel, die er fertigte, zählten zu den feinsten, die in England zu haben waren, und er war sich ihrer Vorzüglichkeit und seines eigenen Wertes durchaus bewusst. Zu diesem Anlass hatte er seine besten Kleider angelegt und bot auch ohne den langen Überrock, der bei diesem warmen Sommerwetter eine Qual gewesen wäre, einen eindrucksvollen Anblick, was er natürlich beabsichtigte. Mehrere von den anderen, die sich hinter ihm zusammengeschlossen hatten, waren Cadfael wohlbekannt: Edric Flesher, Zunftmeister der Metzger von Shrewsbury; Martin Bellecote, Zunftmeister der Zimmerleute; Reginald von Aston, der Silberschmied — allesamt vermögende Männer. Abt Radulfus kannte sie noch nicht. Er war erst seit einem halben Jahr im Amt, von London gesandt, den bequem gewordenen Konvent eines Provinzklosters zu neuem Glaubenseifer zu führen. Er hatte über die Bewohner des Grenzlandes noch viel zu lernen, wie er, der sich von niemandem zum Narren halten ließ, recht gut wusste. »Seid willkommen, Ihr Herren«, sagte er in freundlichem Ton. »Sprecht freimütig, Ihr sollt aufmerksam Gehör finden.« Die wackeren Zunftmeister erwiesen dem Abt ihre Achtung durch stumme Verbeugung, spreizten dann die stämmigen Beine und standen hingepflanzt wie eine Schlachtreihe, alle Blicke wachsam, alle Urteile vorbehalten. Der Abt konzentrierte seine höfliche Aufmerksamkeit mit ganz ähnlicher Wirkung auf sie. Während seiner Zwischenspiele als Hirt der klösterlichen Schafherde hatte Cadfael einmal zwei Widder solche Blicke wechseln sehen, bevor sie die Schädel gegeneinander gerammt hatten. »Hochwürdigster Herr Abt«, sagte der Bürgermeister, »wir sind gekommen, um mit Euch über den St. Peters-Jahrmarkt zu sprechen, der hier während der nächsten drei Tage abgehalten werden soll. Ihr kennt die Bedingungen. Während dieser Zeit müssen alle Läden in der Stadt geschlossen bleiben, und außer Bier und Wein darf nichts verkauft werden. Und Bier und Wein werden auch hier vor dem Tor und auf dem Jahrmarktsplatz verkauft, so dass niemand in der Stadt mit diesen Waren etwas verdienen kann. Drei Tage lang, die drei geschäftigsten des Jahres, könnten wir gute Einnahmen aus Wegezöllen von Karren, Tragtieren und Lastträgern erzielen, die auf dem Weg zum Jahrmarkt durch die Stadt ziehen. Doch wir dürfen keine Abgaben erheben, weder für die Ausbesserung der Mauern noch für das Straßenpflaster. Alle Zölle fallen allein der Abtei zu. Händler, die ihre Waren in Booten den Severn heraufbringen, machen an Eurem Landeplatz fest und entrichten ihre Abgaben an Euch. Wir erhalten nichts. Und für dieses Vorrecht zahlt Ihr nicht mehr als achtunddreißig Schillinge, und selbst diese müssen wir mühevoll aus den Mieten Eurer Hintersassen in der Stadt eintreiben.« »Nicht mehr als achtunddreißig Schillinge!«, wiederholte Abt Radulfus in noch immer freundlichem Ton und hob die eisengrauen Brauen ein wenig höher. »Die Summe wurde als gerecht festgesetzt. Und nicht von uns. Die Bedingungen des Vertrags sind Euch seit vielen Jahren bekannt, denke ich.« »So ist es, und in der Vergangenheit haben wir sie schon oft als lästig empfunden, aber Verträge müssen eingehalten werden, und wir haben uns niemals beklagt. Doch ist die Summe nie erhöht worden, weder in guten noch in schlechten Jahren. Und es ist sehr hart für eine so bedrängte Stadt wie die unsrige, auf den Handel von drei Tagen und die besten Wegezölle des Jahres zu verzichten. Im vergangenen Sommer wurde Shrewsbury, wie Ihr wissen müsst, obgleich Ihr damals nicht unter uns weiltet, länger als einen Monat...


Peters, Ellis
Ellis Peters ist das Pseudonym der 1913 geborenen englischen Autorin Edith Pargeter. Ihre Bruder-Cadfael-Reihe erschien in 15 Sprachen und mehr als 20 Ländern und wurde erfolgreich von der BBC verfilmt. Ihr Wissen als Apothekenhelferin war der Ausgangspunkt für den kräuterkundigen Bruder Cadfael. Ellis Peters starb im Oktober 1995.

Ellis Peters ist das Pseudonym der 1913 geborenen englischen Autorin Edith Pargeter. Ihre Bruder-Cadfael-Reihe erschien in 15 Sprachen und mehr als 20 Ländern und wurde erfolgreich von der BBC verfilmt. Ihr Wissen als Apothekenhelferin war der Ausgangspunkt für den kräuterkundigen Bruder Cadfael. Ellis Peters starb im Oktober 1995.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.