E-Book, Deutsch, 273 Seiten, eBook
Pinheiro Portugiesische Migrationen
2010
ISBN: 978-3-531-92107-5
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Geschichte, Repräsentation und Erinnerungskulturen
E-Book, Deutsch, 273 Seiten, eBook
Reihe: Beiträge zur Regional- und Migrationsforschung
ISBN: 978-3-531-92107-5
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Teresa Pinheiro hat die Juniorprofessur Kultureller und Sozialer Wandel (mit Schwerpunkt Iberische Studien) am Institut für Europäische Studien an der Technischen Universität Chemnitz inne.
Zielgruppe
Professional/practitioner
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Inhalt;6
2;Abkürzungsverzeichnis;8
3;Einleitung: Deutschland, Portugal und die europäische Migrationsgeschichte des 20. Jahrhunderts;10
4;I Portugal: Vom Aus- zum Einwanderungsland?;21
4.1;Die portugiesische Emigration nach dem ‚Ende der portugiesischen Emigration’;22
4.2;Portugal – eine Semiperipherie im globalen Migrationssystem: Aus- und Einwanderung als verschränkte Phänomene;36
5;II Immigration in Portugal;53
5.1;Tendenzen der Einwanderung nach Portugal seit der Nelkenrevolution1;54
5.2;Der Wandel der Migrationsbewegungen am Beispiel der internationalen Migrationen in Portugal;68
5.3;Das Thema der Immigration in den portugiesischen Medien;88
6;III Lusophone Immigration und Kulturen in Deutschland;102
6.1;Die portugiesische Auswanderung nach Deutschland – eine empirische Untersuchung;103
6.2;Portugiesische Restaurants und Cafés in Hamburg: Beginn eines ethnischen Gewerbes?;127
6.3;Transnationale Identifikation am Beispiel der Portugiesen in München – Ergebnisse einer Fallstudie;147
6.4;Vernetzte Identitäten: Repräsentationen portugiesischer Emigration im deutschsprachigen Internet;170
6.5;Biographien mosambikanischer Vertragsarbeitnehmer im Spannungsfeld individueller Lebensentwürfe und politischer Geschichte;192
7;IV Lusophone Repräsentationen der Migration;208
7.1;Repräsentationen der Emigration in der portugiesischen Literatur;209
7.2;Von der portugiesischen Post-Emigration: Repräsentationen von Identität in den Filmen Entre2Rêves von Jean-Philippe Neiva und Bien Mélanger / Into the Mix von Nicolas Fonseca;225
8;V Emigration und Erinnerung;236
8.1;Migrationen, Erinnerungskulturen, Museen: Das ‚Museum der Emigration und der Gemeinschaften‘ in Fafe;237
8.2;Gegen die Musealisierung: Das Projekt ‚Sudexpress’ als lebendiges virtuelles Zentrum der portugiesischen Emigration;245
9;Zu den Autorinnen und Autoren;261
Einleitung: Deutschland, Portugal und die europäische Migrationsgeschichte des 20. Jahrhunderts.- Einleitung: Deutschland, Portugal und die europäische Migrationsgeschichte des 20. Jahrhunderts.- Portugal: Vom Aus- zum Einwanderungsland?.- Die portugiesische Emigration nach dem ‚Ende der portugiesischen Emigration’.- Portugal – eine Semiperipherie im globalen Migrationssystem: Aus- und Einwanderung als verschränkte Phänomene.- Immigration in Portugal.- Tendenzen der Einwanderung nach Portugal seit der Nelkenrevolution.- Der Wandel der Migrationsbewegungen am Beispiel der internationalen Migrationen in Portugal.- Das Thema der Immigration in den portugiesischen Medien.- Lusophone Immigration und Kulturen in Deutschland.- Die portugiesische Auswanderung nach Deutschland – eine empirische Untersuchung.- Portugiesische Restaurants und Cafés in Hamburg: Beginn eines ethnischen Gewerbes?.- Transnationale Identifikation am Beispiel der Portugiesen in München – Ergebnisse einer Fallstudie.- Vernetzte Identitäten: Repräsentationen portugiesischer Emigration im deutschsprachigen Internet.- Biographien mosambikanischer Vertragsarbeitnehmer im Spannungsfeld individueller Lebensentwürfe und politischer Geschichte.- Lusophone Repräsentationen der Migration.- Repräsentationen der Emigration in der portugiesischen Literatur.- Von der portugiesischen Post-Emigration: Repräsentationen von Identität in den Filmen Entre2Rêves von Jean-Philippe Neiva und Bien Mélanger / Into the Mix von Nicolas Fonseca.- Emigration und Erinnerung.- Migrationen, Erinnerungskulturen, Museen: Das ‚Museum der Emigration und der Gemeinschaften'in Fafe.- Gegen die Musealisierung: Das Projekt ‚Sudexpress’ als lebendiges virtuelles Zentrum der portugiesischen Emigration.
