Buch, Deutsch, 52 Seiten, Paperback, Format (B × H): 190 mm x 270 mm, Gewicht: 144 g
Reihe: Bachelorarbeit
Buch, Deutsch, 52 Seiten, Paperback, Format (B × H): 190 mm x 270 mm, Gewicht: 144 g
Reihe: Bachelorarbeit
ISBN: 978-3-95993-087-1
Verlag: Bachelor + Master Publishing
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Textprobe:
Kapitel 3 Gegenwärtiger Kenntnisstand:
Dieses Kapitel beleuchtet den aktuellen Stand von Literatur und Forschung zum Gegenstand der Arbeit. Die Darstellung des Zusammenhangs und zugleich die klare Abgrenzung der einzelnen Disziplinen des BGM werden deutlich herauskristallisiert.
3.1 Definitionen:
In Vorbereitung auf die inhaltlichen Aspekte der vorliegenden Arbeit sind nachfolgend Erläuterungen und Definitionen der wichtigsten Begriffe aufgeführt.
3.1.1 Gesundheit und Krankheit:
Laut WHO (1978) ist Gesundheit „ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur der Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen“. Diese Definition fand jedoch schnell berechtigte Kritik, nicht zuletzt wegen ihres statischen und perfektionistischen Anspruchs, welcher letztlich eine Therapeutisierung aller Menschen bedeuten würde (Hörmann, 2009, S. 39).
Nach Franke (2012, S. 38–40) ist Gesundheit aus medizinischer Sicht ein negativer Aspekt, der die Krankheit verneint. In dieser Hinsicht heißt es, dass die Abwesenheit von Krankheit, Gesundheit bedeutet. Die Trennung zwischen „krank“ und „nicht krank“ beruht auf der ärztlichen Diagnose, die hier eine zentrale Rolle einnimmt.
Laut Franke (2012, S. 60–62) setzt sich Krankheit nach unserem modernen Verständnis aus folgenden Teilaspekten zusammen:
- Vorliegen eines ärztlichen Befundes: Abweichung von Normwerten oder Auftreten von Symptomen
- Störung des körperlichen, seelischen, sozialen Wohlbefindens: subjektiv empfundene Störung
- Einschränkung der Leistungsfähigkeit: Rollenerfüllung ist nicht mehr oder nur eingeschränkt möglich
- Notwendigkeit professioneller Betreuung: die betroffene Person benötigt Hilfe durch Andere
3.1.2 Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM):
Laut Giesert (2012, S. 336-340) wird unter Betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM) die systematische und nachhaltige Gestaltung von gesundheitsförderlichen Strukturen und Prozessen sowie der gesundheitsförderlichen Befähigung von Beschäftigten verstanden. Grundlagen sind gesetzliche Regelungen, die den folgenden drei Handlungsfeldern zuzuordnen sind:
- umfassender Arbeitsschutz
- betriebliches Eingliederungsmanagement
- betriebliche Gesundheitsförderung
Alle Handlungsfelder sind in die Betriebsroutinen zu integrieren. Dabei ist die Verzahnung der Inhalte sowie die kontinuierliche Fortschreibung der Kernprozesse Analyse, Planung, Interventionssteuerung und Evaluation zu verwirklichen. Einzelmaßnahmen sowie Einzelprogramme der betrieblichen Gesundheitsförderung unterscheiden sich von diesem Modell.
Das Factsheet von prädemo (2014) bekräftigt die Definition von Giesert (2012, S. 336-340) durch eine vereinfachte, aber stimmige Kernaussage: „Unter Betrieblichen Gesundheitsmanagement ist die systematische und nachhaltige Integration von Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung in ein Betriebliches Management zu verstehen, mit dem Ziel, die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten nachhaltig zu erhalten und zu fördern.“
3.1.3 Arbeitsschutz:
Esslinger (2018, S. 6) bezeichnet Arbeitsschutz als die älteste Säule des BGM, die auf den rechtlichen Erfordernissen und deren Einhaltung durch den Betrieb basiert.
Ulrich (2005, S. 761-782) versteht beim Arbeitsschutz den Menschen als schutzbedürftiges Wesen, der vor gesundheitsgefährdenden Arbeitsbedingungen und Belastungen geschützt werden muss.