Teuffel, Wilhelm Siegmund
1820-1878
Wiegand, Wilhelm
1851-1915
Platon, Platon aus Athen
427-348 v. Chr.
Als Sohn aus dem adligen Geschlecht des Kodros wird Platon 427 v. Chr. in Athen geboren. In seiner Jugend schreibt Platon Tragödien, Dithyramben und Gesänge. Ursprünglich zum Staatsmann bestimmt, wird Platon durch Kratylos mit den Lehren des Heraklit vertraut. Dann schließt er sich eng an den Lehrer Sokrates an, studiert aber auch die Eleaten und Pythagoreer. Nach dem Tod seines Lehrers 399 v. Chr. unternimmt Platon mehrere Reisen, zuerst zu Euklid von Megara, später nach Kyrene und Ägypten. In Kyrene treibt er Studien unter der Anleitung des Mathematikers Theodorus und schreibt seine ersten Dialoge, die sich mit dem Erkenntnisproblem beschäftigen. Auf seiner ersten Reise nach Sizilien nimmt Platon Kontakt mit den Pythagoreern in Unteritalien auf. Um 387 v. Chr. gründet Platon in Athen eine Philosophen-Schule, die nach dem Heros Akademos »Akademie« benannt wird. Hier entwirft er das Ideal eines Staates, in dem Philosophen eine gerechte Herrschaft ausüben. Auf zwei weiteren Reisen nach Syrakus auf Sizilien (366 v. Chr.) versucht der Philosoph vergeblich, den Tyrannen Dionysios I. und anschließend Dionysos II. für das Ideal eines nach Grundsätzen seiner Philosophie regierten Staates zu gewinnen. Die letzten Lebensjahre ist Platon in Athen als Lehrer tätig. Platon stirbt 348 v. Chr. Nachfolger in der Akademie wird sein Neffe Speusipp. Die Vielseitigkeit seiner Begabungen und die Originalität seiner wegweisenden Leistungen als Denker und Schriftsteller machten Platon zu einer der bekanntesten und einflußreichsten Persönlichkeiten der Geistesgeschichte.