V Emigration und Erinnerung (S. 245-246)
Migrationen, Erinnerungskulturen, Museen: Das ‚Museum der Emigration und der Gemeinschaften‘ in Fafe
Miguel Monteiro
1 Wer sind wir?
Das ‚Museum der Emigration und der Gemeinschaften’ ist eine am 12. Juli 2001 gegründete Plattform für Information und Dynamisierung von Forschungsaktivitäten, die als vorrangige Zielgruppe Migranten, deren Nachkommen und deren Vereinigungen anspricht. Ziel ist die Erforschung der portugiesischen Emigration von ihren Anfängen bis in die Gegenwart. Bei der Erforschung und Aufarbeitung der Inhalte für das Publikum gilt ein besonderes Augenmerk der Emigration nach Brasilien im 19. Jahrhundert (bis etwa 1920) und der Emigration in europäische Länder während der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Bereits die Tatsache, dass die geographische Mobilität ein strukturelles Phänomen der portugiesischen Gesellschaft darstellt (Godinho 1978), rechtfertigt die Existenz eines Emigrationsmuseums. Abgesehen von der kolonialen Migration zwischen dem 16. und dem 18. Jahrhundert sind in der Zeit von 1855 bis 1914 1.296.268 Portugiesen ausgewandert. Allein die kleine nordportugiesische Stadt Fafe zählte zwischen 1834 und 1926 8.722 Auswanderer. 1970 sind rund 135.000 Portugiesen nach Frankreich emigriert, die Portugiesen waren in jenem Jahrzehnt mit geschätzten 860.000 Personen die stärkste ausländische Gemeinschaft in Frankreich.
Im Jahr 2000 lebten 4.806.353 Portugiesen auf allen fünf Kontinenten. Neben dieser historischen Emigration findet auch die in jüngster Zeit zunehmende Immigration in Portugal ihren Niederschlag in der Museumsarbeit (Monteiro 2000). Das Museum versucht, die Spuren, die die portugiesische Emigration sowohl in Portugal als auch in den Zielländern hinterlassen hat, sichtbar zu machen. Dabei spielen der Kulturkontakt und die Prozesse sozialer Transformation eine zentrale Rolle.
2 Das Museumskonzept
Das ‚Museum der Emigration und der Gemeinschaften’ stellt das Phänomen der Migrationen und ihre Repräsentationen in zwei Achsen dar: Auswanderung und Rückkehr. Die wissenschaftliche Aufarbeitung kann für die Dokumentation auf öffentliche und private Archive zurückgreifen, die Unterlagen zur portugiesischen Migration besitzen. Insbesondere Stadt- und Distriktarchive, aber auch Staatsarchive werden dafür genutzt. Die Daten werden in einer Datenbank zur Identifizierung der über alle Welt verstreuten portugiesischen Emigranten erfasst.
Auf diese Weise kann die Rekonstruktion von Lebensgeschichten in ihrem gesamten Prozess vollzogen und der Beitrag der Auswanderer zur Transformation des Auswanderungs- bzw. des Rückkehrorts in verschiedenen Bereichen untersucht werden. Neben diesen Beständen gelangen durch Schenkungen oder Leihgaben von Emigranten oder ihrer Nachkommen Dokumente und Gegenstände ins Museum und werden dort archiviert und in die Arbeit einbezogen.